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NewsLetter 44: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Alcántara, Isabel: Frida Kahlo und Diego Rivera / Sandra Egnolff. – München [u.a.] : Prestel, 1999. – (Pegasus)
Signatur: 1572278-C.Neu
Das Buch zeichnet – reich illustriert – den gemeinsamen Lebensweg der beiden großen mexikanischen Kunstschaffenden – nach. Dabei sind sich die Autorinnen bewußt, daß frau die ganze Wahrheit über Frida Kahlo und Diego Rivera wohl nie erfahren wird. Ebenso wie Rivera stets dafür sorgte, eine sagenhafte Legende um sich zu ranken, gehörte es zu Kahlos größtem Vergnügen, ihre Vergangenheit in einen bunten Schleier zu hüllen.

Bernhardt, Kathryn: Women and property in China, 960-1949. – Stanford : Stanford University Press, 1999.
Signatur: 1585213-B.Neu
Die Studie beruft sich auf neues Archiv- und Aktenmaterial und zeigt, daß sich das Recht der Frauen auf Eigentum zwischen der Song und der Qing Dynastie und noch fundamentaler unter dem republikanischen Zivilrecht der Jahre 1929-30 geändert hat. Die rechtliche Verfestigung der patrilinearen Nachfolge in der Ming und Qing Dynastie beschnitt die Rechtsansprüche der Frauen, aber die Einführung des Zivilrechts und der graduelle Abbau des patrilinearen Erbrechts im 20. Jh. stärkte wiederum das Recht der Frauen, Besitz und Vermögen zu erben.

Briefwechsel / Hugo von Hofmannsthal ; Christiane Gräfin Thun-Salm . Mit Briefen Hofmannsthals an Paul Graf Thun-Hohenstein / hrsg. von Renate Moering. - Frankfurt am Main : S. Fischer-Verl., 1999.
Signatur: 1584054-B.Neu
Die literarischen Arbeiten von Christiane Thun-Salm, Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke, die Hofmannsthal sehr schätzte, sind heute leider vergessen. Seine Wertschätzung bringt der Dichter, der um fünfzehn Jahre älteren Gräfin, aus berühmtem böhmischen Adelsgeschlecht, in seinen Briefen näher. So nahm er teil am Ergehen der gräflichen Familie, interessiert an der adeligen Gesellschaft, die ihm sonst eher verschlossen war. Die Gräfin, standesgebunden in Verhalten und Urteil, war für ihre Verhältnisse ziemlich fortschrittlich, was etliche "unverstellte" Briefe dokumentieren

Briefwechsel / Thomas Mann ; Käte Hamburger, 1932 - 1955 / hrsg. von Hubert Brunträger. - Frankfurt am Main : Klostermann, 1999. - (Thomas-Mann-Studien ; 20)
Signatur: 1034429-B.Neu-Per.20
Sie war "wahrscheinlich die grösste und strengste Literaturwissenschaftlerin Deutschlands", so Helmut Kreuzer im Nachruf in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 10. April 1992. Der Briefwechsel und die Fülle der wissenschaftlichen und journalistischen Arbeiten über Thomas Mann und ihr ganzes Oeuvre belegen, dass sie eine der grossen weiblichen Gelehrten Deutschlands war. Kennzeichen ihrer Arbeit war, dass sie literarische Werke (u.a. von Jean Paul, Novalis, Rilke, Varnhagen, Tolstoi, Ibsen, Sartre) auf der Grundlage philosophischen Denkens analysierte. Vieles davon unter schwierigen Bedingungen im schwedischen Exil, in dem sie 22 Jahre lebte. Als Jüdin hätte sie im nationalsozialistischen Deutschland eine schreckliche Zukunft gehabt. Die Briefe sind in respektvollem Ton und von wissenschaftlichem Interesse geprägt - sie trafen sich dreimal persönich.

Bryson, David: Queen Jeanne and the promised land : dynasty, homeland, religion and violence in sixteenth-century France. – Leiden [u.a.] : Brill, 1999. – (Brill’s Studies in Intellectual History ; 97)
Signatur: 1583822-C.Neu
Jeanne III. d’Albret (1528-1572), Königin von Navarra, ist Gegenstand großer Kontroversen und Faszination, obwohl bisher erst zwei neuere Biographien über sie erschienen sind. Dieses Buch will eine Lücke füllen, indem es sich auf Jeannes führende Rolle während der Religionskriege im weiten Territorium von Guyenne in Südwestfrankreich konzentriert. Im ersten Teil wird das Aufkommen des Protestantismus in Guyenne, der Aufstieg der Albret-Dynastie und Jeannes Evangelisierung dargestellt, im zweiten Teil taucht Jeanne als Führerin im Hugenottenkrieg auf und im dritten Teil geht es um ihr Bestreben, durch Waffengewalt ein protestantisches Guyenne zu schaffen.

Freundlich, Elisabeth: The traveling years. – Riverside, Cal. : Ariadne Press, 1999. – (Studies in Austrian Literature, Culture, and Thought : Translation Series)
Signatur: 1584853-B.Neu
Die Memoiren von Elisabeth Freundlich beginnen mit ihrer Kindheit und Jugend vor dem Hintergrund des Untergangs der Donaumonarchie und den turbulenten Jahren der Ersten Republik und des Austrofaschismus. Im zweiten Teil schildert sie die Flucht der Familie nach dem Anschluß, die sie über Paris und Lissabon schließlich nach New York brachte. Als Aktivistin in der EmigrantInnen-Szene schildert sie ihre Erlebnisse und Begegnungen mit Personen, wie Otto Heller, Friedrich Adler und Bertolt Brecht. Schließlich beschreibt die Autorin noch die Schwierigkeiten, die sie bei ihrer Rückkehr nach Wien in den frühen 50er Jahren hatte. Sie versucht mit Hilfe der Literatur, den Faschismus zu bekämpfen und seine Opfer dem Vergessen zu entreißen.

Heller, Agnes: Der Affe auf dem Fahrrad : eine Lebensgeschichte / bearbeitet von János Kobányai. Aus dem Ungarischen von Christian Polzin und Irene Rübberdt. - Berlin ; Wien : Philo, 1999.
Signatur: 1586260-B.Neu
Diese unkonventionelle Lebensgeschichte schildert das wechselvolle, schicksalträchtige Leben der Philosophin und bündelt wie in einem Brennglas die politischen Erschütterungen des 20. Jahrhunderts. Der Weg vom Schock des Holocausts über den Zionismus bis zum Kommunismus, der marxistischen Renaissance 1956-1968, bis zur heutigen postmodernen Resignation. Das lebendige Denken der Georg Lukacs-Schülerin, die heute Hannah Arendt Professor of Philosophy in New York ist, entfaltet sich vor dem Hintergrund verschiedener Erzählebenen: der Verknüpfung von autobiographischem Bericht, philosophischer Reflexion und kritischer Hinterfragung.

Hümbelin, Lotte: Mein eigener Kopf : ein Frauenleben in Wien, Moskau, Prag, Paris und Zürich. – Zürich : Ed. 8, 1999.
Signatur: 1585434-B.Neu
Die Autobiographie von Charlotte Hümbelin-Bindel, einer Wiener Jüdin, die 1939 als Flüchtling und Ehefrau eines Schweizers nach Zürich kommt und seither dort lebt. Fünf Jahre vor dem Ersten Weltkrieg in der Wiener Leopoldstadt auf die Welt gekommen, läßt die Autorin das damalige jüdische Viertel der österreichischen Metropole plastisch auferstehen. Ebenso authentisch beschreibt sie das ländliche Leben ihrer Familie mütterlicherseits in einem ungarischen Dorf nahe der österreichischen Grenze. Als Jugendliche schließt sie sich der kommunistischen Partei an, folgt 1931 ihrem damaligen Lebenspartner nach Moskau und lernt bedeutende Figuren der kommunistischen Parteien Europas kennen. 1933 wieder in Wien zurück führt sie nach dem Verbot der Partei im Sog des austrofaschistischen Vormarsches ihre politischen Aktivitäten im Untergrund fort ...

Janeczek, Helena: Lektionen des Verborgenen. – Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1999.
Signatur: 1584074-B.Neu
Helena Janeczek, eine junge Jüdin der zweiten Generation, erzählt in diesem Buch, wie die Erinnerungen ihrer Eltern, die den Holocaust überlebten, ihr eigenes Leben prägen. Die Schatten der Vergangenheit legen sich über die Erziehung, das Heranwachsen, belasten die ohnehin schon schwierige Liebe zwischen Mutter und Tochter. Mit knapp zwanzig Jahren verläßt Helena Janeczek Deutschland, um sich in Italien eine eigene Existenz aufzubauen. Ihre Identitätssuche führt sie jedoch immer wieder zur Mutter zurück.

Moltzke, Dorothy von: Ein Leben in Deutschland : Briefe aus Kreisau und Berlin ; 1907-1934. – München : Beck, 1999.
Signatur: 1588645-B.Neu
Dorothy Rose Innes war 21 Jahre alt, als sie den 29jährigen Grafen Helmuth von Moltke, Majoratsherren von Kreisau, heiratete. Sie war erst 51, als sie starb. Die Jahre ihrer Ehe erstreckten sich über drei dramatische Epochen deutscher Geschichte. Die liberale Tochter liberaler Eltern beobachtete die Entwicklungen im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und in der Anfangszeit des Dritten Reiches mit offenen Augen und kritischem Blick. Den Tod ihres ältesten Sohnes als Gegner und Opfer des neuen Regimes hat sie nicht mehr erlebt. Die Briefe sind intensiv erlebte Zeit- und Familiengeschichte, ein bedeutendes sozialgeschichtliches Dokument und eine wertvolle Ergänzung der "Briefe an Freya"von Helmuth James von Moltke.

Newman, Richard: Alma Rosé : Vienna to Auschwitz / by Richard Newman with Karen Kirtley. - Portland, Oregon : Amadeus Press, 2000.
Signatur: 1587710-B.Mus
Die Musikerin und Geigerin Alma Prihoda-Rosé, Tochter der Schwester von Gustav Mahler und Patenkind von Alma Mahler, geprägt durch ihr musikalisches Umfeld, war die Gründerin eines Frauenorchesters in den 30er Jahren und forderte so die gute alte Musikstadt Wien heraus... So couragiert sie ihrer Familie bei der Flucht vor den Nationalsozialisten hilft - kann sie sich selbst nicht mehr befreien und wird nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Auch hier kann sie durch die Gründung eines Frauenorchesters viele retten, Hoffnung geben. Ihr Mut und ihre Geschichte werden durch einen berührenden Film (Playing for Time, 1980) und diese Biographie unsterblich! Im Anhang ein Namensverzeichnis des Frauenorchesters in Auschwitz-Birkenau.

Stein, Dorothy: Ada: Die Braut der Wissenschaft / Übersetzt aus dem Englischen von Björn Bossmann und Sabine Kreiner. - Berlin : Kulturverl. Kadmos, 1999.
Signatur: 1584312-B.Neu
Augusta Ada Lovelace, geboren am 10. Dezember 1815, Tochter des berühmten Lord Byron ist eine der schillerndsten Frauengestalten am Beginn der Moderne - schon zu Lebzeiten wurde sie zu einem Modell der viktorianischen Novellistik. Sie gilt heute als Computerpionierin, nach der sogar das amerikanische Verteidigungsministerium eine Programmiersprache benennt. Doch in dieser Biographie wird auch die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die vor den gesellschaftlichen Schatten ihres Vaters, einer erziehungwütigen Mutter in die "Reinheit der Mathematik" flüchtet, als Mitarbeiterin des Computerpioniers Charles Babbage, der die erste analytische Maschine konstruieerte. Damals findet sie nicht die ihr gebührende Anerkennung und flüchtet immer mehr in Krankheiten.

Till, Josef: Hemmas Welt : Hemma von Gurk – ein Frauenschicksal im Mittelalter. – Klagenfurt [u.a.] : Hermagoras, 1999.
Signatur: 1569870-B.Neu
Das Portrait der "bekanntesten Unbekannten großen Mutter" Kärntens wird aus dem Dunkel der Vergangenheit geholt. Leben und Persönlichkeit einer im Mittelalter lebenden Frau werden durch Berücksichtigung ideen- und sozialgeschichtlicher Aspekte wahrnehmbarer. Die Präsentation Hemmas aus Gurk zeigt kein frömmelndes Vorbild, sondern das Bild einer Frauenpersönlichkeit, die bei der Realisierung des Lebens ungewöhnliche Wege beschritt. Auf diese Weise wird sie zu einem modellhaften Beispiel für die Gegenwart.

Vordtriede, Käthe: "Mir ist es noch wie ein Traum, dass mir diese abenteuerliche Flucht gelang ..." : Briefe nach 1933 aus Freiburg im Breisgau, Frauenfeld und New York an ihren Sohn Werner. – Lengwil : Libelle, 1998.
Signatur: 1585554-B.Neu
Käthe Vordtriede (1891-1964), eine resolute, gebildete und humorvolle Journalistin, wird von den Nazis zur Jüdin gemacht. Sie rät ihrem Sohn schon im Mai 1933, die deutsche Staatsbürgerschaft aufzugeben. Sie verliert ihren Beruf und ihre Wohnung, aber nicht die Hilfe ihrer Freunde. Sie wird verhaftet, aber sie verweigert die Opferrolle. Die hellsichtige Marxistin flieht vor Deportation und KZ, übersteht die Gefährdungen eines Exils in der Schweiz. Auch in den USA gibt sie den wachen Blick in die Alltagswelt nicht auf. Ihre Stimme, ihr Einspruch, unversöhnlich gegen das Unrecht, aber in beharrlicher Hoffnung auf eine menschliche Kultur, bleiben lebendig in Briefen aus drei Jahrzehnten erlebter Weltpolitik.

Weissensteiner, Friedrich: Habsburgerinnen auf fremden Thronen. – Wien : Ueberreuter, 2000.
Signatur: 1579343-B.Neu
Habsburgs Erzherzoginnen wurden nach allen Regeln der Staatskunst an der Heiratsbörse verschachert. Es ging dabei um den Erwerb fremder Territorien, um die Anbahnung von Bündnissen oder um die erhoffte Beendigung von Feindschaften. Um das persönliche Glück der verkauften Töchter ging es nicht. Der Autor spürt dem Schicksal von fünf Habsburgerinnen nach: Margarete von Parma, Statthalterin der Niederlande, Marie Antoinette, Königin von Frankreich, Marie Louise, Kaiserin der Franzosen, Leopoldine, Kaiserin von Brasilien und Maria Leopoldine, Kurfürstin von Bayern.

© Nationalbibliothek, 2000
last update: 10.10.2000


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