2.6 Literaturarchiv

Generelles Sammelprofil

Der Sammelschwerpunkt des Literaturarchives sind Materialien zu österreichischen AutorInnen des 20. und 21. Jhs.

Sammelschwerpunkte

  • Literarische Nachlässe österreichischer AutorInnen (Gesamtnachlässe, Teilnachlässe, Splitternachlässe, inkl. AV- und digitalen Materialien soweit sie mit einem geschlossenen Vor- oder Nachlass zusammenhängen).
  • Sammlungen zu österreichischen AutorInnen und zur österreichischen Literatur (Dokumentation u.ä).
  • Vorlässe bereits anerkannter AutorInnen, sofern das Material einen geschlossenen Komplex darstellt.
  • Einzelne Werkmanuskripte, sofern sie den Schaffensprozess dokumentieren und eine textgenetische Auswertung ermöglichen.
  • Ausgewählte geschlossene Korrespondenzen österreichischer AutorInnen und zur österreichischen Literatur.
  • Einzelautografen und andere Kleinbestände in Bezug auf vorhandene Nachlässe und Sammlungen.
  • Nachlässe bedeutender HerausgeberInnen von Literaturzeitschriften.
  • Nachlässe bedeutender LiteraturkritikerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen.
  • Nachlässe von PhilosophInnen, WissenschaftlerInnen etc., sofern sie literarisch bzw. literaturtheoretisch relevant sind.
  • Archive von Literaturverlagen, die österreichische AutorInnen verlegt haben und verlegen.
  • Nachlässe von nicht österreichischen SchriftstellerInnen und Kulturschaffenden, sofern sie einen relevanten Bezug zur österreichischen Literatur haben (z.B. ExilautorInnen in Österreich, SchriftstellerInnen aus dem Kulturraum der k.u.k. Monarchie, südosteuropäische AutorInnen und AutorInnen mit engem Lebens- oder Werkbezug zu Österreich und zur österreichischen Literatur).
  • Archive österreichischer Literaturzeitschriften (z.B. Literatur und Kritik).
  • Archive österreichischer literarischer Institutionen (z.B. Literaturgesellschaften).
  • Bibliotheken der NachlasserInnen, bevorzugt ausgewählte Teilbestände daraus.
  • In Ausnahmefällen Bibliotheken zur österreichischen Literatur.
  • Widmungsexemplare.
  • Bilddokumente in Ergänzung zu den Sammelobjekten.
  • Erinnerungsstücke und Totenmasken.  

Fachliteratur

Gesammelt werden Primär- und Sekundärliteratur zu allen Sammelobjekten, Werkausgaben bedeutender österreichischer AutorInnen (vorwiegend des 20. und 21. Jahrhunderts), Anthologien zur österreichischen Literatur, Fachliteratur zur Editionswissenschaft, Lexika zur deutschsprachigen Literatur, biografische Lexika zur deutschsprachigen Literatur, Nachlassverzeichnisse, Fachliteratur zur Bearbeitung von Nachlässen und zur Archivkunde, Fachliteratur zur Textkritik und zu den Methoden historisch-kritischer Ausgaben.

In Auswahl: Sekundärliteratur zur österreichischen Literatur. Literarische Zeitschriften zur österreichischen Literatur, Germanistische Fachzeitschriften, besonders zur Textkritik und Editionswissenschaft, ausgewählte Bibliografien zur deutschsprachigen Literatur, Biografien österreichischer AutorInnen, Ausstellungskataloge zur österreichischen und deutschsprachigen Literatur, Publikationen anderer Literaturarchive, Allgemeine Lexika.

Kriterien für die Übernahme und den Ankauf von Vorlässen

  Grundsätzlich sollten mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sein:
 
  • Die Übernahme oder der Ankauf stehen in Übereinstimmung mit dem oben stehenden Sammlungsprofil bzw. den Sammelrichtlinien des Literaturarchivs
  • Vorlässe von Autorinnen und Autoren, die das 60. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, werden nur in begründeten Ausnahmefällen übernommen
  • Voraussetzung ist das Vorliegen eines Werkkomplexes, der Gesamtaussagekraft in Bezug auf die Autorin oder den Autor besitzt
  • Das Werk bzw. die Autorin / der Autor hat durch die Literaturkritik, von Seiten öffentlicher Stellen (Preise, Auszeichnungen, Stipendien) oder der universitären Germanistik bereits eine gewisse Kanonisierung erfahren
  • Das Werk der Autorin oder des Autors ist von überregionaler Bedeutung
  • Der Vorlass enthält Perspektiven für wissenschaftliche Forschungsvorhaben (unveröffentlichte Arbeiten, reichhaltiges werkgenetisches Material, aussagekräftige Korrespondenzbestände)
  • Die Materialien weisen einen inhaltlichen Bezug zu anderen Beständen des Literaturarchivs auf
  • Die Materialien ergänzen bereits vorhandene Nachlässe, Vorlässe oder Sammlungen
  • Im Idealfall beinhaltet der Vorlass Materialien in den für das Literaturarchiv relevanten Gruppen: Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente, Sammlungen
  • Die Materialien repräsentieren und dokumentieren einen für die österreichische Literaturgeschichte wichtigen Zeitabschnitt bzw. beschreiben sie ein bestimmtes literarisches Feld (z.B. wenn Autorinnen und Autoren als Zeitungsherausgeberinnen oder –herausgeber tätig waren)

Koordination der Erwerbungen mit anderen Institutionen

Absprachen erfolgen in begründeten Fällen mit den Literaturarchiven der Bundesländer und verwandten Institutionen im deutschsprachigen Ausland (z.B. DLA Marbach).


last update 03.09.2013