Österreichische Nationalbibliothek präsentiert ihre Vision 2025

Pressemeldung

Mit ihrer Vision 2025 setzt sich die größte Bibliothek des Landes das Ziel, die Wissensgesellschaft von morgen maßgeblich mitzugestalten.

Seit über 600 Jahren kommt die Österreichische Nationalbibliothek ihrer Kernaufgabe nach: dem Sammeln, Bewahren und Vermitteln von Wissen. Mit ihrer Vision 2025 setzt sie sich das Ziel, die Wissensgesellschaft von morgen maßgeblich mitzugestalten. Sie stellt sich dem Wandel von der traditionellen Gelehrtenbibliothek des 20. Jahrhunderts hin zum offenen Wissenszentrum des 21. Jahrhunderts.

Auch in Zukunft soll es mit der Österreichischen Nationalbibliothek eine neutrale, verlässliche und lebendige Vermittlerin zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen den Generationen und zwischen den unterschiedlichsten Gruppen der Gesellschaft geben.

Gemeinsam mit allen anderen Nationalbibliotheken ist sie der Garant dafür, dass das Wissen der Welt ohne kommerzielle Einzelinteressen gesammelt, gesichert und möglichst vielen Menschen zur Verfügung gestellt wird.

Vision für die Zukunft

In den letzten Jahren hat die digitale Revolution die Produktion, Speicherung und Verbreitung von Wissen grundlegend verändert. Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich den neuen digitalen Herausforderungen und zeigt in ihrer Vision 2025, wie dieses enorme Unterfangen zu gestalten ist.

  • Bis 2025 werden Millionen von Büchern und anderen Objekten, die in den Archiven der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt werden, digitalisiert sein.
  • Gleichzeitig müssen neue elektronische Medien und Web-Inhalte archiviert werden.
  • Enorme Buch-, Bild-, Plakat-, Zeitungs-, Karten- und andere Bestände werden so in den nächsten Jahren den LeserInnen weltweit, schnell und barrierefrei online kostenlos zugänglich gemacht.
  • Diese Digitalisate können in der Folge nicht nur Seite für Seite durchblättert, sondern auch punktgenau im Volltext durchsucht werden.

Auch die Publikationslandschaft hat sich rasant verändert: Texte werden heute digital verfasst und publiziert. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt des Sammel- und Archivierungsauftrags der Bibliothek in den Online-Bereich.

  • In den kommenden Jahren werden digitale Publikationen wie etwa E-Books verstärkt und bevorzugt gesammelt.
  • Es wird dafür Sorge getragen, dass sie dauerhaft gespeichert werden und für die nächsten Generationen zur Verfügung stehen.

Bibliothek 3.0

Die Datenbestände der Österreichischen Nationalbibliothek werden 2025 Teil des semantischen Web (Web 3.0) sein.

  • Ein wichtiger Punkt ist dabei die gezielte Anreicherung der Digitalisate mit Zusatz-Informationen (sogenannten Metadaten) sowie deren Verknüpfung mit externen Ressourcen wie z. B. Geo-Daten.
  • Sämtliche Metadaten werden 2025 als „Open Data“ in strukturierter und standardisierter Form zur kostenfreien und uneingeschränkten Weiternutzung zur Verfügung gestellt.
  • Ambitionierte Ziele verfolgt die größte Bibliothek des Landes zudem bei Erschließungs- und Editionsprojekten in ihren Sondersammlungen. Sie sollen in Zukunft mit der Digitalisierung der wertvollen Bestände einhergehen, im Rahmen von Forschungsplattformen im Internet durchgeführt werden und verstärkt auch die Möglichkeiten des Crowdsourcings berücksichtigen.

Offener Ort der Begegnung und Kommunikation

Die größtmögliche Partizipation und Interaktion ihrer BenutzerInnen mit den digitalen Inhalten ist ebenfalls ein Schwerpunkt der Vision 2025. Nicht nur die WissenschafterInnen der „Digital Humanities“, sondern alle interessierten BenutzerInnen sollen in absehbarer Zeit optimale digitale Arbeitsbedingungen vorfinden – unabhängig davon, ob sie sich real in der Bibliothek befinden oder extern auf ihre Inhalte zugreifen. Eine direkte Beteiligung – und damit „User Generated Content“ – wird so ermöglicht.

2011 besuchten über 500.000 Menschen die Österreichische Nationalbibliothek: zum Lesen, zum Recherchieren, zum Staunen und Erleben. Seit Jahren steigen sowohl die Zahl der BesucherInnen und LeserInnen vor Ort als auch die Zahl der Nutzung der digitalen Angebote der Bibliothek.

2011 konnten über 62 Millionen Seitenaufrufe auf www.onb.ac.at und 9,3 Millionen Abfragen in den Online-Katalogen und Datenbanken der Österreichischen Nationalbibliothek verzeichnet werden.

Diese Kombination aus den Vorteilen der analogen sowie der digitalen Welt ist das Qualitätsmerkmal einer lebendigen und zukunftsorientierten Bibliothek.

Die Bibliothek der Zukunft ist ein realer und virtueller Treffpunkt für alle, die mehr wissen wollen.

Über die Österreichische Nationalbibliothek

Die Österreichische Nationalbibliothek bewahrt als zentrale wissenschaftliche Bibliothek des Landes das intellektuelle und kulturelle Erbe Österreichs. Mit ihren Sammlungen, die herausragende Werke des Weltkulturerbes und der europäischen Kultur beherbergen, zählt sie zu den bedeutendsten Bibliotheken weltweit. Sie versteht sich daher als Brücke zwischen dem reichhaltigen Erbe der Vergangenheit und den Ansprüchen der modernen Informations- und Wissensgesellschaft.

Pressefoto 1: Generaldirektorin Johanna Rachinger
Pressefoto 2: v.l.n.r. Bettina Kann (Leiterin "Digitale Bibliothek"), Generaldirektorin Johanna Rachinger, Max Kaiser (Leiter "Forschung und Entwicklung")
Pressefoto 3: Generaldirektorin Johanna Rachinger
Pressefoto 4: v.l.n.r. Bettina Kann (Leiterin "Digitale Bibliothek"), Generaldirektorin Johanna Rachinger, Max Kaiser (Leiter "Forschung und Entwicklung")

 


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Mag. Thomas Zauner
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Josefsplatz 1
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Tel.: (+43 1) 534 10-270
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thomas.zauner@onb.ac.at


last update 03.10.2013