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NewsLetter 44: Arbeit, Beruf & Wirtschaft

 
Niederkofler, Heidi: "... und halten wir es für äußerst peinlich, einen bestehenden Spalt in die Öffentlichkeit zu zerren" : Annäherungen an die Postbeamtinnen-Vereine Beamtinnensektion bzw. Zentralverein und Reichsverein. - Wien, Univ., Dipl. - Arb., 2000.
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Einen Beitrag zu den kaum beforschten österreichischen Frauenbewegungen liefert diese historische Arbeit, die die prägewerkschaftlichen Postbeamtinnenvereine Beamtinnensektion bzw. Zentralverein und Reichsverein in einer Geschichte der bürgerlichen Frauenbewegung verortet. Die beiden ersteren hatten ein Naheverhältnis zum radikalen Allgemeinen österreichischen Frauenverein und zur Sozialdemokratie, während sich der Reichsverein in erklärter Differenz zu ersteren konstituierte und vor allem zu Beginn stark an den Postbeamtenvereinen orientierte. Die 'Beamtinnen' bei der Post, die zu den ersten Frauen im öffentlichen Dienst in der Monarchie gehörten und die größtenteils in prekären Berufsfeldern beschäftigt waren, strebten schon Ende des 19. Jahrhunderts eine geschlechtsspezifische Organisierung an. Das zunehmende Verschwinden weiblicher Öffentlichkeiten nach dem Ersten Weltkrieg verbunden mit einer gleichzeitigen Aufwertung heterosexueller Zusammenhänge zeigte sich auch an den Postbeamtinnenvereinen: sie gingen 1919 in die gemischtgeschlechtliche Technische Union und die Gewerkschaft der Postangestellten Deutschösterreichs auf (Heidi Niederkofler).

© Nationalbibliothek, 2000
last update: 10.10.2000


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