Home Ariadne Home Ariadne

zurück   hinauf   vor

NewsLetter 50: Sprache & Literatur

 
Autobiography by women in German / Mererid Puw Davies, Beth Linklater, Gisela Shaw (eds.). - Oxford [u.a.] Peter Lang, 2000.
Signatur: 1618871-B.Neu
In dieser umfangreichen Auswahl von englischen und deutschen Beiträgen wird eine neue Perspektive von autobiographischem, weiblichem Schreiben entworfen. Wie sind Frauen - beginnend im Mittelalter - mit ihrem "autobiographischem Material" (z.B. spirituellen Texten, Tagebüchern, Holocaust-Erinnerungen) umgegangen? Autorinnen, namhafte Wissenschaftlerinnen sind u.a.: Helga Meise, Christina Ujma, Christiane Schönfeld, Karen Leeder, Georgina Paul.

Commodities of desire : the prostitute in modern German literature / ed. by Christiane Schönfeld. - Rochester [u.a.] : Camden House, 2000. - (Studies in German Literature, Linguistics, and Culture)
Signatur: 1619815-B.Neu
Das Motiv der Prostituierten in der deutschen Literatur zwischen 1880 und 1930 - also vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik - steht im Zentrum dieses Sammelbandes. In dieser Zeit wurde die Prostitution zu einem der drängendsten sozialen Probleme in den deutschen Städten, das sog. "Straßenmädchen" stand symbolhaft für die destruktiven Mächte der Großstadt, eine Allegorie der politischen und kulturellen Krise und gleichzeitig ein Vehikel für scharfe Sozialkritik. Texte von bekannten und unbekannteren AutorInnen wie Frank Wedekind, Arthur Schnitzler, Bert Brecht, Margarete Böhme, Emmy Hennings, Curt Corrinth und Alfred Lemm werden analysiert.

Gerstenberger, Katharina: Truth to tell : German women's autobiographies and turn-of-the-century culture. - Ann Arbor : The University of Michigan Press, 2000. - (Social History, Popular Culture, and Politics in Germany)
Signatur: 1621229-B.Neu
Gerstenberger vertieft sich in diesem Buch in das autobiographische Werk von vier deutschen und österreichischen Frauen: Nahida Lazarus, Margarethe von Eckenbrecher, Adelheid Popp und Wanda von Sacher-Masoch. Sie zeigt, dass sowohl soziale als auch kulturelle Anliegen der Jahrhundertwende - also zwischen Tradition und Moderne - in diesen Autobiographien reflektiert und zugleich gebrochen werden.

Harwell, Xenia Srebrianski: The female adolescent in exile in works by Irina Odoevtseva, Nina Berberova, Irmgard Keun, and Ilse Tielsch. - New York : Lang, 2000. - (Studies on Themes and Motifs in Literature ; 57)
Signatur: 1418410-B.Neu-Per.57
Die Bedingungen des Exils, einem weit verbreiteten Phänomen des 20. Jahrhunderts, haben sowohl SchriftstellerInnen als auch ForscherInnen immer schon interessiert. In diesem Buch wird anhand der Romane vierer Autorinnen zum ersten Mal das Motiv des heranwachsenden jungen Mädchens im Exil untersucht. Es wird dem Zusammenspiel von Themen und Bildern nachgegangen, die sich auf das Erwachsenwerden, die weibliche Sozialisation und die Erfahrung des Exils beziehen.

Hildesheim, Doris: Ingeborg Bachmann: Todesbilder : Todessehnsucht und Sprachverlust in "Malina" und "Antigone". - Berlin : Weißensee-Verlag, 2000.
Signatur: 1617731-B.Neu
Die Romantik hat "Antigone" zur Ikone der bindungslosen Geschwisterliebe und des furchtlosen Strebens nach Gerechtigkeit erhoben. Dieses Buch weist den Weg zu einer "älteren", fast vergessenen Antigone, einer Figur des Übergangs vom Matriarchat zum Patriarchat. Ihr Prozess der Vereinsamung bis hin zum endgültigen Verstummen in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod zeichnet ein Frauenschicksal vor, wie es sich in den nachfolgenden Jahrhunderten unzählige Male wiederholen wird - eindringlich nachvollziehbar an der Ich-Figur aus Ingeborg Bachmanns Roman "Malina".

A history of women's writing in France / ed. by Sonya Stephens. - Cambridge : Cambridge University Press, 2000.
Signatur: 1618568-B.Neu
Abseits von der Kanonisierung einer kleinen schriftstellerischen Elite wird in den Aufsätzen dieses Sammelbandes über die vielfältigen Ausdrucksformen Weiblichen Schreibens in Frankreich vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart berichtet. Jeder Beitrag konzentriert sich auf eine bestimmte Epoche und deren literarische Vertreterinnen und berücksichtigt dabei eingehend den jeweiligen politischen, ökonomischen, kulturellen und sozialen Kontext.

Hofmann, Stefanie: Selbstkonzepte der new woman in George Eliots "Daniel Deronda" und Henry James' "The portrait of a lady". - Tübingen : Narr, 2000. - (Mannheimer Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft ; 43)
Signatur: 1621672-B.Neu
Die Autorin untersucht mit Hilfe eines komplexen Instrumentariums, das sich aus sozialphilosophischen Rollen- und Handlungstheorien ergibt, Selbstkonzepte der "New Woman". Die Analyse der zwei Romane zeichnet nach, wie weibliche Selbstentwürfe vor dem Hintergrund eines rigiden und repressiven patriarchalischen Diskurses gestaltet sind. Die Autorin beschreibt die Faktoren, die die diametral unterschiedlichen Identitätskonzepte im Spannungsfeld von Selbst und Rolle zum Scheitern verurteilen und geht schließlich der Frage nach, welche Lösungswege eine feministische Bewertungsalternative eröffnen kann.

Kastberger, Klaus: Reinschrift des Lebens : Friederike Mayröckers "Reise durch die Nacht" ; Edition und Analyse. - Wien [u.a.] : Böhlau, 2000.
Signatur: 1506950-B.Neu-Per.6
Die österreichische Autorin Friederike Mayröcker (geb. 1924) ist als virtuose Sprachartistin bekannt. In einem unablässigen und fortdauernden Schreibprozess hat sie einen assoziativen Stil entwickelt, der für die Literaturwissenschaft bislang nur schwer zu greifen war und das Bedürfnis nach philologischer Überprüfbarkeit geweckt hat. Anhand des Prosabuches "Reise durch die Nacht" (1984) erprobt die vorliegende Untersuchung exemplarisch Möglichkeiten einer genetischen Analyse von Spontannotaten, Exzerpten und Quellen, aus denen der Autorin über viele Zwischenfassungen das Thema und die endgültige Form ihres Textes erwächst.

Klaus, H. Gustav: Factory Girl : Ellen Johnston and working-class poetry in Victorian Scotland. - Frankfurt a.M.: P. Lang, 1998. - (Scottish Studies international ; 23)
Signatur: 1237187-B.Neu.23
Schriftstellerinnen der Arbeiterklasse unterliegen einer doppelten Ausgrenzung: als Frauen und wegen ihrer sozialen Klasse werden sie von der Literaturkritik und -Wissenschaft kaum wahrgenommen oder besprochen. Diese Studie versucht den akademischen "Bann" zu brechen: Es ist die erste kritische Biographie der Schriftstellerin der Arbeiterklasse: Ellen Johnston, die ihre Werke mit "The Factory Girl" unterzeichnete. Es versucht die Autorin innerhalb der Komponenten von Geschlecht, Klasse und Nation zu platzieren. Im Anschluss eine Auswahl ihrer Verse.

Messner, Sabine: Mittlerin zwischen den Kulturen - Mittlerin zwischen den Geschlechtern? : Studie zu Theorie und Praxis feministischer Übersetzung / Michaela Wolf. - Graz : Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft, 2000. - (Graz Translation Studies ; 2)
Signatur: 1440878-B.Neu-Per.2
Der feministische Ansatz ist innerhalb der Übersetzungswissenschaft eine relativ junge Richtung, die an der Schnittstelle zu gesellschaftspolitisch relevanten Disziplinen steht. In der feministischen Übersetzungswissenschaft wird unter verschiedenen Aspekten ein übersetzungskritischer Diskurs geführt und der Versuch unternommen, den emanzipatorischen Charakter von Übersetzung zu ermitteln. Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Studie, die am Institut für Translationswissenschaft durchgeführt wurde. Die Studie zeichnet die Entwicklungen nach, die derzeit in der feministischen Übersetzungswissenschaft sowie in der Praxis feministischer Übersetzung im deutschsprachigen Raum festzustellen sind.

Ott, Michel: Das ungeschriebene Gesetz : Ehre und Geschlechterdifferenz in der deutschen Literatur um 1800. - Freiburg im Breisgau : Rombach, 2001. - (Rombach Wissenschaften : Reihe Litterae ; 81)
Signatur: 1621545-B.Neu
"Ehre" ist eine rätselhafte Norm. Obwohl von keinem Gesetzbuch geregelt und von der Aufklärung bekämpft, bezeichnet sie um 1800 einen Höchstwert sozialer Anerkennung. Ihre Bedeutung erhält sie freilich nur durch Differenzen - von Adeligen und Bürgern, Männern und Frauen, Juden und Deutschen. Von der Verschiebung dieser Differenzen, den kollektiven Imaginationen und sozialen Ritualen der Ehre zeugt nicht zuletzt die deutsche Literatur von Lessing bis Brentano. Die vorliegende Studie versucht, die "Felder der Ehre" sowohl theoretisch als auch historisch zu durchmessen, "in denen" und zugleich "über die" literarische Texte der Jahrzehnte zwischen Aufklärung und Romantik sprechen.

Ueckmann, Natascha: Frauen und Orientalismus : Reisetexte französischsprachiger Autorinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 2001. - (Ergebnisse der Frauenforschung ; 56)
Signatur: 1621842-B.Neu
In der französischen Literaturgeschichte tauchen verblüffend wenig reisende Frauen auf. Dabei handelt es sich keineswegs um Einzelerscheinungen. Mehr als 200 Texte von rund 80 Schriftstellerinnen, die während des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre als abenteuerlich empfundenen Orienterlebnisse in Reiseberichten, Autobiographien, Tagebüchern, Romanen oder Briefen festgehalten haben, konnte die Autorin zusammentragen. In Abgrenzung zum bislang favorisierten Emanzipationsdiskurs versteht sich diese Untersuchung als kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Frauenreiseforschung. Dabei vertritt die Autorin den Standpunkt, dass die Bedeutung, die der (Re-)Produktion von Ungleichheitsideologien wie Sexismus, Rassismus und Klassenhierarchie in den Texten reisender Frauen zukommt, oft nicht ausreichend untersucht wird. Das Gender-Konzept gerät ins Kreuzfeuer der Kritik, wenn es um Kategorien der Differenz wie Klasse, kulturelle oder ethnische Zugehörigkeit erweitert wird. Statt die Texte vornehmlich unter Leitbegriffen wie Emanzipation und Befreiung zu lesen, plädiert die Autorin für einen differenzierten Umgang mit dem Thema "reisende Frauen".

Walter, Ingrid: Dem Verlorenen nachspüren : autobiographische Verarbeitung des Exils deutschsprachiger Schriftstellerinnen. - Taunusstein : Driesen, 2000. - (Driesen Edition Wissenschaft)
Signatur: 1621611-B.Neu
Schriftstellerinnen waren von den Auswirkungen des Exils zumeist stärker betroffen, als ihre männlichen Kollegen. Sie wurden nicht nur aus ihrem Sprach- und Kulturraum herausgerissen, sondern mussten häufig auch die Rolle des Ernährers ihrer Familien oder Lebensgemeinschaften übernehmen. Viele von ihnen waren gezwungen, ihre künstlerische Arbeit vorübergehend oder sogar ganz aufzugeben. Ingrid Walter untersucht die Autobiographien von Elisabeth Freundlich, Gina Kaus und Hertha Pauli. Die Autorin zeigt, mit welchen erzählerischen Mitteln die drei Schriftstellerinnen ihre Persönlichkeiten darstellen, welche inneren Widersprüche dabei sichtbar werden und wie sie die Grenzsituation des Exils beschreiben.

Witte, Christiane: Friederike Marie Ernestine Wolfhagen (Marie Norden): eine Romanschriftstellerin des 19. Jahrhunderts / Mit einem Vorwort von Arno Bammé. - Klagenfurt, 2000. - (Veröffentlichungen aus dem Forschungsprojekt "Literatur und Soziologie" ; 22)
Signatur: 1440681-C.Neu-Per.22
Über Marie Norden, eine 'Schriftstellerin aus Tönning, Schleswig-Holstein stehen leider nur lückenhafte Lebens- und Werkdaten zur Verfügung. Was war der Anlass ihrer schriftstellerischen Tätigkeit? Warum befasste sie sich vor allem mit historischen Texten (z.B. der 1848er Revolution, der Entdeckung Amerikas)? Welche Rolle spielten Herkunftsfamilie und Geburtsort? Welchen Einfluss hatte die schleswig-holsteinische Erhebung bzw. wie kam es zu tendenziösen dänischfeindlichen Motiven in ihren Werken?

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 04.09.2001


Zum Seitenanfang Zum Seitenanfang