ARIADNE-Newsletter 18

Biographisches & Erlebnisberichte


Dunlop, Ian: Marie-Antoinette : a portrait. - London : Sinclair-Stevenson, 1993.
Signatur: 1429253-C.Neu
Ein Porträt der glücklosen, im Oktober 1793 von den Jakobinern hingerichteten Tochter Maria Theresias. Der Autor zeichnet ein Porträt dieser Frau: er läßt uns am Hochzeitszeremoniell , an der Krönung ihres Mannes, an zahlreichen Besuchen teilnehmen, wir begleiten sie auf der Straße nach Varennes und zurück, wir werden ZeugInnen ihrer Leiden und Demütigungen - und das alles vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der französischen Gesellschaft des späten 18. Jahrhunderts.

Durova, Nadezda A.: Die Offizierin : das ungewöhnliche Leben der Kavalleristin Nadeshda Durowa erzählt von ihr selbst. - Leipzig : Kiepenheuer, 1994.
Signatur: 1438873-B.Neu
Im Alter von 14 Jahren beschließt Nadeshda Durowa, ein Mann zu werden und zu den Soldaten zu gehen. 1806 gelingt es ihr, als Kadett in der russischen Armee Aufnahme zu finden, wo sie länger als ein Jahrzehnt bleibt - von den Kameraden und Untergebenen unerkannt. Sie macht in den Feldzügen gegen Napoleon Karriere. Schließlich wird der Rollentausch bemerkt und erst eine Geheimaudienz beim Zaren erwirkt die Erlaubnis, auch weiterhin in der Armee zu dienen ...

Fussenegger, Gertrud: Maria Theresia. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1994. - (Dtv ; 30419 : Dtv-Biographie)
Signatur: 953948-B.Por.30419
Maria Theresia, römisch-deutsche Kaiserin, Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen, ist eine Symbolgestalt der Habsburgischen Geschichte. Sie war die erste Frau auf einem mitteleuropäischen Thron, herrschte über ein riesengroßes Reich mit einer Vielzahl von Völkern und bot mit ihrer Politik nicht nur Friedrich dem Großen, ihrem Erzfeind, die Stirn, der über sie sagte: "Einmal haben die Habsburger einen Mann auf dem Thron, und dann ist es eine Frau." Die österreichische Schriftstellerin und Historikerin Gertrud Fussenegger zeichnet in vier großen Kapiteln über die Erbin, die Königin, die Kaiserin und die Mutter mit großer Einfühlung, aber nie kritiklos das Leben Maria Theresias nach.

Gaskell, Elizabeth: Das Leben der Charlotte Bronte. - Cadolzburg : Ars-Vivendi-Verl., 1995. - (Ars-Vivendi-Bibliothek ; 10)
Signatur: 1424552-B.Neu-Per.10
Als Charlotte Bronte 1855 im Alter von erst 38 Jahren stirbt, autorisiert der Vater ihre Freundin, die Schriftstellerin Elizabeth Gaskell, einen Bericht vom Leben seiner Tochter zu verfassen. In der zwei Jahre später erscheinenden Biographie zeichnet Gaskell nicht nur ein detailliertes Lebensbild der Frühverstorbenen, sondern gibt auch Einblick in den Alltag Nordenglands zu Beginn des Industriezeitalters. Das Werk erregte sofort größtes Aufsehen und wurde rasch zum Klassiker der englischen Literatur. Auch heute noch gilt es als wichtigste Quelle zur Lebensgeschichte der schreibenden Bronte-Schwestern.

Gietinger, Klaus: Eine Leiche im Landwehrkanal : die Ermordung der Rosa L. - Berlin : Verl. 1900, 1995.
Signatur: 1438906-B.Neu
Das Buch entstand auf Grundlage von Briefen und Vermerken Hauptmann Waldemar Pabsts, die der Autor - in Frankfurt am Main lebender Regisseur und Sozialwissenschaftler - im Nachlaß desselben fand. Mit den Ergebnissen der Recherchen erhält die These Sebastian Haffners, daß die Ermordung von Luxemburg und Liebknecht von der SPD-Führung - zumindest von Gustav Noske - mitbetrieben wurde, eine späte Bestätigung.

Kubitschek, Brigitta: Franziska Gräfin zu Reventlow, 1871 - 1918 ; ein Frauenleben im Umbruch - Studien zu einer Biographie. - München, 1993. - Diss.
Signatur: 1429919-B.Neu
Die Dissertantin versucht hier erstmals eine kritisch-wissenschaftliche Darstellung der Gräfin. Das Leben und die Persönlichkeit von Franziska Gräfin zu Reventlow lieferte immer wieder Stoff für Beiträge in der feuilletonistischen Presse, die auf Sensationen und publikumswirksame Effekte ausgerichtet waren. Ihrer Zeit weit voraus, war sie im heutigen Sinne eine moderne Frau, die durch ihr Vorbild bewies, daß es auch damals möglich war eigenverantwortlich zu leben. Auch der soziale und kulturelle Hintergrund des Fin de siècle wird hiermit aufgearbeitet.

Mitford, Nancy: Noblesse oblige : böse Gedanken einer englischen Lady. - Frankfurt am Main : Eichborn, 1995.
Signatur: 1443858-B.Neu
Nancy Mitfords pointierte Berichte aus der Upper Class wurden von Reinhard Kaiser übersetzt und zu einem Kaleidoskop der nicht immer so feinen englischen Art zusammengestellt, bei dem auch der scharfe Blick auf andere Weltgegenden nicht fehlt.

Reeder, Roberta: Anna Akhmatova : poet & prophet. - London [u.a.] : Allison & Busby, 1995.
Signatur: 1446939-C.Neu
Die Dichterin wurde 1889 geboren, entstammt einer aristokratischen Familie und wuchs in St. Petersburg in der letzten Ära des zaristischen Rußland auf. Von Kindheit an zeigte sich ihre dichterische und prophetische Begabung. Sie revolutionierte die Dichtung ihrer Zeit, indem sie den lakonischen Stil der Moderne des 20. Jahrhunderts einführte. Früh brachte sie sich in Gegensatz zu den kommunistischen Machthabern (ihr Mann Nicholas Gumilyov wurde 1921 von den Bolschewiken erschossen, ihre Werke verboten, ihr Sohn eingesperrt), der ein Leben lang andauerte. Es sollte bis 1987 dauern, ehe ihr Werk in Rußland vollständig publiziert wurde.

Rieder, Ines: Wer mit wem? : hundert Jahre lesbische Liebe ; berühmte Frauen, ihre Freundinnen, Liebhaberinnen und Lebensgefährtinnen. - Wien : Wiener Frauenverl., 1994. - (Dokumentation ; 10)
Signatur: 1347742-B.Neu-Per.10
Wußten Sie, daß Erika Mann mit Therese Giehse eine Beziehung hatte, daß Marlene Dietrich einer schönen Spanierin nicht widerstehen konnte, nach der auch Greta Garbo verrückt gewesen sein soll? Ist es bekannt, daß die kühle Simone de Beauvoir nicht nur Sartre zugetan war, daß Daphne du Maurier gerne "venezianisch" liebte und Eileen Gray für eine junge Sängerin entbrannte? Ines Rieder geht in über 100 Porträts dem Leben und Lieben bekannter Schaupsielerinnen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen nach.

Thatcher, Margaret: Die Erinnerungen : 1925 - 1979. - Düsseldorf [u.a.] : Econ-Verl., 1995.
Signatur: 1443200-B.Neu
Wie Margaret Thatcher zur  Eisernen Lady" wurde. Noch eindringlicher als in "Downing Street No. 10" legt sie im zweiten Band ihrer Memoiren das Wesen ihrer Persönlichkeit dar und zeigt auf, wie sie die Führungsqualitäten entwickeln konnte, die sie später befähigten, die achtziger Jahre maßgeblich zu prägen.

Vickers, Hugo: Loving Garbo : die Affären der Göttlichen. - München : Knesebeck & Schuler, 1995.
Signatur: 1447786-B.The
Nur wenige sahen hinter die Fassade "Der Göttlichen", unter ihnen Cecil Beaton. Der berühmte englische Fotograf traf Greta Garbo 1932, es sollte noch zehn Jahre dauern, bis sie ein Paar wurden. Hugo Vickers zeigt die Schauspielerin im Spiegel ihrer Beziehungen zum internationalen Jet-Set.

Wagnerova, Alena: Milena Jesenská : "Alle meine Artikel sind Liebesbriefe" ; Biographie. - Mannheim : Bollmann, 1994.
Signatur: 1445803-B.Neu
Der mächtige Schatten Franz Kafkas verdeckte lange Zeit das Leben dieser unzeitgemäß emanzipierten und politisch engagierten tschechischen Journalistin, die in den zwanziger und dreißiger Jahren zu den schillerndsten Persönlichkeiten im Kulturleben der Städte Prag und Wien gehörte. Sie war eine herausragende Journalistin und Vermittlerin zwischen der deutschen und tschechischen Kultur in Böhmen und später eine hellsichtige politische Kommentatorin, die ihr Engagement gegen das nationalsozialistische Regime im Konzentrationslager Ravensbrück letztlich mit dem Leben bezahlte.

Whiteman, Dorit Bader: Die Entwurzelten : jüdische Lebensgeschichten nach der Flucht 1933 bis heute. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1995. - (Böhlaus zeitgeschichtliche Bibliothek ; 29)
Signatur: 1134856-B.Neu.29
Die aus Wien stammende Psychologin Dorit B. Whiteman behandelt einen bislang noch nicht aufgearbeiteten Aspekt der Emigrationsgeschichte: das Schicksal jener jüdischen Männer, Frauen und Kinder, denen rechtzeitig die Flucht gelang, bevor die Massenvernichtungen und Abtransporte in Konzentrationslager einsetzten. Auf der Basis der Berichte von 190 ehe-maligen, zum Großteil aus Österreich stammenden Flücht-lingen rekonstruiert sie, die selbst als Kind mit ihren Eltern in die USA emigrieren mußte, die Leidensgeschichte und die Erfahrungen dieser Flüchtlinge.

Young-Brühl, Elisabeth: Anna Freud : eine Biographie. - Wien : Wiener Frauenverl. 1. Die Wiener Jahre. - 1995. - (Reihe Frauenforschung ; 30)
Signatur: 1410862-B.Neu-Per.30
Anna Freud, Begründerin der Kinderpsychoanalyse, Tochter eines berühmten Vaters, außergewöhnliche Frau: die Autorin bringt in ihrer umfangreich recherchierten Arbeit auch unpublizierte Briefwechsel an die Öffentlichkeit und zeigt Anna Freud in der Spannung zwischen dem Bewahren und Fortführen des väterlichen Erbes und einem eigenständigen Leben, das den Normen der klassischen Psychoanalyse diametral gegenübersteht.

Zalud, Jola: Einem Arbeiter gibt man nicht die Hand : Erinnerungen einer unfreiwilligen Kommunistin. - Wien : Löcker, 1995.
Signatur: 1441079-B.Neu
Als Teenager zur Emigration nach England gezwungen, schließt sich Jola Zalud zum Entsetzen ihrer großbürgerlichen Familie der kommunistisch geführten Jugendvereinigung "Young Austria" an. Mit ironischer Distanz verfolgt sie die Situation der Emigranten aus Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei. Nach Kriegsende folgt Jola ihrem Mann nach Prag. 1949 wird sie wegen Spionageverdachts verhaftet und erlebt den berüchtigten Slánsky-Prozeß aus nächster Nähe. Mit dem Ende der Ära Dubcek kommt auch für sie eine weitere Lebenswende: Mit ihrer Familie kehrt sie nach Wien zurück, nach zweimaliger Emigration schließt sich der Kreis.

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