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ARIADNE-Newsletter 38

Biographisches & Erlebnisberichte

Bock, Susanne: Mit dem Koffer in der Hand : Leben in den Wirren der Zeit 1920-1946. - Wien : Passagen-Verl., 1999. - (Passagen Zeitgeschehen)
Signatur: 1551500-B.Neu
Es ist Juni 1938. Der Anschluß Österreichs an Nazideutschland liegt drei Monate zurück. Ein junges, jüdisches Mädchen steht allein mit einem Koffer in der Hand am Wiener Südbahnhof, um die Flucht ins Ungewisse anzutreten. Entrechtung, Trennung von Familie und Freunden, Verlust von Sprache und Heimat und schließlich die Heimkehr nach Wien in die offenen Arme des verlorengeglaubten Jugendfreundes. Susanne Bock erzählt ein Flüchtlingsleben im Alltag des Krieges.

Damm, Sigrid: Christiane und Goethe : eine Recherche. - Frankfurt am Main : Insel Verlag, 1998
Signatur: 1553871-B.Neu
Als die 41jährige Christiane Vulpius und der 57jährige Johann Wolfgang Goethe am 19. Oktober 1806 in der Sakristei der Jakobskirche zu Weimar getraut werden, leben beide schon 18 Jahre lang in freier Liebe zusammen. Christiane hat fünf außereheliche Kinder geboren, von denen allein der erstgeborene Sohn August noch lebt. Goethe hatte ihn 1801 als seinen Sohn legitimiert, nun also wird auch Christiane Goethes Namen tragen, wird sie "die Geheime Räthin", später die "Frau Staatsministerin" werden. Nach ihrem frühen Tod am 6. Juni 1816 wird Goethe über die achtundzwanzig gemeinsamen Jahre zeitlebens schweigen. Sigrid Damm fragt in dieser "Recherche" danach, wer Christiane Vulpius wirklich war und was sie Goethe als Partnerin hat bedeuten können.

Giroud, Françoise: "Die Menschheit braucht auch Träumer" : Marie Curie. - München : Econ & List, 1999.
Signatur: 1552439-B.Neu
Die deutsche Taschenbuchausgabe der bereits 1981 in Frankreich erschienenen Curie-Biographie. Für die französische Erfolgsautorin Françoise Giroud ist Marie Curie eine ganz besondere Frau, die Verkörperung eines emanzipierten Lebenstraums. Sie schildert sie mit Bewunderung und Leidenschaft, mit großer Einfühlung in ihr Leben und ihre Liebe.

Hammacher, Wilfried: Marie Steiner : Lebensspuren einer Individualität. - Stuttgart : Verlag Freies Geistesleben, 1998.
Signatur: 1553116-B.Neu
Marie Steiners rastloser Tätigkeit ist der Aufbau der deutschen Sektion der Theosophischen, später Anthroposophischen Gesellschaft und die Herausgabe der ersten etwa 500 Bände der Schriften und Vorträge Rudolf Steiners zu verdanken. Mit diesem Buch rückt ihr Leben und Wirken in historische Perspektive. Am 27. Dezember 1910 begann Rudolf Steiner in Stuttgart eine Reihe von fünf Vorträgen über "okkulte Geschichte", in denen er Spuren der Wirksamkeit der Individualität Marie Steiners im Gang der Menschheitsgeschichte aufgezeigt hat. Diesen Spuren nachzugehen, ist die Absicht des Buches aus Anlaß des fünfzigsten Todestages von Marie Steiner.

Kruk, Raya: Lautlose Schreie : Berichte aus dunklen Zeiten. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verl., 1999. - (Die Frau in der Gesellschaft)
Signatur: 1549686-B.Neu
Nach fünfzig Jahren des Schweigens wagt sich Raya Kruk, Überlebende des Ghettos von Kowno, an die schmerzliche Arbeit des Erinnerns. In einfacher, aber umso eindringlicherer Sprache schildert sie ihre eigenen Erlebnisse und die zahlreicher LeidensgenossInnen während des Aufenthaltes im Ghetto in den Jahren 1941 bis 1944. Das ganze ungeheure Geschehen der Tötung von Frauen, Männern und Kindern wird nicht analytisch, sondern aus der Erlebnisperspektive der jungen Frauen und Mädchen ausschnittartig geschildert. Der starke, von Hoffnung getragene LebensBittermann-Wille und die unerwartete Hilfe Außenstehender ermöglichten es, die Todesbedrohung zu überstehen.

Leaska, Mitchell: Granite and rainbow : the hidden life of Virginia Woolf. - London : Picador, 1998.
Signatur: 1546963-C.Neu
Bei den zahlreichen Biographien die über Virginia Woolf erschienen sind und noch erscheinen werden, stellt sich immer wieder die Frage, welche wird ihr am gerechtesten, welche kommt ihrem realen Leben am nächsten? Den wahren Zugang zu ihr gefunden zu haben ist unmöglich. Sie selbst war der Meinung, daß kein Biograph/keine Biographin jemals subtil und kühn genug sein kann, ein künstlerisches Leben mit der seltsamen Mischung aus Traum und Realität, wiederzugeben. Noch dazu wo bekannt ist, daß Mrs. Woolf selbst in ihrem "Sketch of the past" (1939) es mit ihrer Wahrheit auch nicht so genau nahm!

Lee, Hermione: Virginia Woolf : ein Leben. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 1999.
Signatur: 1553572-B.Neu
Als "biographisches Meisterwerk" in vielen Rezensionen beschrieben, eröffnet diese Lebensbeschreibung überraschend neue Ergebnisse von Virginia Woolf. Manch hartnäckiges Klischee wird abgebaut, neue Nuancen werden eröffnet. Die Autorin (Professorin für englische Literatur an der Universität von York) setzt sich vor allem skeptisch mit Woolfs oft zitierter Opferrolle auseinander und zeigt mit welchem Mut sie sich im Laufe ihres Lebens ihren frühen Erfahrungen und inneren Widersprüchen stellte und sie kraftvoll in ihrem literarischen umsetzte. Mit großem Feingefühl werden die wichtigsten Beziehungen (zur Schwester Vanessa, zu ihrem Mann Leonard und zu Vita Sackville-West) in neuem Licht präsentiert.

Maletzke, Elsemarie: Das Leben der Brontes : eine Biographie. - Frankfurt am Main : Schöffling & Co, 1998.
Signatur: 1554079-B.Neu
Elsemarie Maletzke hat das Leben der Geschwister Bronte in einer Art Gruppen-Biographie nachgezeichnet. Für die Neuausgabe des inzwischen fast zum Klassiker gewordenen Buches ergänzt die Autorin ihre Arbeit mit den neuesten Erkenntnissen der Literaturwissenschaft.

Mallet-Joris, Françoise: Marie Mancini : le premier amour de Louis XIV. - Paris : Éditions Pygmalion, 1998.
Signatur: 1548250-B.Neu
War Marie Mancini eine Intrigantin, das Spielzeug egoistischer Ziele ihres Onkels Mazarin oder die erste große Liebe des jungen Sonnenkönigs? Tatsache ist, daß sie 1656 am französischen Hof eingeführt wurde, bald die leidenschaftliche Liebe Ludwigs XIV. gewann. Mazarin verhinderte aus Staatsraison eine Heirat, worauf ihr weiteres Leben in einer Abfolge von Leidensstationen (unglückliche Heirat mit dem Prinzen Colonna, Konnetabel von Neapel) und Irrwegen hinzog.

Moser, Tilmann: Mutterkreuz und Hexenkind : eine Gewissensbildung im Dritten Reich. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1999.
Signatur: 1549952-B.Neu
Tilmann Moser legt eine "Fallgeschichte" vor, die erzählt, wie sich ein junges Mädchen im Dritten Reich in Schuld verstrickt und viele Jahre danach, als längst erwachsene Frau, versucht, mit sich selbst ins reine zu kommen.

Quinn, Susan: Marie Curie : eine Biographie. - Frankfurt am Main [u.a.] : Insel, 1999.
Signatur: 1500070-B.Neu
Die vorliegende umfangreiche Biographie schildert das Leben von Marie Curie - Entdeckerin der Radioaktivität, erste und zweifache Nobelpreisträgerin. Um ihr Leben und Werk ranken sich zahlreiche Legenden. Sie ist eine der meistbewunderten Frauen aller Zeiten. In Frankreich und Polen sind Straßen und Institutionen nach ihr benannt, die Arbeits- und Wohnstätten mit Gedenktafeln versehen. Ohne Marie Curie zu idealisieren oder zu stilisieren, zeigt Susan Quinn eine moderne Frau, eine leidenschaftliche Wissenschaftlerin, die gleichzeitig eine warmherzige und sensible Ehefrau und Mutter war. Das macht diese Biographie zu einem Stück Frauen- und Emanzipationsgeschichte. (vgl. auch weiter oben: Giroud, Françoise)

Ruete, Emily: Leben im Sultanspalast : Memoiren aus dem 19. Jahrhundert / hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Annegret Nippa. - Frankfurt am Main : Philo, 1998
Signatur: 1552294-B.Neu
Salme, die Tochter des Sultans von Oman und Sansibar und einer tscherkessischen Sklavin, verließ 1866 heimlich die Insel Sansibar, um den Hamburger Kaufmann Heinrich Ruete zu hieraten, dem sie in seine Heimat folgte. Als 1866 ihre Memoiren erschienen, erregte das Buch große Aufmerksamkeit und wurde sogleich in mehrere Sprachen übersetzt. Das in orientalischen Phantasien schwelgende europäische Publikum erwartete, daß vor seinem voyeuristischen Auge der Harem sich enthüllte. Der Reiz dieser Memoiren besteht jedoch gerade darin, daß sie uns die andere Exotik des Alltags im Harem und im Sultanspalast vor Augen führen. Es ist die Sicht von innen auf eine den Europäern damals verschlossene Welt.

Schumann, Eugenie: Claras Kinder / mit einem Nachwort von Eva Weissweiler. - Berlin : Ullstein, 1999. - (Ullstein-Buch ; 30429)
Signatur: 1554664-B.Mus
Die Erinnerungen Eugenie Schumanns werden in diesem Buch so nachgedruckt, wie sie in der ersten Ausgabe 1925 erschienen sind. Eva Weissweiler, die Clara-Schumann-Biografin und Herausgeberin des Briefwechsels von Clara und Robert Schumann, erweitert das Lebensbild Eugenie Schumanns um Ausschnitte aus deren Korrespondenz mit ihrer Lebensgefährtin, der Sängerin und Clara-Schumann-Sekretärin Marie Fillunger, und zitiert in ihrem Nachwort unveröffentlichte Quellen, die den Streit um das bis 1937 unter Verschluß gehaltene Violinkonzert Robert Schumanns neu beleuchten. Darüber hinaus wird das Leben der anderen Schumann-Kinder nachgezeichnet.

Stadtbild und Frauenleben : Berlin im Spiegel von 16 Frauenporträts / hrsg. Von Henrike Hülsbergen. - Berlin : Stapp, 1997. - (Berlinische Lebensbilder ; 9)
Signatur: 1057586-C.Neu-Per.60,9
Berliner Frauenporträts bilden den Gegenstand dieses Spezial-Bandes der Schriftenreihe "Berlinische Lebensbilder". Er soll die Anfänge und weitere Entwicklung der weiblichen Berufstätigkeit und Selbstverwirklichung in der Großstadt und Metropole Berlin beispielhaft zeigen. Enthalten sind vor allem Pionierinnen der Emanzipationsbewegung.

Stanford, Peter: Die wahre Geschichte der Päpstin Johanna. - Berlin : Rütten &Loening, 1999.
Signatur: 1550893-B.Neu
Der Autor verfolgt in seinem Buch eine Reihe von Fragen, die um die Existenz der Päpstin kreisen: Welches Amt bekleidete die historisch belegte Johanna? Ist die ganze Geschichte nur eine Erfindung der Protestanten, mit der sie die Autorität des Papstes untergraben wollten? Oder ist die Päpstin gar ein Mythos, den sich die katholische Kirche selbst ausgedacht hat? Bei seinen Nachforschungen in Rom, Siena, Fulda und Wimborne spürt Peter Stanford Verschwörungstheorien nach und geht der inoffiziellen Geschichtsschreibung auf den Grund.

Steffahn, Harald: Bertha von Suttner. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1998. - (rororo Monographie ; 1290)
Signatur: 1546593-B.Por
Bertha von Suttner veröffentlichte 1889 ihren Roman "Die Waffen nieder!", der sie binnen kurzem weltberühmt machte. In den folgenden Jahrzehnten versuchte sie unermüdlich, durch schriftstellerischen und rednerischen Einsatz den geahnten großen Krieg zu verhindern. Den Dynamit-Erfinder Alfred Nobel überredete sie, testamentarisch einen Friedenspreis zu stiften. Sie selbst wurde 1905 als erste Frau mit ihm ausgezeichnet, täuschte sich aber nicht darüber hinweg, daß die Kräfte, die die Hochrüstung förderten, inzwischen stärker waren als die pazifistischen. Bertha von Suttner starb am 21. Juni 1914 - eine Woche vor dem Attentat von Sarajewo.

Weigel, Sigrid: Ingeborg Bachmann : Hinterlassenschaften unter Wahrung des Briefgeheimnisses. - Wien : Zsolnay, 1999.
Signatur: 1554088-B.Neu
Fünfunzwanzig Jahre nach Ingeborg Bachmanns Tod legt Sigrid Weigel, eine der profundesten Kennerinen ihrer Werke eine Gesamtdarstellung der großen österreichischen Autorin vor. Diese stützt sich nicht nur auf den zugänglichen Nachlaß, sondern auch auf Spuren die Bachmanns Korrespondenz in anderen Nachlässen (z.B. Gershom Scholem, Theodor Adorno, Hermann Kesten, Hannah Arendt, Paul Celan) hinterlassen hat und die hier erstmals recherchiert wurden. Ein neues Bachmann-Bild entsteht, das der Intellektuellen, die sich auch intensiv mit jüdischen DenkerInnen auseinandersetzte.

Wieland, Wolfgang: Anna Neumanin von Wasserleonburg : die Herrin von Murau. - Murau : Eigenverlag, 1999.
Signatur: 1550187-C.Neu
Das Leben der aus Villach stammenden reichen Bürgerstochter Anna, geborene Neumanin, welche im 16. Jahrhundert zur "Herrin von Murau" geworden ist, lieferte zu allen Zeiten reichlichen Stoff für Erzählungen und Aufsätze. Dieser ausführliche biographische Beitrag beruht auf historischen Quellen und ist eine wertvolle Ergänzung zur Geschichte der Steiermark und Kärntens in einer Umbruchzeit. Anna Neumanin war nicht nur eine faszinierende Frau, sie war auch eine große Wirtschafterin und Wohltäterin ihrer Umwelt. Selbst evangelisch, war sie viermal katholisch und zweimal evangelisch verheiratet.

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