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NewsLetter 78: Sprache & Literatur |
Amélie Nothomb : authorship, identity, and narrative practice / ed. by Susan Bainbrigge ... . - New York ; Vienna [u.a.] : Lang, 2003. - (Belgian francophone library ; 16)
Signatur: 1774418-B.Neu Seit ihrer ersten Publikation im Jahre 1992 fordert Amélie Nothomb ihre LeserInnen immer wieder heraus, einerseits durch die Überschreitung der Grenzen zwischen Schönheit und Monströsität, Gut und Böse, Realität und Phantasie, andererseits durch ihre faszinierenden Darstellungen von Kindheit, Krankheit, Anorexie und Demütigung. Mit diesem Buch liegt die erste englische Darstellung von Nothombs Schaffen vor, das sich bemüht, ein möglich breites Spektrum von Perspektiven auf das Werk der Schriftstellerin zu bieten. Einer allgemeinen Einführung in das Werk und kritischen Antworten darauf folgen Essays, die entweder ein einzelnes Buch beleuchten oder mehrere Texte vergleichend besprechen. Dabei setzen sich die Autorinnen mit den autobiographischen und fiktionalen Aspekten und mit Schwerpunkten wie Geschlecht und Identität, Erzählstil und dem Blick auf den weiblichen Körper in Nothombs Schriften auseinander. Ein auch im Original wiedergegebenes Interview mit Amélie Nothomb, in dem sie selbst Stellung zu ihrer Profession Stellung bezieht, bildet den Abschluss. Fairweather, Maria: Madame De Sta?l. - 1. publ.. - London : Constable, 2005. Signatur: 1781263-C.Neu Geboren in Paris im Jahre 1766, als Tochter von Jaques Necker, Finanzminister Ludwigs XVI., wuchs Germaine De Sta?l im Salon ihrer Mutter auf und lernte so schon früh die Philosophie der Französischen Aufklärung kennen. Ihr außergewöhnlicher Intellekt, ihre Freiheitsliebe und ihre Courage im öffentlichen und privaten Leben ließen sie oftmals mit den Konventionen brechen, sie äußerte sich immer wieder kritisch zur Rolle von Frauen sowie zu künstlerischer und politischer Freiheit. Ihrem kulturellen Einfluss ist es zu verdanken, dass die neuartige deutsche romantische Philosophie in Frankreich bekannt wurde. Madame De Sta?l gilt auch heute noch als Inbegriff der Salondame, eine unvergleichliche Gesellschafterin, die mächtige Männer in ihren Bannkreis zog und diese in ihrem Sinne beeinflusste. Zurecht betrachtete Napoleon sie als ernstzunehmende Gegnerin - ihr Château in der Schweiz wurde während seiner Regierungszeit das Zentrum eines liberalen Widerstandes der führenden europäischen Gelehrten - und sie dürfte auch an der Formation der vierten Koalition beteiligt gewesen sein, die ihm das Rückgrat brach. Gründig, Claudia: Elektra durch die Jahrhunderte : ein antiker Mythos in Dramen der Moderne. - München : Meidenbauer, 2004. Signatur: 1778697-B.Neu Zum Gegenstand der komparatistischen Untersuchung werden fünf ausgewählte Dramen des 20. Jahrhunderts: "Elektra" von Hofmannsthal, "Mourning becomes Electra" von Eugene O'Neill, "The family reunion" von Thomas Eliot, "Le mouches" von Sartre und "Elektra" von Hauptmann. Dabei widmet sich die Studie dem diffizilen Feld der Mythentheorie im Zeichen des postmodernen Paradigmas und einer bewusst historisierenden Darlegung der Forschungspositionen zum Sujet ebenso wie dem poetischen "Elektra-Komplex" per se. Der Mythos der Atriden, so das Fazit, hat sich in den Bearbeitungen der Moderne keinem echten Wandel, sondern nur einer äußeren Metamorphose unterworfen. Helduser, Urte: Geschlechterprogramme : Konzepte der literarischen Moderne um 1900. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2005. Signatur: 1780895-B.Neu Anhand einer Analyse programmatischer, literaturtheoretischer und literaturkritischer Texte vom Naturalismus bis zur Wiener Moderne weist die vorliegende Studie nach, dass sich die Selbstverständigung der die Moderne konstituierenden literarischen Bewegungen im Rückgriff auf Geschlechtermetaphern vollzieht. Dieses Engendering deutet die Autorin zum einen als Ergebnis der sich wandelnden Geschlechterverhältnisse im Literaturbetrieb und der damit verbundenen Infragestellung männlicher Autorschaft, zum anderen setzt sie dies in Bezug zu dem umfassenden Geschlechterdiskurs der vorletzten Jahrhundertwende. In den ästhetischen Debatten wird das anthropologische, medizinische und psychiatrische Wissen über Geschlecht - nicht zuletzt auch in seiner Verbindung mit der Kategorie "Rasse" - verhandelt. Geschlechterkonstruktionen bestimmen nicht nur die fiktionale Literatur des Fin de Siècle, sondern sind auch für die poetologische Reflexion konstitutiv. Gerade über ihre jeweiligen Bezugnahmen auf Geschlecht konstruieren die divergierenden Strömungen von Naturalismus, Impressionismus und Symbolismus bis zur Décandence die "Moderne". McGowan, Philip: Anne Sexton and middle generation poetry : the geography of grief. - 1. publ.. - Westport, Conn. [u.a.] : Praeger, 2004. - (Contributions to the study of American literature ; 16) Signatur: 1514999-B.Neu-Per.16 Die Lyrikerin Anne Sexton repräsentiert eine neue Strömung von Poetik im 20. Jahrhundert, in ihrem Werk setzt sie drei große Schwerpunkte: Die Reflexion ihres eigenen Lebens, der Versuch Liebe zu umschreiben und ästhetische Gesichtspunkte bei der Umsetzung dieser Themen. McGowan liefert nun eine völlig neue Interpretation ihres Werkes, indem er sich mehr auf Sextons Worte als auf ihre Lebensumstände konzentriert. Damit gelingt es ihm, die ästhetischen und philosophischen Elemente herauszuarbeiten, die sie zur Darstellung ihrer Welt benützt und eine chronologische Entwicklung dieser wiederzugben. Er sieht Sexton als eine weibliche Poetin, die versucht, gegen ein von Männern dominiertes literarisches Feld anzuschreiben. Meidl, Eva M.: Veza Canettis Sozialkritik in der revolutionären Nachkriegszeit : sozialkritische, feministische und postkoloniale Aspekte in ihrem Werk ; im Anhang: drei wiedergefundene Kurzgeschichten von Veza Canetti. - Frankfurt am Main, Wien [u.a.] : Lang, 1998. - (Historisch-Kritische Arbeiten zur deutschen Literatur ; 24) Signatur: 1782217-B.Lit Veza Canettis Werke sind im Wien der ersten österreichischen Republik angesiedelt und zeigen die von Arbeitslosigkeit und Armut geprägte Zwischenkriegszeit voller innenpolitischer Spannungen. Ihr Beitrag zur Weltliteratur wirft unter anderem Fragen von Klasse, Geschlecht und Kolonialismus auf. Im Grunde sind dies Fragen nach Machtstrukturen innerhalb der realen Welt, die laut Canetti so sehr miteinander verbunden sind, dass sie nicht isoliert betrachtet werden können. Diese Arbeit versucht mittels Textanalysen zu verdeutlichen, dass sich in Veza Canettis Werk Feminismus, Kolonialismus und ökonomische Beziehungen nicht trennen lassen. Der Kampf, den sie schildert, ist immer der gleiche, nämlich der der Ausbeuter und der Opfer, aber es ist niemals ein Kampf, der sich auf Klasse oder Geschlecht reduzieren lässt. Reinhardt-Becker, Elke: Seelenbund oder Partnerschaft? : Liebessemantiken in der Literatur der Romantik und der Neuen Sachlichkeit. - Frankfurt [u.a.] : Campus Verlag, 2005. Signatur: 1790286-B.Neu Schrieben Ludwig Tieck, Achim von Arnim, Sophie Mereau-Brentano und andere SchriftstellerInnen im Deutschland des 19.Jhdt. am Konzept der romantischen Liebe, so bereiten AutorInnen des frühen 20. Jhdts. wie Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Irmgard Keun im Modell der sachlichen Liebe die moderne Partnerschaftssemantik vor. Zwei völlig unterschiedliche Modelle von Geschlechterbeziehung stehen hier gegenüber, die auch für die Gegenwart noch bestimmend sind. Die Autorin verbindet literatur- und kulturhistorische Analysen zur Liebe mit einem systemtheoretischen Blick und zerstört dabei auch den Mythos, die moderne Partnerschaft sei in Deutschland ein Produkt der Achtundsechziger-Bewegung. Schellenberg, A. Betty: The professionalization of women writers in eighteenth-century Britain. - 1. publ.. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2005. Signatur: 1778032-B.Neu Die Schriftstellerinnen Frances Sheridan, Frances Brooke, Sarah Scott, Sarah Fielding und Charlotte Lennox wurden lange Zeit als eher konservative und häuslich bezogene Frauen angesehen. In der vorliegende Studie wird erstmals ihr formeller und informeller Beitrag zum Aufbau der Bildungsgesellschaft anerkannt und gezeigt, dass sie in ein innovatives literarisches Umfeld eingebettet waren. Nicht umsonst arbeiteten und schrieben sie auf dem Höhepunkt des Jahrhunderts, von 1740 an, und wurden in den höchsten literarischen und politischen Kreisen geehrt. Schellenberg durchforstet die zeitgenössische Medienlandschaft, verwendet persönliche Korrespondenz, zeitgenössische Dokumente und sozialwissenschaftliche Modelle von Professionalität, um aufzuzeigen, dass die fünf Dichterinnen einen wertvollen Beitrag zur Literaturgeschichte lieferten. Schrott, Karin: Das normative Korsett : Reglementierungen für Frauen in Gesellschaft und Öffentlichkeit in der deutschsprachigen Anstands- und Benimmliteratur zwischen 1871 und 1914. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2005. - (Kulturtransfer : Alltagskulturelle Beiträge ; 2) Signatur: 17900392-B.Neu Ausgangspunkt dieser Studie ist die Tatsache, dass auch in Zeiten offizieller Gleichberechtigung geschlechtsspezifische Rollenbilder vorhanden sind, deren immanentes Potential an Diskriminierung weitreichende Auswirkungen auf Lebens- und Arbeitswelten hat. Diese wirkungsmächtigen Vorstellungen von Geschlechterrollen lassen sich in ihren Traditionslinien bis zur Zeit der Aufklärung rückverfolgen. Anhand von Ratgeberliteratur aus der Zeit um 1900 wird der Frage nachgegangen, wie von den jeweiligen AutorInnen Weiblichkeit als Gegenstück zur Männlichkeit definiert wurde, welches Verhalten von ihnen als unweiblich eingestuft wurde und mit welchen Begründungen geschlechtsspezifische Normen von Frauen eingefordert wurden. Dabei entstand aus den Erwartungen an das weibliche Geschlecht ein normatives Korsett, dessen Einengungen nicht mit dem Kleidungsstück Korsett verschwanden. Trespassing boundaries : Virginia Woolf's short fiction / ed. by Kathryn N. Benzel and Ruth Hoberman. - 1. publ.. - New York, NY [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2004. Signatur: 1778686-B.Neu Inhalt Virginia Woolfs Kurzgeschichten bilden einen wesentlichen Teil ihres literarischen Werkes und sind ebenso bedeutend wie ihre Romane, erhalten aber bis jetzt noch selten die verdiente Aufmerksamkeit. Im vorliegenden Band diskutieren Woolfs SchülerInnen deren Komplexität, deren Bedeutung als Ergänzung der Romane und deren Beitrag zum Genre "Short story". Dabei platzieren sie die Erzählungen in den Kontext des modernen Experimentalismus, zwischen experimenteller und populärer Fiktion, zwischen Belletristik und Sachliteratur und werten sie als ambitionierten Versuch, die Grenzen des Genre und traditionelle Einteilungen von Kurzgeschichte und Novelle aufzubrechen. Mit Beiträgen von Joanne Trautmann Banks, Julia Briggs, Krystyna Colburn und Anna Snaith u.a.. |
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last update: 10.03.2006