Bartfeld-Feller, Margit: Wie aus ganz andern Welten : Erinnerungen an Czernowitz und die sibirische Verbannung / Hrsg. von Erhard Roy Wiehn. - Konstanz : Hartung-Gorre Verl., 2000.
Signatur: 1614566-B.Neu
In ihrer dritten Schrift reiht Margit Bartfeld-Feller in assoziativer Form Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend in Czernowitz und an fünfzig Jahre Leben in Sibirien, die Auswanderung nach Israel, aneinander. Im Fokus immer wieder die positive Lebenseinstellung, trotz Kälte, Fronarbeit und Hunger. Ihre menschliche und intellektuelle Existenz in Sibirien verdankt sie Menschen, Büchern und Musik. Diese Erinnerungen stellen ein Zeugnis des menschlichen Geistes, dar, der imstande ist, allen Schwierigkeiten zum Trotz, Durchhaltekraft und Stärke zu beweisen.
Batzdorf, Susanne M.: Edith Stein - meine Tante : das jüdische Erbe einer katholischen Heiligen. - Würzburg : Echter, 2000.
Signatur: 1617917-B.Neu-
Als Edith Stein nach Jahren religiöser Zweifel und des Unglaubens zur katholischen Kirche übertrat und dann 1933 sogar Nonne wurde, ließ sie eine bestürzte jüdische Familie zurück. In Auschwitz wurde sie als Jüdin, nicht als Katholikin ermordet. Entsprechend beunruhigt musste die Reaktion seitens ihrer Familie sowie der jüdischen Gemeinschaft ausfallen, als sie selig- und 1998 heiliggesprochen wurde. Sind in den Augen der katholischen Kirche nur konvertierte Juden echte Märtyrer? Aus dieser dezidiert jüdischen und familiären Perspektive beleuchtet die Autorin, eine Nichte Edith Steins, die diese noch persönlich gekannt hat, das jüdische Erbe dieser katholischen Heiligen und Philosophin.
Coulmas, Danae: Schliemann und Sophia : eine Liebesgeschichte. - München [u.a.] : Piper, 2001.
Signatur: 1611897-B.Neu
"Sie muss griechischen Typus haben, schwarzes Haar, und soll schön sein. Arm, aber gebildet, muss sie sich für Homer begeistern können". Heinrich Schliemann wusste genau, wie die Frau sein sollte, mit der er Troja entdecken wollte. Sophia, auf die seine Wahl dann fiel, ließ sich aber nicht in sein Wunschschema pressen - der Konflikt war vorprogrammiert ... Danae Coulmas hat das Leben dieser ungewöhnlichen Frau erforscht und beschreibt, wie aus dieser Partnerschaft doch noch eine große Liebe entstand. Gegen den besitzergreifenden, egomanen Heinrich setzt Sophia klug ihre eigene Persönlichkeit; sie wird Schliemanns Steuerfrau in den schwierigen Gewässern des Lebens, wie er einmal dankbar vermerkt.
Gersdorff, Dagmar von: Goethes Mutter : eine Biographie. - Frankfurt am Main : Insel Verlag, 2001.
Signatur: 1617138-B.Neu
Catharina Elisabeth Textor war siebzehn Jahre alt als sie den Kaiserlichen Rat Johann Caspar Goethe heiratete. Ein Jahr später kommt Johann Wolfgang zur Welt - seine Phantasie und Fabulierkunst habe er von der Mutter gelernt, spätere BesucherInnen im Haus Hirschgraben haben ihn "ganz in ihr gefunden". Sie antwortete oft selbstbewusst: "Da stelle ich denn mein Licht nicht unter den Scheffel..." Der Heranwachsende Bub war ziemlich aufsässig und ziemlich verwöhnt, es gab oft Streiterein- er geriet auch ins falsche Milieu - mit einem Wort machte seiner Familie ziemliche Sorgen. Seine Mutter (von Freunden Frau Aja genannt, eine Freundin Bettine von Arnims) war immer ein Angelpunkt für den Dichter. Später führte sie ein sehr eigenständiges, selbstbestimmtes Leben. Bisher unveröffentlichte Quellen, z.B. Briefe, Stammbuch zur Hochzeit, Haushaltsbücher wurden für diese Biographie bearbeitet.
Henke, Matthias: "Mit zerrissenem Herzen" : Clara Schumann. - München : List Taschenbuch Verlag, 2000.
Signatur: 1616332-B.Mus
Clara Schumann ist Komponistin und damit eine absolute Ausnahmeerscheinung. Früh beginnt ihre Karriere am Klavier. In ganz Europa feiert man sie begeistert - aber sie will mehr sein als eine berühmte Pianistin. Dann kommt die Katastrophe: Ihr Mann, der glücklose Komponist Robert Schumann, wird in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Clara arbeitet besessen und reist allein von Konzert zu Konzert. Mit ungeheurer Zähigkeit bringt sie den Lebensunterhalt für ihre zahlreichen Kinder zusammen. Sie wird zur Kultfigur der deutschen Romantik, der es gelang, viele Rollen zu leben und dennoch das ihr Eigene zu wahren.
Heyden-Rynsch, Verena von der: Christina von Schweden : die rätselhafte Monarchin. - Weimar : Hermann Böhlaus Nachfolger, 2000.
Signatur: 1614530-B.Neu
Die Stellung, die Christina von Schweden (1626-1689) in der europäischen Kultur während des absolutistischen Zeitalters einnahm, ist einzigartig. Ihr Schicksal hat ganze Generationen fasziniert, zum einen, weil ihr Leben so eng verbunden war mit den wichtigen politischen Entwicklungen ihrer Zeit, zum anderen durch die radikalen Entscheidungen, die sie selbst traf. Größere Gegensätze als den "barbarischen" Norden und das hochkultivierte Italien des 17. Jahrhunderts lassen sich in Europa kaum finden. Christina von Schweden gelang es, diese Gegensätze zu überbrücken.
Hülsemann, Irmgard: "Mit dem Mut einer Löwin" : Lou Andreas-Salomé. - München : List Taschenbuch Verlag, 2000.
Signatur: 1614085-B.Neu
Als Femme Fatale mit außergewöhnlichem Ruf provozierte Lou Andreas-Salomé etliche Skandale. Ihre unkonventionelle Lebensweise, ihre Beziehungen und Freundschaften mit Rainer Maria Rilke, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud erregten bei ihren Zeitgenossen Missfallen und Bewunderung gleichermaßen. Mit ihrer Lebensart und ihrem literarischen Werk sprengte sie die Grenzen der männlich angelegten Vernunftwelt und den für Frauen vorgesehenen Rahmen. Sie rebellierte gegen jede Autorität und unterwarf sich nur ihren eigenen Regeln. In ihren Büchern, die heute wieder neu entdeckt werden, kämpft sie für das Recht ihres Geschlechts und plädiert für die Freiheit der Erotik.
Lorenz, Marita: Lieber Fidel : mein Leben, meine Liebe, mein Verrat / Unter Mitarbeit von Wilfried Huismann. - München : List, 2001.
Signatur: 1617129-B.Neu
Das Leben der deutschen Marita Lorenz ist ein atemberaubender Politkrimi und eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Als junge Geliebte von Fidel Castro wird sie zum Werkzeug der CIA, um Castro zu beseitigen. Da sie diesen Auftrag nicht ausführt, gerät sie als Versagerin und Mitwisserin eines geplanten Regierungsverbrechens in das Räderwerk des Kalten Krieges. Sie wird zur Attentäterin ausgebildet, schmuggelt Waffen für die CIA, lernt Lee Harvey Oswald kennen und ist nach mehren Mordanschlägen ständig auf der Flucht; dann spielt sie ihr eigenes Spiel zwischen Geheimdiensten, Mafia und Exilkubanern ...
Nienhaus, Ursula: Nicht für eine Führungsposition geeignet : Josefine Erkens und die Anfänge weiblicher Polizei in Deutschland ; 1923-1933. - Münster : Westfälisches Dampfboot, 1999.
Signatur: 1617328-B.Neu
Für eine Frau feiert Josefine Erkens in der Weimarer Zeit einen ungewöhnlichen Erfolg: Sie macht Karriere bei der Kriminalpolizei. 1923-1925 baute sie in Köln die "Frauen-Wohlfahrtspolizei" auf, 1926 bildete sie in Frankfurt am Main die ersten preußischen Kripobeamtinnen aus, ehe sie ab 1927 die Reform der Hamburger Polizei in Angriff nahm. 1930 zur Regierungsrätin ernannt, erlangte sie im In- und Ausland hohes Ansehen. Doch dann geriet sie in Konflikt mit ihrer Behörde, die sie nach einem aufsehenerregenden Presseskandal 1932 zwangspensionierte und 1933 entließ, weil sie - angeblich - nicht für eine Führungsposition geeignet war.
Pachen, Ani: Licht im Dunkel der Nacht : eine tibetische Nonne kämpft für die Freiheit / Adelaide Donnelly. - Frankfurt am Main : Krüger, 2001.
Signatur: 1615086-B.Neu
Dies ist die Lebensgeschichte einer ungewöhnlichen Frau und eine unter die Haut gehende Anklage gegen die von den Chinesen in Tibet begangenen Grausamkeiten. Ani Pachen, Tochter eines mächtigen Clan-Oberhauptes, muss im Jahr 1950, als chinesisches Militär Tibet besetzt, den Wunsch ihres verstorbenen Vaters, Nonne zu werden, aufgeben und dessen Platz in der Gemeinschaft einnehmen. Zwei Jahre lebt sie als einzige weibliche Anführerin der tibetischen Résistance in der wilden Berglandschaft Khams und überfällt mit ihren Leuten chinesische Konvois und Lager. 1960 wird sie verhaftet und verbringt eine 21-jährige qualvolle Gefangenschaft in chinesischen Gefängnissen in Ost- und Zentraltibet. Ani Pachens Erinnerungen zeigen die Wandlung eines jungen Mädchens zu einer starken, unbeugsamen Frau und ihren Weg in eine tiefe Spiritualität, die sie auch grauenvolle Martyrien überstehen ließen.
Viereck, Regina: "Zwar sind es weibliche Hände" : die Botanikerin und Pädagogin Catharina Helena Dörrien 1717-1795. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2000.
Signatur: 1611692-B.Neu
Catharina Helena Dörrien galt zu Lebzeiten als "berühmtes Frauenzimmer". Sie war eine Pionierin der Mädchenbildung, bekannt wurde sie jedoch als Botanikerin. 1777 erschien ihr großes Verzeichnis von Pflanzen des Fürstentums Oranien-Nassau, für das sie mehr als 1400 Aquarelle gemalt hatte, die denen ihrer Vorgängerin Maria Sibylla Merian nicht nachstanden. Regina Viereck entwirft das Porträt einer Frau, die nach dem Tod ihrer Eltern früh auf sich gestellt war und mit Klugheit, Fleiß und künstlerischer Begabung die Anerkennung der wissenschaftlichen Männerwelt errang. Der Band enthält außerdem eine Reihe pädagogischer Schriften und Fabeln sowie bisher unveröffentlichte Pflanzenaquarelle von Catharina Helena Dörrien, die einen lebendigen Eindruck von dieser außergewöhnlichen Wissenschaftlerin des 18. Jahrhunderts geben.
Wegner, Matthias: Aber die Liebe : der Lebenstraum der Ida Dehmel. - München : Claassen, 2000.
Signatur: 1617342-B.Neu
Das Lebensmotto der Ida Dehmel: "eine Leistung zu erbringen, die größer ist als man selbst..." Sie ist die erste Förderin Stefan Georges. Trotz Ehe und Kind folgt sie dem als genialisch geltenden Dichter Richard Dehmel über zahllose Stationen nach Blankenese bei Hamburg. Was eine staunende Öffentlichkeit und auch sie selbst als äußerst kühne Befreiung von wilhelminischer Moral ansieht. Sie wird aufopfernde Ehefrau und konsequente Managerin ihres gefeierten Mannes. Die Verbindung bedeutet für sie, bei allen Kämpfen und Eigenständigkeiten (u.a. ist sie in der Historischen Frauenwahlrechtsbewegung aktiv und gründet die GEDOK ,Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen) das höchste Glück. Umso schmerzlicher sind die persönlichen Katastrophen die folgen: Tod von Richard Dehmel; Krankheit und Verzweiflung und schließlich Freitod 1942 vor der bevorstehenden Deportation während des Dritten Reiches.
Zorn und Liebe : im Gespräch mit Isabel Allende / hrsg. von John Rodden. - Freiburg [u.a.] : Herder, 1999.
Signatur: 1614241-B.Neu
Am Anfang war sie die Starreporterin, die die chilenische Prominenz interviewte. Mit dem "Geisterhaus" war sie in den exklusiven Männerclub der lateinamerikanischen Literatur eingebrochen. Sie wird zur Stimme Lateinamerikas, zur Sprecherin der Frauen. John Rodden zeigt die Frau hinter der Erzählerin. Aber auch im Gespräch wird sie zur Geschichtenerzählerin und die Interviews ergeben in ihrer Intimität und Unmittelbarkeit so etwas wie die erste kurze Autobiographie von Isabel Allende.
Zwetajewa, Marina: Begegnungen mit Maximilian Woloschin, Andrej Belyj und Rudolf Steiner / hrsg. und mit einem Nachwort von Tatja Gut. - Dornach : Die Pforte, 2000.
Signatur: 1619121-B.Neu
Marina Zwetajewa war nicht nur eine hervorragende Dichterin, sondern auch eine außergewöhnliche Erinnerungskünstlerin. Der Tod ihrer Dichterfreunde inspirierte sie zu eindringlichen Prosastücken, mit denen sie ihrer gedachte. Zwei ihrer schönsten Texte sind hier versammelt: die Vergegenwärtigung von Maximilian Woloschin (1877-1932) und Andrej Belyj (1880-1934), zwei Sonderlinge in der russischen Dichtung, die verschiedenartiger nicht hätten sein können und die dennoch miteinander befreundet waren und am Bau des ersten Goetheanum in Dornach mitgeholfen hatten. Eine Tagebuchnotiz Zwetajewas von ihrer kurzen, aber eindrücklichen Begegnung mit Rudolf Steiner in Prag sowie eine Reihe von Fotos runden den Band ab
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