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NewsLetter 88: Politik & Gesellschaft |
Amir-Mozami, Schirin: Politisierte Religion : der Kopftuchstreit in Deutschland und Frankreich. - Bielefeld : transcript, 2007.
Signatur: 1849210-B.Neu Ausgehend von den anhaltenden Debatten um das islamische Kopftuch in staatlichen Bildungseinrichtungen Deutschlands und Frankreichs analysiert Schirin Amir-Moazami die Logiken der Diskursproduktion über den Islam und bringt die Argumente der Kritiker mit den Stimmen Kopftuch tragender junger Musliminnen ins Gespräch. Die Studie zeichnet nach, wie die wachsende Partizipation sichtbarer Muslime, hier symbolisiert durch das Kopftuch, im dominanten Diskurs beider Länder Abwehrreaktionen provoziert und der Islam mehrheitlich als Gegenkategorie zu jeweils national geprägten Säkularitätskonzepten begriffen wird. Zugleich zeigt sie, wie die jungen Frauen in die Diskurstraditionen beider Länder eingebettet sind und sich in komplexen Aushandlungsprozessen engagieren. Gender and consumption : domestic cultures and the commercialisation of everyday life / ed. by Emma Casey … - Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2007. Signatur: 1842263-B.Neu Inhalt Die Beiträge untersuchen aus anthropologischer, soziologischer und historischer Perspektive verschiedene Fallstudien zum Thema Frauen und häuslicher Konsum: von Spielen angefangen bis zu Konsumgewohnheiten für Hochzeitstage und Ausstattungstypen für Kinderezimmer. So werden öffentliche und private, besonders "häusliche" Räume und die tägliche Produktion und Reproduktion von sozioökonomischen Beziehungen sichtbar gemacht. Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht / Jutta Hartmann ... (Hrsg.). - Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2007. - (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung ; 10) Signatur: 1844257-B.Neu Inhalt Heteronormativität zieht sich durch alle gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche und findet ihren Niederschlag in wissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung. Im Zusammenspiel mit anderen Machtfaktoren bestimmt Heteronormativität die Lebenswelten von Individuen auf vielfältige Weise. Naturalisierte Geschlechterbilder und normative Begehrensstrukturen lassen sich in den akademischen Diskursen vieler wissenschaftlicher Disziplinen nachweisen. Heteronormativitätskritische Forschung versucht hinter dem, was als natürlich gegeben angesehen wird, das Wirken normativer Mechanismen freizulegen und diese ins Zentrum der Kritik zu stellen. Der Band versammelt empirische Studien über Gehalt, Durchsetzung, Wirkungsweisen und Effekte solcher Normen, sowie über deren Zusammenhang mit weiteren gesellschaftlichen Machtmechanismen. Kinderreiche Familien / Bernd Eggen, Marina Rupp (Hrsg.). - Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006. Signatur: 1832964-B.Neu Inhalt Kinderreiche Familien, also Familien mit drei oder mehr Kindern, sind in der Wissenschaft und Politik ein bislang vernachlässigtes Thema. Die vorliegende Arbeit liefert vertiefte Einblicke in die Vielfalt der Lebensbedingungen kinderreicher Familien und, durch den Vergleich mit Familien mit weniger Kindern, eine detaillierte Bestandsaufnahme zur Situation der Familien insgesamt in Deutschland. Drei Themen stehen im Vordergrund: der historische Rückgang kinderreicher Familien in Deutschland, in Europa und in anderen Teilen der Welt, die gegenwärtige Lebenssituation kinderreicher Familien mit Blick auf Haushaltsstrukturen, regionale Verteilungen, Bildung, Erwerbstätigkeit, Einkommen, Wohnen und schließlich Aspekte der Entscheidungsverläufe auf dem Weg zur kinderreichen Familie. Kinzig, Silke: Auf dem Weg zur Macht? : zur Unterrepräsentation von Frauen im deutschen und U.S.amerikanischen Regierungssystem. - Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2007. - (Forschung Politik) Signatur: 1846187-B.Neu Silke Kinzig analysiert die Ursachen für die fortdauernde Unterrepräsentation von Frauen auf allen Ebenen des Regierungssystems auf der Basis eines Ländervergleichs zwischen Deutschland und den USA. Dabei wird deutlich, dass die Ursachen von Land zu Land unterschiedlich sind und deshalb nur unzureichend mit "globalisierenden Theorien" des Geschlechterverhältnisses erklärt werden können. Vielmehr sind vorgelagerte gesellschaftsspezifische Rahmenbedingungen (Rollenbilder, Motivationslagen u.ä.) wie auch politische Strukturen (Rekrutierungsmechanismen, Wahlsysteme, Wählerverhalten u.ä.) in den beiden Ländern zu jeweils unterschiedlichen Ausmaßen für die Unterrepräsentation von Frauen in der Politik verantwortlich. McGoldrick, Dominic: Human rights and religion : the islamic headscarf debate in Europe. - Oxford [u.a.] : Hart Publishing, 2006. Signatur: 1843202-B.Neu Die Debatte über Multikulturalismus und Menschenrechte in Europa wurde durch das 2004 in Frankreich erlassene Kopftuchverbot neu entzündet. Die dadurch aufgeworfenen rechtlichen und politischen Spannungen haben sich mittlerweise über viele europäische Staaten verbreitet. Der Stellenwert der Religion in den Schulen im Allgemeinen und das Tragen religiös motivierter Kleidung in staatlichen Schulen wurde zu einer viel und kontroversiell diskutierten Frage. Dieses Buch geht dieser Diskussion in den verschiedenen europäischen und einigen außereuropäischen Ländern nach. Dabei werden auch die weiteren politischen und kulturellen Zusammenhänge miteinbezogen. Monyk, Elisabeth: Lieber alleine oder zu zweit? : die individualistische Lebensweise von Singles und kinderlosen Paaren. - Wien [u.a.] : LIT, 2007. - (Sozialanthropologie des städtischen Lebens ; 2)S Signatur: 1835036-B.Neu Seit Mitte des 20. Jh. nimmt in westlichen Kulturen die Tendez zu einer individualistischen Lebensführung zu. Aus der Sicht der Familiensoziologie bedeutet dies, dass das traditionelle Familienbild mehr und mehr verschwindet und neue Lebensformen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Single-Haushalte nehmen zu, Partnerschaften werden oft nur noch "auf Zeit" eingegangen und die Zahl der Paare, die sich bewusst für ein Leben ohne Kinder entscheiden, steigt an. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen. Romantische Liebe und emotionale Wärme stellen heute die zentralen Beziehungsaspekte dar, welche es gilt zu verwirklichen. Die Jagd nach dem "persönlichen Glück" - auch in der Liebe - rückt in den Mittelpunkt der Lebensplanung, die Entscheidungsspielräume aber auch die Zufriedenheit des einzelnen verändern sich und der soziale Wandel bringt auch Verschiebungen in ökonomischen Strukturen mit sich. In diesem Buch werden die Lebensführung von Singles und kinderlosen Paaren, ihre Motive sowie ihre Beziehungsstrukturen untersucht. Schrupp, Antje: Methusalems Mütter : Chancen des demografischen Wandels. - Königstein/Taunus, 2007. Signatur: 1841897-B.Neu Entgegen gängigen Behauptungen ist die Geburtenziffer, also die Anzahl der Kinder pro Frau, in Deutschland gar nicht zurückgegangen. Gesunken ist allein die Geburtenrate, was sich dadurch erklärt, dass Menschen heute älter werden. Wollen wir die nachhaltige Gesundheit der Bevölkerung aber als Defizit begreifen? Ist sie nicht gar eigentlich der Gewinn einer modernen Gesellschaft? Antje Schrupp zeigt Möglichkeiten auf, im Potenzial des Alters künftig auch ein Plus zu sehen. Sie malt aus, welche gesellschaftliche Rolle älteren Menschen - und speziell den Frauen - zukommen könnte. Sexuality in Austria / Günter Bischof, Anton Pelinka & Dagmar Herzog (Eds.). - New Brunswick [u.a.] : Transaction Publishers, 2007. - (Contemporary Austrian Studies ; 15) Signatur: 1390626-B.Neu-Per.15 Inhalt Die Erforschung der menschlichen Sexualität wurde in den vergangenen Jahren zu einem immer wichtiger werdenden Gebiet der Sozialforschung. Im vorliegenden Band "Sexuality in Austria" wird die Bandbreite jüngster Forschungsergebnisse präsentiert. Themen sind u.a.: Sexualberatungsstellen im Wien der Zwischenkriegszeit (Maria Mesner); Kontakte zwischen österreichischen Frauen und Mädchen und Besatzungssoldaten in der Nachkriegszeit (Ingrid Bauer und Renate Huber); Homosexualitäts-Verbot im Nachkriegs-Österreich und Schwulenbewegung (Matti Bunzl); sexuelle Beziehungen und "Schein"-Ehen zwischen ÖsterreicherInnen und AusländerInnen (Julia Woesthoff). Sex in revolution : gender, politics, and power in modern Mexico / ed. by Jocelyn Olcott [u.a.]. Foreword by Carlos Monsiváis. - Durhum [u.a.] : Duke University Press, 2006 Signatur: 1845853-B.Neu Inhalt Die Beiträge dieses Bandes wurden ursprünglich bei der Konferenz: "Las Olvidadas: Gender and Women´s History in Postrevolutionary Mexico," held at Yale University in May 2001, präsentiert. Untersucht wurde die Partizipation von Frauen bei der Mexikanischen Revolution und der darauf folgenden Staatsbildung, 1915 bis 1950 und der Bürgerrechtsbewegungen bis ans Ende des 20. Jh.. Frauen ergriffen die Chance während dieser Zeit Einfluss zu nehmen in puncto Sexualität, Familie, Arbeitsbedingungen und BürgerInnenrechte und halfen bei der Modernisierung der Gesellschaft. Tener, Carolin: Auf dem Strich : Mädchenprostitution in Wien / Tina Ring. - Wien : Milena Verlag, 2006. - (Dokumentation ; 31) Signatur: 1399149-B.Neu-Per.31 Die beiden Autorinnen führten im Rahmen ihrer Diplomarbeit in der Zeit von Jänner 2003 bis Juni 2004 eine Studie über weibliche jugendliche Prostituierte in Wien durch. Im Mittelpunkt der empirischen Erhebung standen drei Forschungsfragen, die auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ausgerichtet waren. Zum einen wurden die Beweggründe und Ursachen erforscht, die Jugendliche in die Prostitution führen. Die zweite befasste sich mit der aktuellen Lebenssituation der jungen Prostituierten und schließlich wurde nach Unterstützungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe gesucht. Dabei waren die von den Befragten selbst eingebrachten Themen von zentraler Bedeutung. Ženšcina i vojna : o roli ženš?in v oborone Leningrada ; 1941 - 1944 gg. ; sbornik statej (Frau und Krieg : über die Rolle der Frauen bei der Verteidigung von Leningrad ; 1941 - 1944 ; Sammelband) / [A. R. Dzeniskevi? (otv. red.) ...] . - Sankt-Peterburg : Izdat. S.-Peterburgskogo Univ. , 2006. Signatur:1838256-B.Neu Dieser Sammelband präsentiert die sowjetische Frau nicht nur als Heldin oder handelnde Person im Zuge der Kriegsereignisse, sondern auch als Forschungsobjekt. Besonders hervorgehoben wird in den Beiträgen die Neigung und Fähigkeit der Frauen zu kollektivem Handeln. Der Forschungsstand in diesem Bereich der Frauenforschung lässt allerdings noch sehr zu wünschen übrig, die Definition von Aufgaben und Zielen weiterer wissenschaftlicher Arbeiten tut not. In den historiografischen Beiträgen wird eine Reihe von grundsätzlichen Fragen gestellt, deren Beantwortung nicht durch rein beschreibende Methoden, sondern nur durch analytische Forschungsarbeit möglich sein wird. Und erstmals werden in Archiven liegende Tagebücher und Erinnerungen von betroffenen Frauen publiziert. (Karmen Petra Moissi) |
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last update: 16.10.2007