Ulmann, Regine (geb. Kohn, Pseud: Gertrud Bürger, Agnes Thal)
1847 - 1939
- Biographie:
- biografiA
- Ulmann Regine (Pseudo Gertrud Bürger, Agnes Thal), geb. am 1. September 1847 in Wien, wo sie als Redactrice von "Das Blatt der Hausfrau" und Directrice der Fachschulen des Mädchen-Unterstützungs-Vereines lebt, schreibt über die Frauenfrage, Erziehung, Handarbeit u.a.
(aus: Nigg)
- Ulmann, Frau Regine, Ps. Gertrud Bürger und Agnes Thal, Wien II, Kaiser Josefstrasse 32, ist in Wien am 1. September 1847 geboren und schreibt über Frauenfrage, Erziehung und Handarbeit. Sie ist Direktirice der Fachschulen des "Mädchen-Unterstützungs-Vereins" und Redakteurin von "Das Blatt der Hausfrau".
(aus: Pataky)
- ULMANN Regine, II. Kaiser Josefstrasse 32, geb. Wien, 1. Sept. 1847, wurde durch Privatunterricht ausgebildet; verfasste: "Das Soll und Haben der Hausfrau", "Der Wäscheschrank", "Wäschealbum der Wiener Mode", "Lehrgang des Schnittzeichnens für Wäsche- und Kindergarderobe" und ist Herausgeberin des "Praktischen Rathgebers der Wiener Mode". U. ist Chefredactrice des "Blattes der Hausfrau", ständige Mitarbeiterin des "Neuen Wiener Tagblattes", der "Wiener Mode" etc. und Schulleiterin.
(aus: Kosel)
- Regine Ulmann, geb. Kohn, (1847-1939) eine der Mitgründerinnen des "Mädchen-Unterstützungs-Vereines" in Wien. Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung im Winter 1866/67 war sie, damals noch unverheiratet, gerade 19 jahre alt. Innerhalb der bürgerlichen Frauenbewegung war sie engste Mitarbeiterin von Marianne Hainisch, der Gründerin des Bund Österreichischer Frauenvereine. Zusammen mit ihr und Anitta Müller-Cohen eröffnete sie 1923 in der Wiener Hofburg die Weltkonferenz jüdischer Frauen. Dabei wurde unter anderem die Errichtung des jüdischen Weltfrauenbundes beschlossen. Im August 1938, firmierte Regine Ulmann, über neunzigjährig, als letzte Präsidentin des von den Nationalsozialisten zwangsaufgelösten Sozialvereines. Der Verein war auch Mitglied im Bund Österreichischer Frauenvereine: anlässlich ihres vierzigsten Dienstjubiläums als Direktorin einer der vielen Vereinschulen
wird sie dort mit den Worten gewürdigt: "Ihr Name erglänzt in der vordersten Reihe der österreichischen Vorkämpferinnen für Frauenrechte". Sie war aber auch im Bereich der jüdischen Wohlfahrt als auch innerhalb der überkonfessionellen bürgerlich-liberalen Frauenbewegung lebenslang tätig. Sie war eine der engsten Mitarbeiterinnen von Marianne Hainisch.
(aus: Malleier, Elisabeth: Regine Ulmann und der Mädchen-Unterstützungs-Verein in Wien, 1999)
- Regine Ullmann.
Am 26. April beging Frau Regine Ullmann, Direktorin der Frauengewerbeschulen des Mädchen-Unterstützungsvereines, das Jubiläum ihres vierzigsten Dienstjahres an diesen Schulen. Wir brauchen unseren Leserinnen nicht erst zu sagen, wer Regine Ullmann ist. Ihr Name erglänzt in der vordersten Reihe der österreichischen Vorkämpferinnen für Frauenrechte. Schon zu einer Zeit, da die Frauenbewegung in ihrem heutigen gewaltigen Umfange, in ihren Wirkungen auf die ganze Kultur kaum vorausgeahnt wurde, hat Regine Ullmann das Recht der Frau vertreten und ist ganz besonders für eine Höherbildung und eine tüchtige Berufsschulung der Frau eingetreten. In Wort und Schrift hat sie dargetan, welche Bildung und welche Rechte der Frau zugestanden werden müssen, um ihr die Möglichkeit zu bieten bei der allgemeinen Wandlung der wirtschaftlichen Verhältnisse zu existieren. Doch Regine Ullmann hat sich nicht mit theoretischen Beweisführungen begnügt. Sie hat praktisch bewiesen, wie den Frauen geholfen werden kann, wie ihnen geholfen werden muß. Ihren Ideen und ihrer opferwilligen Energie ist es zu danken, daß der Verein, dessen Schulen sie leitet, diese Schulen so ausgestaltete, daß tausende von jungen Mädchen dort für den Daseinskampf ausgerüstet, wirtschaftlich selbständig gemacht werden konnten. Allen diesen Schülerinnen ist sie eine stets bereite mütterliche Beraterin gewesen, die ihnen nicht nur die Wege zum Erwerb ebnete, sondern die auch ihrer geistigen Entwicklung die Impulse gab, sie zu einer höheren Auffassung des Menschentums leitete. Ihre reiche Schultätigkeit und ihre Aufgaben als Gattin und glückliche Mutter einer hoffnungsvollen Kinderschar hinderten die Vielbeschäftigte nicht daran, auch für die allgemeinen Fraueninteressen zu wirken. Wir wissen, was sie in ihrer Eigenschaft als Vizepräsidentin der "Frauenvereinigung für soziale Hilfstätigkeit" geleistet hat, wir wissen, welch' arbeitsfreudiges Mitglied sie unserer Gewerbekommission ist, mit welch' regstem Interesse sie sich an allen Aktionen zum Wohl der Frauen beteiligt. Regine Ullmann ist auch als Schriftstellerin außerordentlich geschätzt. Sie war jahrelang Mitarbeiterin des "Neuen Wiener Tagblatt" und ist seit langer Zeit Chefredakteurin des "Blattes der Hausfrau". Auch den Leserinnen unseres Blattes hat sie schon oft das große Vergnügen bereitet, von ihr über aktuelle oder wichtige Frauenfragen informiert zu werden. (...)
Gisela Urban.
(aus: Der Bund, IX. Jg., Heft 5, Mai 1914, S. 10 - 11)
- Werke in der ÖNB (erschienen bis 1929):
- Sekundärliteratur:
- Malleier, Elisabeth: Regine Ulmann und der "Mädchen-Unterstützungs-Verein" in Wien. - In: Ariadne: Almanach des Archivs der Deutschen Frauenbewegung 35 (1999), S. 28 - 31
Signatur: 1428420-C.Neu-Per.35
Letztes Update: 29. April 2004