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NewsLetter 77: Feministische Theorie & Philosophie
Signatur: 1778977-B.Neu
Die Frage der Legitimität von Rechts- und Herrschaftsordnungen, eine der zenralen Problemstellungen der politischen Theorie, veränderte in der Moderne sukzessive ihre Bedeutung. Die Entstehung moderner Massendemokratien verringerte keineswegs die Relevanz dieser Frage, sondern verstärkte diese eher noch, da "Transzendenz"-Lösungen zunehmend unbrauchbar wurden und auf fragilere "Immanenz"-Modelle zurückgegriffen werden musste. Das Legitimitätsproblem kann nicht mehr qua Zuschreibung religiöser oder dynastischer Souveränität gelöst werden; ebenso wenig kann die Alternative heißen, die Leerstelle der Legitimität moderner Demokratien stillschweigend als Schwachpunkt zu akzeptieren und möglichst unerwähnt zu lassen oder auf den Aspekt der "Ewigkeitsgarantie" bestimmter Verfassungsartikel zu reduzieren. Howson, Alexandra: Embodying gender. - London [u.a.] : Sage, 2005.
Signatur: 1774564-B.Neu
Die Autorin bietet einen kritischen Überblick über die verschiedenen Körperkonzepte in der Soziologie, in der Philosophie und in der feministischen Theorie. Sie führt die verschiedenen Forschungsstränge zusammen und zeigt Wege auf, die feministische Perspektive in die soziologische Theorie zu integrieren und umgekehrt. Das für StudentInnen und WissenschaftlerInnen gleichermaßen interessante Buch stellt alle Schlüsselkonzepte auf dem Gebiet vor und präsentiert eine eingehende Analyse der wichtigsten Texte feministischer Körper-Theorie. Die Kategorie Geschlecht im Streit der Disziplinen / Marlen Bidwell-Steiner, Karin S. Wozonig (Hg.). - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2005. - (Gendered Subjects ; 1)
Signatur: 1771529-B.Neu-Per.1 Inhalt
Angeregt durch die erste Ringvorlesung im Rahmen des Studienschwerpunkts "Gender Studies" an der Universität Wien analysieren in diesem Buch WissenschafterInnen unterschiedlicher Disziplinen die Kategorie Geschlecht. Sie schreiben dabei unter anderem über die Bedeutung von Geschlecht in der Geschichte und der Gegenwart ihres Forschungsfeldes und über ihr persönliches Erkenntnisinteresse. Die vielfältigen Perspektiven zeigen die Bedeutung interdisziplinärer Auseinandersetzung für die Querschnittsmaterie "Gender Studies" auf und bieten zugleich einen guten Überblick über die Präsenz von Frauen- und Geschlechterforschung in den einzelnen Fächern. Lorber, Judith: Gender inequality : feminist theories and politics. - 3rd ed. - Los Angeles : Roxbury Publishing Company, 2005.
Signatur: 1777516-B.Neu
Ist der Feminismus tot oder wurde er zum Mainstream? Welche Errungenschaften brachte er in den letzten 40 Jahren und was muss noch getan werden? Brauchen wir einen neuen Feminismus? Diesen und ähnlichen Fragen stellt sich Judith Lorber in dieser neu aufgelegten und erweiterten Studie über die verschiedenen feministischen Theorien der zweiten Frauenbewegung, über ihre Divergenzen und Konvergenzen. Außerdem zeigt sie die Richtungen auf, in die sich der postmoderne Feminismus aufmacht. Wollrad, Eske: Weißsein im Widerspruch : feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion. - Königstein / Taunus : Helmer, 2005.
Signatur: 1774179-B.Neu
Erstmals in deutscher Sprache wird hier die Normativität von Weißsein als "Rasse"-Konstrukt und gewaltvolle gesellschaftliche Realität problematisiert. Die Entstehungsgeschichte "Weißer Vorherrschaft", die Politik von Rassifizierung und ihre theologische Legitimation werden interdisziplinär analysiert. Die Darstellung dokumentiert historische Prozesse des "Weiß-Werdens" verschiedener Gruppen sowie die konzeptuelle Instabilität der Kategorie "Weißsein". Neben den Grundlagen der "Critical Whiteness Studies" thematisiert die Autorin auch Schwachstellen hiesiger Rassismus- und Geschlechterforschung im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit postkolonialer Theoriebildung und bietet Ansätze für antirassistische Bündnisarbeit.
