Frauen in Bewegung: 1848-1938

Kon/Texte
Frauenbewegung/en

Wie Frauenbewegung geschrieben wird
 
Auf dem Weg zu einer Geschichte der vielen Geschichten des Frauen-Aktivismus weltweit

Der Beitrag schlägt eine Reihe von Strategien vor, die darauf abzielen, Konzepte, die die Geschichtsschreibung zu den Frauenbewegungen des Westens lange geprägt haben, so zu erweitern und zu verändern, dass sie dazu dienen können, die Geschichte des Frauen-Aktivismus weltweit in angemessener Weise darzustellen. Sichtbar wird dabei zum einen, dass es sich bei den Frauenbewegungen des Westens um einen Spezialfall der Geschichte des Frauen-Aktivismus in der Moderne gehandelt hat. Dieser zeichnete sich durch den organisierten Zusammenschluss von (ausschließlich oder hauptsächlich) Frauen für (ausschließlich oder hauptsächlich) geschlechtsspezifische Agenden und damit auch durch systematische Zonen des Schweigens aus. Zum anderen zeigt der Beitrag, wie die Auseinandersetzung um die Positionierung gegenüber globaler Dominanz und Ungleichheit die Geschichte des Frauen-Aktivismus weltweit jedoch keinesfalls stets in gleichem Maße oder überall auf dieselbe Weise geprägt hat. In dem Maße wie die Geschichtsschreibung zum Frauen-Aktivismus diese Auseinandersetzung konzeptuell als Teil der Geschichte des Frauen-Aktivismus weltweit fasst, trägt sie auch dazu bei, erweiterte und adäquatere Zugänge zu den vielen örtlichen Geschichten des Frauen-Aktivismus zu entwickeln.


von Susan Zimmermann

In: Gehmacher, Johanna / Vittorelli, Natscha (Hg.): Wie Frauenbewegung geschrieben wird .... Wien 2009
   
© 2013 Ariadne - Österreichische Nationalbibliothek