Wien, Rosa
1847? - 1935
- Biographie:
- In memoriam
Rosa Wien. Vor kurzem verschied in Wien im Alter von 88 Jahren Frau Regierungsrat Rosa Wien, (...). Sie hat zu einer Zeit, in der karitative Leistungen zumeist in Geldspenden bestanden, den Gedanken verfochten, daß man nicht geben darf, um gegeben zu haben, sondern den Zweck verfolgen muß, aus dem Bittsteller wieder einen selbstvertrauenden, unabhängigen Menschen zu machen. Sie gründete den Verein "Auskunftsstelle für Wohlfahrtseinrichtungen" und schuf dadurch eine Dachorganisation der humanitären Vereine, von der aus wirklich Bedürftige dorthin geweiesen wurden, wo ihnen am wirkungsvollsten geholfen werden konnte. Von dieser Stelle bildete sie auch eine Reihe vorzüglicher und uneigennütziger Armenpflegerinnen aus, die während des Krieges in den Bezirksorganisationen Vorbildliches geleistet haben. Die kommunale Kriegsfürsorge wurde zum großen Teil nach den Plänen der Verstorbenen organisiert. Rosa Wien hat sich jeder Ehrung entzogen und ist immer hinter ihrem Werk zurückgetreten. Die sie kannten und die das Glück hatten mit ihr zu arbeiten und von ihr lernen zu dürfen, werden die edle Frau, die, eine eifrige Mitarbeiterin von Marianne Hainisch, auch dem B. Ö. F. V. sehr nahegestanden ist, nie vergessen.
Else Weißenstein
(Nachruf aus: Die Österreicherin, 8. Jg., Nr. 4, April 1935, S. 4)
- Werke in der ÖNB (erschienen bis 1929):
Letztes Update: 20. Juni 2002