Sammlung für Plansprachen

Standort

Palais Mollard, Herrengasse 9, 1010 Wien
esperanto@onb.ac.at

Öffnungszeiten

Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie hier

Kolekto por Planlingvoj: Plansprachen sind eine wichtige Facette menschlicher Kreativität. Sie sind Studienobjekte jenes Wissenszweiges, den man seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Interlinguistik nennt. Die Sammlung für Plansprachen beherbergt die weltweit größte Fachbibliothek für Interlinguistik. Es werden an die 500 Plansprachen dokumentiert, von denen Esperanto und Interlingua die wichtigsten sind.

Als Ergebnis einer über 80-jährigen kontinuierlichen Sammeltätigkeit betreut die 1927 gegründete Sammlung für Plansprachen heute 35.000 Druckschriftenbände, 2.500 Zeitschriftentitel, 3.000 museale Objekte, 2.000 Handschriften und Manuskripte, 23.000 Fotos, 1.100 Plakate und 40.000 Flugschriften.

Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der 1887 vom polnischen Augenarzt Dr. Ludwik L. Zamenhof entworfenen Plansprache Esperanto, die sich im Laufe der Zeit zu einer Vollsprache entwickelt hat und heute von einigen Millionen Menschen beherrscht wird.

Darüber hinaus dokumentiert die Sammlung aber auch unkonventionelle Versuche, das Sprachproblem zu lösen, wie die Wiederbelebung klassischer Sprachen. Dank moderner Kommunikationstechniken erfreut sich beispielsweise das Latein als internationales Verständigungsmittel im Internet unerwarteter Beliebtheit. Ähnliches gilt auch für das klassische Griechisch, das nie wirklich aufgehört hat, eine lebende Sprache zu sein.

Es fehlen aber auch nicht die jüngsten Sprachen wie Klingonisch, die Weltraumsprache aus der TV-Kultserie Star Trek, die Jux-Sprache Starckdeutsch oder das durchaus ernst gemeinte Projekt Neuslavisch, dessen Ziel es war, das Sprachenchaos der Donaumonarchie zu reduzieren.

Die Sammlung verwahrt zudem mehrere wichtige Nach- und Vorlässe, wie etwa den Nachlass von Eugen Wüster, dem Begründer internationaler Terminologie-Arbeit, oder den des katalanisch-portugiesischen Schriftstellers Manuel de Seabra.

Der Sammlung angeschlossen ist das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek, das über ein modernes Museumskonzept die wechselvolle Geschichte des Esperanto vermittelt.