Nolte, Karen: Gelebte Hysterie : Erfahrung, Eigensinn und psychiatrische Diskurse im Anstaltsalltag um 1900. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2003. - (Reihe "Geschichte und Geschlechter" ; 42)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.42
Wie Charcot, Breuer und Freud Hysterie definierten, wissen wir. Wie aber um 1900 der Alltag von Patientinnen in einer psychiatrischen Anstalt aussah, wie sie sich selbst und ihre Krankheit wahrgenommen haben und wie Krankheitskonzepte zwischen Anstaltspsychiatern, Patientinnen und Personen ihres sozialen Umfelds ausgehandelt wurden, ist wenig bekannt. Karen Nolte untersucht anhand von Krankenakten, wie Diskurse über Hysterie in der Praxis wirksam wurden, und gibt Einblicke in die subjektive Krankheitswahrnehmung von Frauen unterschiedlicher sozialer Herkunft, wie Dienstmädchen, Telefonistinnen, Hausfrauen und Lehrerinnen.
Staudacher, Cornelia: Vaterlose Töchter : Kriegskinder zwischen Freiheit und Anpassung ; Porträts. - Zürich [u.a.] : Arche, 2006.
Signatur: 1822233-B.Neu
Die zwölf Frauen, die die Journalistin Cornelia Staudacher in diesem Buch porträtiert, sind Kriegskinder, deren Väter gefallen, vermisst oder nach jahrelanger Kriegsgefangenschaft heimgekehrt sind. Ob aufgewachsen in zerstörten Großstädten oder als Flüchtlingskinder auf dem Dorf, inmitten von Chaos und Hunger genossen sie eine erstaunliche Freiheit, bis sie in den fünfziger, den von Wirtschaftswunder geprägten Jahren zur Anpassung an veraltete Rollenmuster und "weibliche Tugenden" gezwungen wurden. Was bedeutet das Trauma der Vaterlosigkeit für ihr späteres Leben? Für ihre Beziehung zur Mutter, zu den Großeltern, zu ihren Partnern? Die Lebensgeschichten erzählen von Erfahrungen der Einsamkeit, Angst und Schutzlosigkeit, aus der überraschend oft der Mut zum Risiko erwuchs.
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