Korrekturlisten

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Als »Korrekturlisten« können Manuskript- und Typoskriptblätter bezeichnet werden, auf denen Handke in nummerierter Reihenfolge Streichungen, Fehlerkorrekturen, aber auch umfassendere Ergänzungen zu bereits hergestellten Textfassungen, Manuskripten oder auch Druckfahnen festhält. Die Korrekturen sind verschiedentlich mit den zugehörigen Seiten- und Zeilenzahlen oder aber nur mit fortlaufenden Ziffern nummeriert. Bei Rund um das Große Tribunal trug Handke diese fortlaufenden Ziffern seiner Einfügungen zur Sicherheit auch im Typoskript der ersten Fassung ein.

Auch zu bereits gedruckten Erstausgaben seiner Werke fertigte Handke nachträglich Auflistungen von Fehlern an, die er seinem Lektor zukommen ließ, so beispielsweise zu Die Unvernünftigen sterben aus (1973), Langsame Heimkehr (1978) oder Mein Jahr in der Niemandsbucht (1994). Die Korrekturen für Die Unvernünftigen sterben aus wurden noch mit der Schreibmaschine verfasst und entstanden gleich nach der Veröffentlichung der Erstauflage, sie wurden ab der zweiten Auflage 1974 auch vom Verlag berücksichtigt. Die Erstausgabe von Langsame Heimkehr ging mit einer beigelegten Errata-Liste in den Handel, da die letzten Korrekturanmerkungen Handkes nicht mehr in den Druck übernommen worden waren.

Beispiele für Korrekturlisten finden sich gleichermaßen in den Beständen des Suhrkamp-Archivs am Deutschen Literaturarchiv in Marbach als auch im Chaville-Bestand des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek, da Handke seine Listen häufig als Kopie oder Fax an den Verlag sandte und das Original bei ihm verblieb. (ck)