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NewsLetter 69: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Buckley, Veronica: Christina : queen of Sweden. - London [u.a.] : Fourth Estate, 2004.
Signatur: 1730350-C.Neu
Christina war die Tochter und Thronfolgerin des schwedischen Königs Gustav II. Adolf . Sie war in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die mit ihrem Votum entscheident dazu beitrug, daß im Jahre 1648 der 30jährige Krieg durch den Westfälischen Frieden beendet wurde. Das facettenreiche Leben der schwedischen Monarchin fasziniert die Nachwelt noch nach 300 Jahren. Sie machte nach ihrer Thronbesteigung den Stockholmer Hof zu einem Zentrum von Kultur und Wissenschaft. Auf dem Höhepunkt ihrer politischen Macht dankte sie ab, verzichtete 1654 zugunsten ihres Vetters auf den Thron und verließ Schweden. Christina ließ sich in Rom als "Königin ohne Land" nieder und trat zum katholischen Glauben über. Ihr Versuch, nach dem Tode ihres Vetters (1660) die Krone wiederzuerlangen, scheiterte. Sie starb 1689 in Rom als pästliche Pensionsempfängerin. Ihr unkonventioneller Lebensstil bildete den Hintergrund für zahlreiche Romane, Theaterstücke und Filme.

Dahmen, Sabine: Leben und Werk der jüdischen Künstlerin Lene Schneider-Kainer im Berlin der 20er Jahre. - Dortmund : Ed. Ebersbach, 1999.
Signatur: 1709409-B.Neu
Der Name der 1885 in Wien geborenen Malerin und Graphikerin Lene Schneider-Kainer ist heute fast vergessen. Als weitsichtige Beobachterin der Umwälzungen des Nazi-Regimes verließ die jüdische Künstlerin Deutschland bereits 1932 und emigrierte über die Balearen nach New York. Leben und Werk der im Berlin der zwanziger Jahre außerordentlich erfolgreichen und angesehenen Malerin werden in dieser Arbeit anhand von Bildanalysen und Auswertungen des biographischen Materials verfolgt. Zutage tritt das Bild einer erstaunlich mutigen, kosmopolitisch geprägten Künstlerin, deren facettenreiches Werk u.a. Porträts bekannter Persönlichkeiten wie Else Lasker-Schüler, kühn gesehene weibliche Akte sowie Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen aus Asien umfasst.

Diamant, Kathi: Kafka's last love : the mystery of Dora Diamant. - London : Secker & Warburg, 2003.
Signatur: 1727952-C.Neu
Dora Diamant, eine nach Unabhängigkeit strebende junge Frau, verläßt ihre polnische Familie und schließt sich dem Zionismus an. Sie lernt Franz Kafka 1923 in einer Kinderkolonie an der Ostsee kennen, wo er mit seiner Schwester Ottla und deren Kindern Ferien macht. Im September des gleichen Jahres beziehen Kafka und Dora eine kleine Wohnung in Berlin-Steglitz. Ihre Verbindung war trotz Kafkas schwerer Krankheit, die bereits im Juni 1924 zu seinem Tode führte, eine glückliche. Kafka fand durch Dora den nötigen seelischen und materiellen Rückhalt, um noch einmal Freiheit von seiner elterlichen Familie zu gewinnen. Nach Kafkas Tod lebte Dora als Agitprop-Schauspielerin in Berlin, dann in den 30er Jahren in Moskau, von wo sie nach Großbritannien flüchtete. Einer der emotionalsten Momente war ihr Besuch im neugegründeten Staat Israel.

Gammel, Irene: Baroness Elsa : gender, dada, and everyday modernity ; a cultural biography. - Cambridge, Mass. [u.a.] : MIT Press, 2002.
Signatur: 1725504-B.Neu
Elsa von Freytag-Loringhoven (1874-1929) wird als erste amerikanische Dadaistin betrachtet und als Mutter des Dada überhaupt. Die "Baroness" war für ihre sexuell aufgeladenen und oft kontroversiellen Performances bekannt. Manche hielten sie für verrückt, andere für genial. Trotz ihrer Berühmtheit und ihrem künstlerischen Einfluß war ihr Leben und ihr Werk außerhalb von Insider-Kreisen bisher kaum bekannt. Diesem Manko begegnet Irene Grammel mit diesem ansprechend gestalteten Buch.

Goethes Malerin : die Erinnerungen der Louise Seidler / hrsg. von Sylke Kaufmann. - Berlin : Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 2003.
Signatur: 1727373-B.Neu
Louise Seidler (geb. 1786 in Jena, gest. 1866 in Weimar) erhielt ihre Ausbildung bei Gerhard von Kügelgen in Dresden sowie an der Münchner Kunstakademie. Gefördert durch die herzoglichen Familien von Weimar und Gotha und unterstützt durch Goethe, unternahm sie zahlreiche Reisen in die führenden Kunstmetropolen Dresden, München und Rom. Höhepunkt ihrer Biograpie war ein fünfjähriger Italien-Aufenthalt, dessen Eindrücke sie das ganze weitere Leben begleiteten. Nach ihrer Rückkehr war sie Zeichenlehrerin der Weimarer Prinzessin Marie und Augusta, Kustodin der großherzoglichen Gemäldesammlung und Hofmalerin.

Grosse Frauen der Bibel : in Text und Bild / Beitr. von Herbert Haag ... - Ostfildern : Schwabenverl., 2004.
Signatur: 1729796-D.Pap
Die Frauenfiguren der Bibel - von Eva und Lilit bis zu Maria, der Mutter Jesu - werden in Einzelkapiteln vorgestellt. Dabei wird nach folgendem Schema vorgegangen: zu Beginn die Bibeltexte, dann die Rubriken "Meditationen" (von Dorothee Sölle), "Was nicht in der Bibel steht" (von Joe H. Kirchberger) und abschliessend Darstellungen der neueren Literatur. Dieses reich und ansprechend illustrierte (die ausführlichen Bildlegenden stammen von Anne-Marie Schnieper) grossformatige Buch verbindet Text und Bild in idealer Weise.

Kudrova, Irma: The death of a poet : the last days of Marina Tsvetaeva. - Woodstock [u.a.] : Overlook Duckworth, 2004.
Signatur: 1727993-B.Neu
Das Buch erzählt, wie die Mächte der Geschichte und des Schicksals eine der talentiertesten Dichterinnen der russischen Literatur zerstörten. 1937, auf dem Höhepunkt der stalinistischen Verfolgung, machte die nach Paris emigrierte Autorin den verhängnisvollen Fehler und folgte ihrem Mann, Sergei Efron, zurück nach Moskau. Ihre Tochter Alya und Efron wurde bald darauf wegen "antisowjetischer Aktivitäten" verhaftet. Marina selbst musste jederzeit mit ihrer Verhaftung rechnen und ihr wurde jede Lebensgrundlage genommen. 1941 wurden Cvetaeva und ihr Sohn vor der deutschen Invasion nach Jelabuga (Tartarische autonome Republik) evakuiert. Die Lage kam ihr schliesslich so ausweglos vor, dass sie sich am 31. August 1941 erhängte.

McCullers, Carson: Die Autobiographie : Illumination and Night Clare / Carson und Reeves McCullers, Kriegsbriefe 1944-1945. Hrsg. und mit einer Einleitung versehen von Carlos L. Dews. - Mit zahlreichen Photographien. - Frankfurt am Main: Schöffling & Co., 2002.
Signatur: 1723625-B.Neu
Carson McCullers schaut in ihren Erinnerungen, die sie nicht mehr vollenden konnte, zurück auf ihre sorglose Kindheit in Georgia, die liebevolle Atmosphäre in ihrem Elternhaus, ihre ersten Schreibversuche, ihre turbulente Ehe, ihre Freundschaften mit Tennesse Williams, Karen Blixen, Elizabeth Bowen, Annemarie Clarac-Schwarzenbach, Edith Sitwell und Marilyn Monroe - und nicht zuletzt auf ihre Krankheiten, die ihr Leben beeinträchtigten und vorzeitig beendeten. Auf ihren Wunsch enthält ihre Autobiografie auch die bislang unveröffentlichten Briefe, die sie während des Zweiten Weltkriegs mit ihrem Ehemann Reeves McCullers 1944 - 1945 wechselte, sowie das ausführliche Expose für ihren ersten, äußerst erfolgreichen Roman "Das Herz ist ein einsamer Jäger".

Nicht stillhalten, wenn Unrecht geschieht : die Lebenserinnerungen von Agnes Primocic / hg. v. Michaela Zehetner. - Salzburg : Akzente, 2004.
Signatur: 1729893-B.Neu
Mitgefühl, Solidarität, kritisches Denken und Zivilcourage bestimmten Agnes Primocics (geb. 1905) ganzes Leben. Ihre tiefe Überzeugung vom gleichen Lebensrecht für alle gab ihr den Mut zu tun, was viele andere nicht wagten. Nicht nur ihre riskante Befreiungsaktion in den letzten Apriltagen 1945, bei der sie 17 KZ-Häftlingen das Leben rettete, macht sie zu einer der großen Ausnahmeerscheinungen. Es ist die lebenslange unbeirrbare Verweigerung gegen Ungerechtigkeit und Gewalt, die Agnes Primocics Persönlichkeit ausmacht. Das vorliegende Buch erschließt das vollständige Interview-Material zum gleichnamigen Film aus 2002 und ergänzt es durch historische Kommentare zu einem persönlichen Zeitdokument.

Pedersen, Susan: Eleanor Rathbone and the politics of conscience. - New Haven [u.a.] : Yale Univ. Press, 2004.
Signatur: 1731490-C.Neu
Als Frauen vor dem Ersten Weltkrieg das Wahlrecht forderten, versprachen sie, ihre politischen Rechte zum Wohl ihres Landes und der Welt einzusetzen. Diese Biographie handelt von einer Frau, die dieses Gelöbnis vorbildhaft einlöste. Eleanor Rathbone (1872-1946) war aktiv in der englischen Suffragetten-Bewegung tätig, sie arbeitete zwei Jahrzehnte lang an Sozialreform-Projekten für arme Frauen und Kinder und war 17 Jahre die wirkungsvollste weibliche Abgeordnete im "House of Commons". Die letzte Dekade ihres Lebens widmete sie der Rettung von spanischen Republikanern und Juden, die durch Hitlers Machtergreifung bedroht waren.

Rowbotham, Sheila: Promise of a dream : remembering the sixties. - London [u.a.] : Verso, 2001.
Signatur: 1729309-B.Neu
Die englische Soziologin Sheila Rowbotham ist den deutschsprachigen LeserInnen durch die beiden Bücher "Im Dunkel der Geschichte : Frauenbewegung in England vom 17. - 20. Jahrhundert" und "Nach dem Scherbengericht: über d. Verhältnis von Feminismus u. Sozialismus" bekannt. Das vorliegende autobiographische Buch sind ihre bewegenden, witzigen und scharfzüngigen Erinnerungen an die sechziger Jahre, als junge Frauen alle Regeln über Sex, Politik und ihren Platz in der Welt brachen.

Schaefer, Dirk: Im Namen Nietzsches : Elisabeth Förster-Nietzsche und Lou Andreas-Salomé. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verlag, 2001.
Signatur: 1721811-B.Neu
Zwei sehr unterschiedliche Karrieren und ein Doppelporträt mit einem Philosophen: Auf der einen Seite die Pastorentochter aus der Provinz, die sich mit verbissender Energie hinaufarbeitet bis zur berühmten Hüterin des posthumen Kults ihres Bruders. Auf der anderen Seite die verwöhnte faszinierende Generalstochter, die Nietzsche zu erotischen Träumereien bringt und schließlich die erste Gesamtdarstellung seiner Philosophie schreiben wird. Jede dieser Lebensgeschichten ist auch eine erfolgreiche Emanzipationsgeschichte.

Rostenberg, Leona: Zwei Freundinnen, eine Leidenschaft : unser Leben für seltene Bücher / Madeleine Stern. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2004.
Signatur: 1724159-B.Neu
In dieser Doppel-Biographie schildern zwei Freundinnen, die aus jüdischen deutsch-amerikanischen Familien stammen, ihr gemeinsames Leben, das sie zu einer Institution im internationalen Antiquariatsgeschäft gemacht hat. Humorvoll beschreiben sie ihre Kindheit im New York der zwanziger Jahre, ihre turbulente Studienzeit, ihre Reisen ins alte Europa und erzählen dabei Geschichten über wertvolle Bücher und die Menschen, die mit ihnen zu tun haben. Ein Buch über Entdeckungen, ein Kaleidoskop kultureller Veränderungen - und das Zeugnis einer aussterbenden Zunft.

Stilles Leben - Frauen bewegen : vierzehn Frauenportraits aus dem Mostviertel / Mit Bildern von Susanne Steinbacher und Texten von Theresia Hauenfels. - Waidhofen / Ybbs : KulturPendel, 2003.
Signatur: 1726294-B.Neu
Der Ausstellungstitel "Stilles Leben - Frauen bewegen" (Ausstellung, 10. Oktober bis 3. November 2003 in Waidhofen an der Ybbs) reflektiert, dass die porträtierten Frauen durch ihre Taten oder aber auch durch ihr Schicksal viel bewegt haben und ihr Leben alles andere als still war. Von Alhaid von Reinsperg (Adelheid von Reinsberg), einer Landadeligen aus dem Mittelalter, die es selbst mit hohen Herren wie dem böhmischen König Ottokar aufnahm, über die protestantische Stifterin Margarethe Prechtl aus der frühen Neuzeit bis zur Öhlermüllerin Susanna Pilsinger, die von den Türken verschleppt wurde, sich befreien konnte und wieder in die Heimat zurückkam, werden Frauen vorgestellt, aber auch Lyrikerinnen und Salondamen, die sich mit den schönen Künsten umgaben. Über die private Welt der Frauen gibt es nicht immer reichhaltige historische Quellen, eine Ausnahme bilden etwa die Lebenserinnerungen der Waidhofner Wirtsfrau Franziska (Fanny) Grundner, die diese im 19. Jahrhundert in Briefform der Nachwelt hinterlassen hat. Den Abschluss bildet die erfolgreiche Ybbsitzer Unternehmerin Frau Kommerzialrat Waltraud Welser.

Taack, Merete van: Friederike von Preußen : im Glanz und Schatten der Höfe. - Düsseldorf : Droste, 2003.
Signatur: 1729284-B.Neu
Friederike, pikant, kapriziös und selbstbewusst, heiratet auf königlichen Wunsch den Prinzen Ludwig von Preußen und wird bereits mit 18 Jahren Witwe. Louis Ferdinand, der strahlende Held der preußischen Armee, wird einer ihrer Liebhaber. Auch in ihrer zweiten Ehe mit dem Prinzen Solms-Braunfels findet Friederike ihr Hoffnungen nicht erfüllt. Längst ist sie, schlagfertig und geistreich, zu einem Mittelpunkt adliger Gesellschaften geworden, berühmte Männer suchen die Begegnung mit ihr. Als Frau des Herzogs Ernst August von Cumberland, teils in England, teils in Berlin zu Hause, wird sie 1837 mit 59 Jahren Königin von Hannover. Die Biografie entwirft das Szenarium jener Zeit, in die die Revolution, die Ära Napoleon, der Zusammenburch Preußens 1806, die Freiheitskriege, Restauration, Biedermeier und Romantik hineinragen.

Thiele, Johannes: Luise - Königin von Preussen : das Buch ihres Lebens. - München : List, 2003.
Signatur: 1724669-B.Neu
Luise (1776-1810), die beliebteste deutsche Königin, war eine anmutige, lebensfrohe Frau, verheiratet mit dem kühlen und spröden König Friedrich Wilhelm III., der ihr nichts anderes zu bieten vermochte, als eine Idylle biedermeierlichen Familienlebens. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon kämpfte sie für eine Verbesserung der Lage ihres ruinierten Landes. Sie versucht in einem Vieraugengespräch Napoleon zur Milde gegenüber Preussen zu bewegen. Der Versuch blieb zwar erfolglos, doch entstand hier ihr Ruf als preußische Patriotin, was 1813 ein Impuls der Befreiungsbewegung sein wird. Die strapaziösen Jahre der Flucht und Verbannung trugen nicht unwesentlich zu ihrem frühen Tod bei.

Weissberger, Barbara F.: Isabel rules : constructing queenship, wielding power. - Minneapolis [u.a.] : Univ. of Minnesota Press, 2004.
Signatur: 1726974-B.Neu
Als Königin von Spanien legte Isabella I. die Grundlage für ein Land als Weltmacht - fast ein Jahrhundert vor der besser bekannten und erforschten Elisabeth I. von England. Dieses Buch widmet sich der Herausbildung ihres Herrscherinnenbildes und den Strategien, mit dem ideologischen und kulturellen Widerspruch fertig zu werden, der sich aus ihrem weiblichen Geschlecht einerseits und ihrem zutiefst patriarchalen politischen Programm andererseits ergab.

Wieland, Karin: Die Geliebte des Duce : das Leben der Margherita Sarfatti und die Erfindung des Faschismus. - München [u.a.] : Hanser, 2004.
Signatur: 1723598-B.Neu
Aufgewachsen am Ende des 19. Jahrhunderts als Tochter jüdischer Großbürger in einem Palazzo am Canal Grande, zieht Margherita Sarfatti als junge Sozialistin und Vorkämpferin für die moderne Kunst nach Mailand. Dort lernt sie Benito Mussolini kennen. Ihre Liebe muß geheim bleiben, denn beide sind verheiratet. Ihrem Einfluß verdankte der so linkische wie fanatische Volksschullehrer seine Verwandlung in den charismatischen Duce. Sarfatti begleitet den kometenhaften Aufstieg des Diktators - und wird von ihm verstoßen, als er nicht länger mit einer Jüdin liiert sein will. In ihrem Leben spiegelt sich das 20. Jahrhundert: das neue Selbstbewusstsein der Frauen, die Radikalität der Avantgarde - und die fatale Faszination des Totalitarismus.

Wolf, Christa: Ja, unsere Kreise berühren sich : Briefe / Charlotte Wolff. - München : Luchterhand, 2004.
Signatur: 1723740-B.Neu
Der Briefwechsel zwischen der berühmten Autorin, die gerade "Kassandra" veröffentlicht hat, und der deutschen Jüdin Charlotte Wolff, die 1933 nach Paris, dann nach London emigrierte, die Sprache der menschlichen Hand erforschte und als Psychologin und Ärztin ein Leben lang für die Akzeptanz von Bisexualität und weiblicher Homosexualität gestritten hat. Ein anrührender Austausch über die jeweiligen Arbeitsvorhaben und über die Stellung der weiblichen Künstlerin in einer männlich bestimmten Gesellschaft; Dokumente einer stetig wachsenden Freundschaft, der die "wirkliche" Begegnung über den Briefwechsel hinaus versagt blieb.

Zehl Romero, Christiane: Anna Seghers : eine Biographie ; 1947-1983. - Berlin : Aufbau Verlag, 2003.
Signatur: 1602925-B.Neu.2
Anna Seghers war in ihrem Heimatland eine Außenseiterin, als sie 1947 aus dem Exil in Mexiko zurückkehrt. Und sie blieb es bis zu ihrem Tode: im Osten wie im Westen. Sie wollte zu einem Neuanfang in Deutschland beitragen, doch die zunehmende Frontenbildung in Politik und Kultur enttäuschte und desorientierte sie stärker als bisher angenommen. Hoffnung und Pflichtgefühl banden sie gleichermaßen an das innerlich wie äußerlich zerstörte Land. Ihr Engagement für den neuen gesellschaftlichen Entwurf, den die DDR versprach, stand bei ihr nie zur Debatte. Sie setzte auf Geduld und Zeit, sie blieb eine wichtige Stimme der Mäßigung gegen Reglementierung von Literatur und Kunst - nur oft zu leise. Aber sie hoffte darauf, dass ihre literarischen Texte sprechen würden, wo sie schwieg. Ob mit Recht und für welchen Preis, ist eine der wichtigsten und schwierigsten Fragen dieses zweiten Bandes der Seghers-Biographie.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 31.08.2004


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