ARIADNE-Newsletter 23
Gesundheit & Körper
Asbell, Bernard: Die Pille und wie sie die Welt veränderte. - München : Kunstmann, 1996.
Signatur: 1460588-B.Neu
Die Geschichte der Pille - dem erfolgreichsten Medikament der Welt - wird hier spannend wie ein Kriminalroman beschrieben. Fünf Wissenschaftler werden „als Väter der Pille“ gehandelt. Ihre Entstehung verdankt sie jedoch vor allem „zwei Müttern“: Margaret Sanger, einer ambitionierten Krankenschwester, Sozialistin und Familienplanerin, die das Elend schwangerer Frauen in den Slums Amerikas der zwanziger und dreißiger Jahre miterlebte, und der Milliardärin Katharine McCormick, die Gregory Pincus 1952 den Auftrag gaben, ein Kontrazeptivum zu entwickelm, „das man (frau) schlucken kann wie ein Aspirin“. Wissenschafts- und Sozialgeschichte zugleich, erzählt diese erste Biographie der Pille von Visionen und Irrtümern, genialen Ideen, skurrilen Wissenschaftlern und folgenreichen Fehlentscheidungen.
Binder-Fritz, Christine: Whaka Whanau : Geburt und Mutterschaft bei den Maori in Neuseeland. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 19, Volkskunde, Ethnologie : Abt. B, Ethnologie ; 43)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.19,B,43
Ihre Arbeit als medizinisch-technische Analytikerin auf dem Gebiet der Pränataldiagnostik an einer Frauenklinik in Wien beeinflussten die Dissertantin. Diese berufsbedingte Begegnung mit Frauen, die eine von Ängsten und Risiken (da vor allem genetische), belastete Schwangerschaft erlebten und von der westlichen, biologistischen Medizin alles nur Menschenmögliche erwarteten, um ein gesundes Kind zu bekommen, war der Anlaß, sich mit dem Geburtssystem einer fremden Gesellschaft zu beschäftigen. Neben dem soziokulturellen Hintergrund der Geburt interessierten sie die mehr oder weniger definierten Ängste der Frauen während ihrer Schwangerschaft bei den Maori in Neuseeland. Vor allem dem rituellen Aspekt von Schwangerschaft und Geburt sowie dem traditionellen Weltbild der Maori wird breiter Raum gewidmet. Das Wiederaufleben von Kulturtraditionen, insbesondere die rituelle Bestattung der Plazenta und Nabelschnur steht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Diskussion um traditionelle Landrechte und muß zudem unter dem Aspekt der Identitätsssuche der Maori interpretiert werden.
Raymond, Janice: Die Fortpflanzungsmafia. - München : Verl. Frauenoffensive, 1995.
Signatur: 1459171-B.Neu
Seit die Techno-Medizin anbietet, jeden Kinderwunsch zu erfüllen, sind die Frauen der westlichen Industrienationen zunehmend von der Krankheit „Unfruchtbarkeit“ befallen. Gleichzeitig wird bei den Frauen der sogenannten Dritten Welt die Krankheit „Fruchtbarkeit“ diagnostiziert und bekämpft. Reproduktionstechnologien und die dazugehörende biomedizinische Industrie sind nicht nur eine Wachstumsbranche mit enormen Zuwachsraten; sie werfen ethische, juristische und politische Fragen auf.
Ribbens, Jane: Mothers and their children : a feminist sociology of childrearing. - London [u.a.] : Sage Publ., 1994.
Signatur: 1462082-B.Neu
Auf einem Gebiet, das von Meinungen und Ratschlägen übersättigt ist, bietet dieses Buch eine soziologische Analyse der Kindererziehung und des Mutter-Kind-Verhältnisses. Indem sich die Autorin vor allem auf das Selbstverständnis der Mütter konzentriert, zeigt sie, in welcher Weise die Unterschiede zu dieser Frage auf grundlegenden Ideen über die Natur des sozialen Lebens und den Platz des Individuums und der Familie beruhen.