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Namen und Abkürzungen
Braun, Martha
Braun, Martha Stephanie
Braun, Steffi Martha
Browne, Martha S
Browne, Martha Steffy
Herrmann, Martha Stephanie
(Geburtsname)
Lebensdaten
geboren 12.12.1898, Wien
gestorben 02.03.1990, New York (USA)
Berufe und Tätigkeiten
Wirtschaftswissenschafterin,
Nationalökonomin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
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Biographie
Martha Stephanie Hermann (verheiratete Braun) ist Ökonomin und Mitherausgeberin und Autorin eines Beitrages des Handbuchs "Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich", das vom Bund Österreichischer Frauenvereine aus Anlass des 9. Kongresses des International Council of Women (ICW, Internationaler Frauenrat) in Wien vom 26. Mai bis 7. Juni 1930 publiziert wurde. Sie ist die sechste Absolventin des Doktoratsstudiums der Staatswissenschaften an der Universität Wien. Ihre Dissertation, eingereicht am 16. Dezember 1920, hat den Titel "Die Anweisungstheorie des Geldes" und ist leider verschollen. M.S. Hermann wird am 15. März 1921 zur Dr.rer. pol. promoviert. Ihre weitere wichtige Publikation "Theorie der staatlichen Wirtschaftspolitik" war als Habilitation gedacht, die ihr als Frau, konvertierte Jüdin und Liberale jedoch verwehrt blieb - diese Arbeit gilt dann in Fachkreisen als erste deutschsprachige allgemeine Theorie der Wirtschaftspolitik. Sie wird in den erlauchten Kreis des Ludwig-von-Mises Privatseminars aufgenommen, das immer in der Wiener Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie am Wiener Stubenring stattfindet. Dieses Privatseminar, das später Weltruhm erlangte, ermöglicht es, den vernachlässigten wirtschaftswissenschaftlichen Zweig während ihres Studiums der Staatswissenschaften auszugleichen, aber auch einen interdisziplinären Zugang mit (auch weiblichen) Gelehrten aus Philosophie, Recht und Geschichte hin zu einer Wirtschaftsethik zu finden. In dieser Zeit ist sie als freiberufliche Wirtschaftsjournalistin tätig. Später nimmt sie als berufstätige Mutter mit zwei Söhnen eine Stelle in der Wiener Handelskammer an. 1938 muss sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in die USA emigrieren. In der Emigration zeichnet sie sich bald als Expertin für amerikanisch-japanische Wirtschaftsbeziehungen aus - sie ist im Office for Strategic Services, Washington D.C. tätig und Autorin einer wichtigen Grundlagenstudie. Nach weiteren Studien (z.B. an der Columbia University) wird sie Wirtschaftsprofessorin an zahlreichen amerikanischen Universitäten, wie Brooklyn College, New York University, University of Cincinnati etc. Zu Recht nimmt sie im Kreis der "Wiener Schule der Ökonomie" einen prominenten Platz ein. Im Juni 1989 wird sie mit dem Ehrendoktorat (Dr. rer. soc. oec. h.c.) der Universität Wien ausgezeichnet. Bis ins hohe Alter führen sie immer wieder Tagungen (z.B. des traditionsreichen Vereins für Sozialpolitik) nach Wien zurück. Die Wien-Chronik der Tageszeitung "Die Presse" meldet am 15. März 1990, dass nach ihrem Tode am 4. April um 19 Uhr eine Gedenkmesse in der Pfarrkirche St. Ulrich in Wien stattfindet. Seit 1998 erinnert am Universitäts-Campus das sogenannte "Browne-Tor (im Durchgang Hof 3-Hof 6, 9.Bezirk) an sie. Weiters wird 2002 in Wien-Floridsdorf beim Betriebswirtschaftlichen Zentrum der Universität Wien ihr zu Ehren die Martha-Steffy-Browne-Gasse benannt.
Literatur: Leischko: Braun, Martha Stephanie. - In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich , 92-95 Schmitz: Martha Steffy Browne - neunzig!. - In: Wirtschaftspolitische Blätter 35(1988), S. 804-811 Frühwirth: Martha Stephanie Braun/Browne...- In: Gelebtes Recht, 2012, S. 10-16
von Christa Bittermann-Wille
Publikationen
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Braun, Martha Stephanie: Die Bedeutung der Haager Konferenz für die
österreichische Wirtschaft. - In: Die Österreicherin 3 (1. Februar 1930) 2, 2
ÖNB 609120-C.Neu-Per
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Braun, Martha Stephanie: Die Doppelbelastung der Frau in Familie und freiem Berufe. - In: Die Österreicherin 2 (1929) 6
ÖNB 609120-C.Neu-Per
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Braun, Martha Stephanie: Die Doppelnote : währungspolitische Projekte der Nachkriegszeit (1918 - 1922) / von Martha Stephanie Braun. - München [u.a.]: Duncker & Humblot, 1923
UBWW Institut-291 5510-INST
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Braun, Martha Stephanie: Erinnerungen an das Mises-Privatseminar. - In: Wirtschaftspolitische Blätter (1981) 4
ÖNB 833441-C.Neu-Per
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Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich / Hrsg. im Auftrage des Bundes österreichischer Frauenvereine von Dr. Martha Stephanie Braun, Ernestine Fürth, Dr. Marianne Hönig, Prof.Dr. Grete Laube, Dr. Bertha List-Ganser, Dr. Carla Zaglits. - Wien: Selbstverlag des Bundes Österr. Frauenvereine, 1930
ÖNB 579763-B.Neu-Mag
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Braun, Martha Stephanie, Rose Stein, Interviewer: Reminiscences of Martha Steffy Browne. - New York, N.Y.: Columbia University , Oral History Research Office, 1983
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Braun, Martha Stephanie: Theorie der staatlichen Wirtschaftspolitik / von Martha Stephanie Braun. - Leipzig ; Wien: Deuticke, 1929
ÖNB 400499-B.Neu.15
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Braun, Martha Stephanie: Volkshochschulen. - In: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich / Hrsg. im Auftrage des Bundes österreichischer Frauenvereine von Dr. Martha Stephanie Braun, Ernestine Fürth, Dr. Marianne Hönig, Prof.Dr. Grete Laube, Dr. Bertha List-Ganser, Dr. Carla Zaglits. - Wien: Selbstverlag des Bundes Österr. Frauenvereine, 1930, 203-206
ÖNB 579763-B.Neu-Mag
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Braun, Martha Stephanie: Wirtschaftsfragen der Gegenwart in Österreich. - In: Die Österreicherin 1 (1. Februar 1928) 2, 7-8
ÖNB 609120-C.Neu-Per
Quellen und Sekundärliteratur
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Bliedung, Yvonne: Martha Stephanie Brauns „Theorie der staatlichen Wirtschaftspolitik“ : der Beitrag der österreichischen Schule der Nationalökonomie zur theoretischen Wirtschaftspolitik. - Wien: Wirtschaftsuniv., Dipl.-Arb, 2005
ÖNB 1782062-C.Neu
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Frühwirth, Angelika: Martha Stephanie Braun/Browne (1898-1990) : Denkerin im Dienste der Wirtschaftswissenschaft. - In: Gelebtes Recht : 29 Juristenporträts. - Wien: Österreichische Verlagsgesellschaft Dworak, 2012, 10 - 16
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Leischko, Harriet: Braun, Martha Stephanie (nach der Emigration Browne, geb. Herrmann). - In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich : Leben - Werk - Wirken / Brigitta Keintzel, Ilse Korotin (Hg.). - Wien [u.a.]: Böhlau, 2002, 92-95
ÖNB 1674688-C.Neu-FOR-GEN12-04
UBG I 642634
UBL 302598-B
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Nautz, Jürgen: Zwischen Emanzipation und Integration : die Frauen der Wiener Schule für Nationalökonomie. - In: Die Frauen der Wiener Moderne / hrsg. von Lisa Fischer und Emil Brix. - Wien [u.a.]: Verlag für Geschichte und Politik, 1997, 64-82
ÖNB 1488280-B.Neu
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Schmitz, Wolfgang: Martha Steffy Browne - neunzig! Ihre Theorie der Wirtschaftspolitik - eine Grundlage für eine menschenwürdige Ordnung in Staat und Wirtschaft heute. - In: Wirtschaftspolitische Blätter 35 (1988) 6, 804-811
ÖNB 833441-C.Neu-Per
Material in Archiven und Sammlungen
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Bilder
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Zeichnung von Ulli Klepalski, 2010
Aus:
Strejcek (Hrsg.) Gelebtes Recht, 2012
ÖNB 1983861-B.Neu
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Curriculum vitae Martha Stefanie Herrmann
Aus:
UBW Archiv d. Univ. Wien JRA_St_5_003
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Schreiben an das Dekanat um Zulassung zu den "strengen Prüfungen", 1920
Aus:
UBW Archiv d. Univ. Wien JRA_St_5_5-002
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Eigenhändige Unterschrift von Dr. Martha Stefanie Herrmann neben dem Datum ihrer Promotion im Protokoll des Studienjahres 1921. [Abbildung: Universitätsarchiv Wien]
Aus:
UBW Archiv d. Univ. Wien M_37_01-ID=206130-006
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Verleihung Ehrendoktorat Martha Stephanie Browne der Universität Wien am 23.6.1989
Aus:
UBW Archiv d. Univ. Wien 106.VF.02846
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