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NewsLetter 73: Sprache & Literatur

 
Ankarsjö, Magnus: Bring Me My Arrows of Desire : Gender Utopia in Blake's The Four Zoas. - Göteborg : Acta Universitatis Gothoburgensis, 2004
Signatur: 1739527-B.Neu
Magnus Ankarsjö beschreibt in dieser Studie, wie William Blake in seinem unbeendeten Epos "The Four Zoas" ein sogenanntes Gender Utopia beschreibt - eine Vision der absoluten Gleichheit der Geschlechter, erreicht durch bessere Interaktion zwischen den Geschlechtern. Im symbolischen Prozess zu dieser Gleichstellung spielen in Blakes Werk weibliche Charaktere die ausschlaggebenden Rollen. Auch wenn Blake erst in seinem letzten Epos "Jerusalem" die Vision von kompletter Gleichheit der Geschlechter vervollständigt, so beinhaltet "The Four Zoas" die Einführung in sein Grundkonzept und die Charaktere, und hier entwickelt er seine dualistische Philosophie in ein komplexeres System, in dem gegenseitige Interaktion die Vorraussetzung zur Gleichstellung von Mann und Frau ist.

Contemporary British women writers / ed. by Emma Parker. - Cambridge : Brewer, 2004. - (Essays and Studies ; 2004)
Signatur: 887193-B.Neu-Per.N.S.57       Inhalt
Britische zeitgenössische Schriftstellerinnen werden - mit Ausnahme von Angela Carter und Jeanette Winterson - in den Medien oft zugunsten ihrer amerikanischen Kolleginnen übersehen. Diese Aufsatzsammlung widmet sich den Prosawerken nach 1970, wobei die herkömmlichen engen Definitionen von "britischer" Literatur im Lichte der Überschneidungen von Nationalität, Geschlecht, Klasse, Rasse und Sexualität ausgeweitet werden.

Corporaal, Marguérite: Wicked words and virtous voices : the reconstruction of tragic subjectivity by Renaissance and Early Restoration women dramatists. - Groningen : Rijksuniversiteit Groningen, 2003.
Signatur: 1742169-B.Neu
In dieser Doktorabeit befasst sich die Autorin mit englischen Schriftstellerinnen des späten 16. und des 17. Jahrhunderts. Von Lesern und Kritikern ignoriert oder sogar beleidigt, werden diese Werke erst in den letzten Jahren entdeckt und entsprechend gewürdigt. Corporaal beschäftigt sich nicht nur mit ausgewählten Werken an sich, sondern auch besonders mit den Vorurteilen, denen weibliche Dramatikerinnen dieser Zeit ausgesetzt waren, und wie sie damit umgegangen sind.

Drost, Julia: La Garçonne : Wandlungen einer literarischen Figur. - Göttingen : Wallstein-Verl., 2003. - (Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung ; N.F., Bd. 2)
Signatur: 1745309-B.Neu
Die "Garconne", Hauptfigur des gleichnamigen Romans von Victor Margueritte aus dem Jahre 1922, ist ein Grenzfall feministischer Literatur, und hat bei der Veröffentlichung so viel Aufsehen wie kaum ein anderes literarisches Werk der Epoche erregt. Weit mehr als nur Charakter in einem Skandalroman, vermittelt sie einen Einblick in die Frauen- und Männerrollen der damaligen Zeit. Julia Drost behandelt in ihrer Studie nicht nur das Werk an sich, sondern stellt es in Kontext zu Gesellschaft und Kultur, und schildert die verschiedenen Rezeptionen und Deutungszuweisungen.

Frauen schreiben gegen Hindernisse : zu den Wechselwirkungen von Biografie und Schreiben im weiblichen Lebenszusammenhang / hrsg. von Susanne Blumesberger. - Wien : Ed. Praesens, 2004.
Signatur: 1749827-B.Neu       Inhalt
Dieser Band basiert auf einer IWK-Tagung, die 2003 im Rahmen des Projekts "biografiA. Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen" stattfand. Zentrales Thema der Publikation sind die unterschiedlichen Schreibsituationen von Frauen: WissenschaftlerInnen und AutorInnen (u. a. Susanne Bock, Ilse Kilic, Ilse Korotin, Christian Gastgeber, Ernst Seibert) erläutern am Leben und Wirken mehrerer Schriftstellerinnen die jeweilige Problematik, als Frau schreibend an die Öffentlichkeit zu treten; AutorInnen berichten aus ihren eigenen Erfahrungen. Das Thema Frau und Schreiben wird oft in sehr engem Rahmen abgehandelt. Der Sammelband vereint sowohl historische als auch zeitgenössische Aspekte, behandelt das Thema Schreiben sowohl aus der Perspektive mehrerer Wissenschaftsdisziplinen als auch aus der Sicht der Schreibenden selbst. Dargestellt wird vor allem die Tatsache, dass sich Frauen auch heute oft nur "nebenbei" mit dem Schreiben beschäftigen können. Diese Tatsache soll der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden. LeserInnen dieses Sammelbandes haben nicht nur die Möglichkeit "Werkstattberichte" von AutorInnen kennen zu lernen, sondern bekommen auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus mehreren Fachbereichen in einem Buch vereint dargeboten.

Haines, Brigid: Contemporary women's writing in German : changing the subject / Margaret Littler. - Oxford [u.a.] : Oxford Univ. Press, 2004.
Signatur: 1750690-B.Neu       Inhalt
Sechs Texte zeigenössischer Schriftstellerinnen (Ingeborg Bachmann, Christa Wolf, Elfriede Jelinek, Anne Duden, Herta Müller und Emine Sevgi Özdamar) werden einer neuen Analyse unterzogen, wobei Erkenntnisse der poststrukturalistischen und materialistischen feministischen Theorie sowie Fragen der textlichen Repräsentation von Trauma und nationaler Identität mit einfließen.

Heiland, Donna: Gothic & gender : an introduction. - Malden, MA : Blackwell, 2004
Signatur: 1738975-B.Neu
In der "gothic novel" geht es zumeist um Tragödien vor dem Hintergrund einer patriarchalischen Gesellschaft. Viele dieser Geschichten behandeln die Unterdrückg und (und oft auch Opferung) der Frau. Donna Heiland behandelt dieses Thema nach einer Einführung in die Literaturgeschichte des Schauerromans aus der feministischen Perspektive. Dabei befasst sie sich u.a. mit AutorInnen wie William Godwin, Mary Wollstonecraft, Mary Shelley, Charlotte Smith, und den Bronte-Schwestern. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit zeitgenössischen Romanen im Stil der "gothic novel" und im Anhang befinden sich Annotationen, ein Stichwortverzeichnis, sowie eine ausführliche Bibliographie.

Hively, Evelyn Helmick: A private madness : the genius of Elinor Wylie. -Kent : Kent State University Press, 2003
Signatur: 1745050-B.Neu
Evelyn Hively stellt in diesem Band das Werk der amerikanischen Schriftstellerin Elinor Wiley vor, und befasst sich mit deren bewegter Lebensgeschichte. Wiley, eine der Ikonen der 1920er Jahre, hat in nur sieben Jahren vier Romane, vier Gedichtbände, und unzählige Artikel für die Vanity Fair geschrieben. Ihr Leben war nicht nur geprägt von Freundschaften zu KünstlerInnen wie Dorothy Parker und William Rose Benét, sondern auch durch Geisteskrankheiten und mehrere Selbstmorde in ihrem engsten Verwandtenkreis. Wiley, unangepasst, unabhängig, und immer auf der Überholspur, ist eine der typischen Vertreterinnen dieser Ära, und ihr Werk ist das Lebensgefühl dieser Zeit schlechthin. Diese detailierte Studie über eine brilliante Schriftstellerin des vergangenen Jahrhunderts ist ein wichtiges Buch für alle, die sich mit weiblicher Literatur beschäftigen.

Jenkyns, Richard: A fine brush on ivory : an appreciation of Jane Austen. - Oxford [u.a.] : Oxford Univ. Press, 2004.
Signatur: 1756210-B.Neu
Was macht das Lesen von Jane Austens Texten zu einem solchen Vergnügen? Der Autor geht dieser Frage nach, indem er ihre Romane einer eingehenden Analyse unterzieht. Witz, Pathos, Subtilität, Tiefe und innovativer Schreibstil zeichnen ihre Texte ebenso aus wie technisches Können. Jane Austen hat es selbst einmal so ausgedrückt: " (…) the little bit of ivory on which I work with so fine a brush, as produces little effect after much labour."

Kollmann, Anett: Gepanzerte Empfindsamkeit : Helden in Frauengestalt um 1800. - Heidelberg : Winter, 2004. - (Probleme der Dichtung ; 34)
Signatur: 804062-B.Neu.34
"Selbstsein ist Held sein", lautet das Credo der neuen Generation von Leitfiguren um 1800. Eine damit einhergehende Konjunktur weiblicher Kriegshelden wird zum Ausgangspunkt einer Phänomenologie des Heroischen, in deren Parametern die generelle Konstitution heroischer Leitfiguren analysiert sowie der ästhetische und moralische Wandel ihrer Konfliktlösungsmodelle beschrieben wird. Protagonistinnen aus Dramen Schillers, Kleists, Werners und Brentanos dienen als Präzedenzfälle, die das kulturelle Potential der Helden in Frauengestalt jenseits der kurzschlüssigen sexuellen Stereotypen begründen und ihr Auftreten in einer Rhetorik des Unterscheidens verankern. Die untersuchten Beispiele zeigen dabei auch die Unzuverlässigkeit der Bilder von weiblichem Kriegertum: des einen Held ist des anderen Monster.

Kunz, Edith Anna: Verwandlungen : zur Poetologie des Übergangs in der späten Prosa Friederike Mayröckers. - Göttingen : Wallstein-Verl., 2004.
Signatur: 1748939-B.Neu
Friederike Mayröcker (geboren 1924) gilt als radikale Vertreterin der Avantgarde. Immer wieder hat die Literaturwissenschaft die Fortschrittlichkeit ihres umfangreichen Werkes hervorgehoben. Edith Anna Kunz, die sich in ihrer Studie hauptsächlich mit dem Spätwerk Mayröckers beschäftigt, liefert mit ihren Erklärungen zur Prosa einen Neuansatz zur Debatte.

Mergenthal, Silvia: Autorinnen der viktorianischen Epoche : eine Einführung. - Berlin : Erich Schmidt, 2004. - (Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik ; 24)
Signatur: 1737635-B.Neu
Diese Studie beschäftigt sich mit bekannten (wie z.B. den Bronte-Schwestern und George Eliot) und weniger bekannten (Harriet Martineau, Mary Elizabeth Braddon) Schriftstellerinnen der viktorianischen Epoche. Dabei geht es nicht nur um die unterschiedlichen Geschlechtskonstruktionen und -entwürfe in "männlichen" und "weiblichen" Romanen dieser Zeit, sondern auch um das Frauenbild in Theater und Lyrik. Abschliessend erzählt der Band die Biographie von Harriet Martineau und Mary Kingsley, und veranschaulicht damit die konkrete Lebenssituation viktorianischer Feministinnen.

Prescott, Sarah: Women, authorship, and literary culture, 1690-1740. - New York : Palgrave Macmillan, 2003.
Signatur: 1737506-B.Neu
Dieses Buch der walisischen Anglistikdozentin Sarah Prescott handelt von dem Vorurteil, dass die typische britische Autorin des achtzehnten Jahrhunderts eine in London lebende, professionelle Romanschreiberin war. Die Autorin stellt in ihrer zitatreichen Studie die verschiedenen Kontexte weiblicher Autorenschaft dar, und wie wichtig gerade die ländlichen Literaturzirkel und auch Laienschreiberinnen für die Entwicklung der weiblichen Literaturszene und die kommerzielle Verbreitung der Werke waren.

Schnell, Martine: "Jetzt sind wir dran - was jetzt geschieht geschieht uns" : Christa Wolf im Spannungsfeld ihrer Vorgängerinnen und Zeitgenossen des 19. und 20. Jahrhunderts. - Stuttgart : ibidem, 2004.
Signatur: 1752426-B.Neu
In dieser Dissertation wird der Versuch gemacht, sich ausgewählten Werken Christa Wolfs mit Hilfe der Interpretationsmöglichkeiten im Umkreis von Mythos, Utopie und Feminismus anzunähern. Es sollen literarische Einflüsse entschlüsselt werden, die im Schreibprozess der Autorin Spuren hinterlassen haben, dabei werden zunächst ihre frühen literaturkritischen Stellungnahmen in Zeitungen und Zeitschriften der DDR-Germanistik untersucht. Außerdem wird in der Analyse besonders das Verhältnis Christa Wolfs zu den folgenden SchriftstellerInnen betrachtet: Ingeborg Bachmann, Ernst Bloch, Johannes Bobrowski, Max Frisch, Franz Fühmann, Brigitte Reimann, Anna Seghers und Gerhard Wolf.

Waters, Mary A.: British women writers and the profession of literary criticism, 1789-1832. - New York : Palgrave Macmillan, 2004
Signatur: 1747257- B.Neu
Die amerikanische Literaturdozentin Mary A. Waters befasst sich in ihrem drittem Buch mit einer bislang ignorierten Erscheinung in der Geschichte der englischen Literaturkritik zwischen 1789 und 1832. Während die britische Literatur in dieser Zeit immer kommerzieller und auch anspruchsloser wurde, bekamen Frauen plötzlich die Möglichkeit, professionelle und angesehene Literaturkritikerinnen zu werden. Als Kritikerinnen ernstgenommen zu werden, erlaubte Frauen wie Mary Wollstonecraft und Harriet Martineau auch politische und gesellschaftliche Themen anzusprechen, und aktiv Einfluss auf die Kultur dieser Epoche und deren Verbindung zur Mittelschicht zu nehmen. Mary A. Waters geht dabei nicht nur auf die Beziehung zwischen weiblicher Kritik und den männlichen Regeln über "gute" Literatur ein, sondern auch auf die Kultur des Schreibens an sich, das Lesepublikum und den literarischen Kanon dieser Zeit, und wie all das den ersten Literaturkritikerinnen Englands auf ihrem Weg in die Professionalität geholfen hat.

Wray, Ramona: Women writers of the seventeenth century. - Tavistock : Northcote House, 2004. - (Writers and their work)
Signatur: 1751275-B.Neu
Die Autorin führt in die literarische Produktion von Frauen im 17. Jahrhundert ein. Dabei wird jeweils die Vertreterin einer bestimmten Dichtungsgattung beispielhaft besonders hervorgehoben: z.B. Aemilia Lanyer für die Lyrik, Mary Rich für die Tagebuchliteratur und Aphra Behn für die Prosa.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 26.04.2005


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