
A propos Nelly Sachs / mit einem Essay von Gisela Dischner. - Frankfurt am Main : Verl. Neue Kritik, 1997. - (Apropos ; 9)
Signatur: 1451381-B.Neu-Per.9
Nelly Sachs (1891-1970) steht wie Trakl, Rilke, George und Celan in der Tradition der Dichter der Moderne, für die Schreiben dichterische Existenz bedeutete. Schon als Kind fühlt sie ihre Besonderheit, die einhergeht mit dem Leiden unter der Fremdheit. 1940 flieht Nelly Sachs zusammen mit ihrer Mutter vor den Nationalsozialisten nach Schweden. Die in jungen Jahren empfundene Bedrohung ist nun real geworden. Die Geschichte des Leid und Tod ausgesetzten jüdischen Volkes wird Thema der frühen Gedichte, während die späteren zunehmend von christlicher und jüdischer Mystik durchdrungen sind. Erst mit Beginn der sechziger Jahre wird die Dichterin wahrgenommen. Sie erhält 1966 den Nobelpreis für Literatur.
Brüns, Elke: Außenstehend, ungelenk, kopfüber weiblich : psychosexuelle Autorpositionen bei Marlen Haushofer, Marieluise Fleißer und Ingeborg Bachmann. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 1998. - (Ergebnisse der Frauenforschung ; 48)
Signatur: 1242125-B.Neu-Per.48
Im 18. Jahrhundert wurde der moderne Autor "konstruiert" - als Mann. Was ist dann - psychisch betrachtet - eine Frau, die schreibt? Im Begriff der psychosexuellen Autorposition untersucht die vorliegende Arbeit den intrapsychischen Zusammenhang von Autorschaft und Geschlecht. Wie die exemplarischen Einzelanalysen zu Haushofer, Fleißer und Bachmann zeigen, finden sich unterschiedliche Lösungsstrategien für die Autorproblematik der Frau.
Clayton, Cherry: Olive Schreiner. - New York [u.a.] : Twayne [u.a.], 1997. - (Twayne's world authors series ; 865 : African Literatur)
Signatur: 1031194-B.Neu-Per.865
Olive Schreiner (1855-1920) wird international als die erste wichtige Romanschriftstellerin des südafrikanischen Kolonialstaats betrachtet. Sie ist eine feministische Pionierin, deren liberale soziale Ideale eine kritische Rolle im politischen und kulturellen Leben ihrer Zeit spielen. Olive Schreiner kämpfte ihr ganzes Leben lang gegen die einschränkenden Rollenklischees, die den Viktorianischen Frauen aufgezwungen wurden, speziell den Frauen in den Kolonien.
Dunbar, Pamela: Radical Mansfield : double discourse in Katherine Mansfield's short stories. - Houndmills, Basingstoke : Macmillan, 1997.
Signatur: 1527256-B.Neu-
Die Autorin versucht hier eine neue ungewöhnliche Evaluierung des Werkes von Katherine Mansfield, das sie als kühne und moderne Autorin zeigt. "Gustostückerln" wie "Prelude" und "The Garden Party" werden von ihrer lyrischen Maske befreit und zeigen einen subversiven und radikalen Kern! Weniger bekannte Novellen zeigen ihre Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse und unpopulären Themenkreisen wie Mord, Frigidität, Prostitution, Kindesmißbrauch etc. Auch eine Einflußnahme auf ihre Literaten-Freundin Virginia Woolf wird geortet.
Es wird nie mehr Vogelbeesommer sein ... : in memoriam Anita Pichler (1948-1997) / Sabine Gruber, Renate Mumelter (Hrsg.). - Wien [u.a.] : Folio, 1998.
Signatur: 1534282-C.Neu-Sond
Die Nachlaßverwalterinnen von Anita Pichler (der Nachlaß wurde mit Einverständnis der Autorin der Österreichischen Nationalbibliothek vermacht) geben mit diesem Band eine Erinnerung an die früh verstorbene Südtiroler Autorin heraus. Ein Buch, das unveröffentlichte literarische Texte ebenso enthält wie eine Auswahl früher Zeitschriftenpublikationen, Bilder aus allen Lebenszeiten sowie Fotografien von Aufenthaltsorten, die Anita Pichler als leidenschaftliche Fotografin gemacht hat, und Beiträge langjähriger Künstler- und Schriftstellerfreunde.
Feminist rereadings of modern American drama / ed. by June Schlueter. - London [u.a.] : Associated Univ. Presses, 1989.
Signatur: 1526591-B.Neu-
Der Kanon amerikanischer Dramatiker des 20. Jahrhunderts wie Eugene O'Neill, Arthur Miller, Tennessee Williams, Edward Albee and Sam Shepard wird hier einer feministischen Literaturkritik unterzogen. Der Gender-Aspekt in männlichen Texten wird von den Autorinnen in diesem Band mit unterschiedlichen Vorgehensweisen und Konzepten dokumentiert: Frauenbild, Psychoanalyse, Dekonstruktion, Intertextualität etc. Protagonistinnen dafür sind u.a. Kay Stanton, Suzanne Burr, Anca Vlasopolos, Lynda Hart, Rosemarie Bank.
FrauenForum : Vortragsreihe von Wissenschaftlerinnen 1992-1994 ; "Interdisziplinäres Frauenforum" und "Studium integrale" / hrsg. von Gisela Schneider. - Trier, 1994. - (Trierer Beiträge ; Sonderh., 8)
Signatur: 1156116-C.Neu-Per.Sonderh.,8
Beiträge des erstmals an der Universität Trier durchgeführten interdisziplinären Frauenforschungs-Schwerpunktes der Literaturwissenschaften. Autorinnen wie Gertraude Krell, Gisela Schneider, Astrid Swift, Christiane Wessels liefern feministische Textanalysen von Guy de Maupassant, Toni Morrison, dem Motiv "Liebe" und der italienischen "querelle des femmes"
Harrison, Russel: Patricia Highsmith. - New York [u.a.] : Twayne, 1997. - (Twayne's United States authors series ; 683)
Signatur: 955573-B.Neu-Per.683
In Texas geboren, aufgewachsen in New York City, verbrachte Patricia Highsmith den Großteil ihres Lebens in England, Frankreich und der Schweiz, wo sie eine breite Wertschätzung als Roman- und Kurzgeschichtenautorin genießt. In den USA wird sie oft in die "mystery"- oder "suspense"-Literatur eingeordnet, obwohl sie diese Genres überschreitet und allgemeine psychologische Grundthemen behandelt - unter ihnen Gut und Böse, Unschuld und Schuld. Harrison bringt Highsmith's Prosa in die Nähe des Existentialismus (Sartre und Camus, aber auch Dostojewsky und Gide) und unterstreicht ihren soziopolitischen Gehalt (vom Kalten Krieg über die Politisierung der Gesellschaft bis hin zur Homosexuellen- und Lesbenbewegung).
Des Mitleids tiefe Liebesfähigkeit : zum Werk der Marie von Ebner-Eschenbach / hrsg. von Joseph P. Strelka. - Bern [u.a.] : P. Lang, 1997. - (New Yorker Beiträge zur österreichischen Literaturgeschichte ; 7)
Signatur: 1419732-B.Neu-Per.7
Obwohl die große österreichische Literatin durchaus feministisch rezipiert wird, ist ihr Gesamtwerk doch ziemlich "ungelesen". Die Beiträge dieses Bandes u.a. von Gudrun Brokoph-Mach, Norbert Gabriel, Herbert Zeman, Werner Bauer, Burkhard Bittrich, Louis Robert, Nina Pawlowa befassen sich auch mit ihrem nichtfiktionalen, autobiographischen und unveröffentlichten ("uneröffnet zu verbrennen") Werk.
Nishitani, Yoriko: Literarische Auseinandersetzung mit der zerstörten Mutter/Tochter-Beziehung in autobiographischen Prosawerken deutschsprachiger und japanischer Autorinnen. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1663)
Signatur: 1033965-B.neu-Per.1,1663
Für die Gegenüberstellung wurden autobiographische Romane von vier deutschsprachigen Autorinnen (Katja Behrens: Die dreizehnte Fee; Ingeborg Drewitz: Gestern war Heute; Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin; Helga Maria Novak: Die Eisheiligen) und von drei japanischen Autorinnen (Yoko Hagiwara: Das Brennesselhaus; Tomie Ohara: Hohe Meereswogen brechen lautlos zusammen; Keiko Ochiai: Ich spiele nicht in deinem Garten) gewählt. Herausgearbeitet wird der Kreislauf der weiblichen Bestimmung in der Gesellschaft von der Mutter zur Tochter sowie die jeweilige Problemlage aus der "Mutterschafts-Ideologie". Die äußeren Faktoren werden sowohl sozial- und kulturgeschichtlich als auch psychoanalytisch aus der Perspektive der Tochter, der Frau in der Gegenwart, erläutert.
Osinski, Jutta: Einführung in die feministische Literaturwissenschaft. - Berlin : Schmidt, 1998.
Signatur: 1524693-B.Neu-
Der Band bietet einen problemgeschichtlichen und einen systematischen Überblick über Entwicklungen und Tendenzen der feministischen Literaturwissenschaft (mit all seinen Flügelkämpfen) von den 70er Jahren bis heute. Er stellt sozialhistorische und ideologiekritische Ansätze, die écriture féminine, den French feminism, die Gender Studies und Adaptionen der Diskursanalyse vor. Darüber hinaus unterzieht die Autorin Postulate, Modelle und Interpretationen einer kritischen Überprüfung und versucht, Denkweisen verständlich zu machen - ohne Zustimmungszwang auszuüben.
Pott, Ute: Briefgespräche : über den Briefwechsel zwischen Anna Louisa Karsch und Johann Wilhelm Ludwig Gleim. - Göttingen : Wallstein-Verl., 1998.
Signatur: 1527961-B.Neu
Anna Louisa Karsch (1722-1791), "die Karschin" oder auch "die deutsche Sappho" genannt, zählt zu den bekanntesten Dichterinnen des 18. Jahrhunderts. Als Briefschreiberin ist sie jedoch noch zu entdecken. Von 1761 bis zu ihrem Tod führte sie einen spannungsreichen Briefwechsel mit dem Dichter und Förderer von Schriftstellern Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803). Zentrale Bezugspunkte ihrer Briefgespräche waren die Literatur und das eigene künstlerische Schaffen. Die literarhistorische Analyse der Briefe, unter Heranziehung unedierter Quellen, unterstreicht die Ausnahmestellung dieser Korrespondenz in der Briefforschung - etwa im Hinblick auf den sogenannten "Frauenbrief".
Röder-Bolton, Gerlinde: George Eliot and Goethe : an elective affinity. - Amsterdam [u.a.] : Rodopi, 1998. - (Studies in comparative literature ; 13)
Signatur: 1496184-B.Neu-Per.13
Im 19. Jh. war das Interesse in England für die Deutsche Literatur groß. George Eliot studierte Deutsch und die Deutsche Literatur seit ihrem zwanzigsten Lebensjahr. Sie machte 1854 mit George Henry Lewes eine Reise nach Deutschland, auf der sie Frankfurt, Weimar und Berlin besuchten. Dabei kam es zu einer ethischen und artistischen Annäherung Eliots an Goethe. In diesem Buch werden Werke wie "The Mill on the Floss" und "Daniel Deronda" in ihrem Verhältnis zu den "Wahlverwandtschaften", zu "Faust" und "Wilhelm Meisters Lehrjahre" untersucht.
Schwartz, Agata: Utopie, Utopismus und Dystopie in "Der Mann ohne Eigenschaften" : Robert Musils utopisches Konzept aus geschlechtsspezifischer Sicht. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1997. - (German Studies in Canada ; 9)
Signatur: 1349835-B.Neu-Per.9
Die Arbeit untersucht die verschiedenen Aspekte von Musils Konzept der Utopie in seinem unabgeschlossenen Roman "Der Mann ohne Eigenschaften". Musils Aufarbeitung verschiedener Stränge der Tradition utopischer Literatur und utopischen Denkens aufzeigend, wird - anhand von feministischer Literaturtheorie und einer geschlechtsorientierten Rezeptionstheorie - dem "männlichen" Lesen ein "weibliches" zur Seite gestellt. Dadurch erweist sich die Ambivalenz eines utopischen vs. eines dystopischen Lesens, wobei Parallelen mit dem Taoismus nachgewiesen werden. Anhand von relevanten Materialien aus Musils Nachlaß werden zudem Überlegungen über Möglichkeiten des weiteren Verlaufs des "Mann ohne Eigenschaften" angestellt.
Vogel, Harald: Rose Ausländer lesen : Lesewege - Lesezeichen zum literarischen Werk / Michael Gans. - Baltmannsweiler : Schneider-Verl. Hohengehren, 1997. - (Leseportraits ; 2)
Signatur: 1515148-B.Neu-Per.2
Rose Ausländer stammt, wie ihr jüngerer Lyrikerkollege Paul Celan, aus Czernowitz, früher österreichisches Kronland Bukowina, heute Ukrainische Republik. Existentiell bestimmend wurden für ihre Lyrik ihre inneren und äußeren Emigrationen, ihre teils selbst gewählten und teils erzwungenen Exilsituationen. Flucht, Ghetto und das Trauma der Shoah bedeuteten Heimatverlust und Heimatsuche, führten zu Reisen in die Fremdheit, erlaubten ihr nur ein Heimischwerden im Wort. Die Autoren wollen mit diesem Lyrikband zu neuen Lesewegen anregen. In elf thematisch gruppierten Kapiteln werden exemplarisch Fenster zu Rose Ausländers literarischem Werk geöffnet. Über veröffentlichte und unveröffentlichte Gedichte, Gedichtentwürfe, Briefe und poetologische Äußerungen erhält die Leserin Einblick in repräsentativ ausgewählte poetische Räume ihrer Lyrik.