ARIADNE-Newsletter 24

Kunst & Kultur

Bronfen, Elisabeth: Nur über ihre Leiche : Tod, Weiblichkeit und Ästhetik. - München : Dt. Taschenbuch-Verlag, 1996. - (Dtv ; 4703)
Signatur: 953948-B.Neu-Per.4703
Anhand von Romanen, Geichten, Märchen, Gemälden und Filmen erschließt die Autorin die psychologischen und ästhetischen Dimensionen des Zusammenhangs von Weiblichkeit und Tod. Die Kunst ersinnt mit Vorliebe den Tod der schönen Frau. Damit bannt sie nicht nur beim Mann die Angst vor dem Tod - denn die weibliche Leiche ist nicht die eigene -, sondern ermöglicht es dem Künstler, der die sterbende Frau zum Objekt macht, sich selbst „über ihre Leiche“ zu produzieren.

Clara und Robert Schumann : zeitgenössische Porträts ; Katalog zur Ausstellung des Heinrich-Heine Instituts, Düsseldorf und des Robert-Schumann-Hauses in Zwickau / hrsg. Von Bernhard R. Appel ... Düsseldorf : Droste, 1994.
Signatur: 1473163-B.Mus
Zweck der Ausstellung aus dem Jahr 1994 war, „den Bildern oder Abbildern der Schumanns nachzuspüren, deren Verschiedenartigkeit wie Abhängigkeiten zu dokumentieren.“ (aus dem Vorwort)

Emmy Haesele 1894 - 1987 : Leben und Werk ; Katalog anläßlich der Ausstellung / Barbara Wally. - Salzburg : Altnöder, 1993. - (Medium ; 20) (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums ; N.F., 333)
Signatur: 944304-C.Neu-Per.333
Ein Ausstellungskatalog über die in Mödling bei Wien geborene Künstlerin, die mit 37 erstmals zu zeichnen begann - mit ausführlichem biographischen Teil, zahlreichen Photographien und Abbildungen ihrer Werke. Über Emmy Haeseles Werk ist in Anbetracht einer fast 50jährigen Schaffensperiode wenig geschrieben worden, allgemein wurde die Nähe, die Verwandtschaft, ja die Abhängigkeit ihres Schaffens vom Werk Kubins in den Vordergrund gestellt. Erst nach ihrem Tod erhielt die Künstlerin die verdiente Anerkennung durch die Kubin-Spezialistin Annegret Hoberg, die auf die wechselseitige Beeinflussung Kubin - Haesele aufmerksam machte und direkte Einflüsse der Künstlerin auf Kubin, insbesondere in der Tierdarstellung, aber auch in der Zeichentechnik, nachwies.

Die Galerie der starken Frauen : Regentinnen, Amazonen, Salondamen / hrsg. von Bettina Baumgärtel und Silvia Neysters. Mit Beitr. von Renate Baader ... - München : Klinkhardt & Biermann, 1995.
Signatur: 1467683-C.Neu-L
Es ist vor allem die Auftragskunst der Maria von Medici und Anna von Österreich, die im 17. Jahrhundert in Frankreich und Italien zahlreiche Frauendarstellungen hervorbrachte: Artemisia, Cloelia, Judith, Lukretia, Semiramis, Sophonisbe u.v.a.m. Ein Namensregister - sowohl von den KünstlerInnen als auch von den dargestellten Frauen - fehlt leider! Nützlich: eine Zeittafel zur Geschichte der Frauen im Frankreich des 17. Jahrhunderts mit Hinweisen auf berühmte Zeitgenossinnen in Europa.

Kokoschka und Alma Mahler : Dokumente einer leidenschaftlichen Begegnung / Alfred Weidinger. - München [u.a.] : Prestel, 1996. - (Pegasus-Bibliothek)
Signatur: 1477102-C.Neu
Der schön gestaltete Kunstband illustriert in zahlreichen Abbildungen die Stationen der Beziehung zwischen Oskar Kokoschka und Alma Mahler und deren Auswirkungen auf Kokoschkas Schaffen. Von der ersten Begegnung 1912 im Haus des Malers Carl Moll berichtet Kokoschka später: „Ich war von ihr geblendet, sie hat mich beunruhigt (...) Nach diesem Abend waren wir unzertrennlich.“

Margarete Schütte-Lihotzky : soziale Architektur ; Zeitzeugin eines Jahrhunderts / hrsg. von Peter Noever. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1996.
Signatur: 1476642-C.Neu
Margarete Schütte-Lihotzky, 1987 in Wien geboren, war die erste Architektin Österreichs. Ihre Arbeiten stehen in engem Zusammenhang mit den Ideen der Moderne, den großen sozialen Reformen und dem Wunsch nach einer neuen Gesellschaftsordnung. Architektur als bauliche Umsetzung sozialer Anliegen, als sozial gebautes Engagement stellt den Rahmen ihrer Tätigkeit dar. Die Bedeutung ihrer Architektur liegt im Gebrauchswert, im Suchen nach funktionalen und formal einfachen Lösungen.

Maria Lassnig : Zeichnungen und Aquarelle 1946 - 1995 / hrsg. Von Hanne Weskott in Zusammenarbeit mit Josef Helfenstein. - München : Prestel, 1995.
Signatur: 1472302-C.Neu
Maria Lassnig, 1919 in Klagenfurt geboren, entschließt sich nach einer kurzen Ausbildung an der Wiener Akademie in den fünfziger Jahren, nach Paris zu gehen, wo sie mit der informellen Malerei in Berührung kommt. Die Auseinandersetzung mit der Zeichnung inspiriert sie in New York zu Zeichentrickfilmen, Aquarelle entstehen oft im Zusammenhang mit ihren Reisen. Mit ihren „Körpergefühlsbildern“ gelingt es ihr früh, einen eigenen Stil zu formulieren. Die Retrospektive der Zeichnungen und Aquarelle soll dazu beitragen, Maria Lassnig als international bedeutende Künstlerin zu würdigen.

Nicoidski, Clarisse: Die großen Malerinnen : weibliche Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart. - Bern [u.a.] : Scherz, 1996.
Signatur: 1472328-B.Por
Das Buch ist eine Mischung aus Biographie, lebendiger Erzählung und kunsthistorischer Einordnung. Große und überaschende Entdeckungen sind in diesem einfühlsamen und faktenreichen Buch zu machen, denn die Autorin belegt detailliert, daß Frauen in allen Kulturen und Epochen der Kunst maßgeblich vertreten waren. Hier wird sachkundig rekonstruiert, daß sich Kreativität und Identität der Frauen nicht über Männer definieren sondern Bestandteil einer langen und lebendigen Geschichte sind.

Nopp, Regina: Frau und Musik : Komponistinnen zur Zeit der Wiener Klassik. - Linz : Trauner, 1996. - (Linzer Schriften zur Frauenforschung ; 1)
Signatur: 1472781-B.Mus.1
Komponistinnen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts sind in der österreichischen Musikgeschichte kaum bekannt. Das lange gehegte Vorurteil, Frauen fehle die schöpferische Kraft zum Komponieren, und die allgemeine Geschichtslosigkeit der Frau in der Musikwelt lassen uns bis heute im Glauben, daß es von der Öffentlichkeit anerkannte Musikkünstlerinnen nicht gegeben habe. Das vorliegende Buch durchbricht die Mauer des Verschweigens und gibt Frauen als musikalische Persönlichkeiten ein Stück Geschichte zurück: Marianna Martines, Josepha Barbara Auernhammer und in ihrem kompositorischen Umfeld Maria Theresia Paradis, Josepha Müllner, Magdalena von Kruzböck, Marianna von Auenbrugger, Antoinette de Lilien, Josephine de Lilien und Karoline Bayer haben die Entwicklung der Musik nachweislich mitgetragen.

Poague, Leland: Conversations with Susan Sontag. - Jackson, Miss. [U.a.] : Univ. Press of Mississippi, 1995. - (Literary conversations series)
Signatur: 1469276-B.Neu
Eine Sammlung von Interviews mit Susan Sontag, der bekannten amerikanischen Kulturkritikerin, Filmemacherin und Schriftstellerin. Das erste ist ein Radio-Interview und stammt aus dem Jahr 1969, das letzte aus 1993.

Saint Bris, Gonzague: Russische Musen : Gala Dali, Olga Picasso, Lou Andreas-Salomé, Elsa Triolet, Anna Achmatowa, Dina Vierny... / Vladimir Fédorovski. - Hamburg : Kabel, 1996.
Signatur: 1472336-B.Neu
Von einem männlichen Weiblichkeitsideal getragen gehen die beiden Autoren auf durchaus amüsante Weise auf eine Zeitreise aus der Weite des (vor)revolutionären Rußlands ins Paris des Montparnasse. Es waren außergewöhnliche Frauen, die ihre Träume von Ruhm an der Seite eines Mannes zu verwirklichen suchten oder sie waren selbst künstlerisch und auch politisch tätig. „Sie brachten die Liebe in die Kunst, die Poesie, die Politik und erweckten Leidenschaft und Bewunderung“.

Verklärt, verkitscht, vergessen : die Mutter als ästhetische Figur / Renate Möhrmann (Hrsg.). Unter Mitarbeit von Barbara Mrytz. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 1996.
Signatur: 1471389-B.Neu
Die Mutter spielt - so der erstaunliche Befund der Autorinnen (u.a. Helga Möbius, Barbara Becker-Cantarino, Doris Hansmann, Cornelia Krauss) als Objekt der Kunst und Literatur seit Jahrhunderten nur eine marginale Rolle. Das gilt für das bürgerliche Trauerspiel wie für die Malerei, für den Roman und das Märchen wie für den Heimatfilm der deutschen Nachkriegszeit. Wo sie vorkommen, dienen diese Mutterbilder verklärenden, verkitschenden oder anderen, der mütterlich-weiblichen Wirklichkeit unangemessenen Zwecken.

Weiss, Andrea: Paris war eine Frau : die Frauen von der „Left Bank“ ; Djuna Barnes, Janet Flanner, Gertrude Stein & Co. - Dortmund : Ed. Ebersbach, 1996.
Signatur: 1471490-C.Neu
Ein reich illustriertes Gruppenportrait der einzigartigen Frauengemeinschaft, die als die „Frauen von der Left Bank“ bekannt geworden sind. Dazu gehören u.a. die Schriftstellerinnen Colette, Djuna Barnes, Gertrude Stein, Natalie Barney und H.D., die Malerinnen Romaine Brooks und Marie Laurencin, die Verlegerinnen Bryher und Alice B. Toklas, die Fotografin Gisèle Freund, die Buchhändlerinnen Sylvia Beach und Adrienne Monnier sowie die Journalistin Janet Flanner. Ein intimer Einblick in das außergewöhnliche Netzwerk von Frauen, für die Paris weder dem Klische der phantastischen „cocotte“ noch der idealisierten Muse entsprach, sondern vielmehr eine faszinierende und kluge Frau war.

Wenk, Silke: Versteinerte Weiblichkeit : Allegorien in der Skulptur der Moderne. - Köln [u.a.] : Böhlau, 1996. - (Literatur - Kultur - Geschlecht : Große Reihe ; 5)
Signatur: 1385793-B.Por.Große Reihe,5
Die Transformationen der weiblichen Allegorie in der künstlerischen Moderne stehen im Zentrum des Buches. Sie bilden den Fluchtpunkt der historischen und theoretischen Überlegungen, die der Untersuchung allegorischer Figuren im Oeuvre ausgewählter Bildhauer vorangestellt sind. Im ersten Teil wird die methodisch-theoretische Basis erörtert und die Debatte „Allegorie versus Symbol“ der Goethezeit analysiert, mit der die weibliche Personifikation als gültig und „wahr“ selbstverständlich gemacht wurde. Im zweiten Teil wird die moderne Umarbeitung des tradierten Bildes von Weiblichkeit an Henry Moore, Bernhard Heiliger und Yves Klein analysiert.

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