De Bruyn, Günter: Preußens Luise : vom Entstehen und Vergehen einer Legende. - Berlin : Siedler, 2001.
Signatur: 1608487-B.Neu
Luise wurde 1776 als mecklenburgische Prinzessin in Hannover geboren und wuchs in Hessen-Darmstadt auf. Mit gerade achtzehn Jahren heiratete sie den preußischen Kronprinzen, den späteren König Friedrich Wilhelm III., und gebar ihm zehn Kinder, darunter Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I., der erster deutscher Kaiser werden sollte. Nach der Niederlage Preußens 1806 floh sie mit ihren Kindern nach Ostpreußen, traf 1807 in Tilsit mit Napoleon zusammen und kehrte erst 1809 nach Berlin zurück. Sie stand den Reformern nahe und galt ihrer Mitwelt und mehr noch der Nachwelt des 19. und 20. Jahrhunderts als mitfühlende, charismatische Monarchin. Sie starb früh, 1810, mit vierunddreißig Jahren. Ihr Tod war die Geburtsstunde einer Legende. Günter de Bruyn zeigt den Ursprung und die Wirkungsmächtigkeit dieser Legende über zwei Jahrhunderte - Poesie und Wissen über preußische Kultur und ihr Frauenbild.
"Dies Kind soll leben" : die Aufzeichnungen der Helene Holzman ; 1941 - 1944 / hrsg. von Reinhard Kaiser und Margarete Holzman. - Frankfurt am Main : Schöffling & Co, 2000.
Signatur: 1609093-B.Neu
In drei Kladden, auf mehr als 700 Seiten hat Helene Holzman (1891-1968), Malerin, Buchhändlerin, Kunst- und Deutschlehrerin, gleich nach dem Ende des Krieges aufgeschrieben, was sie in den Jahren zuvor an einem der finstersten Orte des Holocaust, im litauischen Kaunas, erlebt und erlitten hat. Im Juni 1941, bei den Pogromen unmittelbar nach dem Einmarsch der Wehrmacht verschwindet ihr jüdischer Mann, der Buchhändler Max Holzman, für immer. Wenig später wird ihre ältere Tochter, die neunzehnjährige Marie, verhaftet und später erschossen. Helene Holzman lebt weiter. Sie überwindet ihre Verzweiflung und beschließt, mit all ihrer Kraft nicht nur die eigene jüngere Tochter Margarete zu retten, sondern mit ihr so viele andere Gefährdete und Bedrohte wie nur eben möglich - vor allem Kinder aus dem Ghetto von Kaunas.
Echols, Alice: Janis Joplin : "Piece of My Heart" ; die Biographie. - Frankfurt am Main : Krüger, 2000.
Signatur: 1613552-B.Mus
Janis Joplin ist die weibliche Ikone der Rockmusik der sechziger Jahre. Die Fachmedien feierten sie, die bürgerliche Presse empörte sich über die extrovertierten Shows und ihre ungezügelte Lebenslust. Trotz oder vielleicht auch wegen ihres Ruhmes erlebte Janis Joplin Zeiten der Einsamkeit, Leere und Entfremdung. Alkohol und Drogen machten sie zu einer tragischen Heldin. 1970 wurde sie tot in einem Hotelzimmer aufgefunden - gestorben an einer Überdosis Heroin. Ihr einsames Ende, vergleichbar mit dem Tod von Jim Morrison oder Jimi Hendrix, war der traurige Abschluss eines selbstzerstörerischen Lebens voll Emotionalität und Aggressivität.
Gerste, Ronald D.: Die First Ladies der USA : von Martha Washington bis Hillary Clinton. - Regensburg : Pustet, 2000.
Signatur: 1607456-B.Neu
Die First Lady repräsentiert kraft einer mehr als 200-jährigen Tradition wie ihr Mann das amerikanische Volk - nach dessen Selbstverständnis und oft auch nach außen hin. Im Gegensatz zum Präsidenten indes fehlt ihr eine demokratische Legitimation. Dennoch bestand schon seit Martha Washingtons Zeiten ein überaus großes Interesse der nachrichtenhungrigen Öffentlichkeit an der Frau des Präsidenten. Die Frauen im Weißen Haus waren Farmerinnen und Lehrerinnen, hatten keinerlei Schulbildung oder besaßen ein College-Diplom, genossen das öffentliche Interesse an ihrer Peron oder scheuten vor ihm zurück. Einige von ihnen förderten die politische Karriere ihres Mannes nach Kräften, anderen widerstrebte sie. Viele von ihnen wurden verehrt, manche Opfer der Kritik.
Gillis-Carlebach, Miriam: Jedes Kind ist mein Einziges : Lotte Carlebach-Preuss ; Antlitz einer Mutter und Rabbiner-Frau. - Hamburg : Dölling und Galitz, 2000.
Signatur: 1608783-B.Neu
Miriam Gillis-Carlebach, Tochter des letzten Oberrabbiners von Hamburg und Altona, Dr. Joseph Carlebach, schildert in liebevoll aufgezeichneten Erinnerungen an ihre Mutter das Leben in einem Rabbiner-Haushalt mit neun Kindern: von der Heirat der Eltern bis zu deren Deportation mit den vier jüngsten Kindern 1941.
Jobst, Vinzenz: Marie Tusch : Lebensbild einer Tabakarbeiterin. - Klagenfurt : Archiv der Kärntner Arbeiterbewegung, 1999.
Signatur: 1593936-B.Neu
Marie Tusch - eine Tabakarbeiterin aus Klagenfurt - zog 1919 als eine der sozialdemokratischen Abgeordneten ins österreichische Parlament ein und gehörte ihm über sämtliche 4 Legislaturperioden an. Sie konnte unter Beweis stellen, dass sie als Arbeiterin und Betriebsrätin jener Kärntner Frauenbewegung, die sie vertrat, einen nachhaltigen inhaltlichen und sprachlichen Ausdruck verschaffte. Vinzenz Jobsts Aufarbeitung von vielfältigem Archivmaterial (Texte, Fotos, Illustrationen) ist es zu verdanken, dass der Lebensweg und die Leistungen dieser heute fast vergessenen Vorkämpferin der Frauenbewegung eine neue Würdigung erfährt.
Klara Blum : kommentierte Auswahledition / hrsg. von Zhidong Yang. - Wien [u.a.] : Böhlau, 2001.
Signatur: 1608066-C.Neu
Die repräsentative und kommentierte Auswahledition der österreichisch-jüdischen Schriftstellerin Klara Blum (1904-1971) zeigt und reflektiert das ostjüdische Stetl mit seinen Legenden und Mythen, das Rote Wien der zwanziger Jahre, Moskau vor und nach dem zweiten Weltkrieg sowie die kommunistische Herrschaft in China. Der Schwerpunkt ihres journalistischen Schaffens liegt in der Wiener Zeit. Neben Gedichten, Erzählungen, Novellen und ihrem wichtigsten Roman, "Der Hirte und die Weberin" enthält der Band auch Lebenszeugnisse und Briefe aus fünf Jahrzehnten.
Leisner, Barbara: "Ich würde es genauso wieder machen" : Sophie Scholl. - 2. Aufl. - München : List, 2000.
Signatur: 1613061-B.Neu
Barbara Leisner zeichnet in diesem Buch ein detailliertes Bild der Kindheit und Jugend Sophie Scholls vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus. Die Beschreibung von zahlreichen authentischen Ereignissen illustriert eindringlich, in welch gefährlichen Bann eine ganze Generation geriet: Auch Sophie Scholl gehörte zunächst als begeistertes Mitglied zum Bund Deutscher Mädel, übernahm Führungsaufgaben und war durch und durch überzeugt vom Nationalsozialismus. Erst allmählich entwickelte sie eine kritische Haltung, die sie schließlich mit dem Tod bezahlen musste. Barbara Leisner hat bisher unbekannte oder nur wenig beachtete Quellen und die erst seit 1989 zugänglichen Verhörprotokolle für dieses Buch herangezogen. Außerdem sprach sie mit zahlreichen bisher noch kaum befragten Zeitzeugen.
März, Ursula: "Du lebst wie im Hotel" : die Welt der Ré Soupault. - Heidelberg : Wunderhorn, 1999.
Signatur: 1611704-B.Neu
Ursula März skizziert in ihrem Essay den künstlerischen Werdegang der Ré Soupault (1901-1996), der 1921 mit einem Studium am Bauhaus in Weimar beginnt. Die kollektive Erfahrung mit dem Experiment Bauhaus, die dortige Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen geistigen Strömungen werden ihr weiteres Leben prägen. Über den Dada-Künstler und Filmemacher Hans Richter gelangt sie in die Berliner und Pariser Bohème. 1933 begegnet ihr Philippe Soupault, den sie nach ihrer Scheidung von Richter heiraten wird. Sie begleitet ihn bei seinen Reportagen und startet eine neue Laufbahn als Fotografin. 1943 flüchtet das Paar nach Amerika, wo Ré in eine Lebenskrise gerät. Philippe Soupault kehrt ohne sie 1945 nach Europa zurück. 1948 übersiedelt sie in die Schweiz und startet eine neue Karriere als Übersetzerin. Mitte der 60er Jahre findet das Ehepaar Soupault wieder zusammen.
Schifferli, Dagmar: Anna Pestalozzi-Schulthess : ihr Leben mit Heinrich Pestalozzi. - Zürich [u.a.] : Pendo, 1998.
Signatur: 1611672-B.Por
Johann Heinrich Pestalozzi gilt heute als bedeutender Pädagoge, Sozialreformer und geistiger Vater der modernen Volksschule. Der gelernte Landwirt gründete im Verlauf seines bewegten Lebens Armenanstalten, Waisenschulen und Erziehungsstätten. Dass er seine bahnbrechenden, von der französischen Aufklärung beeinflussten Ideen verwirklichen konnte, hat er vor allem seiner Ehefrau Anna Schulthess (1738-1815) zu verdanken. Sie stammte aus einer wohlhabenden Zürcher Bürgerfamilie und heiratete gegen den Widerstand ihrer Eltern den acht Jahre jüngeren Pestalozzi. Mit ihrem Vermögen, ihrem Wissen und ihrer Arbeitskraft unterstützte sie Pestalozzis Projekte, deren Realisierung sich oftmals sehr schwierig gestaltete.
Seemann, Birgit: Jeanette Wolff : Politikerin und engagierte Demokratin (1888-1976). - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2000. - (Campus Judaica ; 16)
Signatur: 1443482-B.Neu-Per.16
Jeanette Wolff gehörte bereits in der Zeit der Weimarer Republik zu den wenigen Kommunalpolitikerinnen Westfalens. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur, die sie nur knapp überlebte, setzte sie ihre politische Laufbahn fort. Als jüdische Verbandspolitikerin und sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete war sie eine Mitgestalterin der deutschen Nachkriegsdemokratie. In ihren Reden und Artikeln reflektierte sie über deutsch-jüdisches Zusammenleben nach der Shoah. Die Monografie zeichnet ihre wechselvolle Lebensgeschichte nach und gibt Einblick in bislang unveröffentlichte Dokumente.
Stern, Carola: Doppelleben : eine Autobiographie. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2001.
Signatur: 1612779-B.Neu
Die Autorin, eine der bedeutendsten politischen Publizistinnen der Bundesrepublik, leitete von 1960 bis 1970 das politische Lektorat beim Verlag Kiepenheuer & Witsch und arbeitete anschließend als Redakteurin beim WDR. Danach schrieb sie eine Reihe höchst erfolgreicher Biographien, u.a. über Dorothea Schlegel und Rahel Varnhagen. Sie erzählt in dieser Autobiographie die Geschichte ihres Lebens, von Verstrickungen und Konflikten, Angst und Glück, Gelungenem und Misslungenem.
Vándor, Györgyi: Mehr als eine Stimme im Chor : Erinnerungen einer Frau an Ungarn 1948-1956. - Berlin : Ullstein, 1999. - (Ullstein-Buch ; 33248)
Signatur: 1613106-B.Neu
Mit 26 Jahren wurde die ungarische Sozialdemokratin und Journalistin Györgyi Vándor 1949 im Zusammenhang mit dem Rajk-Prozeß verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Ähnlich wie in den Stalinschen Schauprozessen der dreißiger Jahre wurden die Verdächtigen aus den Parteien, die als gefährlich galten, pauschal der Konspiration, der Spionage, des Landesverrates und staatsfeindlicher Aktivitäten bezichtigt. Die Autorin war sieben Jahre in verschiedenen Gefängnissen in Budapest inhaftiert, teilweise in Einzelzellen. Erst 1956, kurz vor dem Oktoberaufstand, wurde sie entlassen und rehabilitiert. Bereits fünf Jahre später schrieb sie ihre Erinnerungen an diese Jahre nieder. Das Buch durfte jedoch aufgrund der Zensur in Ungarn erst 1990 erscheinen.
Wiss, Andrea: Flucht ins Leben : die Erika und Klaus Mann-Story. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2000.
Signatur: 1612228-B.Neu
Das Buch erzählt die Geschichte der Abenteuer von Erika und Klaus Mann, die in München unter privilegierten Verhältnissen aufwachsen. Sie beginnen in der Bohème der zwanziger Jahre ihre künstlerische Laufbahn und machen Schlagzeilen als "literary Mann twins". Der Machtantritt Adolf Hitlers im Januar 1933 wird zur entscheidenden Zäsur ihres Lebens: Beide gehen ins Exil und bekämpfen engagiert und rückhaltlos den Faschismus, mit allen Mitteln - Erika als Kabarettistin und Rednerin, Klaus als Schriftsteller und Herausgeber. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitet Klaus Mann für die psychologische Kriegsführung der U.S. Army, Erika Mann berichtet als alliierte Korrespondentin von den Schauplätzen des globalen Konflikts.
Wunderlich, Dieter: Vernetzte Karrieren : Friedrich der Große, Maria Theresia, Katharina die Große. - Regensburg : Pustet, 2000.
Signatur: 1612403-B.Neu
Jede einzelne dieser drei Persönlichkeiten ist gleichermaßen faszinierend. Bisher gab es jedoch nur getrennte Darstellungen ihrer Lebenswege. Dieter Wunderlich erzählt hier die Geschichte der drei "vernetzten Karrieren", die durch den Kontrast der grundverschiedenen Charaktere besonders spannend wird. Aufschlussreich sind auch die übereinstimmenden Ziele der drei HerrscherInnen in einer Epoche, die den Bogen vom Absolutismus zur Französischen Revolution spannt: alle drei regierten nach dem Motto "Alles für das Volk, nichts durch das Volk".
Wydra, Thilo: Margarethe von Trotta : Filmen, um zu überleben. - Berlin : Henschel, 2000. - (arte edition)
Signatur: 1613536-B.Neu
Margarethe von Trotta ist eine ebenso politische wie engagierte Filmemacherin. Immer haben sie feministische Fragestellung und die Verkettung von privatem und politischem Schicksal interessiert. Dieses Buch bietet erstmalig in deutscher Sprache einen Blick auf ihr umfangreiches Gesamtwerk, auf über 30 Jahre engagiertes und politisches Filmschaffen, von den Anfängen Ende der Sechzigerjahre bis heute. Dabei wirft der Autor immer auch Seitenblicke auf das Leben der Margarethe von Trotta, das oftmals in unmittelbarer Beziehung zu ihren Filmen steht.
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