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Sichtungen. Archiv - Bibliothek - Literaturwissenschaft ISSN: 1680-8975
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Zu einem wiederentdeckten Kinderbuch Peter Hammerschlags und Nachträge zu den Hammerschlag-Erwerbungen 1997

Monika Kiegler-Griensteidl / Werner Rotter

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Sichtungen 2 (1999), S. 46-56
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[2/ S. 46:] Zur nächsten SeitePeter Hammerschlags Versuche, selbständige Publikationen zu veröffentlichen, können inzwischen mehrfach nachgewiesen werden. Im Februar 1930 bot er seinen »Erstlings-Gedichtband« unter dem Titel »Kinnhaken der Seele« dem Leipziger Verlag Weller & Co an.[1] Allerdings scheiterte dieses Projekt wie auch alle direkt anschließenden.[2] Daß es Hammerschlag jedoch gelang, noch 1939 ein Münchhausen-Kinderbuch zu veröffentlichen, scheint selbst dem Freund und späteren Nachlaßverwalter Friedrich Torberg entgangen zu sein. So schrieb Torberg in bezug auf eine Veröffentlichung von Hammerschlag-Texten in der Zeitschrift »Forum« 1955 an Hammerschlags Bruder Valentin: »Am Ende dieser Wege soll natürlich die Herausgabe eines Auswahlbandes seiner Gedichte stehen, aber das wird, fürchte ich, noch sehr lange dauern. Wir hatten ja schon seinerzeit, trotz meiner (und nicht nur meiner) angestrengten Bemühungen, bei den Verlegern kein rechtes Glück«.[3]

Es stellen sich viele Fragen dazu, wie gerade in der Zeit der äußersten Lebensbedrohung, als Hammerschlag weder für Zeitung, Zeitschrift oder Kabarett arbeiten konnte, ein Buch von ihm – und das im Zentrum Hitler-Deutschlands – erscheinen konnte: »Die wunderbaren Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen. In lustigen Versen. Mit Bildern von Paula Jordan. Leipzig: Trenker o. J.«. (Abb.1) Über Hammerschlags Kontakte nach Leipzig ist nichts bekannt, wie wir überhaupt relativ wenig über seine konkreten Lebensverhältnisse zu dieser Zeit wissen. 1939 lebte er nach einem fehlgeschlagenen Auswanderungsversuch höchstwahrscheinlich noch bei seinen Eltern. Diese wurden am 20. Juni 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie noch im selben Jahr umkamen. Wann Peter Hammerschlag ›untergetaucht‹ ist, bleibt ungewiß. Jedenfalls verließ erZur vorigen Seite [2/ S. 48:] Zur nächsten Seite sein Versteck, wurde auf der Straße aufgegriffen und am 17. Juli 1942, wahrscheinlich über Theresienstadt, nach Auschwitz gebracht und ermordet.[4]

Abb. 1: Peter Hammerschlag: Die wunderbaren Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen. In lustigen Versen. Mit Bildern von Paula Jordan. Leipzig: Trenkler [1939], Titelbl. [Privatbesitz]. In: Sichtungen 2, S. 47

Abb. 1.
Peter Hammerschlag: Die wunderbaren Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen. In lustigen Versen. Mit Bildern von Paula Jordan.
Leipzig: Trenkler [1939], Titelbl.
Privatbesitz
[2/ S. 47]
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Seine späte Münchhausen-Publikation (Quartformat, 18 Bl.) findet merkwürdigerweise weder in den einschlägigen biographischen oder biobibliographischen, noch in den nachlaßrelevanten Quellen eine Erwähnung. Nachgewiesen (und dort bisher übersehen worden) ist sie allerdings im »Deutschen Bücherverzeichnis« (Bd. 20: 1936–1940. Titelverzeichnis A – K. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1960) und im GV, dem »Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums. 1911–1965« (Hg. von Reinhard Oberschelp. München: Dokumentation 1977). Das GV gibt den Verlag Emil Pinkau & Co., Aktiengesellschaft statt des auf dem Titelblatt angeführten Trenkler-Verlags an. Zusätzlich wird in eckigen Klammern auf den Trenkler-Verlag mit dem Erscheinungsjahr 1939 verwiesen: »[lt. Mitteilg.: Trenkler-Verl. ’39]«. Die Adresse ist mit der Anschrift des Pinkau-Verlags identisch.[5]

Im Trenkler-Verlag, der bis 1938 als Trenkler-Postkarte G. m. b. H. firmierte, erschienen während des Dritten Reichs, neben anderen Publikationen, eine »Kinderwelt-Serie« sowie zahlreiche Kinderbücher. Auch in der ersten Ausgabe des Adreßbuchs des deutschen Buchhandels nach dem Krieg, 1948, taucht der Verlag mit neuen Geschäftsführern wieder auf. Einer von ihnen, Johannes Pinkau, verweist wiederum auf eine Verbindung zu dem schon erwähnten Pinkau-Verlag. Unter den nach 1938 bei Trenkler verlegten Kinderbüchern finden sich im GV auch einige, die Paula Jordan illustrierte.[6] Diese Publikationen lassen eine Verflechtung der Verlage Pinkau, Trenkler und Verlag Der Kinderwelt erkennen.[7] Die biographische Hammerschlag-Forschung wird zu lösen haben, ob Peter Hammerschlag den Geschäftsführer des Trenkler-Verlags Gustav Fehre persönlich kannte, auch ob er in irgendeiner Verbindung zur Illustratorin Paula Jordan stand. Daran anschließend bliebe zu klären, ob ihm Jordans Illustrationen vorlagen, als er seine Verse schrieb, oder ob die Bilder erst nachträglich zum Text entstanden sind.

Hammerschlags Münchhausen-Publikation ist ein Rarum, das in österreichischen Bibliotheken nicht und in Deutschland nur in der Deutschen Bücherei Leipzig nachgewiesen ist. Insgesamt bleiben bei Betrachtung der formalen und inhaltlichen Umsetzung des Stoffes kaum Zweifel an der Verfasserschaft Hammerschlags, die aufgrund des Erscheinungsorts und des Zeitpunkts der Herausgabe dieser Publikation auf den ersten Blick berechtigt scheinen.

Hammerschlags Münchhausiade setzt sich aus 18 zweistrophigen in Kreuzreimen gehaltenen Gedichten zusammen. Bis auf wenige, offen-Zur vorigen Seite [2/ S. 50:] Zur nächsten Seitesichtlich wegen des Reims vorgenommene inhaltliche Abweichungen, sind alle von Hammerschlag in Verse gekleideten Münchhausen-Abenteuer in den ersten fünf Kapiteln der zweiten Ausgabe der berühmten Bearbeitung von Gottfried August Bürger aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts enthalten.[8] Die einleitenden Verse rekurrieren auf die vielfach tradierte Vorliebe Münchhausens, seine lügenhaften Geschichten selbst zu erzählen. (Abb. 2) Anders als in Bürgers Bearbeitung legt Hammerschlag Münchhausen gleich zu Beginn den Ausruf »Schwerenot!« bzw. »Schockschwerenot!« als »Lieblingswort« in den Mund. Es handelt sich hier jedoch eher um ein Lieblingswort Hammerschlags.[9] Auch der unorthodoxe Umgang mit dem Reim verweist auf die Verfasserschaft Peter Hammerschlags. Er ist spielerisch wie auch radikal; die Reimkonstruktionen verraten den eigenwilligen Wortkünstler, der mit diesen zuweilen »provokant fahrlässig« verfährt.[10] Hammerschlag findet in seinen inzwischen bekannten Versen oft Lösungen, die bewußt den Gleichklang der Lautharmonien stören.[11] Ähnlich arbeitet er auch hier: »Tierchen« / »Schnürchen«, »man denke« / »Kleiderschränke«, »Äuglein« / »Zweiglein«, »schmuggeln« / »Kugeln« usw. Zudem scheint die Wahl des Sujets und seiner Motive nicht zufällig. Von den 18 Gedichten beschäftigen sich 15 mit Tieren, die auch sonst zu Hammerschlags bevorzugten Protagonisten zählen. Die Texte lassen sich mit Gedichten wie »Armes kleines Rosenschweinchen!«, »Der feige Dackel Waldemar«, »Unser Hauskätzchen« usw. in Verbindung bringen.[12]

Abb. 2: Beginn von Hammerschlags Münchhausiade. []. In: Sichtungen 2, S. 49

Abb. 2.
Beginn von Hammerschlags Münchhausiade.

[2/ S. 49]
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Zu Hammerschlag paßt weiters der grotesk-schwarze Humor, der, wenn auch für die kindliche Phantasie aufbereitet, hier zu tragen kommt: »Da sprang es [das Füchslein] aus dem Pelz und latschte | hemdärmlig und ganz böse weg«, oder: »Bums! Schlug ich mir die Faust ins Äuglein! | die Funken sprangen! Das war fein!«, oder: »Nun schlug ich flugs mit einem Hammer | die Enden seiner Hauer um!«.

Wann hat Hammerschlag diese Verse geschrieben? Letztlich ist ja noch nicht einmal sicher, ob er von deren Publikation im Eröffnungsjahr des Zweiten Weltkrieges überhaupt wußte. Deshalb kann über seinen Entschluß, den Münchhausen-Stoff, der ursprünglich nicht als Kinderliteratur angelegt war, speziell in diesem Bereich umzusetzen, hier – und unabhängig von seinem dauerhaften Wunsch, als Kinderbuchautor hervorzutreten – nur spekuliert werden. Zu möglichen didaktischen Momenten könnte die gezielte Wahl der ›kühnen‹ Reimpaare gehören, um das jugendliche Publikum selbst zur spielerischen Entdeckung ungewöhnlicher Sprachgleichklänge zu animieren. Auch mag Hammerschlag ein Allgemeinplatz der (späteren psychologisch ausgerichteten) Märchenforschung bewußt gewesen sein, nämlichZur vorigen Seite [2/ S. 53:] Zur nächsten Seite daß sich die Gewaltvorstellungen mit abwechselnd sadistischem und masochistischem Charakter, die hinter den lügenhaft-abenteuerlichen Anekdoten Münchhausens stehen, eher dazu eignen, die Aggressionen von Kindern abzubauen als sie zu verursachen.

Abb. 3: Peter Hammerschlag: Porträtkarikatur von Ilse Daus aus den Zwischenkriegszeit. [Privatbesitz]. In: Sichtungen 2, S. 51

Abb. 3.
Peter Hammerschlag: Porträtkarikatur von Ilse Daus aus den Zwischenkriegszeit.
Privatbesitz
[2/ S. 51]
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Neben der Münchhausiade ist der Hammerschlag-Forschung schließlich ein kleines Konvolut anzuzeigen, das im Herbst 1997 vom ÖLA antiquarisch erworben wurde (Sign. 79C). Es enthält drei unbekannte Briefe Peter Hammerschlags an die Familie Torberg (eigentlich Kantor), das heißt an Friedrich Torberg (15. August [1936]) und dessen Mutter Therese (17. August [1936])[13] sowie vom selben Tag an dessen Schwester Ilse (verh. Daus), aus deren Privatbesitz auch die hier zum ersten Mal veröffentlichte Karikatur stammt. (Abb. 3) Ein in diesem Konvolut als Typoskript-Durchschlag vorliegender Antwortbrief Friedrich Torbergs vom 25. August 1936 stellt eine interessante Bereicherung für die sich in der ÖNB bereits befindlichen Korrespondenz zwischen Hammerschlag und Torberg dar. Außerdem enthält der neue Bestand zwei undatierte Porträtkarikaturen Hammerschlags von dem ungarischen Maler Henrik Major (geboren 1895 in Budapest, gestorben 1948 in New York). Diese schönen Bleistiftzeichnungen sind besonders hervorzuheben, da sie nicht nur neuentdeckt wurden, sondern auch zu den wenigen von Peter Hammerschlag erhaltenen Jugendbildnissen gehören. (Abb. 4)

Abb. 4: Henrik Major: Porträtkarikatur von Peter Hammerschlag, undatiert [ÖLA]. In: Sichtungen 2, S. 52

Abb. 4.
Henrik Major: Porträtkarikatur von Peter Hammerschlag, undatiert
ÖLA
[2/ S. 52]
Abbildung in eigenem Fenster öffnen [93,7KB]

Die in der Handschriften-, Autographen- und Nachlaß-Sammlung der ÖNB aufbewahrte Hammerschlag-Korrespondenz enthält keinen Schriftverkehr zwischen Hammerschlag und Torberg aus dem Jahr 1936. Insgesamt beschränkt sich der in der ÖNB erhaltene Briefwechsel nach 1934 auf bloß vier Dokumente. Über die Gründe kann man nur Vermutungen anstellen. Sicher ist, daß durch die Ermordung Peter Hammerschlags und seiner Eltern, durch die Flucht seines Bruders und Friedrich Torbergs vieles verloren ging, was trotz der Bemühungen Torbergs nach dem Krieg in seiner Funktion als Nachlaßverwalter nicht wieder aufzufinden war.

Hammerschlag verband mit der Familie Torberg eine enge Freundschaft. In seinem Brief an Torbergs Mutter schwärmt er von einem Aufenthalt im Haus Torberg, der sich möglicherweise auf einen Besuch in Prag im Februar 1930 bezieht. Er erzählt von Torbergs und seinen gemeinsamen Kaffeehausbesuchen: »Ihr drolliges Söhnchen macht mir viel Freide. In der würzigen Kaffeehausluft Wiens gedeiht der Kleine vortrefflich und im Morgendämmer geht er auf Raub aus«. Er artikuliert aber auch seine Furcht vor der zunehmenden politischen Bedrohung: »Ich, liebe gnädige Frau, weiss schon nimmer, in was ich mich verwandeln soll, der Adolf arbeitet mir immer entgegen«.

Zur vorigen Seite [2/ S. 54:] Zur nächsten SeiteAuch in dem kurzen Brief an Torbergs Schwester erinnert sich Hammerschlag an seinen Prag-Aufenthalt: »Immer, wenn ich an den alten Prager Judenfriedhof denk, steigt Ihr Bild vor mir auf ... Ein ewig lächelnder, nicht allzu kleiner Mund, sinnliche, lebensbejahende Backenknochen, darüber eine alles verstehende Hornbrille (Abb.3) …an der Hand haben Sie mich geführt und den Eintritt zu die toten Juden haben Sie mir zahlen wollen aber ich habe es nicht genommen, denn dazumal hatten sie noch das Schutzalter, unter dem ich mir von Damen nix zahlen lass ...«.

In dem Brief an Friedrich Torberg berichtet der Freund von diversen Frauenbekanntschaften und seinen erfolglosen Versuchen, mit Briefen und Gedichten ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Zu diesen Bekanntschaften zählte auch Herma Vitas, »wohlbestallte Gauklerin bei Margulies«. Hans Margulies war Gerichtsberichterstatter der Wiener Zeitung »Tag« und übernahm im November 1934 die künstlerische Leitung des im März 1934 im Café City eröffneten Kabaretts »ABC« (Wien IX; Mitte 1935 übersiedelte die Kleinkunstbühne ins Café Arkaden in den ersten Bezirk). Für diese Kleinkunstbühne, die mit Autoren wie Jura Soyfer zu den politisch schärfsten Wiener Kabaretts der Zwischenkriegszeit gehörte, schrieb auch Hammerschlag. Neben einem Pamphlet auf Stella Kadmons Mutter Malvine findet sich auch ein »Grüni-Lied« in dem Brief. Obwohl »Grüni« als Spitzname für Stella Kadmon sonst bei Hammerschlag nicht auftaucht, kann sich das »Grüni«-Spottgedicht eigentlich nur auf Stella Kadmon, deren Kabarett »Der Liebe Augustin« und den aus Deutschland emigrierten Autor Herrmann Mostar beziehen:

War mal Grüni
Schlank-Beingrüni, Hatte Bühni
Kleinkunstbühni!
Nahm sich Grüni
Blöden Piefke ...

Peter Hammerschlag war von der Gründung des »Lieben Augustin« im November 1931 bis 1933 dessen Hausautor. Nach der Machtübernahme Hitlers in Deutschland kamen viele Künstler nach Österreich, unter anderem auch Herrmann Mostar. Bis Ende 1934 steht Hammerschlag neben seinen Kollegen des »Lieben Augustin« noch gleichberechtigt, was sich nach dem Engagement Mostars schlagartig ändert.[14] Im Herbst 1935 schreibt er die letzten zwei Nummern. Dieser auffällige Bruch läßt darauf schließen, daß neben anderen Gründen auch ein persönlicher Aspekt mitspielte. Wie in dem oben zitierten Gedichtausschnitt deutet Hammerschlag ebenfalls in anderen Zusam-Zur vorigen Seite [2/ S. 55:] Zur nächsten Seitemenhängen immer wieder eine Irritation in seiner Beziehung zu der von ihm sehr verehrten Prinzipalin an.

Friedrich Torberg leitet seinen Antwortbrief mit einem Zitat Christian Morgensterns ein, das sich auf Peter Hammerschlags selbst gewählten Namen »Werbock«[15] bezieht. Der Freund drückt Wertschätzung für Hammerschlag als Dichter wie Menschen aus. Gleichzeitig kokettiert er auch ein wenig mit seiner Mentorenrolle, die der durch seinen Erstlingsroman »Der Schüler Gerber hat absolviert« (1930) früh bekannt gewordene Schriftsteller seinem Freund Hammerschlag zukommen ließ. Neben seinem 1935 erschienenen Roman »Mannschaft« erwähnt er auch eine gemeinsame »Kleinkunst-Sache«, offensichtlich für das »ABC«, die er mit den Worten ablehnt: »Weisst, mit jedem andern, und am liebsten natürlich mit dem Gesinnungsjura [Jura Soyfer] – aber für dich bin ich mir nicht kongenial genug«.

Auf der Grundlage der ÖNB-Bestände wird im Frühjahr 2000 eine von Volker Kaukoreit und Monika Kiegler-Griensteidl herausgegebene und kommentierte Auswahl mit ›verschollener‹ Hammerschlag-Prosa im Wiener Zsolnay Verlag erscheinen.

Monika Kiegler-Griensteidl / Werner Rotter

ANMERKUNGEN

1] 1 Vgl. Brief von Peter Hammerschlag an Friedrich Torberg vom 4. 2. 1930, Handschriften-, Autographen- und Nachlaß-Sammlung (HAN) der ÖNB, Sign. 1194/57-8; vgl. auch Monika Kiegler-Griensteidl: »Ein Meschuggener, ein Genie, ein hochgebildeter Bursche«. Annäherungen an Leben und Werk Peter Hammerschlags. In: Kringel, Schlingel, Borgia. Materialien zu Peter Hammerschlag. Hg. von Volker Kaukoreit und Monika Kiegler-Griensteidl. Wien: Turia + Kant 1997 (= Österreichisches Literaturarchiv – Forschung 1), S. 17–75, hier S. 34f.

2] Vgl. Brief von Peter Hammerschlag an eine unbekannte Verlagsleitung vom 24. 10. 1932, HAN, Sign. 1194/58-14. Unveröffentlichte Projekte sind des weiteren »Bilderbuch für schlimme Kinder« und »Cyprian Schoellberger geht ins 48ste«. Vgl. Kiegler-Griensteidl (Anm. 1), S. 38f.; Klaus Kastberger: Vom treuesten Beamten und / oder dem schlimmsten Naderer. Peter Hammerschlags Romanfragment »Cyprian Schoellberger geht ins 48ste«. In: Kringel (Anm. 1), S. 207–219.

3] HAN Ser. nov., Sign. 1194/61, 1. Beil., 21. 2. 1955.

4] Vgl. Kiegler-Griensteidl (Anm. 1), S. 69.

5] Im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels findet sich zwischen 1926 und 1939 kein Eintrag des Pinkau-Verlags, hingegen folgender für den Trenkler-Verlag: »Dr. Trenkler-Verlag G. m. b. H., Leipzig C1, Wittenberger Str. 15. Geschäftsf.: Gustav Fehre. – Gegr. 28/III. 1928. [...] Kommissionshaus.« Der Vermerk »Kommissionshaus« weist darauf hin, daß der Trenkler-Verlag als Ver-Zur vorigen Seite [2/ S. 56:] lagsauslieferung fungierte. Im Pinkau-Verlag erschien unter anderem bis Anfang 1929 die Kinderzeitschrift »Die Kinderwelt«. Sie ist zwischen 1926 und 1943 nachgewiesen, ab 1930 im »Verlag Der Kinderwelt« und ab 1934, H. 8 unter dem Titel »Deutsche Kinderwelt«. Der »Verlag Der Kinderwelt« fehlt ebenfalls im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels und ist im Impressum der Zeitschrift »Kinderwelt« mit derselben Adresse wie die Verlage Pinkau und Trenkler versehen.

6] Die von Paula Jordan illustrierten Bücher erschienen, teilweise auch in mehreren Auflagen, von Anfang der 20er Jahre bis Mitte der 80er Jahre, wobei neben Märchen und ähnlichen Texten für Kinder vor allem Bücher mit christlichen Themen zu finden sind.

7] Doctor Eisenbart. Seine wunderbaren Kuren und Erlebnisse in lustigen Bildern. Verse von Walter Schackert. Bilder von Paula Jordan: Leipzig: Kinderwelt [Trenkler 1939]; Marie Margar Behrens: Till Eulenspiegel. Lustige Streiche in Versen. Mit Bildern von Paula Jordan. Leipzig: Pinkau & Co. [Trenkler 1939]; Dornröschen. Ein deutsches Märchen von Brüder Grimm. Bilder von Paula Jordan. Leipzig: Trenkler [1943]; vgl. dazu auch Anm. 5.

8] Die erste Veröffentlichung von Münchhausen-Geschichten erfolgte in der Zeitschrift »Vade Mecum für lustige Leute« (Berlin: Mylius 1764–1792) in den Teilen acht und neun unter der vermuteten Verfasserschaft von Rudolf Erich Raspe (vgl. Erwin Wackermann: Münchausiana. Bibliographie der Münchhausen-Ausgaben und Münchhausiaden. Mit einem Beitrag zur Geschichte der frühen Ausgaben. Stuttgart: Eggert 1969, S. 23f.). Vorlage für die erste deutsche Buchausgabe durch Gottfried August Bürger war die dritte von Raspe anonym herausgegebene englische Ausgabe. Bürger übersetzte den Text frei ins Deutsche, reicherte ihn an und vermehrte den Stoff erneut für die zweite Ausgabe.

9] Vgl. z. B. Peter Hammerschlag: Der feige Dackel Waldemar. In: Ders.: Die Wüste ist aus gelbem Mehl. Groteskgedichte. Hg. von Friedrich Achleitner und Monika Kiegler-Griensteidl. Wien: Zsolnay 1997, S. 39.

10] Friedrich Achleitner: Die Wirklichkeit als Reim. In: Hammerschlag (Anm. 9), S. 133–137, hier S. 135.

11] Vgl. z. B. die dritte Strophe von »Es fiel ...«: »Sie weinten und wollten nicht weiter gehn | Und küßten noch einmal sich innig. | ... Sie zeigten sich selbst an beim Assisten- | Ten der gynäkologischen Klinik«. In: Hammerschlag (Anm. 9), S. 104.

12] Vgl. Hammerschlag (Anm. 9), S. 18f., 39f., 124f.

13] Da in den Briefen Hammerschlags an die Torbergs Monat und Tag angegeben sind, läßt sich als Entstehungsjahr 1936 festlegen.

14] Vgl. Kiegler-Griensteidl (Anm. 1), S. 55; zu Mostar vgl. auch Birgit Peter: Katzenweib – geliebte Herrin. Stella Kadmon und Peter Hammerschlag. In: Kringel (Anm. 1), S. 143–163, hier S. 157.

15] Vgl. Kiegler-Griensteidl (Anm. 1), S. 34f.

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