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NewsLetter 66: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Geldsetzer, Sabine: Frauen auf Kreuzzügen : 1096-1291. - Darmstadt : Wiss. Buchges., 2003
Signatur: 1715223-B.Neu-
Sabine Geldsetzer legt die erste sozialgeschichtlich ausgerichtete Darstellung zu Frauen auf den Kreuzzügen des 11- bis 13. Jahrhunderts in das Heilige Land vor, die alle Aspekte weiblicher Präsenz systematisch erfasst. Erkenntnisleitende Fragestellungen sind die nach der Bedeutung der Geschlechts- und der Schichtzugehörigkeit sowie die nach dem Verhältnis dieser beiden Kategorien zueinander. Dies ermöglicht einen detaillierten und differenzierten Überblick über die Teilnahmevoraussetzungen und -motive, Funktionen, Lebensbedingungen und Handlungsspielräume von Frauen. Einige bisherige Forschungsergebnisse können so korrigiert werden.

Passet, Joanne Ellen: Sex radicals and the quest for women's equality. - Urbana : Univ. of Illinois Press, 2003.
Signatur: 1703795-B.Neu-
Entgegen der vorherrschenden Darstellung dass das späte 19. Jahrhundert in Nordamerika bestimmt gewesen sei von sogenannten Victorianischen Sexualitätsvorstellungen, zeigt die Historikerin Passet auch eine andere Geschichte. Eine von Frauen und Männern getragene Bewegung kritisierte die in der Institution der Ehe eingeschriebenen sozialen, politischen und ökonomischen Ungleichheiten. Dieses "sex radical movement" konnte sich auch dank der Kommunikation mit Hilfe der aufstrebenden Printmedien in entlegenen Gebieten verbreiten. Die Suffragetten, die um 1900 in Erscheinung traten, waren also nur ein Strang der Frauenbewegung jener Zeit.

Strebel, Bernhard: Das KZ Ravensbrück : Geschichte eines Lagerkomplexes. - Paderborn [u.a.] : Schöningh, 2003.
Signatur: 1715116-B.Neu
Ravensbrück war das zentrale Frauenlager im System der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Im Mai 1939 in Betrieb genommen, wurde es zum größten KZ für weibliche Häftlinge, neben dem Frauenlager in Auschwitz, das anfangs noch von Ravensbrück aus verwaltet wurde. Ab 1941 dann entwickelte Ravensbrück sich zu einem regelrechten Lagerkomplex, den Bernhard Strebels Buch erstmals in seiner Gesamtheit untersucht. Er behandelt sowohl das KZ-Personal, die Täter und Täterinnen, die Häftlinge, ihre Herkunft, Zusammensetzung und Lebensbedingungen. Er analysiert die Zwangsarbeit in den Betrieben der SS und Rüstungsindustrie und geht den unterschiedlichen Formen des Terrors und schließlich der Vernichtung ebenso nach wie den Themen Selbstbehauptung, Solidarität und Widerstand.

Walker, Julia M.: The Elizabeth icon: 1603 - 2003. - Houndmills : Palgrave Macmillan, 2004.
Signatur: 1719698-B.Neu
Kaum eine (weibliche) Persönlichkeit hat sich so ins Gedächtnis der Nachwelt eingeprägt - wie Elisabeth I. von England. Obwohl zu Beginn der Neuzeit bereits verstorben - wurde sie zur Ikone der englischen Politik, Kultur, Kunst und Literatur für mehr als 400 Jahre. Folglich wurde ihr Name und ihre symbolische Macht für viele politische "Programme" und das britische Selbstbewusstsein vereinnahmt. Sei es um Imperialismus zu rechtfertigen, das Frauenwahlrecht einzuführen oder britische Kekse in alle Welt zu exportieren oder eine neue Ikone wie Princess Diana aufzubauen.

Women and culture at the courts of the Stuart queens / Clare McManus (Ed.) - Basingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2003.
Signatur: 1708496-B.Neu-
Diese interdisziplinäre Textsammlung beleuchtet Status und Selbstrepräsentation von Anna von Dänemark (1603-1619) und Henrietta Maria (1625-42), also führender Frauen Europas in der frühen Moderne. Die AutorInnen untersuchen den Einfluss der Monarchinnen auf den kulturellen Beitrag von Frauen, und sie bieten neue Lesarten frühmoderner Dichtung und Theaterarbeit von Frauen.

Svanström, Yvonne: Policing public women : the regulation of prostitution in Stockholm 1812-1880. - Bjärnum : Atlas Akademi, 2000.
Signatur: 1718847-B.Neu
Über mehr als 70 Jahre kontrollierte die Stadt Stockholm das Prostitutionswesen gemeinsam mit der Polizei. Es gab über einen kurzen Zeitraum sogar städtisch geführte Bordelle. Mit diesem System, das allein Frauen als Quelle für Geschlechtskrankheiten verantwortlich machte, folgte Schweden einem zeitgenössischen europäischen Muster und als dieses 1918 abgeschafft wurde, geschah dies nicht zuletzt aufgrund langjähriger öffentlichen Auseinandersetzung und Kritik. Die Studie untersucht aus einer feministischen Perspektive die verschiedenen Argumente, die von den einzelnen beteiligten Diskursgruppen verwendet wurden. Sie untersucht aber auch die Konsequenzen, welche die Regulierung für die betroffenen Frauen hatte und in welcher Weise sie sich auf die öffentliche Meinungsbildung über die Prostitution niederschlug.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 01.04.2004


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