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NewsLetter 55: Sprache & Literatur

 
Bennett, Benjamin: Goethe as woman : the undoing of literature. - Detroit : Wayne State University Press, 2001.
Signatur: 1643016-B.Neu
Bennett unterzieht Goethes Werke einer neuen Betrachtungsweise und geht dabei vor allem auf den "Werther", "Die natürliche Tochter" und "Die Wahlverwandtschaften" ein, wobei er vor allem auf Goethes "weibliche Stimme" hinweist. Er stellt u.a. bezüglich des Problems der literarischen Revolution wichtige Parallelen zwischen Goethes Position und der des modernen radikalen Feminismus her. Der Bezug auf prominente DenkerInnen, von Nietzsche und Freud bis Derrida und Irigaray, legt außerdem die zentrale Bedeutung Goethes auf Fragen der Literatur der Moderne und Postmoderne offen.

Eberle, Roxanne: Chastity and transgression in women's writing, 1792 -1897 : interrupting the harlot's progress. - Houndmills : Palgrave, 2002.
Signatur: 1651920-B.Neu
Diese Studie bewegt sich im Rahmen von zwei Fixpunkten: dem Frühfeminismus (ab 1790) mit seinen frühen politischen Traktaten, z.B. von Mary Wollstonecraft und dem Beginn der Historischen (Viktorianischen) Frauenbewegung (vertreten u.a. durch Elizabeth Gaskell and Christina Rossetti) mit ihren zahlreichen Novellen von "gefallenen" Mädchen und Frauen ("Huren"). Wobei diese Frauen als Heldinnen erscheinen, die sich gegen die überholten Werte der Keuschheit auflehnen und gleichzeitig gesetzliche, bildungspolitische und ökonomische Gleichstellung fordern.

Hamprecht, Mark: Prosa der Poeten : Erinnerung und poetische Faktur in Texten Maria Cvetaevas und ihrer Zeitgenossen. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2001. - (Slavische Literaturen - Texte und Abhandlungen ; 24)
Signatur: 1375158-B.Neu-Per.24
Diese Studie stellt die Prosa der Dichterin Marina Cvetaeva in den Mittelpunkt und untersucht eingehend deren Interferenzen mit dem Verswerk. Dabei werden verschiedene Ebenen der Verfahren durchschritten, von phonischen Äquivalenzen bis hin zu antithetischen Makrostrukturen der Sinnkonstitution. Ebenso wird die spezifische Gedächtnispoetik, die sich in dieser Spielart der Prosa kundtut, und die besondere Rolle des mythischen Denkens exemplarisch dargelegt. Die Arbeit bezieht darüber hinaus verwandte Werke zeitgenössischer Autoren ein und kontrastiert sie mit der poetischen Prosa Cvetaevas.

Heinritz, Charlotte: Auf ungebahnten Wegen : Frauenautobiographien um 1900. - Königstein / Taunus : Ulrike Helmer, 2000. - (Aktuelle Frauenforschung)
Signatur: 1646107-B.Neu
Um 1900 erschienen erstmals in großer Zahl weibliche Autobiographien - nicht nur von Adeligen und Bürgerlichen, sondern von Frauen aus allen Schichten und Klassen. Königinnen und Köchinnen, Künstlerinnen und Mütter, sozialistische Arbeiterinnen und Diakonissen sahen sich alle im selben Grundkonflikt: Die hergebrachten Lebensentwürfe waren nicht mehr tragfähig, neue noch nicht vorhanden. 350 Autobiographien, zwischen 1890 und 1914 veröffentlicht, bilden die Grundlage dieser Studie. Sie zeigen, dass Frauen ihre Schreibform nicht zufällig wählten, sie steht vielmehr in einem Entsprechungsverhältnis zur jeweiligen Lebensform.

Kleine, Inge: "Dread and exultation" : symbolische Männlichkeit und Weiblichkeit im klassischen englischen Schauerroman. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2001. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 14, Angelsächsische Sprache und Literatur; 380)
Signatur: 1644417-B.Neu
Die Zeit der französischen Revolution ist in England auch die Zeit des Schauerromans. In den gewalttätigen Bildern und erhabenen Szenarien dieser Romane werden europäische Vorstellungen zu Männlichkeit und Weiblichkeit entworfen, verarbeitet, abgegrenzt und durchgespielt. Dabei kodiert die geschlechtliche Polarisierung innerhalb der Gattung die politischen und ästhetischen Anliegen der Texte genauso wie die textinhärenten Vermittlungsstrategien und den Umgang mit Sprache. Der semiotisch orientierte Vergleich "weiblicher" und "männlicher" Schauerromane unter Einbezug des geschichtlichen Hintergrundes lässt erkennen, wie und warum sich bestimmte Konzepte zu "gender" durchsetzen konnten.

Kohlhagen, Norgard: "Sie schreiben wie ein Mann, Madame!" : Schriftstellerinnen aus zwei Jahrhunderten. - München : Allitera Verl., 2001.
Signatur: 1646082-B.Neu
Ein Klassiker der Frauenliteratur, seit 1983 bereits mehrmals erschienen, wird hier mit Überarbeitungen neu aufgelegt. Schriftstellerinnen u.a. Karoline von Günderrode, Virginia Woolf, Marie Luise Kaschnitz, Simone de Beauvoir werden in Essays, eingeleitet durch eine biographische Tafel, porträtiert. Dabei zeigen sich durch die Jahrhunderte Parallelen: der Kampf als Schriftstellerin anerkannt und in der jeweiligen Gesellschaft bestehen zu können.

Kohn, Brigitte: "Denn wer die Weiber haßt, wie kann der leben?" : die Weiblichkeitskonzeption in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahren" im Kontext von Sprach- und Ausdruckstheorie des ausgehenden 18. Jahrhunderts. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2001.
Signatur: 1643175-B.Neu
Die Brisanz der Frauengestalten in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahren" sprengt den Rahmen motiv- und sozialgeschichtlicher Fragestellungen. In ihnen verkörpert sich "Weiblichkeit" als zentrales Movens für die Vermittlung imaginärer Wünsche und Bedürfnisse an die Bedeutungsökonomie einer Gesellschaft und jene semantische Tiefendimension, die als Motor der Weltbewährung des Subjekts die sich in unbewussten erotischen Strebungen vollziehende Substitution des immer schon entzogenen, mütterlich-weiblich codierten Ursprungs ausmacht. Die Arbeit geht der strukturbildenden Funktion von Weiblichkeit in Goethes Verständnis von Text und Leben nach - vor dem Hintergrund der wahrnehmungs- und sprachtheoretischen Debatten, die im ausgehenden 18. Jahrhundert das Denken bewegten.

Martens, Lorna: The promised land? : feminist writing in the German Democratic Republic. - New York : State University of New York Press, 2001.
Signatur: 1643848-B.Neu
Seit den 60er Jahren produzierten Schriftstellerinnen der DDR (wie Christa Wolf, Irmtraud Morgner, Sarah Kirsch, Brigitte Reimann, Charlotte Worgitzky, Lia Pirskawetz und Maya Wiens) zahlreiche interessante literarische Beiträge zur Frauenfrage. Im vorliegenden Buch sollen die sehr eigenständigen und sich von westlichen Frauenbewegungen meist absetzenden feministischen Ideen dieser Gruppe von Autorinnen untersucht werden.

Meyers, Helene: Femicidal fears : narratives of the female gothic experience. - Albany, NY : State University of New York Press, 2001.
Signatur: 1649624-B.Neu
Helene Meyers untersucht zeitgenössische Erzählungen, in denen Frauen getötet werden oder um ihr Leben bangen und stellt fest, daß in diesen weiblichen "gothic novels" die Nuancen feministischen Denkens besonders heraustreten. Sie stützt sich dabei auf Werke von Angela Carter, Muriel Spark, Edna O'Brien, Beryl Bainbridge, Joyce Carol Oates und Margaret Atwood, aber auch auf berüchtigte Fälle, wie das Montreal-Massaker und den "Yorkshire Ripper".

"Nun breche ich in Stücke ..." : Leben, Schreiben, Suizid ; über Sylvia Plath, Virginia Woolf, Marina Zwetajewa, Anne Sexton, Unica Zürn, Inge Müller / hrsg. von Ursula Keller. - Berlin : Verlag Vorwerk 8, 2000.
Signatur: 1646791-B.Neu
Sechs Autorinnen der Moderne, die sich das Leben genommen haben und deren Texte in besonderer Weise Auskunft geben über den komplexen Zusammenhang von Leben, Schreiben, Weiblichkeit und Suizid. Umgearbeitet, verästelt oder zugespitzt, verschwiegen oder grell überzeichnet, philosophisch abgefedert oder poetisch überhöht haben sich Tod und Suizid oft sehr früh eingeschrieben in die Gedichte, die Prosa, die Tagebücher und Briefe, scheinen die Texte nicht selten mehr zu wissen als ihre Verfasserinnen und vorwegzunehmen, was geschehen ist.

Peters, Kirsten: Der Kindsmord als schöne Kunst betrachtet : eine motivgeschichtliche Untersuchung der Literatur des 18. Jahrhunderts. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2001. - (Epistemata ; 350)
Signatur: 1638247-B.Neu
Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts erschien eine bemerkenswerte Vielzahl von Werken, die sich mit dem Verbrechen Kindsmord beschäftigte. Der Grund dafür waren die öffentliche Diskussion über die Bestrafung des Delikts, das Interesse an dem Motiv der Täterinnen sowie der Wunsch nach Präventionsmaßnahmen. Das Buch beschäftigt sich mit den Fragen nach den Täterinnen, der Gesetzeslage und dem Alltagsleben der Frauen, da nur vor diesem Hintergrund die in der Literatur vorgenommene Verfremdung deutlich wird. Den Schriftstellern bot der Kindsmord ein interessantes Sujet, welches sich für moralische Belehrung, gesellschaftspolitisches Engagement, interessante Unterhaltung und nicht zuletzt für kommerzielle Interessen eignete. Aus den verschiedenen Intentionen der Autoren ergibt sich eine Vielfalt der literarischen Verarbeitung, die in diesem Buch zum ersten Mal dargelegt wird.

Rützou Petersen, Vibeke: Women and modernity in Weimar Germany : reality and its representation in popular fiction. - New York [u.a.] : Berghahn, 2001.
Signatur: 1649636-B.Neu
Das Buch beschäftigt sich mit der Trivialliteratur in der Weimarer Republik und untersucht den Zusammenhang zwischen den Frauen als Leserinnen und der Gesellschaft, in der sie leben. Das sich daraus ergebende Bild zeigt, dass Frauen in den Mittelpunkt rücken, und zwar nicht nur in der Literatur, sondern auch im realen Leben. Auf diese Weise beschäftigte die immer stärker hervortretende Stärke weiblicher Subjektivität die Vorstellungen und die Ängste der Zeit und trug wesentlich zur Krise der Weimarer Republik bei.

Tauchert, Ashley: Mary Wollstonecraft and the accent of the feminine. - Houndmills, Palgrave, 2002.
Signatur: 1647406-B.Neu
Das Buch stellt die Frage nach einer intellektuellen Kolonisierung der Frauenfrage durch einen abstrakten männlichen Blick, der sich selbst als universell ausgibt. Im Kreuzungspunkt zwischen europäischer Aufklärung, Romantik und feministischer Theorie ist Mary Wollstonecraft eine Schlüsselfigur für die feministische Auseinandersetzung unserer Tage.

Vergessene Literatur - ungenannte Themen deutscher Schriftstellerinnen / hrsg. von Petra Hörner. - Frankfurt am Main [u.a.] : Peter Lang, 2001. - (Deutsche Literatur in Mittel- und Osteuropa ; 2)
Signatur: 1541939-B.Neu-Per.2
In diesen elf Beiträgen (u.a. von Carola L. Gottzmann, Gabriele Bensberg, Roswitha Wisniewski, Jörg Meier) sollen durch eingehende Analysen sowohl der deutsche Literaturkanon um ehemals viel gelesene Werke - von weiblichen Autoren . erweitert, als auch thematische Aspekte aufgezeigt werden (z.B. Religion, Heimat, Vertreibung), die bisher noch kaum Beachtung gefunden haben. Dabei werden vergessene Autorinnen aus Schlesien (Eleonora von Rosenthal), Pommern (Hanna Stephan), Russland (Nora Pfeffer), Böhmerwald (Ida Friederike Görres) und der Slowakei einer näheren Betrachtung unterzogen.

Viebrock, Katharina: Von weiblicher Freiheit : Figuren bei Virginia Woolf, Irmgard Keun, Jean Rhys. - Königstein / Ts. : Helmer, 2002. - (Aktuelle Frauenforschung)
Signatur: 1647062-B.Neu
Die vorliegende Arbeit stellt die Frage nach weiblicher Freiheit und nach ihrer Beschränkung. Es geht um den symbolischen Geburtsvorgang des Frau-Werdens am Beginn eines Erwachsenenlebens. Die Frage nach der Freiheit wird zu einer Frage nach Identität, auf die die Autorinnen mittels ihrer Figuren unterschiedliche Antworten geben und verschiedene Formen der Darstellung wählen. Virginia Woolfs "The Voyage Out"; Irmgard Keuns "Das kunstseidene Mädchen", Jean Rhys' "Voyage in the Dark" ist auch gemeinsam, dass sie von der Literaturkritik eher wenig beachtet wurden. Die Autorin geht in ihrer Herangehensweise das Experiment einer poetischen Form von Wissenschaft ein, um diesen Texten eine Stimme zu geben. Sie begibt sich mit Emphase und seismographsichem Gesprür in die lebendige Auseinandesetzung mit Literatur, in einen Dialog mit den Schreibenden und lässt die Begegnung verschiedener Stimmen zu.

Wink, Amy L.: She left nothing in particular : the autobiographical legacy of nineteenth-century women's diary. - Knoxville : The University of Tennessee Press, 2001
Signatur: 1643843-B.Neu
Das autobiographische Erbe von Frauen, in Form von Tagebüchern hat in der heutigen Frauenforschung einen extrem hohen Stellenwert. Hier im speziellen kommen amerikanische "Pionierinnen" aus den Overland Trail, "Konföderations-Frauen etc. zu Wort. In Amy L. Winks Analyse verhalfen diese Tagebücher den Frauen zu psychologischer, reinigender Gesundheit und besserem Selbstverständnis für ihre eigene Situation und ihrer Lebensumstände.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 13.08.2002


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