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Auszug daraus:
"Im Jahre 1789 war von Kaiser Josef II. die Errichtung zweier k. k. Mädchenschulen in Wien angeordnet worden. Diese Schulen sollten einen Ersatz für die aufgelassenen Klosterschulen der Chrofrauen von St. Laurenz und der von St. Jakob bilden, deren Klöster im Jahre 1788 aufgehoben worden waren. Kaiser Josef II. hatte auch angeordnet, daß die Lehrstellen an den zu errichtenden k. k. Mädchenschulen "lediglich mit den für das Unterrichtsfach eigens gebildeten Zöglingen des k. k. Civil-Mädchen-Pensionates besetzt werden".
Die Errichtung der k. k. Stadt-Mädchenschule in dem zum "Taubeninstitute" gehörigen Zinshause wurde laut Auszuges aus dem scartierten Regierungsacte Z. 9476 ex 1790 mit Hofschluß vom 9. Juni 1790 genehmigt und mit Decret an den Schulen-Oberaufseher vom 14. Juni 1790 angeordnet.
Die zweite k. k. Mädchenschule wurde im Jahre 1793 in der Leopoldstadt errichtet. (Jubiläums-Bericht, erstattet anläßlich des einhundertjährigen Bestandes [1793/94-1892/93] der städtischen Mädchen-Volksschule, vormals k. k. Mädchenschule in Wien, II. Bezirk, Stephaniestraße 13, Wien 1893, Verlag der Schule).
(...)
Aus den Verhandlungs-Protokollen des Wiener Gemeinderathes vom 20. October 1868 geht hervor, daß das Staats-Ministerium eine Allerhöchste Entschließung vom 12. Jänner 1867 erwirkt hatte, wonach zur Schonung des Normalschulfondes die beiden k. k. Mädchenschulen aufgelassen werden sollten, und daß die Commune mit Statthalterei-Erlaß vom 23. Juni 1867 aufgefordert wurde, beide Schulen gänzlich in die Erhaltung seitens der Gemeinde zu übernehmen.
Der Wiener Gemeinderath lehnte dies damals mit der Erklärung ab, an dem Fortbestand dieser Schulen kein specielles Interesse zu haben.
Im Jahre 1869 wurde mit Erlaß des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 3. November 1869, Z. 10144, in den Räumlichkeiten der k. k. Mädchenschule in der Bäckerstraße die k. k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt eröffnet und die von Kaiser Josef gegründeten k. k. Mädchenschule zur Übungsschule dieser neuen bildungsstätte erhoben.
Die k. k. Mädchenschule in der Leopoldstadt wurde im jahre 1871 (Magistrats-Decret vom 29. December 1871, Z. 168236) in die Verwaltung der Commune übernommen und führte dann die Bezeichnung 'Städtische Volksschule für Mädchen, II., Stephaniestraße 13.' Im Jahre 1893 übersiedelte diese Schule in das neue Schulhaus in der Leopodgasse 3."
Letztes Update: 8. April 2003