Home Ariadne
NewsLetter 52: Sozialisation & Geschlechterdifferenz
Signatur: 1633989-B.Neu
Die vorliegende Arbeit versteht sich als soziohistorische Spurensuche nach tatsächlichen Veränderungen in den Grenzziehungen zwischen den Geschlechtern. Analysiert wurden dabei Etikette- und Anstandsbücher der letzten 250 Jahre. Im Ergebnis bestätigt die Untersuchung der dort beschriebenen Handlungs- und Haltungsregeln sowie der Geschlechter- und Höflichkeitsrituale die Annahme eines linearen Fortschreitens zu rationaler Egalität nicht, ebenso wenig wie die Interpretation der Bedeutungslosigkeit von Geschlechterritualen innerhalb sog. postmoderner Gesellschaften. Was in der Analyse sichtbar wird, ist eine an die jeweilige eher fragile oder stabile Sozialstruktur gekoppelte Wellenbewegung zwischen kalkulierten, aristokratisch-koketten Inszenierungen und sittlich-bürgerlichen Gefühlsbeziehungen. Dies kann als Indiz für die Notwendigkeit verbindender Geschlechterrituale und ihrer Körpersymbolik in den gegenwärtigen Strukturen von Instabilität, Differenz und Distanz gelesen werden. Goffman, Erving: Interaktion und Geschlecht. - Frankfurt [u.a.] : Campus, 2001.
Signatur: 1633526-B.Neu
"Frauen und Männer stehen offensichtlich in ziemlich unterschiedlichen Beziehungen zum öffentlichen Leben; dessen Risiken sind aus strukturell tiefliegenden Gründen für Frauen sehr viel größer als für Männer: Dieser Unterschied verläuft haargenau entlang der Grenze zwischen den Geschlechtsklassen. Die Biologie gibt uns zwar ein treffliches und sauberes Mittel zur unmissverständlichen Zuteilung der Mitgliedschaft auf diese Klassen an die Hand. Die Risiken und Reaktionen jedoch, die so selbstverständlich aus dieser Verteilung zu folgen scheinen, sind das Ergebnis der gesellschaftlichen Organisation." (Erving Goffman)
