Ali, Ayaan Hirsi: Ich klage an : Plädoyer für die Befreiung der muslimischen Frauen / Aus d. Niederländ. von Anna Berger u. Jonathan Krämer. - 6. Aufl. . - München [u.a.] : Piper, 2005.
Signatur: 1781333-B.Neu
"Um ihre künftige Funktion als Söhnefabrik möglichst gut ausüben zu können, wird allen Mädchen von klein auf beigebracht, sich unterzuordnen. Unter Gott, Vater, Bruder, Familie und Clan. Je besser dies einer Frau gelingt, für desto tugendhafter hält man sie." Ayaan Hirsi Ali weiß, wovon sie redet: Der Zwangsheirat, die ihr Vater für sie geplant hatte, konnte sie sich nur durch Flucht entziehen - und das hieß den Bruch mit ihrer Familie, ihren bisherigen Freunden, ihrer gesamten Umgebung. Seitdem kämpft sie für ihre Schicksalsgenossinnen, damit sie nicht mehr nur "Söhnefabriken" sind, dass sie studieren können, dass endlich sie selbst und nicht mehr die Männer bestimmen können, wie sie leben wollen. Nach dem Attentat auf ihren Mitautor Theo van Gogh mußte Ayaan Hirsi Ali untertauchen. In ihrem Versteck schrieb sie den letzten Beitrag zu diesem Buch.
Epstein, T. Scarlett: Swimming upstream : a Jewish refugee from Vienna. - London : Mitchell, 2005.
Signatur: 1783816-B.Neu
T. Scarlett Epstein (geb. Trude Grünwald) schildert in ihrer bemerkenswerten Autobiographie ihre jüdische Kindheit in Wien, die Flucht vor den Nationalsozialisten, die die Familie auf abenteuerliche Weise über Yugoslawien und Albanien schließlich nach England führte. Um zu überleben wird sie Näherin in einer Textilfabrik und erkämpft sich einen akademischen Grad über eine Abendschule. Als Anthropologin und Ökonomin, die jahrelang in Indien und Papua Neuguinea forscht, kann sie schließlich auch eine akademische Karriere beginnen. Persönliche Schicksalschläge, Krankheiten, aber auch privates Glück in einer idealen Partnerschaft markieren die Fixpunkte in diesem interessanten Frauen- und Emigratinnenschicksal.
Görtemaker, Heike B.: Ein deutsches Leben : die Geschichte der Margret Boveri ; 1900-1975. - München : Beck, 2005.
Signatur: 1775419-B.Neu
Margaret Boveri war die herausragende deutsche Journalistin ihrer Zeit. Ihr Leben verkörpert die Grunderfahrungen einer Generation, deren Weg durch zahlreiche historische Brüche im 20. Jahrhundert bestimmt war. Während des "Dritten Reiches" als Korrespondentin in Stockholm, New York und Lissabon tätig, setzte sich Boveri nach dem Krieg für die Wiedervereinigung Deutschlands ein. Heike B. Görtemaker zeichnet den Lebensweg dieser ungewöhnlichen Frau nach, zu deren Freundes- und Bekanntenkreis so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Wilhelm Conrad Röntgen, Theodor Heuss, Ernst von Weizsäcker, Freya von Moltke, Ernst Jünger, Gottfried Benn und Uwe Johnson zählten.
Klösch, Christian: "Gegen Rassenhass und Menschennot" : Irene Harand ; Leben und Werk einer ungewöhnlichen Widerstandskämpferin / Kurt Scharr; Erika Weinzierl. - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2004.
Signatur: 1779539-B.Neu-Sond
Dieses Buch stellt Leben und Werk der weitgehend unbekannten österreichischen Widerstandskämpferin Irene Harand (1900-1975) vor. Die drei AutorInnen zeichnen ihr Leben anhand bisher unerforschter und zum Teil schwer zugänglicher Quellenmaterialien aus Moskauer, New Yorker und Wiener Archiven nach. Irene Harand begründete den "Weltverband gegen Rassenhass und Menschennot", gab die antinazistische Wochenzeitschrift "Gerechtigkeit" heraus, war Verfasserin einer Kampfschrift gegen Hitler und Mitinitiatorin der ersten "Österreichischen Volkspartei". Seit 1933 war sie unermüdlich im Einsatz, um vor der dem Nationalsozialismus zu warnen. Beim Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich 1938 befand sich Irene Harand gerade in Frankreich - ein Zurück war unmöglich. Sie führte ihre Arbeit im Exil in New York fort.
Merkel, Angela: Mein Weg : ein Gespräch mit Hugo Müller-Vogg. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2005.
Signatur: 1776938-B.Neu
Mit der Frau, die die CDU verändert hat, und die mittlerweile zur ersten Bundeskanzlerin Deutschlands gewählt wurde, hat Hugo Müller-Vogg (politischer Kommentator und Kolumnist) zehn intensive Gespräche geführt: über ihre Motive und Prinzipien, über ihr Leben in der DDR, über ihre außergewöhnliche Karriere, über ihre politischen Vorstellungen und Ziele. Die meisten Interviews fanden im Sommer 2003 statt, das letzte im Juni 2005, unmittelbar nach ihrer Nominierung zur Kanzlerkandidatin.
Nafisi, Azar: Lolita lesen in Teheran. - München : Deutsche Verlags-Anstalt, 2005.
Signatur: 1779117-B.Neu
Als die iranische Literaturprofessorin Azar Nafisi den Schleier nicht länger tragen will, wird sie von der Universität Teheran verwiesen - und erfüllt sich einen Traum. Zwei Jahre lang kommen sie und sieben ihrer besten Studentinnen jeden Donneratagmorgen heimlich zusammen, um verbotene Klassiker der westlichen Literatur zu lesen. Mit der Lektüre von Vladimir Nabokov, Jane Austen, Henry James und F. Scott Fitzgerald schaffen sie sich Freiräume in der ihnen aufgezwungenen Enge der Islamischen Republik Iran. Aus verstohlen in ihr Haus huschenden schwarz verschleierten Schatten werden junge Frauen in Jeans und bunten Kleidern. Sie öffnen sich der Diskussion über die literarischen Werke und beginnen die eigene Realität, der gegenüber sie sich lange sprachlos und ohnmächtig fühlten, zu hinterfragen und zu verändern.
Nagel, Christine: "In der Seele das Ringen nach Freiheit" - Louise Dittmar : Emanzipation und Sittlichkeit im Vormärz und in der Revolution 1848/49. - Königstein / Taunus : Helmer, 2005.
Signatur: 1779183-B.Neu
Im Vormärz brachten Frauen ihre emanzipatorischen Interessen in die Debatten um eine gesellschaftliche Veränderung ein. Louise Dittmars Leitidee war radikal: Frauen sollten sich selbst Zweck sein. Damit kritisierte Dittmar das idealistische Ehekonzept von der harmonischen Einheit des nach außen agierenden Mannes und der im Häuslichen gefühlvoll wirkenden Frau als ideologisches Konstrukt. Das Diktat "echter" Weiblichkeit empfand sie zeitlebens als Zumutung. Wohl deswegen wurden Louise Dittmars politische Schriften fast vollständig vergessen. Die Historikerin Christine Nagel schließt mit dieser ersten systematischen Analyse von Leben und Werk Louise Dittmars eine Forschungslücke.
Peakman, Julie: Emma Hamilton. London : Haus Publishing, 2005.
Signatur: 1780861-B
Emma Hamiltons (1765-1815) Lebensweg, ihr Aufstieg aus der Armut in die lichten Höhen der englischen Gesellschaft auf Grund ihrer Schönheit ist legendär. Die Autorin beleuchtet ihr Leben mit den zwei wichtigsten Männern ihres Lebens: Sir William Hamilton, dem britischen Botschafter im Königreich Neapel und Horatio Nelson, dem englischen Nationalhelden. Nach dem Tod Nelsons in Trafalgar rächte sich die Gesellschaft für Emmas provozierenden Nonkonformismus. Obwohl Nelson die britische Regierung bat, sich nach seinem Tod um seine Geliebte zu kümmern, wurde dieser Wunsch ignoriert. Emma starb in Calais an Alkoholismus.
Richebächer, Sabine: Sabina Spielrein : "eine fast grausame Liebe zur Wissenschaft" ; Biographie. - Zürich : Dörlemann, 2005.
Signatur: 1780453-B.Neu
Am Abend des 17. August 1904 wird eine junge Russin mit allen Anzeichen einer Hysterie ins Burghölzli, das Zürcher psychiatrische Krankenhaus, eingeliefert. Für C. G. Jung bietet sich die Gelegenheit, an Sabina Spielrein zum ersten Mal Freuds Methode auszuprobieren. Die Therapie schlägt an, und noch aus dem Burghölzli heraus nimmt die wissensdurstige Patientin ein Medizinstudium auf. Als Jung und sie ein leidenschaftliches Liebesverhältnis beginnen, hat die Psychoanalyse ihren ersten Skandal. Diese Biographie erzählt, wie aus dem jüdischen Mädchen aus Rostow am Don eine eigenständige Wissenschaftlerin ersten Ranges wird, eine Pionierin in der Erforschung der kindlichen Seele. Ein unruhiges, mutiges und bewegendes Leben, das unter Hitlers Mordkommandos ein frühes und tragisches Ende findet.
Rieger, Eva: Nannerl Mozart : das Leben einer Künstlerin. - Frankfurt am Main [u.a.] : Insel Verlag, 2005.
Signatur: 1782454-B.Mus
Ihr Vater Leopold zählte die hochbegabte Tochter, die komponieren und improvisieren konnte, zu den besten Tastenspielerinnen der Welt. Doch während die Emanzipationsbewegungen des Bürgertums aufgeklärtes Gedankengut und neue Lebensentwürfe für den Mann eröffnen, wird die Frau kulturell "ausgebürgert". Wolfgang befreit sich vom väterlichen Zwang und geht in Wien eigene Wege, die ihn auf die höchsten Höhen der Musik führen, während Nannerl im Salzburger Elternhaus das Gesinde beaufsichtigt und Hausmusik pflegt. Als die Dreiunddreißigjährige auf Wunsch ihres Vaters einen Witwer heiratet, zahlt ihr der Ehemann nach der Hochzeitsnacht eine "Morgengabe" als Belohnung für ihre Jungfräulichkeit. Alle Eigenschaften, die zum künstlerischen Schaffen notwendig sind: Freiräume, Lebenserfahrung, öffentliche Anerkennung und berufliche Tätigkeit, gelten für sie nicht. Sie akzeptierte diese Rolle, stützte den Vater in Sorgenzeiten, liebte die Geselligkeit mit Kartenspiel und Maskenbällen, war eine leidenschaftliche Theatergängerin und legte mit der Aufbewahrung der Familienbriefe den Grundstein zur Mozartforschung.
Rogger, Franziska: Einsteins Schwester : Maja Einstein - ihr Leben und ihr Bruder Albert. - Zürich : Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2005.
Signatur: 1779656-C.Neu
Dies ist die spannende und zeittypische Lebensgeschichte der Dr. Maja Winteler-Einstein - die erste Publikation zu Albert Einsteins Schwester. Die Bekanntheit ihres Bruders bringt es im Einstein-Jahr mit sich, als Kontrastbild den Lebensentwurf einer Frau nachzuzeichnen, die zu klug war, um ein angepasstes Frauenleben zu führen, aber zu wenig rebellisch, um ganz mit Konventionen zu brechen. Die junge Maja Einstein gehörte zur Avantgarde, dissertierte in Bern und lebte mit ihrem Mann, dem Juristen Paul Winteler, zehn Jahre in Luzern. Dann stieg das Paar aus dem bürgerlichen Stadtleben aus und erfüllte sich in der Toskana den Traum der Selbstverwirklichung und Selbstversorgung. Von den Faschisten vertrieben, fand Maja bis zu ihrem Tod Unterschlupf bei ihrem Bruder Albert in Princeton/USA.
Steer, Martina: Bertha Badt-Strauss (1885-1970) : eine jüdische Publizistin. - Frankfurt [u.a.] : Campus Verlag, 2005. - (Campus Judaica ; 22)
Signatur: 1443482-B.Neu-Per.22
Bertha Badt-Strauss war in den 20er und 30er Jahren eine der bekanntesten Publizistinnen in Deutschland. Als Zionistin zählte sie zu den VertreterInnen der jüdischen Erneuerungsbewegung um Martin Buber und Franz Rosenzweig. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit edierte sie Texte unter anderem von Heinrich Heine, Rahel Varnhagen, Fanny Lewald und Moses Mendessohn. 1939 emigrierte sie in die USA, wo sie beruflich schnell wieder Fuß fassen und für die Emigrantenpresse schreiben konnte. Eine ungewöhnliche Lebensgeschichte, anschaulich erzählt.
Woolley, Benjamin: Byrons Tochter : Ada Lovelace - die Poetin der Mathematik. - 1.Aufl. . - Berlin : Aufbau Taschenbuch Verl., 2005.
Signatur: 1784387-B.Neu
Das Leben der Lady Augusta Ada King Byron Countess of Lovelace stand von Beginn an im Spannungsfeld zwischen ihrem berühmt-berüchtigten Vater Lord Byron, der wie kein anderer den Mythos des "poète maudit" verkörpert, und ihrer rationalen, kontrollsüchtigen Mutter Annabella. Nach dem skandalträchtigen Scheitern der elterlichen Ehe versuchte Adas Mutter stets, ein erzieherisches Gegengewicht zum "romantischen Erbe" des Vaters zu schaffen. Schon früh entwickelte Ada ein naturwissenschaftliches Interesse, später stand sie mit den zentralen Denkern ihrer Zeit in regem Kontakt. Ihr Ruf als Wegbereiterin der Computersprachen machte sie zur Symbolfigur weiblichen Wirkens in den Naturwissenschaften. Doch sie führte auch ein ganz anderes Leben: Auf der Suche nach Leidenschaft hatte sie zahlreiche Liebesaffären, konsumierte Drogen, machte Spiel- und Wettschulden und stieß immer wieder an die Grenzen weiblicher Selbstentfaltung.
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