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ARIADNE-Newsletter 38

Frauenforschung & Frauengeschichte

Blanchecotte, Malvina: Tablettes d'une femme pendant la Commune (1872) / préface par Christine Planté. - Tusson : Du Lérot, 1996
Signatur: 1531199-B.Neu
Die Schrifststellerin Malvina Blanchecotte hat über die Tage der Pariser Commune aufgrund ausgedehnter Beobachtungen genaue Aufzeichnungen geführt. Diese sind immer wieder durch Zeitdokumente unterbrochen (Ausschnitte aus Zeitungen, aus Proklamationen, Liedern, Flugschriften). Dabei versucht sie einen strikt neutralen Standpunkt einzunehmen: obwohl sie einerseits gewisse soziale Forderungen der Aufständischen versteht, kann sie dennoch auch eine gewisse Ablehnung ihnen gegenüber nicht verbergen.

Büttner, Monika: Weibliche Biographie und Gewalterfahrung in Paarbeziehungen : Integrationschancen subjektiver Bewältigungs- und Präventionsstrategien. - Frankfurt am Main : dipa-Verl., 1997.
Signatur: 1553528-B.Neu
Das Anliegen von Monika Büttners Arbeit ist die Frage, welche Chancen Frauen haben und welche Wege sie beschreiten können, um nach dem kritischen Lebensereignis einer Gewalterfahrung in der Partnerschaft wieder zu einer eigenständigen Identität und zu einem unversehrten Leben zu gelangen. Diese Fragestellung drängt sich zwar nach langjähriger Praxis im Bereich Frauenhaus/Notruf und nach der Rezeption der existierenden Forschungsansätze zur Gewaltthematik geradezu auf, ist aber bislang weitgehend unbeantwortet geblieben. Es ist naheliegend, daß der Grund für den Mangel an Untersuchungen über Verbleib, Befindlichkeit und Perspektiven von weiblichen Opfern der Gewaltausübung ihrer Partner vor allem darin zu suchen ist, daß es bisher an methodischen Zugängen zur Erhebung dieser spezifischen Problemkonstellation gefehlt hat. Die Autorin hat die Methode der objektiven Hermeneutik auf den Gegenstand weiblicher Krisenerfahrung und deren Verarbeitungschancen angewandt.

Burmeister, Karl Heinz: Olympe de Gouges "Die Rechte der Frau", 1791. - Bern : Stämpfli-Verl.; Wien : Manz, 1999. - (Kleine politische Schriften ; 5)
Signatur: 1468597-B.Neu-Per.5
Das Buch zeigt das geistige Umfeld und die historischen Hintergründe der Thesen von Olympe de Gouges (1748 - 1793) auf. Es enthält den vollständigen Wortlaut ihrer Schrift im französischen Original (Les Droits de la Femme) mit einer anspruchsvollen neuen deutschen Übersetzung von Ulrike Längle. Ihre Schrift gilt als erste feministische Gleichheitsproklamation der Menschheitsgeschichte: sie forderte die völlige Gleichberechtigung der Frauen, das aktive und passive Wahlrecht, den Zugang zu allen öffentlichen Ämtern, die Einführung der Ehescheidung und der Vaterschaftsklage. Die unbequeme Mahnerin wurde wegen Hochverrats durch die Guillotine hingerichtet.

DeDijn, Rosine: Des Kaisers Frauen : eine Reise mit Karl V. von Flandern durch Deutschland bis in die Estremadura. - Stuttgart : Deutsche Verlags-Anstalt, 1999.
Signatur: 1550283-B.Neu
Die Autorin begibt sich auf die Spuren des habsburgischen Kaisers, der während seiner 37 Regierungsjahre fast zehn Jahre auf Reisen war -- und stößt an allen Ecken und Enden auf Frauen, die sein Leben und seine Regierungszeit geprägt haben: die Großmutter Maria von Burgund, die Tante Margarete von Österreich, die Mutter Johanna die Wahnsinnige, die Schwester Maria von Ungarn, die uneheliche Tochter Margarete von Parma, die Regensburger Geliebte Barbara Blomberg, die Ehefrau Isabella von Portugal. Sie begegnen der LeserIn vor der historischen Kulisse einzelner Stationen - eine europäische Entdeckungsreise in das Zeitalter der Reformation, seine Geschichte, seine Kultur und Lebensweise.

Domentat, Tamara: "Hallo Fräulein": deutsche Frauen und amerikanische Soldaten. - Berlin : Aufbau-Verlag, 1998.
Signatur: 1552530-B.Neu
Deutschland 1945: Zerstörte Städte, Trümmerberge, junge Frauen am Straßenrand, attraktive amerikanische Soldaten in Jeeps. Solche Bilder aus der unmittelbaren Nachkriegszeit tauchen auf, wenn man an deutsche "Fräuleins" denkt, die trotz des Fraternisierungsverbots den Kontakt zu den Siegern suchten und sich dem Vorwurf der moralischen Leichtfertigkeit oder gar der Promiskuität oder Prostitution aussetzten. Doch diese Klischees sagen meist nur wenig über die tatsächlichen Verhältnisse aus. Tamara Domentat hat die privatesten Aspekte der deutsch-amerikanischen Beziehungen der Nachriegszeit und deren Schattenseiten recherchiert und ein bislang vernachlässigtes oder totgeschwiegenes Kapitel deutsch-amerikanischer Geschichte aufgearbeitet.

Garland, Lynda: Byzantine empresses : women and power in Byzantium AD 527 - 1204. - London [u.a.] : Routledge, 1999.
Signatur: 1556333-C.Neu
Lynda Garland stellt in einer Reihe von biographischen Porträts die wichtigsten Herrscherinnen zwischen 527 v. Chr. und 1204 n. Chr. vor. Sie untersucht den bedeutenden Beitrag, den diese Frauen zur Byzantinischen Zivilisation geleistet haben. Das Buch ist mit zahlreichen Abbildungen und einem umfangreichen Anhang zur Genealogie versehen.

Geschlechterperspektiven : Forschungen zur Frühen Neuzeit / Heide Wunder, Gisela Engel (Hg.). - Königstein/Taunus : Helmer, 1998. - (Aktuelle Frauenforschung)
Signatur: 1553120-B.Neu
In der "Frühen Neuzeit", den Jahrhunderten zwischen Renaissance und Französischer Revolution, wurde die Ordnung der Geschlechter im Zusammenhang mit der Herausbildung moderner Formen von Herrschaft, Wissen und Wissenschaften neu gestaltet. Dieser vielschichtige Prozeß wird im vorliegenden Band durch ein breites Spektrum internationaler und interdisziplinärer Forschungen zur Frauen- und Geschlechtergeschichte beleuchtet. Im thematisch weitgespannten Bogen - von der "Querelle des femmes" zu den Ordnungen des Hauses und Dorfes, von Körperbildern zu Herrschaftsinszenierungen, von Erotik zu Religiosität und Spiritualität - eröffnen sich unbekannte Perspektiven auf die soziale und kulturelle Bedeutung von "Geschlecht" in den ständischen Gesellschaften des 16. bis 18. Jahrhunderts.

Johlen, Monika: Die vermögensrechtliche Stellung der weströmischen Frau in der Spätantike : zur Fortgeltung des römischen Rechts in den Gotenreichen und im Burgunderreich. - Berlin : Duncker und Humblot, 1999. - (Freiburger rechtsgeschichtliche Abhandlungen ; N.F., 31)
Signatur: 1554856-B.Neu
"In dieser Arbeit sollen die Konsequenzen, die sich im ehemaligen weströmischen Reich aus dem Zusammentreffen der römischen Rechtskultur mit den einwandernden Germanen für die in diesen Gebieten verbliebene römische Bevölkerung ergeben haben, begrenzt auf die vermögensrechtliche Stellung der Frau betrachtet werden." (aus der Einleitung)

Methoden und Konzepte der historischen Hexenforschung / hrsg. von Gunther Franz und Franz Irsigler. - Trier : Spee, 1998. - (Trierer Hexenprozesse ; Band 4)
Signatur: 1551740-C.Neu.4
Die Beiträge sind Ergebnisse des gleichnamigen Kolloquiums und in drei thematische Blöcke gegliedert: (1) Methoden und Konzepte der historischen Hexenforschung, (2) Opfer, Täter und Gegner der Hexenverfolgung und (3) Hexensabbat und Hexenverfolgung in Schrift und Bild. Die Mehrzahl der Aufsätze behandelt Aspekte der Hexenverfolgung des 16. und 17. Jahrhunderts im Rhein-Mosel-Rau. Erweitert wird diese regionale Perspektive durch Studien luxemburgischer, österreichischer und englischer Forscher zu ihren jeweiligen Heimatländern bzw. zu Lothringen.

Pielow, Dorothee: Lilith und ihre Schwestern : zur Dämonie des Weiblichen. - Düsseldorf : Grupello, 1998.
Signatur: 1553844-B.Neu
Lilith, Adams erste Frau, steht für die dämonischen Seiten des Weiblichen und ist mittlerweise zu einem Symbol der Emanzipation geworden. Als Kindbetteufelin, als Mutter böser Geister und schließlich als Patronin der Onanie ging sie in Volksaberglauben und Mythen ein. Diese liefern somit aufschlußreiche Informationen zu Vorstellungen über das Weibliche schlechthin. Das Buch schildert die typischen Eigenschaften Liliths und beleuchtet die Entwicklung und Bedeutung dieses diabolischen Wesens in verschiedenen Religionen und Weltanschauungen, vor allem im arabischen, jüdischen und christlichen Kulturkreis.

Rußland zur Zeit Katharinas II. : Absolutismus - Aufklärung - Pragmatismus / Hrsg. von Eckhard Hübner, Jan Kusber und Peter Nitsche. - Köln [u.a.] : Böhlau, 1998. - (Beiträge zur Geschichte Osteuropas ; 26)
Signatur: 1545273-B.Neu
Namhafte europäische und amerikanische OsteuropahistorikerInnen widmen sich in diesem Band dem Rußland Katharinas II. Zunächst geht es um die Einwirkungen des Gedankengutes der Aufklärung auf das Selbst- und Herrschaftsverständnis der Zarin und auf die russische Gesellschaft. Erörtert werden sodann inner- und zwischenstaatliche Formen der Herrschaftsausübung, die Nationalitätenpolitik sowie kulturelle Wechselwirkungen zwischen dem Russischen Reich und dem übrigen Europa. Im Zentrum des Interesses steht dabei vor allem, inwieweit in Rußland Reformimpulse aufgenommen und auf welche Art und Weise diese der russischen Realität angepaßt wurden.

Schuller, Wolfgang: Frauen in der griechischen und römischen Geschichte. - Konstanz : Universitätsverlag Konstanz, 1995. - (Konstanzer Bibliothek ; 25)
Signatur: 1534464-B.Pap-
Der Autor führt zahlreiche Belege für sein These auf, daß die Position von Frauen im alten Rom deutlich besser war, als die ihrer Geschlechtsgenossinnen im klassischen Griechenland. Im ersten Teil wird ihre gesellschaftliche Stellung in Athen, Sparta und den großen griechischen Flächenstaaten Syrien und Ägypten näher mit historischen Fakten untersucht - wobei der Autor den anthropologischen Ansatz ausklammert und sich mit Mythenforschung (Matriachatsforschung), auf psychoanalytische und sexualwissenschaftliche Betrachtungsweisen nicht einläßt. Der zweite Teil behandelt den gesellschaftlichen Wandel der Frauen in Rom bis zur späten Republik, der Kaiserzeit und Spätantike wobei auch das frühe Christentum wesentlich einbezogen wird.

Williams, Gerhild Scholz: Hexen und Herrschaft : die Diskurse der Magie und Hexerei im frühneuzeitlichen Frankreich und Deutschland. - München : Fink, 1998. - (Forschungen zur Geschichte der älteren deutschen Literatur ; 22)
Signatur: 1547948-B.Neu
"In den im vorliegenden Buch untersuchten Texten spiegelt sich die Entwicklung der Diskurse der Magie über etwa zweihundertfünfzig Jahre wider, von 1400 bis 1650. (...) (Außerdem) wird auch der Einfluß magischer Konzeptionen auf die Anschauungsweisen und Handlungen der Entdeckungsreisenden und Eroberer der Neuen Welt betrachtet. Zum Schluß gilt es, nach den Implikationen der Tatsache zu fragen, daß die Panik hinsichtlich satanischer Magie bei Frauen in bestimmten Bereichen mit der nachreformatorischen Krise religiöser Meinungsverschiedenheit und Dissidententums zusammenfiel." (aus der Einführung)

Women and socialism, socialism and women : Europe between the two world wars / ed. by Helmut Gruber & Pamela Graves. - New York [u.a.] : Berghahn, 1998.
Signatur: 1548330-B.Neu
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen kristallisierten sich zwei große soziale Bewegungen heraus, die teilweise mit- aber auch gegeneinander kämpften: die Frauenbewegung und die sozialistische Bewegung. In diesem Band werden zum erstenmal die vielfältigen und komplexen Beziehungen zwischen beiden eingehend untersucht und u.a. Fragen nachgegangen wie: Befreit der Sozialismus die Frauen? Was erhofften sich die Frauen von der sozialistischen Bewegung? Wie verhält sich die Geschlechter-Ungleichheit zur Klassenfrage?

Women of faith in Victorian culture : reassessing the angel in the house / ed. by Anne Hogan and Andrew Bradstock. - Houndmills [u.a.] : MacMillan Press [u.a.], 1998
Signatur: 1544371-B.Neu
Frauen im viktorianischen Zeitalter, deren Lebensmittelpunkt die Religion wurde, stehen im Zentrum dieses Sammelbandes. Sie stellten das spirituelle Leben über alles, traten ins Kloster ein, wirkten auf missionarischem Gebiet. Außerdem übten sie auch großen Einfluß auf das literarische und künstlerische Leben ihrer Zeit aus.

Wood, Elizabeth A.: The Baba and the comrade : gender and politics in revolutionary Russia. - Bloomington [u.a.] : Indiana Univ. Press, 1997. - (Indiana-Michigan Series in Russian and East European Studies)
Signatur: 1549115-B.Neu
Die Autorin untersucht in diesem Buch die Bemühungen der neuen revolutionären russischen Partei und des bolschewistischen Staates, die Frauen zu mobilisieren, sie für öffentliche Anliegen zu gewinnen und sie in die Welt der Politik hineinzuführen. Dabei zeigt sie, wie sich aus dem herkömmlichen Frauenbild der "baba", die als ungebildet, abergläubisch und altmodisch charakterisiert wird, das neue Ideal der Genossin herausentwickelt. Die Genossin ist dazu aufgerufen, eine neue Welt aufzubauen, das Menschenbild verändern zu helfen und eine neue sowjetische Zivilisation zu schaffen.

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