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ARIADNE-Newsletter 39

Biographisches & Erlebnisberichte

Adhe, Ama: Doch mein Herz lebt in Tibet : die bewegende Geschichte einer tapferen Frau, niedergeschrieben von Joy Blakeslee. - Freiburg [u.a.] : Herder, 1998.
Signatur: 1556202-B.Neu
Vom Dalai Lama selbst hat Ama Adhe den Auftrag erhalten, ihre unglaubliche Geschichte zu erzählen: Eine Geschichte, die von einer unbeschwerten Kindheit im Hochgebirge Osttibets berichtet und von einem jungen Mädchen, das hineinwächst in die spirituellen Grundlagen des Buddhismus. Sie erzählt aber auch von einer jungen Frau, die eine Welt des Leidens zu sehen bekam, die mit dem Überfall der Chinesen 1956 ihren Anfang nimmt. Sie wird verhaftet und verbringt 27 Jahre in Gefängnissen und Arbeitslagern. Dann darf sie nach Nepal ausreisen, wo ihr Bruder ein Leben in spiritueller Versenkung führt, - unter der Bedingung, nichts über die chinesischen Lager zu erzählen.

Adler, Laure: Marguerite Duras. - Paris : Gallimard, 1998.
Signatur: 1559348-B.Neu
Wer war Marguerite Duras? Sie hat in ihrem literarischen Leben so viele Masken angenommen und ihre Spuren immer wieder verwischt, daß es fast unmöglich ist, die Wahrheit von der Fiktion zu unterscheiden. Übrigens hat sie einmal gesagt, daß das, was in ihren Büchern steht, wahrhaftiger ist, als das was sie selbst gelebt hat. Laure Adler war mit Marguerite Duras über Jahrzehnte in Freundschaft verbunden und hat in geduldiger Recherchearbeit diese Biographie erstellt.

Beauvoir, Simone de: Eine transatlantische Liebe ; Briefe an Nelson Algren, 1947 - 1964. Hrsg., mit einem Vorwort, Zwischentexten und Anmerkungen versehen von Sylvie Le Bon de Beauvoir. Deutsch von Judith Klein. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1999.
Signatur: 1558725-B.Neu
Der Band enthält 304 Briefe an Nelson Algren - den berühmten amerikanischen Schriftsteller. Die Antwortbriefe wurden von den Nachlaßverwaltern Algrens nicht für die Veröffentlichung freigegeben. Diese Briefe an den entfernten amerikanischen Geliebten (die Beziehung begann 1947, ging nach drei Jahren in Freundschaft über und endete in Entfremdung) entstanden in der Zeit, in der Simone de Beauvoir langsam berühmt wurde und in der sie mit Sartre in Deutschland, Österreich, Schweden, UdSSR und China auf Reisen unterwegs war. Es entstanden essayartige Beschreibungen, in der eine Chronik der 50er und 60er Jahre, ein faszinierendes zeitgeschichtliches (existentialistisches) Zeitbild entfaltet wird.

Braun, Helmut: "Ich bin fünftausend Jahre jung" : Rose Ausländer zu ihrer Biographie. - Stuttgart : Radius, 1999. - (Radius-Bücher)
Signatur: 1557064-B.Neu
Das Buch zur Biographie einer der bedeutendsten Lyrikerinnen unseres Jahrhunderts. Die Dichterin ermöglichte Helmut Braun 1980 erstmals den Zugang zu einer Vielzahl von persönlichen Dokumenten und Briefen und bestimmte ihn zum Verwalter ihres literarischen Nachlasses. Er vermittelt Fakten, mit deren Hilfe falsche Angaben zur Biographie, verkürzende Legenden und gängige Fehlschlüsse erstmals korrigiert werden können. Eine Fülle von größtenteils bislang unveröffentlichten Dokumenten, Photographien und Briefen begleiten den Text.

Collins, Irene: Jane Austen : the parson's daughter. - London [u.a.] : Hambledon Press, 1998.
Signatur: 1557069-B.Neu
Jane Austen war die Tochter eines Mannes der Kirche und wuchs im Alltag einer Pfarre auf. Das schlug sich direkt und indirekt auf ihre literarische Produktion nieder. Der vernünftige und praktische Umgang ihres Vaters mit seinem Beruf, mit der Religion, die Bücher aus seiner Bibliothek formten den moralischen Hintergrund für ihre zwar unterhaltende aber zugleich schonungslose Kritik an den Menschen und der Gesellschaft ihrer Zeit. Diesen Aspekt hat Irene Collins in diesem Buch besonders herausgearbeitet.

Donnert, Erich: Katharina II., die Große : (1729-1796) ; Kaiserin des Russischen Reiches. - Regensburg : Pustet, 1998.
Signatur: 1558277-C.Neu
Als Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst mit 14 Jahren an den St. Petersburger Hof gerufen wurde, um mit dem russischen Thronfolger verheiratet zu werden, ahnte niemand, daß diese deutsche Prinzessin einmal selbst zur machtvollen Kaiserin des Russischen Reiches aufsteigen würde. In dieser auf dem neuesten Stand der internationalen Forschung beruhenden Biographie zeichnet Erich Donnert ein anschauliches Bild der russischen Kaiserin, die wie kaum eine andere Frau der Weltgeschichte in der großen Politik eine herausragende Rolle gespielt hat.

Exner, Lisbeth: Land meiner Mörder, Land meiner Sprache : die Schriftstellerin Grete Weil. - München : A-1-Verl., 1998. - (monAkzente ; 6)
Signatur: 1559205-B.Neu
Grete Weil wächst in einer assimilierten jüdischen Rechtsanwaltsfamilie in München auf und unternimmt früh Schreibversuche, die allerdings zu keiner Veröffentlichung führen und durch den Nationalsozialismus zunächst beendet werden. 1936 emigriert sie ins Amsterdamer Exil, wohin zuvor ihr Mann Edgar Weil geflüchtet ist, der 1941 in Mauthausen ermordet wird. Trotz der traumatischen Erfahrungen mit Deutschland kehrt Weil 1947 dorthin zurück. Diese kulturelle und sprachliche Verbundenheit schließt die Kritik an Deutschland in den Werken nicht aus.

Findl-Ludescher, Anna: Stützen kann nur, was widersteht : Ida Friederike Görres - ihr Leben und ihre Kirchenschriften. - Innsbruck [u.a.] : Tyrolia, 1999. - (Salzburger theologische Studien ; 9)
Signatur: 1468451-B.Neu-Per
Der Einfluß der Schriftstellerin Ida Friederike Görres (1901-1971) auf das moderne Kirchenbild wird in der kirchlichen Öffentlichkeit viel zu wenig wahrgenommen. In der Jugendbewegung fand sie den Glauben und die Liebe zur Kirche. Sie spürte dem christlichen Menschenbild nach und setzte sich für die Erneuerung der Laienspiritualität ein. Das vorliegende Buch bietet einen - durch zahlreiche Quellen belegten - fundierten Einblick in das bewegte, durch lange, schwere Krankheit gekennzeichnete Leben dieser engagierten Christin. Es systematisiert und interpretiert ihre Kirchenschriften und zeigt zentrale Themen auf, die auch - und gerade - heute für das Leben in der Kirche wesentlich sind.

Gass, René: Emmy Ball-Hennings : Wege und Umwege zum Paradies ; Biographie. - Zürich : Pendo, 1998.
Signatur: 1559948-B.Neu
Emmy Ball-Hennings (1885-1948), oft nur als Lebensgefährtin und Nachlaßverwalterin des Dadaisten Hugo Ball bekannt, war selbst eine bedeutende Schriftstellerin. Doch wenig wußte man bisher über das wechselvolle Leben dieser faszinierenden und exzentrischen Frau. Um die Jahrhundertwende verkehrte sie in den Kreisen der Schwabinger und Berliner Bohème und faszinierte durch ihre geheimnisvolle Schönheit Publikum und Künstler gleichermaßen. Sie führte ein Leben zwischen Glamour und äußerster Armut, zwischen Exzentrik und Verzweiflung, zwischen Liebesabenteuern und Einsamkeit. Die Begegnung mit Hugo Ball prägte ihr weiteres Leben. Nach 1914 gingen beide, wie viele andere Kriegsgegner und Verfolgte, nach Zürich und gründeten zusammen mit Richard Huelsenbeck, Hans Arp, Tristan Tzara und anderen, das legendäre Café Voltaire und die Galerie Dada.

Hall, Lee: Athena : a biography. - Reading, Mass. [u.a.] : Addison-Wesley, 1997.
Signatur: 1553172-B.Neu
Lee Hall unternimmt den ungewöhnlichen Versuch, das hypothetische "Leben" einer mythologischen Figur nachzuzeichnen - und zwar der Göttin Athene. Sie schöpft dabei aus dem Reichtum der Geschichtswissenschaft, der Archäologie und der klassischen Kunst und Literatur und versucht, die Metamorphosen der Identität von Athene nachzuzeichnen. Die Göttin steht nicht nur am Ursprung unserer Begriffe von Gerechtigkeit und Strafe und unserer Einstellungen zur Weisheit, sondern auch am Ursprung des Mißtrauens Frauen gegenüber und des Geschlechterkampfes.

Jahrhundertfrauen : Ikonen - Idole - Mythen / hrsg. von Cathrin Kahlweit. - München : Beck, 1999. - (Beck'sche Reihe ; 1301)
Signatur: 1553375-B.Neu
Neben den von einem gewissen Glamour umgebenen Heldinnen der westlichen Welt - Schauspielerinnen, Sängerinnen, Malerinnen, Schriftstellerinnen - gehören zu den Jahrhundertfrauen auch Präsidentinnen und Nobelpreisträgerinnen, Olympiasiegerinnen und Unternehmerinnen, nicht zuletzt Politikerinnen. In 55 Portraits schildern 11 Autorinnen jene Heldinnen und Antiheldinnen, die mit Talent und Überzeugung, Machtbesessenheit oder Charme in ihre ganz persönlichen Geschichtsbücher eingegangen sind.

Lemke, Ute: Lili Körber : von Moskau nach Wien ; eine österreichische Autorin in den Wirren der Zeit (1915-1938). - Siegen : Böschen Verl., 1999. - (Kasseler Studien - Literatur, Kultur, Medien ; 2)
Signatur: 1556684-B.Neu
Durch umfangreiche Quellenstudien zu Leben und Werk der österreichischen Schriftstellerin und Journalistin Lili Körber (Moskau 1897 - New York 1982) entstand in der vorliegenden Studie ein in vielen Daten korrigiertes und von einigen Legenden befreites Bild der Autorin. Nachdem Lili Körber zu Beginn des Ersten Weltkriegs zusammen mit Eltern und Geschwistern ihre Geburtsstadt Moskau als feindliche Ausländerin verlassen mußte, ließ sie sich in Wien nieder. Doch auch hier fand sie keine dauerhafte Ruhe. Nach dem österreichischen Bürgerkrieg 1934 fühlte sie sich als Sympathisantin der Sozialdemokraten erneut bedroht. Um für eine Weile unterzutauchen, unternahm sie eine Reise nach Japan. Nach dem "Anschluß" Österreichs im März 1938 mußte sie abermals fliehen, da sie in Wien nicht nur als Gegnerin der Nationalsozialisten gefährdet war, wie bisher behauptet wurde, sondern vor allem als Jüdin.

Menaker, Esther: Schwierige Loyalitäten : psychoanalytische Lehrjahre in Wien 1930-1935. - Gießen : Psychosozial-Verl., 1997. - (Bibliothek der Psychoanalyse)
Signatur: 1549169-B.Neu
Esther Menakers "Misplaced Loyalities" - Vorwort von Paul Roazen - erschien in erster Fassung 1989 in den Vereinigten Staaten unter dem Titel "Appointment in Vienna". Frau Menaker, Professorin für Klinische Psychologie mit dem Schwerpunkt Psychoanalyse und Psychotherapie und Psychoanalytikerin in eigener Praxis, beschreibt in dem vorliegenden Buch, was sie und ihr Mann Bill in den dreißiger Jahren während ihrer Ausbildung am Wiener Psychoanalytischen Institut und ihres Psychologiestudiums an der Wiener Universität erlebten - in einem Wien, das durch die wirtschaftliche und seelische Depression nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und durch eine pränationalsozialistische Atmosphäre gezeichnet war.

Michaelis, Karin: Der kleine Kobold : Lebenserinnerungen. - Freiburg i. Br. : Kore, 1998.
Signatur: 1561623-B.Neu
Karin Michaelis (1872-1950) war 30 Jahre lang die populärste dänische Autorin in Europa. Bereits 1910 schrieb sie ihren ersten Weltbestseller "Das gefährliche Alter. Intime Tagebuchaufzeichnungen", der dreimal verfilmt wurde. 1926 bis 1937 entstand ihre sechsbändige "Bibi"-Reihe, die ihr eine ausgedehnte Korrespondenz mit Mädchen aus ganz Europa bescherte. Auf ihren Lesereisen von Amerika bis über den Kaukasus lernte sie die bedeutendsten SchriftstellerInnen und KünsterInnen kennen. Politisch unabhängig, führte sie ein reiches engagiertes Leben. Während des Zweiten Weltkrieges wurde ihr Haus zum Asyl für Flüchtlinge aus den von Deutschland besetzten Ländern, bis auch Dänemark okkupiert wurde. Sie ging - ihre Bücher wurden verboten - ins amerikanische Exil und starb, verarmt und vergessen, 1950 in ihrer Heimat.

Rosteck, Jens: Zwei auf einer Insel : Lotte Lenya und Kurt Weill. - Berlin : Propyläen, 1999.
Signatur: 1562840-B.Mus
Sie begegneten einander erstmals 1924 bei einem Besuch des Dramatikers Georg Kaiser: Lotte Lenya, als Karoline Blamauer in verwahrlosten Verhältnissen in Wien geboren, von dort 15jährig durchgebrannt, zuerst nach Zürich, dann nach Berlin, wo sie sich mit Gelegenheitsjobs und kleinen Bühnenrollen über Wasser hält. Und Kurt Weill, aus jüdisch-bürgerlichem Elternhaus in Dessau stammend, früh musikalisch gefördert und schon in den Zwanzigern als engagierter Wegbereiter moderner Musik gefeiert. Die ungewöhnliche Liaison überdauerte die Flucht aus Nazi-Deutschland, das Exil in Frankreich und den USA, zahlreiche Seitensprünge, zwei Hochzeiten und eine Scheidung und endete erst mit Weills Tod 1950 in New York.

"Wer die Zeit nicht miterlebt hat ..." : Frauenerfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach. - Frankfurt/Main [u.a.] : Campus Verlag.
Band 1: Lebensgeschichten. - 1998
Signatur: 1556329-B.Neu.1
Die Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs wurde bisher überwiegend mit Blick auf die männlichen Akteure erforscht. Was "ganz normale" deutsche Mädchen und Frauen in jener Zeit erlebten, wie sie sich zum Nationalsozialismus verhielten und wie sie die harten Nachkriegsjahre überstanden, das ist Gegenstand dieser umfassenden Dokumentation, deren Quellen Gespräche mit über 500 Frauen und von ihnen zur Verfügung gestellte schriftliche Dokumente sind. Band 1 erzählt zehn repräsentative Lebensgeschichten. Jede von ihnen steht für eine soziale Gruppe von Frauen und damit für einen ganzen Bereich weiblicher Erfahrungen während des Krieges.

Wozonig, Karin S.: Die Literatin Betty Paoli : weibliche Mobilität im 19. Jahrhundert. - Wien : Löcker, 1999.
Signatur: 1280346-B.Neu-Per.4
Das Leben der österreichischen Lyrikerin, Übersetzerin und Journalistin Betty Paoli (1814 - 1894) wird von Karin S. Wozonig anhand der Bewegungsräume, die die Schriftstellerin für sich nutzte, beschrieben: von den familiären Strukturen zur Politik, vom Salon zur Emanzipationsbewegung. Die Biographie der ersten freien Journalistin in Österreich wird so zur kulturgeschichtlichen Fallstudie, die die festgeschriebene Vorstellung von bürgerlichem Frauenleben im 19. Jahrhundert ergänzt und erweitert.

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