Quellenlage
Zu Peter Handkes erstem Theaterstück Publikumsbeschimpfung findet man in den öffentlich zugänglichen Archiven nur noch wenige Arbeits- und Werkmaterialien. Dazu zählen die vermutlich letzte Textfassung des Stücks, die dem Suhrkamp Verlag als Satzvorlage für den es-Band der Erstausgabe diente, sowie zwei Exemplare des Bühnenbuchs – diese Quellen sind im Bestand des Siegfried Unseld Archivs im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Aufschlussreiche Informationen zum Werkentstehungs-, Publikations- und Aufführungskontext enthält zudem die ebenfalls dort aufbewahrte Korrespondenz Peter Handkes mit seinem Verleger Siegfried Unseld und dem damaligen Leiter des Suhrkamp Theaterverlags, Karlheinz Braun. Den Briefen liegen beispielsweise die erst nachträglich geschriebenen Regeln für die Schauspieler oder eine neue Version des Schlusses bei. Eine Kopie der oben genannten letzten Textfassung sowie ein leicht korrigiertes und von Handke mit einer Widmung versehenes Bühnenbuch werden in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien aufbewahrt.
Textgenetisch frühere Quellen darf man in privaten Archiven vermuten. Aus den Erinnerungen von Alfred Holzinger, dem damaligen Literaturredakteur des ORF Landestudio Steiermark, an »Peter Handkes literarische Anfänge in Graz« kann man auf eine Textfassung ohne Sprecherrollen schließen (vgl. Holzinger 1985, S. 20f.). Ob sich diese Fassung erhalten hat, ist allerdings nicht bekannt. Da Handke sein Stück aber zuerst im Forum Stadtpark aufführen lassen wollte und das Stück auch in der Zeitschrift manuskripte im Erstdruck erschien, könnte sich so eine frühe Fassung beziehungsweise Erwähnungen des Stücks in Briefen im Besitz von Freunden und Wegbegleitern Handkes aus dieser Zeit befinden. Außerdem kursieren bisher nicht verifizierbare Gerüchte, dass Handke in Graz die Beschimpfungen für sein Stück gesammelt hat, wobei behauptet wird, dass sich diese Notizen in einem Privatbesitz erhalten haben sollen. (kp)
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Publikumsbeschimpfung. Sprechstück (letzte Textfassung)
Typoskript 1-zeilig, 25 Blatt, 11.12.1965 -
Publikumsbeschimpfung
Bühnenbuch, Exemplar von Peter Handke, 56 Seiten, ??.01.1966 -
Publikumsbeschimpfung
2 Bühnenbücher, Exemplare des Suhrkamp Theaterverlags, 56 Seiten, ??.01.1966 bis ??.05.1966