Frauen-Verein für Arbeitsschulen
Allgemeines:
- gegründet 16. Dezember 1850
- Ort (um 1907): Wien IX, Alserbachstrasse 16
- Vorsteherin: Gräfin Pauline Nostitz des Granges, ab 1853: Fürstin Marie Liechtenstein; Stellvertreterinnen: Freifrau Henriette Pereira-Arnstein, Ida Warrens; Assistentinnen: Gräfin Flora Fries, Sofie Eberle, Iduna Laube, Anastasia von Náko; Geschäftsleiterin: Emilie Bach
- vorausgegangen war eine "Comitéberatung" am 16. Dezember 1850, an der folgende Personen teilnahmen: Frau Eberle, Gräfin Eszterházy, Fürstin Marie Liechtenstein, Gräfin Nostitz, Baronin Pereira-Warrens und Baronin Welden; es sollte ein Verein gegründet werden, "welcher durch Errichtung weiblicher Arbeitsschulen für gänzlich mittellose Kinder, einen günstigen und dauernden Einfluss auf deren sittliches Gedeihen und deren Erziehung nehmen sollte" (Bericht über die Wirksamkeit des unter dem Schutze Ihrer k. u. k. Hoheit der Frau Erzherzogin Marie stehenden Frauen-Vereines für Arbeitsschulen im Jahre 1890, Wien 1891, S. 4)
- nur 10 Tage später wird in einer Versammlung die Errichtung der ersten Schule am Hundsturm - einer damals von armen Leuten bewohnten Vorstadt - ins Auge gefaßt; mit der Leitung dieser Schule wurden die Frauen Eberle und Gräfin Fries betraut
- im ersten Vereinsjahr werden in verschiedenen Vorstädten und Vororten Wiens zehn Arbeitsschulen gegründet; Stand 1872: 17 Schulen mit mehr als 2000 Kindern
- "Gilt dies schon im Allgemeinen für alle Kinder, so hat doch die Schule für Mädchen einen besonderen Werth.
Der Knabe tritt von der Schule, im engeren Sinne, nicht unmittelbar ins Leben, sondern durchläuft noch andere Unterrichtsweisen, in welchen er erst speziell mit seinen selbstgewählten Berufsgeschäften bekannt wird; das Mädchen dagegen tritt mit dem letzten Schultage ihren Lebensberuf an, wo sie Alles das nun zur Anwendung bringen soll, was sie in der Schule gelernt hat. Und da zunächst von der Mutter das künftige Wohl und Weh der Kinder abhängt, mit welchen die allgemeine Wohlfahrt eines künftigen Geschlechtes innig verbunden ist, so kann für die religiöse, sittliche bildung der Mädchen nicht genug Sorge getragen werden."
(aus: Bericht über die Wirksamkeit des (...) für Arbeitsschulen. 1858)
Dokumente:
- Bericht über die Wirksamkeit des unter dem Schutze der Erzherzogin Marie stehenden Frauenvereines für Arbeitsschulen seit der letzten Generalversammlung den 26. April 1857. - Wien, Mechitaristen, 1858
Signatur: 212.163-C
Online bei ALO
- Rückblick auf die 21-jährige Wirksamkeit des Frauenvereines für Arbeits-Schulen. - Wien, Vereins-Buchdruckerei, 1872
Signatur: 68.644-B
Online bei ALO
- Bericht über die Wirksamkeit des Frauen-Vereines für Arbeitsschulen (in Wien). - Wien, J.B.Wallishaussen, 1891-
Bestand: Jg 1890, 1892-1899, 1901, 1903-1912
Signatur: 391.849-B.Per
Online bei ALO
Letztes Update: 26. März 2007