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Projekte

Auf dieser Seite finden Sie Hinweise auf aktuelle bzw. unlängst beendete, größere Projekte, die in Zusammenhang mit der Verzeichnung, Bearbeitung oder digitalen Präsentation von Nachlässen etc. und deren administrativen und technischen Umwelten stehen. Weiter zurückliegende Projekte werden in chronologisch absteigender Reihenfolge unter "Vergangene Projekte" nachgewiesen.


Projekte einzelner Institutionen

Deutschland


Nachlaßerschließung Franz Brümmer

In dem von der Staatsbibliothek zu Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin betriebenen Projekt wird seit August 2006 der Nachlass des bedeutenden Lexikographen Franz Brümmer (1836-1923) elektronisch erschlossen und schrittweise ediert. Im Vordergrund stehen die von Brümmer nicht (mehr) für sein grundlegendes "Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des 19. Jahrhunderts" verwendeten Materialien aus seinem Nachlass.
URL URL: http://bruemmer.staatsbibliothek-berlin.de/nlbruemmer/

 

Luxemburg

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Österreich


Digitalisierung des Nachlasses der Brüder Bernhard und Hieronymus Pez OSB

Die gelehrte Korrespondenz der Melker Benediktiner Bernhard (1683–1735) und Hieronymus (1685–1762) Pez entwickelte sich ursprünglich aus dem Plan des Bernhard Pez, Informationen zu einzelnen Schriftstellern für sein Vorhaben einer "Bibliotheca Benedictina" zu sammeln. Diese sehr umfangreich geplante benediktinische Literargeschichte konnte jedoch nie zu einem Ende gebracht werden, Bernhard starb früh und sein Bruder Hieronymus hatte sich von Beginn an auf historiographische Quellen konzentriert. Im Stift Melk ist, neben ca. 1000 Briefen, auch der Nachlass der Brüder Pez überliefert. Dieser umfasst Materialien in elf Archivkartons und 58 Handschriften in Archiv und Bibliothek des niederösterreichischen Benediktinerstiftes Melk. Seit Anfang Mai 2012 ist der digitalisierte Nachlass in allen Teilen uneingeschränkt und kostenlos über die universitäre Multimediadatenbank "Unidam" zugänglich. Die Archivmaterialien wurden zu diesem Zweck zunächst grob inhaltlich erschlossen und foliiert, 2009 gemeinsam mit den Handschriften der Bibliothek digitalisiert, in der Folge nachbearbeitet, zugeschnitten und in Form von hochauflösenden Bildern in die Datenbank eingespielt. Die abschließende Phase, die parallel mit der Einspielung der Bilder in die Datenbank gelaufen ist, umfasste die inhaltliche Bearbeitung und bibliographische Kommentierung der einzelnen Verzeichnungseinheiten (Archiv: 720, Bibliothek: ca. 390 in 58 Handschriften). Die Digitalisierung ist Teil des von Dr. Thomas Wallnig geleiteten FWF-Projekts "Monastische Aufklärung und die Benediktinische Gelehrtenrepublik" (Laufzeit: 2007 bis 2014).
URL URL: http://www.univie.ac.at/monastische_aufklaerung/de/das-start-projekt/

 

Forschungsplattform Peter Handke

Das FWF-Projekt (Laufzeit: 2011 bis 2014) verzeichnet und beschreibt die maßgeblichen Quellen zur Entstehung des literarischen Werkes von Peter Handke und legt seine Ergebnisse auf einer elektronischen Forschungsplattform innerhalb der Website der Österreichischen Nationalbibliothek vor. Ausgangspunkt für die Arbeit am werkgenetischen Material ist der umfangreiche Vorlassbestand des Autors am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, in dem sich seine literarische Arbeit in Werknotizen, zahlreichen Fassungen, Typoskripten, Manuskripten und Begleitmaterialien (Fotos von Schauplätzen, Wanderkarten mit eingezeichneten Wegen etc.) umfassend dokumentiert. Neben dieser größten Handke-Sammlung weltweit finden sich Originale und Dokumentationsmaterialien zu dem oft kontroversiell diskutierten Gesamtwerk des Autors im Deutschen Literaturarchiv Marbach sowie in zahlreichen anderen öffentlichen und privaten Sammlungen. Die werkgenetischen Bestände werden im Rahmen des Projekts gesichtet, aufeinander bezogen und in geeigneter Form (als tabellarische Daten, Werk- und Quellengeschichten und unter Beiziehung von Faksimiles) präsentiert. Nicht allein für die Handke-Forschung, die sich in den letzten Jahren verstärkt textgenetischen Fragestellungen zugewandt hat, sondern auch für ein interessiertes Lesepublikum wird damit eine neue und materialzentrierte Grundlage zu einer weiteren und vertiefenden Beschäftigung mit einem der bedeutendsten österreichischen Gegenwartsautoren geschaffen. Die Forschungsplattform versteht sich dabei als ein offenes Projekt: Kuratiert von einem internationalen wissenschaftlichen Beirat bietet sie auch die Möglichkeit, werkgenetische Einzelstudien zu veröffentlichen und zu diskutieren.
URL URL:  Verfügbar voraussichtlich ab Dezember 2012.
URL Kontakt/Projektleiterin: Klaus Kastberger.

 

Kataster der Familienarchive und persönlichen Schriftennachlässe zur österreichischen Geschichte

Ab 1. Januar 2011 entsteht am Österreichischen Staatsarchiv in einem von der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs finanzierten Drittmittelprojekt ein "Kataster der Familienarchive und persönlichen Schriftennachlässe zur österreichischen Geschichte". Die Zeitachse reicht von ca. 1500 bis zur Gegenwart.
Anders als im Rahmen des "Verzeichnisses der schriftlichen Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich" (1993) von Eva Irblich und Gerhard Renner ist nicht der Typ der verwahrenden Institution Aufnahmekriterium, sondern die historische Bedeutung der jeweiligen Familie bzw. Einzelperson.
Das Unternehmen verzeichnet daher in einem ersten Arbeitsschritt Familienarchive und Nachlässe in allen öffentlichen Archiven, Bibliotheken, Museen und sonstigen Sammlungen der Republik Österreich, aber auch noch privat verwahrte Archive (und, falls bekannt, Einzelnachlässe), soferne der Archiv- bzw. Nachlaßbildner für die Geschichte Österreichs bzw. der Habsburgermonarchie Bedeutung hatte.
In einer zweiten Stufe sollen insbesondere die für die österreichische Geschichtswissenschaft relevanten Familienarchive, meist Adelsarchive, in Deutschland, Belgien, Italien und den östlichen Nachbarstaaten eingearbeitet werden. "Herrschaftsarchive", der schriftliche Niederschlag der (öffentlich-rechtlichen) Grundherrschaftsverwaltung und der Niedergerichtsbarkeit vor 1848, sind nicht Gegenstand des Projekts.
URL URL:  http://www.oesta.gv.at/site/cob__42088/currentpage__0/6647/default.aspx

 

Schweiz

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Vergangene Projekte


Gesamtverzeichnis der künstlerischen und wissenschaftlichen Nachlässe in Österreich

Künstlerische und wissenschaftliche Nachlässe (beispielsweise von Ingeborg Bachmann, Robert Musil, Ludwig Wittgenstein, Arnold Schönberg, Otto Wagner, Lina Loos, Egon Schiele oder Erwin Schrödinger) gehören zum nationalen, in vielen Fällen sogar zum internationalen Kulturerbe gehören. Die bislang vorhandenen Verzeichnisse der Autoren Gerhard Renner (Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich [...]. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1993) und Murray G. Hall/Gerhard Renner (Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. 2. Aufl. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1995) spiegelten längst nicht mehr den stetig wachsenden Bestand der österreichischen Nachlässe wider und mussten zudem in ihrer gedruckten Form als anachronistisch betrachtet werden. Im Gegensatz zum deutschsprachigen Ausland existierte demnach - wie auch in der 2006 vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung und dem Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Auftrag gegebenen Studie Wissenschaftliches und kulturelles Erbe in Österreich explizit festgehalten wurde - in Österreich kein aktuelles und zeitgemäßes Zentralverzeichnis dieser Bestände.
Ziel des hauptsächlich vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur finanziell unterstützten Projekts (Laufzeit 2007 bis 2010) war es daher - in Zusammenarbeit mit über 50 Partnerinstitutionen -, die Nachlässe aus den Gebieten der Kultur(-politik) und Wissenschaft in Österreich so zentral und flächendeckend wie möglich nachzuweisen. Bei Projektende waren über 6.000 Nachlässe und ähnliche Sammeleinheiten erfasst.
URL URL: http://opac.obvsg.at/nlv

 

Autorenbibliotheken / Bibliothèques d'écrivains

Das Schweizerische Literaturarchiv hat im Herbst 2007 ein Projekt zur Erschliessung seiner Autorenbibliotheken lanciert. Mit Seitenblick auf die Bemühungen in anderen Institutionen soll eine standardisierte Erschliessungsform entwickelt werden, die es erlaubt, sowohl grosse Büchermengen zu bewältigen als auch in differenzierter Weise die Exemplarspezifika (Widmungen, Annotationen usw.) zu dokumentieren. Ein internationaler Workshop am 7. und 8.11.2007 galt der Diskussion der technischen Lösungsansätze. Im Frühjahr 2008 wird eine Testbibliothek katalogisiert. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines zweiten Workshops vom 5. bis 6. März 2009 präsentiert, und die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Auswertung von Autorenbibliotheken diskutiert.
URL Kontakt/Ansprechpartner: Ulrich Weber.

 

Hörinszenierungen österreichischer Literatur im Radio 1945-2000

Ziel des von 2006 bis 2008 veranschlagten und vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierten Projekts - eine Kooperation des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, der Wienbibliothek im Rathaus und der Österreichischen Mediathek - ist es, die Entwicklung österreichischer Hörspiel- und Radioliteratur und deren Rezeption im Zeitraum von 1945 bis 2000 aufzuzeigen und sich dadurch einer Kulturgeschichtsschreibung des Hörspiels im deutschsprachigen Raum anzunähern.
Gegenstand der Forschung sind vor allem Text- und Tonbeispiele österreichischer Hörspiel- und Radioliteratur. Ausgangspunkt dieses Forschungsvorhabens ist der Nachlass des österreichischen Schriftstellers und Rundfunkdramaturgen Franz Hiesel (1921-1996) sowie dessen akustische und schriftliche Sammlung, die 2004 von der Handschriftensammlung der Wienbibliothek übernommen wurde. Dieser Bestand umfasst über hundert Archivboxen mit Hörspielmanuskripten und Korrespondenzen von Autoren und Autorinnen sowie mehr als 2000 Tonbänder aus 60 Jahren Radiogeschichte und stellt damit den umfangreichsten Teil des Forschungsmaterials dar. Parallel zur Erschließung des schriftlichen Bestandes wird der akustische Teil der Sammlung im Datenbanksystem BIS-C der Österreichischen Mediathek und der Audiothek des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft verzeichnet und teilweise digitalisiert. Die Kooperation mit der Wienbibliothek und der Österreichischen Mediathek ermöglicht es schließlich, sowohl schriftliche Materialien zum Thema zu erfassen und auszuwerten als auch akustische Bestände für die wissenschaftliche Forschung zu sichern und zugänglich zu machen.
URL Kontakt/Projektleiterin: Hilde Haider-Pregler.

 

LEAF (Linking and Exploring Authority Files)

Das Projekt LEAF dauerte von März 2001 bis Februar 2004 und wurde durch die Staatsbibliothek zu Berlin koordiniert. An dem Projekt partizipierten 15 europäische Partner aus elf Ländern. In LEAF soll auf der Basis von MALVINE eine Suchmaschine entwickelt werden, die existierende, strukturell unterschiedliche Bestände von Normdateien zu Personen und Körperschaften sowie mit diesen Daten verbundene Informationen abfragt. Während die Verwendung von Normdaten im Bibliothekssektor bereits weit verbreitet schien, bereitete deren Nutzung in Archiven und Museen noch große Schwierigkeiten. LEAF sollte daher den Zugang zu Normdaten auf diese Bereiche ausdehnen.


Open Archives Forum (OAF)

Ziel von Open Archives Forum (OAF - Laufzeit 2001 bis 2003) war, die Idee der weltweit verteilten digitalen Archive in Europa zu propagieren, die Entstehung neuer digitaler Archive und darauf aufbauender Dienste zu motivieren und die Bildung europäischer und fachspezifischer Interessengemeinschaften zu initiieren. Dabei sollten besonders europäische Interessen in bereits bestehende Ansätze, wie zum Beispiel in die Open Archives Initiative (OAI), eingebracht und diese Herangehensweisen, Standards und Technologien auf ihre Anwendbarkeit und ihre Grenzen hin kritisch begutachtet werden.
URL URL: http://www.oaforum.org/


MALVINE (Manuscripts And Letters Via Integrated Networks in Europe)

Das Projekt MALVINE lief von Juli 1998 bis Januar 2001. An dem durch die Europäische Kommission mitfinanzierten Projekt unter der Koordination der Staatsbibliothek zu Berlin waren 17 Institutionen aus neun Ländern beteiligt. Projektziel war die Entwicklung eines Internet-Sucheinstiegs für Recherchen nach Nachlässen und Autographen in den Katalogen europäischer Literaturarchive und Handschriftensammlungen. Über die im Projekt entwickelte MALVINE-Schnittstelle kann nun eine vernetzte, durch einen multilingualen Thesaurus unterstützte Suche in den lokalen Datenbanken der beteiligten Institutionen durchgeführt werden. Im Laufe des Jahres 2001 steht MALVINE den Benutzern als weltweit einziges Service dieser Art zur Verfügung. Neben den ursprünglichen Projektpartnern sollen weitere Institutionen integriert werden.
URL URL: http://www.malvine.org/


Nachlaßerschließung Hermann Graf Keyserling

In der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt wurde Ende 1999 das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte Projekt Nachlaßerschließung Hermann Graf Keyserling abgeschlossen. Der Keyserling-Nachlaß gehört zu den materialreichsten Nachlaßbeständen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hier befinden sich die Werk-, Vortrags- und Aufsatzmanuskripte, Tage- und Notizbücher sowie Karikaturen und Zeichnungen des Kulturphilosophen. Der größte Teilbereich besteht in Keyserlings umfangreichen internationalen Korrespondenzen mit herausragenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Etliche Sammlungen, Materialien zu der 1920 von Keyserling gegründeten "Schule der Weisheit", Fotografien, Zeitungsartikel, Widmungsexemplare aus Keyserlings Bibliothek, seine Totenmaske usw. runden den Bestand ab. Während der Projektarbeiten wurden die Manuskripte, die Briefe von und an Keyserling sowie zahlreiche Briefkonvolute in Kernbereichen erschlossen und mit mehr als 8.000 Datensätzen in einer allegro-HANS-Datenbank erfaßt. Ein Online-Zugriff auf Kurztitelaufnahmen dieser Datenbank ist unter http://elib.tu-darmstadt.de/digibib/keys.html eingerichtet.
URL URL: http://elib.tu-darmstadt.de/lhb/dfg/keyserl.htm