Breidenstein, Georg: Geschlechteralltag in der Schulklasse : ethnographische Studien zur Gleichaltrigenkultur / Helga Kelle. - Weinheim : Juventa Verlag, 1998. - (Kindheiten ; 13)
Signatur: 1583332-B.Neu
Welchen Gebrauch machen Kinder einer Schulklasse von der Geschlechterunterscheidung? Dieser Frage gehen die in diesem Buch versammelten ethnographischen Studien nach. In teilnehmenden Beobachtungen und mit ethnographischen Interviews nähern sich die Autorin und der Autor der Gleichaltrigenkultur in den Schuljahrgängen 4 bis 6. Die einzelnen Kapitel des Buches widmen sich der kulturanalytischen Beschreibung zentraler Themen des Schulalltags: Beliebtheit, Freundschaft, Verliebtheit, Sexualität und Entwicklung. Die verbindende Frage ist die nach der Bedeutung der Geschlechterunterscheidung im jeweiligen Kontext. Die Perspektive wird von der Frage nach den Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen hin zur Frage nach der Praxis der Unterscheidung der Geschlechter verschoben.
Hochschulreform und Geschlecht : neue Bündnisse und Dialoge / Sigrid Metz-Göckel, Christa Schmalzhaf-Larsen, Eszter Belinski (Hrsg.). - Opladen : Leske + Budrich, 2000. - (Reihe Geschlecht und Gesellschaft)
Signatur: 1596060-B.Neu
Dieser Sammelband knüpft an die Diskussion um Frauen an den Hochschulen (in Deutschland) an und führt sie weiter im Hinblick auf Studiengänge im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, die sich ausschließlich an Frauen wenden. Frauen sollten als gestaltendes Potential in die Hochschulreformprozesse einbezogen werden und damit Hochschulstrukturen und deren Kultur partizipatorisch verändern. Beiträge u.a. von Ayla Neusel, Heike Kahlert, Hannelore Faulstich-Wieland, Sigrid Metz-Göckel.
Kahlert, Heike: Neue Bildungswege für Frauen : Frauenhochschulen und Frauenstudiengänge im Überblick / Anina Mischau. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2000.
Signatur: 1598959-B.Neu
Die Autorinnen liefern erstmalig eine kritische Bestandsaufnahme der Ansätze zur geschlechtergerechten Reform von Studium und Lehre im deutschen Hochschulwesen. Der Fokus liegt auf den Technik- und Naturwissenschaften. Diese Reformbeiträge werden im Bezug auf drei Argumentationsstränge reflektiert: Die Situation von Frauen in den entsprechenden Fächern, die Diskussion um Mono- oder Koedukation und die Erfahrungen der US-amerikanischen Women's Colleges.
Lauggas, Meike: Mädchenbildung bildet Mädchen : eine Geschichte des Begriffs und der Konstruktionen. - Wien : Milena-Verlag, 2000. - (Feministische Theorie ; 40)
Signatur: 1199923-B.Neu.40
Zur Geschichte des Begriffs "Mädchen": eine historische Befragung der Konstruktion auf sprachlicher und symbolischer Ebene. "Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht." Unberücksichtigt blieb bei Simone de Beauvoirs Feststellung allerdings, dass Mädchen nicht als Frauen geboren werden, sondern erst zu solchen heranwachsen. Diese implizite Gleichsetzung von weiblichen Erwachsenen und Kindern zeigt Meike Lauggas in bezug auf ihren jeweiligen gesellschaftlichen Stellenwert, und sie beginnt ihre spannende Untersuchung beim Wort: "Mädchen" ist seit dem 18. Jahrhundert eine Verkleinerungsform, deren Entstehungshintergründe auf sprachhistorischer Ebene beleuchtet werden. Habsburgische Mädchenschul-Akten werden hierfür als Quellen gelesen, die einen der ersten Orte intensiver Diskursivierung von Mädchen darstellen und ihr Leben ein Stück weit vorstellbar machen. Die historische Neubewertung weiblicher Kindheit, zu der die Autorin gelangt, bietet neue Perspektiven hinsichtlich der Prävention von (sexueller) Gewalt gegen Mädchen sowie auf aktuelle Sozialisations- und Koedukationsdebatten. Abschließend analysiert die Autorin heutige feministische Bilder und Thematisierungen von Mädchen, wie z.B. im "Girly" und "Görl".
Mahmoudi, Akbar: Angst vor weiblicher Sexualität als Hemmfaktor im Entwicklungsprozess der säkularisierten Mädchenerziehung und Frauenbildung im Iran. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 11, Pädagogik ; 767)
Signatur: 1597706-B.Neu
Anhand einer ausführlichen Literaturstudie untersucht der Autor die psychosozialen Hintergründe, die im Iran das Recht auf freie Bildung und Selbstbestimmung der Frauen seit Generationen einschränken. Die theoretischen Grundlagen werden hier mit den historischen Erfahrungen und Entwicklungen verknüpft. Eine Analyse von islamisierten Schulbüchern dient der nochmaligen Überprüfung der Ergebnisse aus den Textstudien. Als Ergebnis dieser sozial- und ideologiekritischen Studie wird die Stellung der Frau, unter besonderer Berücksichtigung der Bildungsfrage, allgemein in den Grundlagen des Islam und konkret in der islamischen Theokratie Irans offen und frei von apologetischen Ansätzen beschrieben. Die Arbeit ist in dieser Hinsicht ein Beitrag zu einer interkulturellen Pädagogik, in der Vielfalt, Eigendynamik und Veränderungsfähigkeit der Kulturen und Gesellschaften zur Kenntnis genommen werden können.
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