Anonyma: Eine Frau in Berlin : Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945 ; mit einem Nachwort von Kurt W. Marek. - Frankfurt am Main : Eichborn, 2003. - (Die andere Bibliothek)
Signatur: 1700369-B.Neu
Wer erfahren will, wie es wirklich war, wird sich an die Frauen halten müssen. Denn die Männer haben sich in den Ruinen als "das schwächere Geschlecht" gezeigt. So sieht es die Autorin dieses Buches, die das Ende des Krieges in Berlin erlebt hat. Ihre Aufzeichnungen sind frei von jeder Selbstzensur. Ohne die geringste Retouche sind sie 1959 in einem kleinen Schweizer Verlag erschienen. Seitdem waren sie nicht mehr zugänglich; erst nach dem Tod der Verfasserin ist eine Neuausgabe möglich geworden. Nicht das Ungewöhnliche wird in diesem einzigartigen Dokument geschildert, sondern das, was Millionen von Frauen erlebt haben: Zuerst das Überleben in den Trümmern, ohne Wasser, Gas und Strom, geprägt von Hunger, Angst und Ekel, und dann, nach der Schlacht um Berlin, die Rache der Sieger - vielfach geäußert durch Vergewaltigung von Frauen ...
Arendt, Hannah: Within four walls : the correspondence between Hannah Arendt and Heinrich Blücher, 1936 - 1968 / ed. and with an introduction by Lotter Kohler. Tanslated form the German by Peter Constantine. - 1. U.S. ed. - New York : Harcourt, 2000.
Signatur: 1703248-B.Neu
Die Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) lernte ihren späteren Mann, Heinrich Blücher (1899-1970), 1936 im Pariser Exil kennen. Beide mussten von Deutschland ins Exil - Arendt, weil sie Jüdin war, Blücher als überzeugter Kommunist (später war auch er Philosophieprofessor). Das war der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung. Lebenslang waren sich beide wichtigste Gesprächspartner. Davon zeugen auch die hier vorgelegten Briefe, die im Ton rückhaltloser Offenheit und unverbrüchlichen Vertrauens geschrieben sind. Von Liebe und Gefühl ist die Rede, von Kunst und Kultur, von Ereignissen der Weltpolitik und den Freunden des Ehepaares: Karl Jaspers, Mary McCarthy, Alfred Kazin und nicht zuletzt von Martin Heidegger und seiner Frau Elfriede
Clinton, Hillary Rodham: Gelebte Geschichte / Aus dem Amerikanischen von Stefan Gebauer und Ulrike Zehetmayr. - Lizenzausg. - München: RM Buch und Medien, 2003.
Signatur: 1706903-B.Neu
Nicht nur die Geschichte einer First Lady Amerikas sondern der Lebensweg einer außergewöhnlichen, selbstbewussten Anwältin, Mutter, Ehefrau, Frauenrechtlerin und schließlich Senatorin. "In her own words" werden Studium, Studentenbewegung, demokratische Basisarbeit, ihr Einsatz für Chancengleichheit, Familien, Menschen und Frauenrechte, das nicht immer leichte Leben in der Öffentlichkeit als Präsidentengattin bis zu ihren eigenen politischen Ambitionen dargestellt. Besonders spannend sind auch die Schilderungen der republikanischen Machenschaften und ihrer fundamentalistisch-konservativen Hintermänner, die jetzt in Washington das Sagen haben.
Frauen in Tirol : Pionierinnen in Politik, Wirtschaft, Literatur, Musik, Kunst und Wissenschaft / Horst Schreiber, Ingrid Tschugg, Alexandra Weiss (Hrsg.). - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2003. - (Tiroler Studien zu Geschichte und Politik ; 2)
Signatur: 1621813-B.Neu-Per.2
Ausgewählte Biographien aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Literatur, Musik, Kunst und Wissenschaft verdeutlichen die Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Tirol. Die Porträts zeigen eindrucksvoll auf, wie sich Frauen in einer männerdominierten Gesellschaft Freiräume erkämpft haben, eigene Wege beschritten oder aber auch durch die ihnen vorgegebenen Grenzen eingeschränkt worden sind.
Gersdorff, Dagmar: Marianne von Willemer und Goethe : Geschichte einer Liebe. - Frankfurt am Main : Insel-Verlag, 2003.
Signatur: 1703976-B.Neu
Eine der ersten detaillierten Biographien der Marianne von Willemers, Goethes Freundin. Sie war eine phantasievolle Erzählerin, verfasste einige der schönsten Gedichte des "Westöstlichen Divans" und war eine talentierte Musikerin. Die Biographin konnte Willemers wahre Abkunft und die Nachfahren der Familie aufspüren - dabei konnten unveröffentlichte Briefe und Tagebücher ausfindig gemacht werden, die hier erstmals veröffentlicht werden. Zahlreiche Photos illustrieren Leben und Familie dieser geheimnisvollen Frau.
Gödde, Günter: Mathilde Freud : die älteste Tochter Sigmund Freuds in Briefen und Selbstzeugnissen. - Gießen : Psychosozial-Verlag, 2003.
Signatur: 1711558-B.Neu
Mathilde Freud (1887-1978) hat zwischen 1903 und 1910 etwa 60 Briefe an ihren Jugendfreund Eugen Pachmayr in München geschrieben. Sie geben Einblicke in die Adoleszenz der ältesten Tochter Freuds. Mathilde spricht darin mit eigener Stimme: mal spielerisch-flirtend, mal provozierend und besorgt, immer wach und kulturell interessiert. Schicksalsschläge und schwere Krankheiten zeichnen ihr Leben. Nach ihrer Heirat mit Robert Hollitscher bleibt sie kinderlos. In den 1930er Jahren betätigt sie sich als Modedesignerin und eröffnet in Wien ein Geschäft für handgearbeitete Kleidung, das sie nach der Emigration in London weiterführt. Mathilde Freuds Schicksal ist repräsentativ für das vieler Frauen ihrer Zeit.
Lohfeld, Wiebke: Im Dazwischen : Porträt der jüdischen und deutschen Ärztin Paula Tobias (1886-1970). - Opladen : Leske + Budrich, 2003. ( Biographie und Gesellschaft ; 30)
Signatur: 1536897-B.Neu-Per
In der Einzelfallanalyse über die jüdische und deutsche Ärztin Paula Tobias wird ihr Aberkennungsprozess im Zuge der Judenverfolgung im deutschen NS-Staat als Kampf um die Aufrechterhaltung ihrer deutschen Identität interpretativ rekonstruiert. Auf der Grundlage ihrer 1940 verfassten Autobiografie und zeithistorischen Dokumenten wurde ihr Leben interpretativ rekonstruiert und in den soziohistorischen Kontext eingebettet. Es konnte gezeigt werden, wie sich Paula Tobias Konflikt, Jüdin und Deutsche zu sein, als Aberkennungsprozess in der Autobiografie manifestiert. Die Aberkennung ihrer Zugehörigkeit zum deutschen Volke führte sie in einen persönlichen Kampf um die Aufrechterhaltung ihrer deutschen Identität bis in die Emigration.
Lotz, Jürgen: Victoria. - Reinbeck bei Hamburg : Rowohlt-Taschenbuchverlag, 2000.
Signatur: 1707334-B.Neu
Eine Biographie über Queen Victoria von England - sie regierte 64 Jahre und wurde einst als "Großmutter Europas" bezeichnet. Sie war sowohl Symbol britischer Weltmachtgeltung als auch Repräsentantin bürgerlicher Ordnung und Wohlfahrt. Doch wird hier auch eine Frau im Zwiespalt zwischen Moderne und Tradition und im Wandel der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vorgestellt.
Parteli, Othmar: Die Katakombenschullehrerin Angela Nikoletti : 1905 - 1930 ; ein Faschismus-Opfer aus Kurtatsch. - Bozen : Athesia, 2002.
Signatur: 1698587-B.Neu
Angela Nikoletti hat in den Jahren der ärgsten Bedrängnis Südtirols, als die deutsche Schule verboten war und das kulturelle Leben im Lande mit Gewalt unterdrückt wurde, den Kindern von Kurtatsch geheimen Deutschunterricht erteilt. Dadurch lenkte sie die Aufmerksamkeit der faschistischen Behörden auf sich, die sie verfolgten, verhafteten und aus Kurtatsch verbannten.
Prinz, Alois: Lieber wütend als traurig : die Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof. - Weinheim [u. a.] : Beltz, 2003.
Signatur: 1701088-B.Neu
Mit Anfang dreißig hatte Ulrike Meinhof erreicht, wovon andere träumten: Sie war renommierte Journalistin, wohnte mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in einer Villa in Blankenese und gehörte zur linken Party-Szene in Hamburg und Sylt. Vielen galt sie als Vorbild ihrer Zeit, und ihr Grundsatz lautete 1962 noch: "Schießenderweise verändert man nicht die Welt, man zerstört sie." Doch 1970 ließ sie dieses Leben hinter sich, um in den Untergrund zu gehen und mit Andreas Baader und Gudrun Esslin die terroristische Rote Armee Fraktion zu gründen. Von nun an galt sie als "Stimme der RAF" - und als "Staatsfeind Nr. 1". Ein radikaler Schnitt, der bis heute schwer nachvollziehbar scheint. Der Autor folgt ihren Lebensspuren, von der Kindheit im Dritten Reich bis zu ihrem Tod in Stammheim. Er lässt dabei Zeitzeugen sprechen und präsentiert schwer zugängliches und bisher unveröffentlichtes Material.
Salentin, Ursula: Anna Amalia : Wegbereiterin der Weimarer Klassik. - Köln ; Wien [u.a.] : Böhlau, 2001.
Signatur: 1706569-B.Neu
Eine Biographie über Anna Amalia, Nichte Friedrichs des Großen und der Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenbach, die als das charismatische Zentrum des Weimarer Hofes gilt. Sie holte Wieland als Prinzenerzieher in ihre Residenz und unterhielt freundschaftliche Kontakte zu Goethe und Herder. Doch stand ihr Name lange im Schatten jener Dichter und Denker, die sie förderte.
Stein, Marietta: Plötzlich war der Morgen da : Chronik eines Abschieds. - 2. Auflage. - Frankfurt : Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2001.- (Fischer-Taschenbücher ; 14611 : Frau in der Gesellschaft)
Signatur: 1682903-B.Neu
Die Geschichte eines starken Bündnisses von zwei Frauen gegen den Krebs, das nur durch den Tod getrennt werden konnte. Brustkrebs ist die häufigste Krebsdiagnose von Frauen im mittleren Lebensalter. Zahlreiche Sachbücher und Erfahrungsberichte zum Thema sind in den letzten Jahren auf dem Buchmarkt erschienen. Marietta Stein versucht einen anderen Weg: Zwar beschreibt auch sie einen Kampf - im Unterschied zu anderen AutorInnen gibt sie ihn jedoch auch dann nicht auf, als er längst verloren ist. Sie lehnt sich auf, sie will sich dem Tod nicht fügen. Das gibt ihr, als Begleiterin der Geliebten, mehr Kraft als allen Freunden und Verwandten zusammen: Immer wieder informiert sie sich (und damit auch die LeserInnen) aufs Genaueste, immer wieder setzt sie alle Hebel in Bewegung, um die beste Therapie für die Freundin verfügbar zu machen. Bis zuletzt leugnet sie die Macht ihres ärgsten Gegners, des Todes, der ihr das Liebste endgültig nehmen will...
Stern, Carola: "Alles, was ich in der Welt verlange" : das Leben der Johanna Schopenhauer. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2003.
Signatur: 1705229-B.Neu
Johanna Schopenhauer, Mutter Arthur Schopenhauers, erfolgreiche Romanautorin und Reiseschriftstellerin, befreundet mit Goethe und mit vielen anderen Berühmtheiten ihrer Zeit, war eine Geselligkeits- und Lebenskünstlerin, die selbstbestimmt zu handeln wusste und doch immer wieder bereit war sich anzupassen. Johanna Schopenhauer war schon Mitte Vierzig, als sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Bald galt sie als eine der ersten und erfolgreichen Berufsschriftstellerinnen ihrer Zeit. Die erste Leserin war immer Adele, die Tochter und treueste Gefährtin der Mutter. Mit Arthur hingegen, dem Sohn und später so berühmten Philosophen, kam es schon früh zum Bruch. Eine zärtliche Mutter ist Johanna Schopenhauer nie gewesen.
Über die Faszination des Unsagbaren : Anna Mitgutsch - Eine Monographie. - Frankfurt/Main [u. a.] : Peter Lang Verlag, 2003.
Signatur: 1702572-B.Neu
Diese Arbeit versteht sich als literaturwissenschaftliche Beschreibung und Analyse von Anna Mitgutschs bisherigem Gesamtwerk. Darunter sind nicht nur ihre sechs Romane Die Züchtigungen, Das andere Gesicht, Ausgrenzung, In fremden Städten , Abschied von Jerusalem und Haus der Kindheit zu verstehen, sondern auch ihre Aufsätze und Vorträge, ihre Rezensionen und ihre poetologischen Vorlesungen Erinnern und Erfinden. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk auf ihrem literarischen Oeuvre, das nach den übergeordneten Leitmotiven "Zeit und Erinnerung", "Ich und das Andere" und "Fremdsein als Grunderfahrung" untersucht wird. Diese Arbeit ist als eine Möglichkeit zu verstehen, sich dem literarischen Schaffen von Anna Mitgutsch anzunähern und ihm gerecht zu werden.
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