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Frauengeschichte
Österreich
- Rosa Mayreder hält ihren Vortrag "Der typische Verlauf sozialer Bewegungen" vor der "Soziologischen Gesellschaft" in Wien
- im März erscheint erstmals die "Österreichische Frauenzeitung" (Organ des "Christlichen Frauenbundes Österreichs")
- im Mai streikt die Belegschaft der Rothschen Geschützhülsenfabrik in Wien, um ihrer Forderung nach besserer Lebensmittelversorgung und nach Lohnerhöhung Nachdruck zu verleihen, daran beteiligten sich vor allem Frauen
- am 9. Dezember findet in der Schulanstalt der Eugenie Schwarzwald die Eröffnung der "Rechtsakademie für Frauen" statt (Vorsitz des Kuratoriums: Edmund Bernatzik); die Tätigkeit der Rechtsakademie wird mit der Zulassung der Frauen zur Juridischen Fakultät (1919) eingestellt
- die österreicherische Physikerin Lise Meitner und Otto Hahn entdecken das Protactinium
- in Brünn wird der sozialdemokratische Frauentag abgehalten unter dem Motto: "Frauenwahlrecht und Friede"; Referentinnen u.a. von Therese Schlesinger
(siehe dazu: Zeitschrift für Frauen-Stimmrecht, 7. Jg., 1914, Nr. 4-5)
- Das k.u.k. Kriegsministerium stellt für die im Bereiche der Armee und Kriegsdienst tätigen Frauen (Telefonistinnen, Krankenpflegerinnen, technische Assistentinnen etc.) sogenannte Fraueninspektorinnen an; acht Beamtinnen sollen in den Kriegsgebieten diese Frauen in ihren Belangen (Gesundheit, Recht, Arbeitssituation, Beschwerdefälle...) aktiv unterstützen; sie erhalten 350 Kronen Monatslohn, Dienstuniformen und eine Reisepauschale; diese "weiblichen Hilfskräfte im Kriegsdienst" (unter ihnen Maria Mosconi und Komteß Marie Anna Rumerskirch), die so gar nicht den üblichen weiblichen Klischees und Rollenbildern entsprechen, rufen Mißgunst, Opposition und eine Diskussion in der Bevölkerung und in den Medien hervor.
siehe dazu: - "Zeitschrift für Frauenstimmrecht" 8 (1918) 1-2
- Healy, Maureen: Becoming Austrian: women, the state, and citizenship in World War I. In: Central European History 35 (2002) 1 (Signatur: 1104943-B.Neu-Per)
- beim 1. Christlich-deutschen Frauentag im Dezember in Wien plädiert Gabriele
Walter im Namen des "Christlichen Frauenbundes" für die Einführung des Gemeindewahlrechts für Frauen in eigenen Wahlkörpern als ersten Schritt zur allmählichen Erweiterung der
politischen Rechte der Frauen
Andere Länder
- Einführung des Frauenstimmrechts in Kanada, Niederlande, Sowjetunion, Mexiko und Rußland
- Virginia und Leonard Woolf gründen den Verlag "Hogarth Press"
- Holland: die erste weibliche Universitätsprofessorin, Johanna Westerdijk, wird zum außerordentlichen Professor an der naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Utrecht ernannt
- 8. März: in Petrograd begehen die Arbeiterinnen unter der Losung "Frieden und Brot" den intenationalen Frauentag; die Demonstrationen der Frauen tragen zum Ausbruch der Februarrevolution bei
- April: die "Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (USPD) wird in Gotha gegründet; führende Frauen der SPD wechseln zur neuen Partei über; Luise Zietz wird ins Zentralkomitee gewählt
- 20. Juni: das britische Unterhaus in London verabschiedet ein Wahlgesetz, das allen über 30 Jahre alten Frauen das aktive Wahlrecht einräumt, sofern sie oder ihre Ehemänner steuerpflichtig sind
- 15. Oktober: die niederländische Tänzerin Mata Hari wird in der Nähe von Paris als deutsche Spionin erschossen
- 25. Oktober: eine Reform des Ehe- und Familienrechts in der Türkei besagt, daß Frauen das Recht erhalten, die Scheidung einzureichen
- 7. November: die Oktoberrevolution in Rußland bringt den Frauen u.a. die gesetzliche Festlegung der Gleichberechtigung
- 9. November: die erste Regierung unter Wladimir I. Lenin nimmt in Rußland die Arbeit auf; Alexandra Kollontai wird Ministerin für soziale Fürsorge
- die Frauen in Rußland erhalten nach der Revolution das politische Wahlrecht
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