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NewsLetter 71: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Banerjee, Pompa: Burning women : widows, witches, and early modern european travelers in India. - New York [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2003. - (Early Modern Cultural Studies)
Signatur: 1737692-B.Neu
Die zentrale Frage dieses Buches ist: Warum stellten die Indien-Reisenden des 16. und 17. Jahrhunderts, die Berichte von Witwenverbrennungen nach Europa brachten, keine Verbindung mit der europäischen Hexenverbrennung her? Die Autorin zeichnet die verschiedenen kulturellen Voraussetzungen nach, die es den Europäern ermöglichte, die hinduistischen Frauenverbrennungen als das Produkt einer fremdartigen, ja sogar teufelsverehrenden Kultur und als heroische Selbstaufopferung darzustellen und ihre eigene Identität als Zuschauer aus einer "zivilisierten" Welt zu bewahren.

Blundell, Sue: Women in ancient Greece / Sue Blundell. - London: British Museum Press, 1999
Signatur: 1,729.978-B.Neu
Obwohl Frauen im antiken Griechenland kaum eine Rolle im öffentlichen Leben spielten, so kommen sie doch in vielen Dokumenten, Theaterstücken und Kunstwerken dieses Zeitalters vor. Auch wenn es nur wenige primäre Quellen gibt (Sappho ist die einzige Schriftstellerin der Antike, deren Werke überlebt haben), so gibt es dennoch viele Überlieferungen, die vom Leben der griechischen Frauen in der Antike erzählen. Sue Blundell wirft in diesem Buch Licht auf eine versteckte Frauenkultur in einer Welt, die von Männern dominiert war, und ihren politischen und kulturellen Einfluss.

Denisova, L. N.: Ženšciny russkich selenij : trudovye budni (Die Frauen russischer Siedlungen : der Arbeitsalltag) / L. N. Denisova . - Moskva : Izdat. Dom "Mir Istorii" , 2003.
Signatur:1739175-B.Neu
Hier wird erstmals das Leben der russischen Frau auf dem Land in der Zeit von 1945 bis zum Ende der neunziger Jahre des 20. Jhdts. beschrieben. Sowohl publizierte als auch archivalische Quellen (darunter auch Briefe von Bäuerinnen an die Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften) bildeten die Grundlage für diese Untersuchung. Eine der wesentlichsten Erkenntnisse aus dieser Arbeit ist wohl, dass das Dorf nur so lange überlebte, als in ihm Bäuerinnen lebten. Sie waren es, die die sozialen Strukturen im Dorf aktiv verteidigten, und sie waren es schließlich auch, die das Dorf als letzte verließen. Die Degradation des russischen Dorfes steht - so beweist die Autorin hier - in direktem Zusammenhang mit der Abwanderung der Frauen vom Land in die Stadt. (Karmen Petra Moissi)

Dinzelbacher, Peter: Heilige oder Hexen? : Schicksale auffälliger Frauen / Peter Dinzelbacher. - Düsseldorf : Patmos, 2004
Signatur: 1744618-B.Neu
Warum wird bis heute eine Frau als Heilige angebetet, die im Mittelalter als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde? Warum scheint zwischen verehrten Mystikerinnen und verschrienen Ketzerinnen kaum ein Unterschied zu bestehen? Wieviele Berührungspunkte gibt es wirklich zwischen den beiden Extremen? Dieses Buch des bekannten Sozialforschers Peter Dinzelbacher zeigt die Bigotterie des Christentums im Mittelalter, und dass die Entscheidung zwischen Heiliger und Hexe meist rein willkürlich gefällt wurde, da die exakt selben religiösen Verhaltensformen je nach Ermessen vollkommen anders gedeutet werden konnten. Dabei geht der Autor besonders auf die einseitige Sicht der damaligen Zeit ein: eine Frau mit starkem religiösen Empfinden konnte nur eines von Beiden sein, wobei besonders die Hexenmeisterinnen die Phantasie der Christenmenschen auf ungesunde Art anregten. Mit viel anschaulichem Material wird erklärt, wie Urteile und Vorurteile über starke Frauen entstanden, und heute noch bekannte Stereotypen aufkamen.

Essen und die sächsischen Frauenstifte im Frühmittelalter / hrsg. von Jan Gerchow und Thomas Schilp. - Essen : Klartext Verlag, 2003. - (Essener Forschungen zum Frauenstift ; 2)
Signatur: 1738154-B.Neu       Inhalt
In der Region zwischen Niedeerrhein und Elbe wurden zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert über sechzig religiöse Gemeinschaften für Frauen gegründet: Es entstand die wohl dichteste "Frauenkloster-Landschaft" Europas. Sie deckt sich weitgehend mit den Siedlungsgebieten der im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen besiegten Sachsenstämme. Deren Führungsschicht war bei der Gründung von Frauengemeinschaften für ihre Familienangehörigen besonders aktiv. Man spricht deshalb seit langem von ihnen als den "sächsischen Frauenklöstern". Die Beiträge des Bandes nehmen diese Frauenstifte ertmals von verschiedenen Disziplinen aus in den Blick.

Frauen-Widerstand / hrsg. von Bettina Eltrop. - Stuttgart : Verl. Kath. Bibelwerk, 2004. - (FrauenBibelArbeit ; 12)
Signatur: 1745321-B.Neu-
Frauen und Widerstand? Schon wieder? Immer noch? Ja - denn auch wenn Frauen heute mehr Möglichkeiten haben und angeblich gleichberechtigt sind, so trifft dies doch nur auf "junge weiße Frauen aus der Mittelschicht der Industrieländer" zu. Doch auch diese müssen sich dem System beugen, und sind längst nicht so eigenständig, wie es scheint. Dieses Buch setzt sich kreativ mit biblischen Texten auseinander, um damit Hilfestellung in Angesicht der heutigen Lebensumstände zu geben - sei es die Mutter in der Dritten Welt, die sich mit Hunger und Krieg auseinandersetzen muss, oder die "emanzipierte" Frau der westlichen Welt, die in einer "jung, schnell, erfolgreich, wirtschaftlich" geprägten Welt gefangen zu sein scheint. Geschichten über widerständige biblische Frauengestalten (u.a. von Klara Butting und Anneliese Hecht) machen Mut und fordern auf zum Wider- und Zusammenstehen.

Gavin, Lettie: American women in World War I : they also served / Lettie Gavin. - Niwot : University Press of Colorado, 1997
Signatur: 1741689-C.Neu
Frauen in der amerikanischen Heilsarmee mussten kein spezielles Training durchlaufen, um in den Krieg zu ziehen. Sie taten einfach, was gerade zu tun war, um den Soldaten zu helfen, und taten mehr, als nur die Verwundeten zu behandeln. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern waren die USA der Verpfllichtung von Soldatinnen eher abgeneigt, so dass im Ersten Weltkriegt zunächst nur die Navy und später die Marines Frauen aufnahmen. Dieses Buch beschreibt die verschiedenen Arten des militärischen Frauendienstes, und mit vielen Interviews, Photos und Auszügen aus Tagebüchern und Briefen gibt es einen fundierten Überblick über die Rolle der amerikanischen Frauen im Ersten Weltkrieg.

Göttinnen, Gräberinnen und gelehrte Frauen / Sylvie Bergmann ... (Hrsg.). - Münster ; New York ; München ; Berlin : Waxmann, 2004. - (Frauen - Forschung - Archäologie ; 5)
Signatur: 1745046-B.Neu       Inhalt
"Eine Kleinigkeit" hatte C.W. Ceram vergessen, als er in "Götter, Gräber und Gelehrte" seine Geschichte der Archäologie schrieb: die Frauen. Entstanden aus einer Tagung des Netzwerks archäologisch arbeitender Frauen holt dieser Band das Versäumnis nach und beschreibt die archäologische Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland. Bekannte Prähistorikerinnen wie Sibylle Kästner und Eva-Maria Mertens erzählen über die Göttinnen des Alten Ägypten und Alten Orients, geschlechtsspezifische Bestattungen der Jungsteinzeit und der Eisenzeit sowie gelehrte Frauen der Archäologie. Australische Schmiedinnen des Jagdglücks sind in diesen Geschichten ebenso vertreten wie die göttlichen Ammen des Dionysos. Die Bandbreite der Autorinnen reicht von engagierten Laiinnen bis zur etablierten Professorin.

Heinemann, Rebecca: Familie zwischen Tradition und Emanzipation : katholische und sozialdemokratische Familienkonzeptionen in der Weimarer Republik. - München : Oldenbourg, 2004. - (Schriftenreihe der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte ; 11)
Signatur: 1743661-B.Neu
In der öffentlichen Diskussion über die Familie bündelt sich die politische Kultur der Weimarer Republik in einem zentralen Thema. Mit der Frage, auf welchen normativen Grundlagen die Familie beruhe, welche Funktionen ihr zukämen und durch welche Maßnahmen sie zu fördern sei, verbanden sich tiefgreifende historische und kulturelle Divergenzen. Die Konturen dieser Diskussion waren maßgeblich durch die Positionen von Katholiken und Sozialdemokraten bestimmt, deren Familienvorstellungen durch die Weltanschauungsgegensätze des 19. Jahrhunderts geprägt waren, über Traditionslinien bis ins 20. Jahrhundert verfügten und entscheidende Kristallisationskerne familienpolitischer und familienideologischer Argumentation bildeten. Die Studie bietet eine historische Grundlegung katholischen und sozialdemokratischen Familiendenkens.

Ingrisch, Doris: Der dis/kontinuierliche Status des Seins : über vom Nationalsozialismus aus Österreich vertriebene (und verbliebene) intellektuelle Kulturen in lebensgeschichtlichen Kontexten. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2004.
Signatur: 1742210-B.Neu
In der Zeit des Nationalsozialismus waren ganze Generationen von Intellektuellen ins Exil oder in den Tod getrieben worden. Die "Kultur des Vergessens" führte diese Zerstörung bis weit nach 1945 fort. Diese Studie knüpft an die "Kultur des Erinnerns" an, um den Blick in die Archive menschlicher Erfahrungen zu erweitern und Aspekte der vertriebenen Kulturen dem kulturellen Gedächtnis wieder zugänglich zu machen. Dies geschieht in drei geschlechter-historisch-kulturwissenschaftlich orientierten Kontexten: einem Vergleich von aus Österreich vertriebenen und während der Zeit von 1938 bis 1945 verbliebenen intellektuellen Frauen und Männern, einer Untersuchung über die zweite Generation der als Kinder und Jugendliche vertriebenen Intellektuellen sowie der in die Gegenwart führenden Frage, in welchen Traditionen von Geschlechter- und Denkverhältnissen sich Vertreterinnen der Post-Holocaust-Generationen heute wiederfinden und wie diese mit der Vergangenheit umgehen.

Karl, Andrea Christiane: Castitas temporum meorum : die Partnerwahl der Frau im römischen Recht von der späten Republik bis zum Ausgang des 4. Jh. n. Chr. - Frankfurt am Main : Lang, 2004. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe II, Rechtswissenschaft ; 3905)
Signatur: 1741234-B.Neu
Inwieweit war die römische Frau, sei sie Freigeborene, Freigelassene oder Sklavin, bei der Wahl eines Partners rechtlich frei? Die Arbeit untersucht diese Fragestellung anhand der Themen Ehe und Verlobung, Ehebruch, nichteheliche Beziehung, Scheidung, Trennung vom nichtehelichen Partner und Partnerlosigkeit. Flüchtlinge und homsexuelle Beziehungen werden ebenso beleuchtet wie die Vestalin. Innerhalb der einzelnen Beziehungsformen geht die Verfasserin chronologisch vor und stellt anhand einschlägiger Quellen fest, welche rechtlichen Bestimmungen in den Jahrhunderten von der späten Republik bis nach Konstantin die Partnerwahl der Frau betrafen und inwiefern sich diese Vorschriften änderten.

McGinn, Thomas A. J.: The economy of prostitution in the roman world : a study of social history & the brothel. - Ann Arbor : The University of Michigan Press, 2004.
Signatur: 1738961-B.Neu
Das Buch handelt über das "Geschäft" der weiblichen Prostitution im römischen Reich zwischen 200 v. Chr. bis 250 n. Chr. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem ökonomischen Aspekt, d.h. auf der Art und Weise, wie Sexualität verkauft wurde - sei es in Bordellen oder auch außerhalb. Im Unterschied zu den meisten modernen Gesellschaften erlaubten die römischen politischen und rechtlichen Behörden einen weitgehend ungeregelten Ablauf der Prostitution und legten eine für unsere Begriffe ungewöhnlich Toleranz an den Tag.

Die Revolutionierung des Alltags : zur intellektuellen Kultur von Frauen im Wien der Zwischenkriegszeit / hrsg. von Doris Ingrisch ... - Frankfurt am Main : Lang, 2004.
Signatur: 1741003-B.Neu       Inhalt
Die besprochenen Frauen, die sich mit den Anliegen der Sozialdemokratie identifizierten, zeigen beispielhaft die intellektuelle weibliche Kultur der Zwischenkriegszeit in Wien. Viele dieser Frauen kamen aus aufgeklärten jüdischen Familien des Bürgertums, die als Reaktion auf den Antisemitismus ein distanziertes Verhältnis zu ihrer religiösen Tradition entwickelt hatten. In der Sozialdemokratie, wo die Religion keine Rolle mehr spielen sollte, suchten die Frauen, die nicht mehr länger Außenseiterinnen sein wollten, eine Lösung ihrer Probleme. Überlagert vom Frauenbild des Faschismus und Antisemitismus wurde durch die Vertreibung bzw. Ermordung dieser Frauen die Erinnerung an sie verschüttet. Mit ihnen waren auch ihre Ideen, ihre Analysen und ihre Sicht der Welt, die eigentlich einen wichtigen Teil der intellektuellen Tradition von Frauen ausmacht, vertrieben worden.

Schödl, Ingeborg: Im Fadenkreuz der Macht : das außergewöhnliche Leben der Margarethe Ottillinger / Ingeborg Schödl ; Vorw. von Paul Schulmeister. - 1. Aufl.. - Wien : Czernin, 2004
Signatur: 1736010-B.Neu-
Margarete Ottilinger war eine der bemerkenswertesten Frauengestalten der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Als junge Spitzenbeamtin wurde sie während der Besatzungszeit denzunziert und überstand sieben Jahre Haft im sowjetischen GULAG. Nach ihrer Rückkehr formte sie als erste Frau im Vorstand die ÖMV zum österreichischen Paradeunternehmen. Darüber hinaus engagierte sie sich als aktive Christin intensiv im kirchlichen Bereich. Gegen heftige Widerstände finanzierte und realisierte sie den umstrittenen wie bewunderten Bau der Wotruba-Kirche. In ihrer einfühlsamen Biografie zeichnet Ingeborg Schödl die Erfolgsgeschichte Ottilingers in den Männerdomänen von Politik, Wirtschaft und Kirche nach. Es ist die Geschichte einer Persönlichkeit, die auch zehn Jahre nach ihrem Tod noch immer polarisiert, aber dass Margarete Ottilinger - Spitzenmanagerin, Vorstandsdirektorin und engagierte Christin - ein frühes Paradebeispiel einer emanzipierten Frau war, kann nicht bestritten werden.

Walter, Ilsemarie: Pflege als Beruf oder aus Nächstenliebe? : die Wärterinnen und Wärter in Österreichs Krankenhäusern im "langen 19. Jahrhundert". - Frankfurt am Main : Mabuse-Verlag, 2004. - (Wissenschaft ; 77)
Signatur: 1476036-B.Neu-Per.77
"Gemietete" oder "gedungene" Wärterinnen und Wärter nannte man abfällig jene Menschen, die im 19. Jahrhundert in Österreichs Allgemeinen Krankenhäusern die Zivilbevölkerung pflegten. Im Grunde taten sie damit jedoch nur etwas, was heute als selbstverständlich gilt: sie übten die Pflege als Beruf aus. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren weltliche Pflegende in der Überzahl, die jedoch bis zum Ende der Monarchie immer mehr durch katholische Pflegeorden ersetzt wurden. Eine Ausbildung gab es für beide Gruppen nicht. Die Autorin geht zunächst den strukturellen Bedingungen nach, die zur verspäteten Entwicklung der beruflichen Pflege in Österreich geführt haben; u.a. zeigt sie auf, wie auch im nicht-bürgerlichen Milieu der Pflegeberuf allmählich zu einem Frauenberuf wurde. Im zweiten Abschnitt wird der Berufsalltag in den Wiener kaiserlich-königlichen Krankenanstalten, vor allem im 1784 gegründeten Wiener Allgemeinen Krankenhaus, untersucht.

Weiler, Inge: Giftmordwissen und Giftmörderinnen : eine diskursgeschichtliche Studie. - Tübingen : Niemeyer, 1998.
Signatur: 1667047-B.Neu
Wider alle Statistik ging man in Wissenschaft, Literatur, Publizistik und Alltagswissen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein davon aus, daß sich primär das - "schwache" und "geschlechtsbestimmte" - Weib des Giftes als Modmittel bediene. In der vorliegenden diskurstheoretisch und interdisziplinär orientierten Studie konnte anhand der Auseinandersetzung mit Pitavalgeschichten, Prozeßberichten, wissenschaftlichen Texten usw. zu Giftmordfällen verschiedener historischer Zeiträume gezeigt werden, daß und wie diese stereotypen Weiblichkeitsbilder von den genannten Bereichen im beständigen Austausch mit- und Verweis aufeinander formiert, legitimiert und fortgeschrieben werden.

Wheeler Leigh, Ann: Against obscenity : reform and the politics of womanhood in America, 1873-1935. - Baltimore [u.a.] : The John Hopkins Univ. Press, 2004.
Signatur: 1742666-B.Neu
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war in Form von Vaudeville- und Possentheater und Kinofilmen ein starkes Ansteigen sexualisierter Massenkultur zu verzeichnen. Politisch aktive Frauen der Mittel- und Oberschicht begannen, sich gegen diese unzüchtigen öffentlichen Amusements zu mobilisieren und forderten damit die männergeführten Organisationen heraus, die über mehrere Jahrzehnte die Bereiche der Obszönität definierten und regulierten. Auf diese zum Großteil vergessenen Aktivistinnen und Reformerinnen möchte die Autorin neue Aufmerksamkeit lenken und auf ihren noch in den heutigen USA spürbaren Einfluß auf Fragen der Sexualität.

Wogowitsch, Margit: Das Frauenbild im Nationalsozialismus / Margit Wogowitsch. - 1. Aufl.. - Linz, Donau : Trauner Verlag, 2004 (Linzer Schriftenreihe zur Frauenforschung ; Band 27)
Signatur: 1472782-B.Neu-Per u. 1472727-B.Neu-Per
Seit der Gründung der NSDAP verstand sich die Partei als Männerbund, der Frauen von leitenden Positionen ausschloss und der Frauenfrage kaum Aufmerksamkeit schenkte. Untersucht man Schulbuchtexte und Reden der Parteioberhäupter oder betrachtet man das Frauenbild faschistischer, weiblicher Erziehungsinstitutionen, so lässt sich ein ,,offiziöses" Frauenbild feststellen. Was man dort über die Frau, ihr Wesen und ihre Aufgaben sagte, wurde größtenteils von traditionellen patriarchalischen Auffassungen übernommen, so sprach sich Hitler in ,,Mein Kampf" dafür aus, den weiblichen Staatsangehörigen die volle deutsche Staatsbürgerschaft erst mit der Eheschließung zuzusprechen. Margit Wogowitsch geht in ihrem Band besonders auf die Auswirkungen des propagandierten Frauenbildes auf den damaligen Frauenalltag ein und entwirft ein fundiertes Bild von den Wunschvorstellungen des NS-Regimes und der Realität.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 11.01.2005


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