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NewsLetter 67: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Ej ne dano prokladyvat' novye puti ...? (Es ist ihr nicht gegeben, neue Wege zu beschreiten ...?) / Nevskij Institut Jazyka i Kul'tury ... [Red. kol. sbornika: O. R. Demidova (naucnyj red.) ...] . - Sankt-Peterburg : Dorn , 1998 . - (Iz istorii ženskogo dviženija v Rossii ; 2 )
Signatur: 1711087-B.2
Im vorliegenden Sammelband sind die Vorträge der Konferenz "Frauen des Silbernen Zeitalters : Leben und Wirken" publiziert, die vom 23.-25. September 1996 in St. Petersburg stattgefunden hat. Der chronologische und geographische Rahmen beschränkt sich nicht nur auf das Russland des frühen 20. Jhdts.; praktisch die Hälfte der Beiträge ist der Emigration gewidmet. In solcher Ausführlichkeit war dieses Thema in Russland bisher kaum zur Sprache gekommen, und darin liegt wohl auch der besondere Stellenwert dieses Buches. (Karmen Petra Moissi)

Elpers, Bettina: Regieren, Erziehen, Bewahren : mütterliche Regentschaften im Hochmittelalter. - Frankfurt am Main : Klostermann, 2003. - (Studien zur europäischen Rechtsgeschichte ; 166)
Signatur: 1061738-B.Neu-Per[Sonderh.],166
War das Phänomen der Regentschaft für einen Minderjährigen im frühen Mittelalter nur für das Königtum zu beobachten gewesen, so traten infolge der Erblichkeit der großen Lehen seit dem 11. Jahrhundert immer häufiger auch minderjährige Herzöge und Grafen in Erscheinung. Ebenso wie die Königinwitwen es getan hatten, unternahmen es nun die verwitweten Fürstinnen, die Regentschaften für ihre Söhne zu führen und damit im zentralen Bereich der Nachfolgeregelungen eines Adelsgeschlechtes eine elementar wichtige Funktion auszuüben. Untersucht wurden acht Regentschaften innerhalb der Familien der Welfen, Wittelsbacher, Askanier, Wettiner und Otakare. Damit bewegt sich die Arbeit im östlichen Bereich des deutschen Reiches in einem Zeitraum von 1100 bis 1230. Die Regentinnen, darunter auch bekanntere wie die Kaiserinwitwe Richenza von Northeim und ihre Tochter Gertrud von Süpplingenburg, werden in Einzelbiographien vorgestellt, abgerundet durch die kollektive Biographie einer idealtypischen Fürstin, bevor die Regentschaften nach Quellengattungen geordnet untersucht werden.

Eva nejen v ráji : Žena v Cechách od stredoveku do 19. století. (Eva nicht nur im Paradies. Die Frau in Tschechien vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert.) Milena Lenderová, editor. - Praha: Univerzita Karlova, 2002. In tschech. Sprache.
Signatur: 1710215-B.Neu
"In den böhmischen Ländern ist die Entwicklung der gender history verspätet, die Geschichte der Frau und ihrer Welt wurde bisher hauptsächlich als Bestandteil der Alltagskultur und der historischen Demographie behandelt." (Aus der Einleitung.) Der vorliegende Band vereinigt 7 Studien, die sich, wie aufgrund der Quellenlage verständlich, vorwiegend mit aristokratischen Lebenswelten beschäftigen. U.a. begegnet uns die perfekte Renaissance-Dame Polyxena von Lobkowitz; als barocke Leserinnen werden Eleonora und Anna-Katherina von Spork und Ernestine von Eggenberg vorgestellt; Maria Anna von Schwarzenberg tritt aus dem Schatten ihres berühmten Gatten, des Heerführers gegen Napoleon, Karl Philipp. (Eva Hüttl-Hubert)

Frieda, Leonie: Catherine de Medici : a biography. - London : Weidenfeld & Nicolson, 2003.
Signatur: 1721030-B.Neu
Katharina von Medici (1519-1589) wurde in Florenz als früh verwaiste Tochter Lorenzos II. v. Medici aufgezogen und als 14-jährige an Heinrich, Graf von Orléans, dem Sohn Franz I. von Frankreich, verheiratet. Als Heinrich 1559 starb, geriet die hochintelligente Witwe in den Sog französischer Machtpolitik und religiöser Auseinandersetzungen, an denen sie kräftig und in widersprüchlicher Weise mitwirkte. Höhepunkt war die berühmt-berüchtigte Bartholomäus-Nacht vom 23. zum 24. August 1572. Sie regierte Frankreich indirekt über 30 Jahre für ihre kränklichen und korrupten Söhne, von denen drei Könige von Frankreich wurden - Franz II. (1559-60), Karl IX. (1560-74) und Heinrich III. (1574-89). Nicht übersehen werden darf Katharina von Medicis Mäzenatentum für Literatur und Kunst, insbesondere für die Architektur.

Goldstein, Joshua S.: War and gender : how gender shapes the war system and vice versa. - Cambridge [u.a.] : Cambridge University Press, 2001.
Signatur: 1721010-B.Neu
Die Geschlechterrollen im Krieg werden im vorliegenden Buch mit einem interdisziplinären Ansatz untersucht: zusammengetragen wird das aktuelle Verständnis aus Geschichtswissenschaften, Biologie, Psychologie und Anthropologie. So wird unter anderem die Geschichte von kämpfenden Frauen dargelegt, die Rolle von Testosteron im sozialen Verhalten von Männern und die Festschreibung von Normen für Männlichkeit und Weiblichkeit zur Unterstützung des Kriegssystems. Einige Fotos und Grafiken ergänzen die Ausführungen.

Historische Inzestdiskurse : interdisziplinäre Zugänge / Jutta Eming ... (Hg.). - Königstein i. Taunus : Helmer, 2003.
Signatur: 1713074-B.Neu
Der Band bietet einen interdisziplinären Zugang zu einem Begriff, der seit Jahrhunderten gewissen uneindeutigen Vorstellungen entspricht. Literatur-, Geschichts- und GesellschaftswissenschaftlerInnen (u.a. Judith Butler, Susanne Hehenberger, Ulinka Rublack, Bettina Bannasch) versuchen unter dem Gender-Aspekt eine Neuinterpretation. Dabei sollen neue Grenzziehungen vermieden werden: Grenze zwischen Nähe und Distanz, Liebe und Sexualität, Verwandtschaft und Gesellschaft - in sozial geachteten oder geächteten Beziehungen.

Lenderová, Milena: Chytila patrola aneb prostituce za Rakouska i Republiky. (Aufgegriffen von der Patrouille oder: Die Prostitution unterm Kaiser und in der Republik) - V Praze: Univerzita Karlova, 2002. In tschech. Sprache.
Signatur: 1710223-B.Neu
Im Rahmen des Seminars "Die Frau in der böhmischen und europäischen Geschichte" wurde 1989/99 an der Universität Budweis das Thema "Die Prostitution in den böhmischen Ländern im 19. Jahrhundert" bearbeitet. Die Autorin faßt im vorliegenden Buch die Archivforschungen ihrer Studentinnen zusammen und ergänzt sie um gedruckte Quellen und Belletristica. Schwerpunkte der Untersuchung bilden die rechtliche Seite des Themas, die verschiedenen Arten der Prostitution (Straßen-, Bordell- und Wirtshausprostitution), die beteiligten Personen sowie der Umgang mit Geschlechtskrankheiten. (Eva Hüttl-Hubert)

Man'ko, Aleksandr V.: Ženšciny na russkom prestole (Frauen am russischen Thron) / A. V. Man'ko . - Moskva : "Škol'naja Pressa" , 2002 . - 188 S. . - (Biblioteka žurnala "Prepodavanie istorii v škole" ; 13 )(Istorija Rossii v licach )
Signatur: 1711133-B.Neu
Vom letzten Drittel des 17. bis zum Ende des 18. Jhdts. waren in Folge sechs Herrscherinnen auf dem russischen Thron: Sof'ja Alekseevna, Ekaterina Alekseevna, Anna Ioannovna, Anna Leopol'dovna, Elizaveta Petrovna und Ekaterina Velikaja (Katharina die Große). Der Autor versucht nicht nur, möglichst objektiv ihren Anteil an der politischen Geschichte Russlands zu beleuchten, sondern bietet auch eine umfassende Beschreibung ihres Privatlebens. (Karmen Petra Moissi)

Marie Antoinette : writings on the body of a queen / Dena Goodman (ed.). - New York [u.a.] : Routledge, 2003.
Signatur: 1717298-B.Neu
Der Sammelband liefert nicht so sehr biographische Beiträge als vielmehr Untersuchungen darüber, in welcher - vielfach auch negativer - Weise die französische Königin Marie Antoinette seit ihrer frühen Kindheit dargestellt wird. Die Autoren zeigen, durch welche Umstände, Affären und Skandale ihr Ruf durch den Adel aber auch beim Volk nach und nach Schaden erlitt. Sie zeigen die Schwierigkeiten, denen sie als Frau, als Fremde und als Königin am Ende einer historischen Ära (dem Ancien Régime) ausgesetzt war und mit welchen Vorwürfen (Pornographie, Lesbianismus, Inzest, Verrat) sie konfrontiert wurde. Insgesamt wird gezeigt, dass Marie Antoinette die soziale, politische und Geschlechterordnung ihrer Zeit beispielhaft repräsentiert, aber auch dass Fragen des Zusammenhangs von Geschlecht, Sexualität und weiblicher Macht uns bis heute beschäftigen.

Puschnerat, Tânia: Clara Zetkin : Bürgerlichkeit und Marxismus ; eine Biographie. - Essen : Klartext Verlag, 2003. - (Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen ; Schriftenreihe A: Darstellungen ; 15)
Signatur: 1721819-B.Neu
Die Sozialdemokratin und spätere Kommunistin Clara Zetkin (1857-1933) wurde bereits zu Lebzeiten, verstärkt aber nach ihrem Tod, politisch vermarktet. In der ehemaligen DDR als Lenin-Verehrerin und treue Freundin der Sowjetunion heroisiert, galt sie nach 1989 manchen als Vertreterin eines "demokratischen Kommunismus", als mutige Gegnerin Stalins und des Faschismus. Als Führerin der internationalen sozialistischen Frauenbewegung und als Initiatorin des Internationalen Frauentages wird sie bis heute für eine feministische Tradition reklamiert. Die vorliegende Biographie beschreibt das politische und private Leben Zetkins auf der Grundlage des bislang umfangreichsten Archivmaterials zur Person. Hinter dem Mythos Zetkin wird eine Persönlichkeit sichtbar, deren politisches Handeln weit stärker von autoritären und antidemokratischen Einstellungen bestimmt war, als das offizielle Zetkin-Image bis heute kolportiert.

Targosz, Karolina: Sawantki w Polsce XVII w. : aspiracje intelektualne kobiet ze srodowisk dworskich. (Polnische Blaustrümpfe im 17. Jh. : intellektuelle Aspirationen von Frauen aus den Hofkreisen.) - Warszawa: Wydaw. Retro-Art, 1997. (Rozprawy z dziejów nauki i techniki; 6). In poln. Sprache, mit franz. Zsfassung.
Signatur: 1470281-B.Neu-Per.6
Die Autorin untersucht die Kontakte der beiden aus Frankreich stammenden polnischen Königinnen Louise-Marie Gonzaga und Marie Casimire d'Arquien, (der Gattin Jan Sobieskis) zu französischen Wissenschaftskreisen und ihre Beziehungen zu den führenden weiblichen Intellektuellen der Zeit. Drei bemerkenswerte wissenschaftlich arbeitende Frauen im weiteren Umkreis des polnischen Hofes waren die Schlesierin Maria Cunitz, die u.d.T. "Urania propitia" astronomische Tafeln herausgab sowie die zwei als Mitarbeiterinnen ihres Gatten anerkannten Frauen des Danziger Astronomen Jan Hevelius, Katharina Rebeschke und Elisabeth Koopmann. (Eva Hüttl-Hubert)

Verdel, Helena: Die hundert bedeutendsten Frauen des europäischen Ostens / Helena Verdel ; Traude Kogoj. Unter Mitarbeit von Diana Karabinova, Lilli Hollein und Andreas P. Pittler. - Klagenfurt : Wieser, 2003. - (Europa erlesen)
Signatur: 1717815-A.Neu
Schaut ostwärts LeserInnen! Es gilt hundert bekannte oder bis dato unbekannte Frauen zu entdecken: Kanonbildung hin oder her - wichtig ist, dass diese Frauen, die durch Geschlecht und geographischen Raum doppelt diskriminiert waren, nun einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden können. Man/frau findet neben Kaiserinnen, Heiligen, Naturwissenschaftlerinnen, Malerinnen, Dichterinnen, Philosophinnen, Partisaninnen, Politikerinnen Frauenrechtlerinnen, Schau- und Schachspielerinnen auch eine Bergsteigerin. Exemplarisch seien erwähnt: Theodora, Elisabeth von Thüringen, Anna Komnena, Eliska Krasnohorska, Marianne von Werefkin, Rosa Luxemburg, Sonia Delaunay, Liane Zimbler ...

Women, wealth and power in the Roman Empire. - Rom : Institutum Romanum Finlandiae, 2002. - (Acta Instituti Romani Finlandiae ; 25)
Signatur: 1696249-C.Neu
Das Finnische Institut in Rom ermöglicht schon seit 50 Jahren jungen WissenschaftlerInnen ein Post-graduate-Studium in Rom. Eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit dem Thema "Frauen, Macht und Reichtum im römischen Reich" - die Ergebnisse wurden im vorliegenden Sammelband publiziert.

Žinoci studiï v Ukraïni : žinka v istoriï ta s'ohodni (Frauenstudien in der Ukraine : Die Frau in der Geschichte und heute) / [za zahal'noju red. Smoljar Ljudmyly Oleksiïvny] . - Odesa : Vydavn. AstroPrint , 1999.
Signatur : 1711118-B
Vorliegender Sammelband ist einer der ersten Versuche, die Rolle der Frau in der ukrainischen Geschichte wissenschaftlich zu dokumentieren. Auf breiter historiografischer und literaturhistorischer Grundlage wird die Rolle der ukrainischen Frau und ihr sozialer Status im Laufe der Geschichte bis zur Gegenwart analysiert. Im Anhang finden sich biographische und bibliographische Daten zur ukrainischen Frauenbewegung. (Karmen Petra Moissi)

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 01.06.2004


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