Arroyo, Manuel: Praxis des Bundesgerichts zur Gleichberechtigung von Mann und Frau (1848-1981) : eine rechtshistorische Analyse mit besonderer Berücksichtigung der Auseinandersetzungen um die politische Gleichstellung der Frau in der Schweiz. Basel [u.a.] : Helbing und Lichtenhahn, 2001. (Basler Studien zur Rechtswissenschaft : Reihe B, Öffentliches Recht ; 64)
Signatur: 1664672-B.Neu
Die vorliegende Studie zeichnet die einschlägige Rechtssprechung des Bundesgerichts von 1848 bis hin zur verfassungsmässigen Verankerung des Gebotes der Gleichberechtigung von Mann und Frau im Jahre 1981 nach. War die Judikative in diesem zeitraum Gleichstellungsanliegen gewogener als die beiden anderen Staatsgewalten? War sie im Vergleich zum jeweiligen Zeitgeist gleichstellungsoffen? Inwiefern war das für die Entscheidungsfindung im Einzelfall zentrale richterliche Vorverständnis von der geschlechtsspezifischen, d.h. auf der Ungleichheit von Mann und Frau beruhenden Sozialisation geprägt? Muss aufgrund der bis zum heutigen Tag anhaltenden Ungleichbehandlung der Frau in der sozialen Wirklichkeit das Recht nicht als relativ untaugliches Instrument zur Verwirklichung materieller Chancengleichheit qualifiziert werden? Ist die Gleichstellung der Geschlechter nicht primär ein gesellschaftliches Problem, das solange ungelöst bleiben wird, als die Sozialisation des Menschen, insbesondere seine Erziehung in Familie und Grundschule, nicht geschlechtsneutral erfolgt?
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