Erhart, Walter: Familienmänner : über den literarischen Ursprung moderner Männlichkeit. - München : Fink, 2001.
Signatur: 1637433-B.Neu
Moderne Männlichkeit - so lautet die Ausgangsthese des vorliegenden Buches - ist ein blinder Fleck der Kulturgeschichtsschreibung und der Geschlechterforschung geblieben. Ihre Entstehung ist eng mit der Geschichte der Familie verbunden, ihre Besonderheit liegt in einer spezifisch narrativen Struktur, die sich in den Erzählungen und Imaginationen des 19. Jahrhunderts verfolgen lässt. Jenseits der offiziellen Zurschaustellung (und Erforschung) stereotyper Männlichkeit in Politik, Militär und Öffentlichkeit wird ein Identitäts- und Erzählmodell sichtbar, das maternale Topographien und paternale Geschichten auf neue Weise miteinander verknüpft. Traditionelle narrative Muster der Männlichkeit (Genealogie, Frauentausch, Initiation) werden dabei verändert, neu gegründet, erprobt und gleichzeitig in Frage gestellt. Der Autor entdeckt die verborgene(n) Geschichte(n) moderner Männlichkeit in einer Fülle literarischer und wissenschaftlicher Texte von 1850 bis 1920.
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