"Mit sondern Fleiß zusammen getragen"
Die Löbliche Herren Herren Stände Des Ertz-Hertzogthumb Oesterreich ob der Enns. Als: Prälaten, Herren, Sitter [! Ritter], und Städte, Oder Genealog- Und Historische Beschreibung von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten, &c. &c. Mit sondern Fleiß zusammen getragen durch dero Mitglid und gewesten Verordneten Johann Georg Adam Freyherrn von Hoheneck, Herrn zu Schlißlberg, Prunhoff, Trätteneck, Gallspach und Rechberg. Erster Theil. - Passau : Maria Margaretha Höllerin, 1717. Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 309.528-D.1.Alt-Mag Detailinformation In seinen „müssigen Stunden“, so schreibt Johann Georg Adam von Hoheneck (1669-1754) in der Vorrede zum ersten Teil seiner Historischen Beschreibung, habe er dieses umfangreiche Werk „vor eine Zeitvertreib zusammen getragen“. Drei Bände sollten es schließlich werden, in denen er die Genealogie und Geschichte der Herren Stände deß Ertz-Hertzogthumb Oesterreich ob der Enns, der oberösterreichischen Stifte, Städte und Adelsfamilien, auf der Basis intensiver Urkundenforschung zusammenstellte.
Schon als ganz junger Mann hatte Hoheneck eine überaus ausführliche Handschrift Genealogia des alten Hauß der Hoheneckher wie solche auß alten Originalen gezogen worden fertiggestellt. Die intensive Urkundenforschung, die er zeitlebens betrieb, brachte seiner Familie praktische Vorteile: 1716 erzielte er die Erneuerung und Bestätigung ihres alten Freiherrenstandes, der bisher von den Standesgenossen nicht anerkannt worden war. Wieviel Sorgfalt Hoheneck, durchaus vielbeschäftigter Gutsherr, Standesverordneter und Amtsträger, in diesen „Zeitvertreib“ investierte, beweist das vorliegende Korrekturexemplar des ersten Teils seines Hauptwerks. Dieser Probedruck wurde – vermutlich vom Autor selbst – sorgfältig durchgearbeitet. Druckfehler und fehlerhafte Schreibungen vor allem von Eigennamen wurden mit Rötelstift korrigiert, Ergänzungen im Text, am Seitenrand und auf eingeklebten Papierstreifen vorgenommen. Fehlerhafte Wappendarstellungen wurden mit einem neuen, besseren Kupferstich überklebt. So soll etwa der Turnierhelm über dem Wappen der Familie Bornimb laut Hoheneck drei schwarze Gemsenkrickel tragen. Der ursprüngliche Kupferstich zeigt das Wappen aber so, wie es weiter unten auf der Seite als unrichtig beschrieben wird: „An statt deß Mittern [Geweihhorns] setzet Sibmacher in dem ersten Theil seines Wappen-Buch fol. 36. die Gestalt einer weissen Violn oder Geschier / welches aber / weilen die Original-Sigill ein anders weisen / gefehlet ist.“ Die Rötelzeichnung neben dem Stich stellt diesen Fehler richtig, das neu gestochene Wappen wurde, in diesem Fall als bewegliches „Fähnchen“, über dem alten montiert. (Bildbeispiel links - der Mausklick auf den Bildausschnitt führt zum Vollbild.) 1727 erschien schließlich der erste Band der Herren Stände in Passau bei Gabriel Mangold, dem Erben der Offizin Höller. Hoheneck im Österreichischen Staatsarchiv
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