ARIADNE-Newsletter 28

Politik & Gesellschaft

Füllsack, Manfred: Desintegration, Marktwirtschaft, Nationalismus und die Stellung der Frau in Rußland. - Wien : Turia + Kant, 1996.
Signatur: 1492111-C.Neu
Die sowjetische Gesellschaft ist einem tiefgreifenden Strukturwandel ausgesetzt. Nicht nur die Vor- und Nachteile der westlichen Marktwirtschaft, sondern auch alte Traditionen aus den Tiefen der russischen Geschichte gewinnen neue Mächtigkeit. Die neu sich formierende Gesellschaft setzt sich damit einer unerhörten Zerreißprobe aus. Besonders dramatisch wird dies für die russischen Frauen, deren Identität derzeit zwischen Emanzipation und Traditionalismus neu definiert wird.

Das geheime Glossar der Politikwissenschaft : geschlechtskritische Inspektion der Kategorien einer Disziplin / Eva Kreisky ; Birgit Sauer (Hg.). - Frankfurt/Main [u.a.] : Campus, 1997. - (Politik der Geschlechterverhältnisse ; Bd. 8)
Signatur: 1456141-B.Neu-Per.8
Die Politikwissenschaft hütet ein "Geheimnis": Ihre grundlegenden Kategorien und Ansätze sind männlich geprägt und mit dem Schleier der Neutralität versehen. So ausgestattet kann Politik nur geschlechtshalbiert analysiert werden. Politik und Politikwissenschaft bleiben eine Männergemeinschaft. Geschäfts- und Erkenntnisgrundlage von Politik und Politikwissenschaft sind Begriffe, Denk- und Handlungsmuster, die einseitige männliche Erfahrungen widerspiegeln und sie immer wieder reproduzieren und als geschlechtsneutral objektivieren.

Karrer, Cristina: Entschieden im Abseits : Frauen in der Migration / Regula Turtschi, Maritza Le Breton Baumgartner. - Zürich : Limmat, 196.
Signatur: 1494011-B.Neu
Weltweit migrieren immer mehr Frauen : als Dienstmädchen, Sexarbeiterinnen Landarbeiterinnen, (Umwelt)Flüchtlinge, innerhalb ihres Landes und international. Sie sind Teil eines Stroms, der mittlerweile rund hundert Millionen Menschen umfaßt. Frauen migrieren unter verschiedensten Umständen. Die meisten unterstützen mit ihrem Verdienst die zurückgebliebenen Familien und den Staatshaushalt ihres Herkunftslandes. Das Buch legt übergeordnete Strukturen offen, die Hintergründe und Ursachen kommen ebenso zur Sprache wie die Geschichte der Frauenmigration. Migrationswege und Auswirkungen werden aufgezeigt, Migrationstheorien skizziert.

Rassismen & Feminismen : Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen / Hg. von Brigitte Fuchs u. Gabriele Habinger. - Wien : Promedia, 1996.
Signatur: 1491493-B.Neu
Angeregt durch schwarze Feministinnen gewinnen auch in den europäischen Frauenbewegungen Diskussionen über die Zusammenhänge von Geschlecht, Klasse, "Rasse" und Nation zunehmend an Bedeutung. Marginalisierung, neue Armut und der Vormarsch rassistischer, sexistischer und rechtsextremer Ideologien machen deutlich, daß eine Auseinandersetzung mit Machtbeziehungen und Differenzen zwischen Frauen der unterschiedlichsten Kulturen und Lebenszusammenhänge unerläßlich ist. Im vorliegenden Band zeigen die Autorinnen nicht nur auf, daß Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus geschlechtsspezifisch konstruiert sind, sondern daß sie den Frauen im Weltsystem auch unterschiedliche und vielfältige Positionierungen im Kraftfeld von Dominanz und Unterordnung zuweisen.

Schwarzer, Alice: So sehe ich das! : über die Auswirkung von Macht und Gewalt auf Frauen und andere Menschen. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1997.
Signatur: 1201044-B.Neu-Per.449
Die 33 Essays und Kommentare aus den letzten Jahren, die dieser Band präsentiert, zeigen die Konsequenzen eines Werkes, dessen Facetten einen Beitrag zu einer zeitgenössischen Ethik ergeben. Die Themen sind weit gesteckt - Menschenrechte, Sexualgewalt, Pornographie oder Fundamentalismus, aber auch Girlies, Hillary Clinton oder Transsexuelle, der feministische Blick sucht immer nach den Machtverhältnissen hinter den Ereignissen und trägt so zur Befreiung aus Abhängigkeit und Unmündigkeit bei.

Watkins, Joanne C.: Spirited women : gender, religion, & cultural identity in the Nepal Himalaya. - New York : Columbia University Press, 1996.
Signatur: 1486489-B.Neu
Im Hochland des Himalaya, im nördlichen Nepal, gibt es eine kleine Gruppe von tibetanischen Buddhisten, die sich Nyeshangte nennen und die über lange Zeit eine auf der Gleichheit der Geschlechter aufgebaute soziale Ordnung aufrechterhielten. Die Frauen besitzen Land, kontrollieren das Haushaltsgeld und haben das Recht, die Scheidung zu beantragen; außerdem nehmen sie gleichberechtigt teil an den zentralen sozialen Einrichtungen: internationaler Handel und buddhistisches Ritual. Das Buch untersucht, wie diese traditionelle Kultur durch Modernisierung, Marktwirtschaft und Diaspora beeinflußt wird.

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