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NewsLetter 82: Männerforschung

 
Ferrebe, Alice: Masculinity in male-authored fiction 1950-2000 : keeping it up. - Basingstoke : Palgrave MacMillan, 2005.
Signatur: 1806672-B.Neu
Das männliche Geschlecht wurde - im Vergleich zum weiblichen - in der Geschlechterforschung bisher stiefmütterlich behandelt oder aber auf bestimmte Verhaltensweisen festgelegt, wie technokratisch, tyrannisierend oder gewalttätig. Diese Studie nimmt sich der Männlichkeit an, indem sie ihren Einfluß auf fiktionale Literaturformen und Themen untersucht, und zwar in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts - einer Periode irritierenden politischen und sozialen Wandels. Romane englischer Autoren werden analysiert, um verschiedene Definitionen von Männlichkeit einander gegenüberzustellen - und zwar vom "zornigen jungen Mann" bis zu den zeitgenössischen Beichten eines Nick Hornby und Tony Parsons.

Kutschera-Groinig, Sonja: "Vorhang auf - Männer unter sich" : sozialkritische Studien in Männergruppen. - Wien : LIT, 2005. - (Österreichische Kulturforschung ; 5)
Signatur: 1803923-B.Neu
Die Autorin ist eine junge Wissenschaftlerin, qualifiziert auf dem Sektor der Männerforschung. In diesem Werk analysiert sie die Aussagen von Männern über die Bedeutung ihrer schönen Körper innerhalb der Männergesellschaft. Bisherige Tabuthemen, wie Gebrauch von Kosmetika oder der geschlechtshomogene körperliche Vergleich, werden erörtert. Die Interviews werden anhand weiterer Analysen der Autorin zu Projekten aus Politik, Kirche und mythopoetischer Bewegung kontextualisiert.

Maß, Sandra: Weiße Helden, schwarze Krieger : zur Geschichte kolonialer Männlichkeit in Deutschland 1918-1964. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2006.
Signatur: 1810924-B.Neu
Das Buch analysiert die Formen kolonialer und soldatischer Männlichkeit, wie sie sich im Rahmen der gegen den Versailler Vertrag gerichteten Politik in Deutschland nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg entwickelten und verfolgt ihre Modifikationen bis in die 1960er Jahre. Nach 1918 ist zu beobachten, dass die Figur des afrikanischen Soldaten in zwei politisch getrennten bürgerlichen bzw. militärischen Propagandabewegungen thematisiert wurde: Einerseits als der "wilde" französische Kolonialsoldat, der das Rheinland besetzte und andererseits als der "loyale Askari", der mit der deutschen Armee erfolgreich in Ostafrika gekämpft hatte. Der afrikanische, schwarze Soldat wurde damit zum Spiegel für weiße koloniale Männlichkeit und Entwürfe des "weißen Helden". Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die unterschiedlichen Beschreibungen letztlich dazu beitragen sollten, Kriegserfahrungen zu verarbeiten und das durch den Krieg erschütterte Verhältnis von Männlichkeit und Nation zu bestimmen.

Weidinger, Martin: Nationale Mythen - männliche Helden : Politik und Geschlecht im amerikanischen Western. - Frankfurt [u.a.] : Campus Verlag, 2006. - (Reihe Politik der Geschlechterverhältnisse ; 31)
Signatur: 1456141-B.Neu-Per.31
Mit dem "Wilden Westen" erschufen sich die Amerikaner ihren nationalen Gründungsmythos, der im Western unzählige Male heraufbeschworen wurde. Martin Weidinger zeigt, dass in Western-Filmen bestimmte Vorstellungen über Gemeinschaften - von der kommunalen bis zur staatlichen Ebene - vermittelt und Rollenangebote und Identitätsmodelle für Frauen und Männer bereitgestellt werden. Deren Analyse macht politische und gesellschaftliche Entwicklungen in den USA nachvollziehbar - bis hin zur Selbstinszenierung des derzeitigen Präsidenten George W. Bush.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 18.11.2006


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