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NewsLetter 88: Kunst & Kultur

 
Boxhammer, Ingeborg: Das Begehren im Blick : Streifzüge durch 100 Jahre Lesbenfilmgeschichte. - Bonn : Mäzena Verlag, 2007.
Signatur: 1849552-B.Neu
Die Lesbenfilmgeschichte lädt ein zu einem lebendigen Streifzug durch deutsche und internationale Produktionen der letzten einhundert Jahre: Ingeborg Boxhammer spürt den flüchtigsten Hinweisen des Begehrens zwischen Frauen nach und auch noch die kürzeste Hosenrolle auf. Durch Vergleiche mit Biografien, Theater- und Literaturvorlagen entlarvt sie darüber hinaus Unterschlagungen oder Umdeutunghen lesbischer Liebe im Film und inspiziert fragwürdige Bilder über frauen liebende Frauen. Die viel zitierte "beste" Freundin wird dabei ebenso cineastisch von ihr unter die Lupe genommen wie zahlreiche Coming-out-Geschichten und Inszenierungen explizit lesbischer Beziehungen.

Bronica Koller : 1863 - 1934 / Boris Manner (Hrsg.). - Wien : Brandstätter, 2006.
Signatur: 1832325-C.Neu
Sie war Künstlerin, Mäzenin, Sammlerin und eine geistreiche Gastgeberin. Aus einer jüdischen, in Galizien ansässigen Familie kommend, entschied sie sich schon früh für den Beruf der Malerin. Bronica Koller durchlief eine klassische künstlerische Ausbildung in Wien und München. Nach ihrem erfolgreichen Debüt bei der Internationalen Kunstschau in Wien 1888 nahm sie an mehr als 50 Ausstellungen teil und saß als einzige Frau im Café Museum am "Tisch der Großen", an der Seite von Klimt, Moser, Wagner und Munch. Ihr von Josef Hoffmann gestaltetes Haus in Oberwaltersdorf war Treffpunkt vieler Künstler und Intellektueller aus der Wiener Geisteswelt. Sigmund Freud war schon Gast der Eltern und in weiterer Folge besuchten Egon Schiele, Alma Mahler, Lou Andreas Salomé, Hermann Broch und viele andere das gastliche Haus der Kollers südlich von Wien. Der vorliegende Band stellt erstmals die Künstlerinnenpersönlichkeit in einem größeren Umfang dar. Ihre Leistungen als Malerin und Grafikerin werden anhand von mehr als 120 Abbildungen gezeigt.

Hieber, Lutz: Images von Gewicht : soziale Bewegungen, Queer Theory und Kunst in den USA / Paula-Irene Villa. - Bielefeld, transcript, 2007.
Signatur: 1842743-B.Neu
In diesem Band wird die US-amerikanische "Counter Culture" und der damit verknüpfte künstlerische Aktivismus dargestellt, der sich um "queer identity politics" und die damit verbundenen politischen Ziele - u.a. Reflexivierung und Politisierung von Sexualität - entfaltet hat. Das Buch stellt den kulturellen und intellektuellen Kontext vor, in dem sich seit einer Dekade in den USA die "Queer Theory" entwickelt hat, als deren profilierteste Vertreterin Judith Butler gilt. Sie stellt Sexualität und sexuelle Identitäten als eine Hauptachse sozial produzierter Differenzen ins Zentrum theoretischer und politischer Überlegungen. Damit wird eine zeit-historische Konstellation von Kunst, Wissenschaft und Politik in den Vordergrund gestellt, die ihre Beschreibung im Begriff der Postmoderne findet.

Images and Gender : contributions to the hermeneutics of reading ancient art / Silvia Schroer (Ed.). - Fribourg : Academic Press, 2006. - (Orbis biblicus et orientalis ; 220)
Signatur: 1109808-C.Neu-Per.220       Inhalt
Der vorliegende Band dokumentiert in 16 Beiträgen die Ergebnisse eines interdisziplinären Symposions in Bern, das die Herausgeberin im April 2004 in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Orientalische Altertumswissenschaft organisieren konnte. Die Leitfrage des Symposions nach dem Quellenwert, den Bilder bei der Rekonstruktion von Frauengeschichte haben, wurde von den TeilnehmerInnen in unterschiedlicher Weise aufgenommen. Während einige Vorträge einen Überblick über ein ganzes Forschungsgebiet anstrebten und dabei grundsätzliche hermeneutische Ansätze für den feministischen oder gender-orientierten Umgang mit antiken Bildern zu formulieren suchten, fokussierten andere auf speziellere Themen wie die Inszenierung von Nacktheit oder die Frage nach dem Bild der Herrscherin, der Mutter oder der Priesterin, um die Implikationen der Gesetzmäßigkeiten antiker Kunst für Genderfragen herauszuarbeiten. Bilder sind wie Texte kulturell kodifiziert. Es gilt, ihre "Agenda" zu bestimmen und sie zugleich von der Vormundschaft der Textinterpretation zu befreien, die in den Altertumswissenschaften noch längst nicht überwunden ist. Das Buch ist eine einzigartige und bahnbrechende Sammlung neuester Genderforschung im Bereich der Ikonographie Ägyptens, Mesopotamiens und Palästinas/Israels sowie der griechischen und römischen Antike.

Let's twist again was man nicht denken kann, das soll man tanzen ; Performance in Wien von 1960 bis heute ; eine psychogeografische Skizze / Carola Dertnig, Stefanie Seibold (Hg.). - Gumpoldskirchen [u.a.] : DeA-Buch-und-Kunstverlag, 2006.
Signatur: 1818929-C.Neu       Inhalt
"Dieses Buch dokumentiert, basierend auf der von uns 2002 kuratierten Ausstellung (...) lokale und internationale Positionen von Performance in Wien seit 1960. Besonders wichtig sind uns Arbeiten von Künstlerinnen, die trotz ihrer Bedeutung für die Szene von der offiziellen Kunstgeschichtsschreibung ignoriert wurden oder kaum bekannt sind. Schwerpunktmäßig konzentrieren wir uns auf Performances mit feministischer bzw. Gender-Thematik, da diese für die Frage nach der Bedeutung von Performance aus heutiger Sicht besonders relevant zu sein scheinen." (die Herausgeberinnen)

Metamorphosen der Liebe
: kunstwissenschaftliche Studien zu Eros und Geschlecht im Surrealismus / Verena Krieger (Hg.). - Hamburg : LIT, 2006. - (Ikonologie der Moderne ; 1)
Signatur: 1839184-B.Neu       Inhalt
Das Erotische spielt in der bildenden Kunst der Surrealisten, in ihrem literarischen Schaffen und ihren theoretischen Konzeptionen eine herausragende Rolle. Phantasien und Reflexionen kreisen um das Begehren, das "Weibliche" und die ersehnte Verschmelzung der Geschlechter zu einer idealen Einheit. Die Beiträge in diesem Band analysieren erotische "Leitmotive" in der surrealistischen Kunst, wie das Phallische, die alchemistische Emanzipation, die Rezeption des Marquis de Sade, Hysterie und Ekstase etc.

Muttenthaler, Roswitha: Gesten des Zeigens : zur Repräsentation von Gender und Race in Ausstellungen / Regina Wonisch. - Bielefeld : transcript, 2006.
Signatur: 1838365-B.Neu
Welche Bilder und Erzählungen präsentieren Ausstellungen zu Männern und Frauen, zum Eigenen und Anderen? Mit dem Blick auf die Kategorien Gender und Race analysieren die Autorinnen das Museum für Völkerkunde, das Natur- und das Kunsthistorische Museum in Wien. Da es im Unterschied zu Theater oder Film kaum Ausstellungskritiken gibt, die dem spezifischen Medium Ausstellung gerecht werden, will der Band zudem zur Entwicklung von Analysemethoden beitragen. Der Fokus richtet sich daher auf die Verfahrensweisen des Ausstellens, also auf Praktiken, wie Exponate, Bilder, Texte und Gestaltungsmittel in einem Raum verknüpft werden, um Deutungsangebote zu machen.

Schlaffer, Hannelore: Mode, Schule der Frauen. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007.
Signatur: 1839576-B.Neu
Hannelore Schlaffers Studie verfolgt den Bewußtseinswandel der Frauen in bezug auf die Mode vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute: von dem aufwendigen Spiel mit der Kleidung, das nur bestimmten Gesellschaftsschichten vorbehalten war, und dem männlichen Spott darüber bis zum selbstverständlichen Umgang mit der Mode und ihrem Einzug in die Alltagskultur. Bis ins 19. Jahrhundert ist die Mode für Frauen das wichtigste Mittel, sich öffentlich zu artikulieren. Was sie denken, wünschen, was sie sein und vorstellen wollen - all das drücken sie durch ihre Kleidung aus. Immer mehr übernehmen die Frauen den praktischen Stil der männlichen Mode. So dient sie heute einerseits der sozialen Anpassung, andererseits hat sie als Haute Couture an gesellschaftlicher Relevanz verloren.

Thys-Senocak, Lucienne: Ottoman women builders : the architectural patronage of Hadice Turhan Sultan. - Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2006.
Signatur: 1837355-B.Neu
Die historische Persönlichkeit von Hadice Turhan Sultan, der Mutter von Sultan Mehmed IV und Kulturmäzenin steht im Mittelpunkt dieser Studie. Sie gestaltetete das politische und kulturelle Leben des ottomanischen Hofes in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Alter von 12 Jahren wurde sie in Russland gefangengenommen und diente der Mutter des regierenden Sultans in Istanbul. Sie stieg in der Hierarchie des Harems immer weiter auf, gebar dem Sultan Ibrahim einen Sohn und kam 1648 als Sultanin und Mutter des Königs an die Macht. Während ihrer großzügigen Schirmherrschaft legitimisierte sie nicht zuletzt ihre neue politische Autorität, indem sie architektonische Projekte durchführen ließ, wie eine große Moschee, ein Grabmal und einen Marktkomplex in der Stadt Istanbul und zwei Festungen am Eingang der Dardanellen.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 16.10.2007


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