Antimaurerische Schriften
Empfindlicher Auftritt eines Freymaurers in Wien am Josephstage. - [S.l.] 1786. Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 308.708-A.Alt-Mag Detailinformation Das sogenannte „Freimaurerpatent“ Kaiser Josephs II. von 1785 (Handbillet in Ansehung der Freimäurer) hatte die Rechte der österreichischen Logen stark eingeschränkt. Während deren Mitglieder ihrer Enttäuschung in zahlreichen, meist anonymen Schriften Luft machten, verliehen ihre Gegner der Freude über diese Entwicklung ebenfalls Ausdruck. Unter den Neuerwerbungen der Sammlung von Handschriften und alten Drucken findet sich diese eher schlicht angelegte, antimaurerische Satire, in der eine junge Dame namens Josephine Freunde zu ihrem Namenstag einlädt. Das Gespräch kommt auf die Freimaurer, und die Gastgeberin erfährt, dass einer der Gäste, ein älterer Major, in seiner Jugend einer Loge angehört und auf seinen Reisen viele andere besucht habe. Sie bittet ihn, ihr die Geheimnisse des Ordens zu enthüllen, er aber berichtet nur von zahllosen Saufgelagen. An die eigentliche Frage erinnert, erklärt er schließlich, das große Geheimnis der Freimaurer sei es, „kein Geheimnis zu wissen, keines zu haben, und dennoch die profane Welt in der Zuverlässigkeit zu erhalten, daß sie die wichtigsten und tiefesten Geheimnisse besitzen“. Immerhin hätten die Logenmitglieder dadurch aber ein gut funktionierendes Netzwerk und könnten sich so viele Vorteile verschaffen.
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