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ARIADNE-Newsletter 35

Sprache & Literatur

Bird, Stephanie: Recasting historical women : female identity in German biographical fiction. - Oxford [u.a.] : Berg, 1998.
Signatur: 1533413-C.Neu
Acht zeitgenössische deutsche Romane, die historische Frauenpersönlichkeiten zum Gegenstand haben, werden von Stephanie Bird kritisch untersucht. Die Protagonistinnen sind: Cornelia Goethe, Caroline Schlegel-Schelling, Karoline von Günderode und Charlotte Corday. Im weiteren Zusammenhang mit dem Thema werden Fragen der weiblichen Identität, der feministischen Kritik, der literarischen Techniken und der Geschichtsschreibung diskutiert.

Bohler, Liette: Der Mythos der Weiblichkeit im Werke Max Frischs. - New York [u.a.] : Lang, 1998. - (Studies on themes and motifs in literature ; 36)
Signatur: 1418410-B.Neu-Per.36
Die Identitäts- und Rollenproblematik sind die Leitmotive in Max Frischs Werk, die in der Literaturkritik am meisten Beachtung fanden. Daß diese Problemkreise, die bei Frisch fast ausschließlich von männlichen Protagonisten dargestellt werden, jedoch sehr eng mit der Weiblichkeitskonzeption und der Geschlechterproblematik verbunden sind, fand bisher in der Forschung kaum Beachtung. Die Frauengestalten in Frischs Werk spielen eine zentrale Rolle bei der männlichen Identitätssuche und Ich-Findung, da sie der männlichen Figur Material zur Selbstbetrachtung liefern, indem sie ihm als Spiegel dienen. In der Analyse seiner Beziehung zur Frau hofft der männliche Held, eine Antwort auf seine existentiellen und ontologischen Fragen zu finden. Unter dem Aspekt der feministischen Literaturkritik untersucht die vorliegende Arbeit die ästhetische Form und Funktion der literarischen Weiblichkeitsentwürfe in Frischs Oeuvre.

Cahn, Victor L.: Gender and power in the plays of Harold Pinter. - Houndmills, Ba. : Macmillan, 1998
Signatur: 1530704-B.Neu-
Der Autor ordnet Harold Pinter zu den TheaterschriftstellerInnen des 20. Jahhunderts, die Lebenssinnfragen in einer fragmentierten und unergründlichen Welt stellen. In den Stücken des englischen modernen Autors wird die Sinnfrage ein Kampf für die Sicherheit durch Kontrolle über Territorium und Menschen wobei der Geschlechterkampf im Mittelpunkt steht. Männer dominieren die physische Ebene, Frauen liefern den emotionalen Background. Pinter dramatisiert wie diese Geschlechterdifferenz nicht allein auf sozialen Konstrukten basiert, sondern auf in den Menschen innewohnenden Eigenheiten beruht.

Daffa, Agni: Frauenbilder in den Romanen "Stine" und "Mathilde Möhring" : Untersuchungen zu Fontane. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Gießener Arbeiten zur neueren deutschen Literatur und Literaturwissenschaft ; 19)
Signatur: 1237809-B.Neu-Per.19
Frauen spielen in den Romanen Fontanes, das zeigen allein die Titel, eine besondere, zentrale Rolle. Die Arbeit nimmt das zum Anlaß, zwei Texte genauer zu betrachten und die darin enthaltenen Frauenbilder zu untersuchen. Geliefert wird eine umfassende Merkmalsanalyse. Deutlich wird so die spezifische Frauenproblematik in der wilhelminischen Zeit. Fontane, der nur das Leben schildern will, arbeitet doch an der gesamtgesellschaftlichen Aufwertung der Frauen mit, gerade indem er sich ihrer Schicksale annimmt und diese in den Mittelpunkt des erzählerischen Interesses stellt.

Doriani, Beth Maclay: Emily Dickinson : daughter of prophecy. - Amherst : Univ. of Massachusetts Press, 1996.
Signatur: 1539684-B.Neu
Welche rhetorischen Strategien benützen Frauen, die im patriarchalen Neu-Eingland des 19. Jahrhunderts von der Rolle der Predigerin ausgeschlossen waren, um sich trotzdem in die Tradition der Propheten-Literatur einbringen zu können? Diese Frage untersucht die Autorin anhand von Emily Dickinson, die sich sowohl poetische und religiöse Autorität verschafft und sich damit in die Reihe von Autoren, wie Emerson, Thoreau und Whitman eingeordnet hat.

Furman, Jan: Toni Morrison's fiction. - Columbia : Univ. of South Carolina, 1996. - (Understanding contemporary American literature)
Signatur: 1539714-B.Neu
Die Autorin untersucht sechs Romane, eine Kurzgeschichte und ein literaturkritisches Werk, um der kreativen Entwicklung bei Toni Morrison nachzugehen und deren Einflüsse auf die zeitgenössische Literatur nachzuzeichnen. Neben der Werkanalyse wird auch die Biographie der Autorin beleuchtet, ihr eifriges Interesse am kommunalen Leben der AfroamerikanerInnen.

Gendering German studies new perspectives on German literature and culture / ed. by Margaret Littler. - Oxford : Blackwell, 1997.
Signatur: 1540307-B.Neu
Anhand eines breiten Spektrums kultureller Themen wird das produktive Sich-Überschneiden von Feminismus und Germanistik gezeigt. Geschlecht als zentrale analytische Kategorie wird zum Ausgangspunkt für Untersuchungen, die vom Mittelalter bis zur Gegenwart reichen, die Aspekte der Populärkultur und des Films ansprechen und die Auswirkung der institutionellen und sprachlichen Strukturen auf das Leben von Frauen zeigen.

Görlacher, Evelyn: Zwischen Ordnung und Chaos : Darstellung und Struktur des Lachens in zeitgenössischen Texten von Frauen. - Hamburg : Kovac, 1997. - (Poetica ; 27)
Signatur: 1523622-B.Neu-Per.27
Das Lachen wird in diesem Buch zum Gegenstand einer literaturwissenschaftlichen Untersuchung. Die Fahndung nach dem literarischen Lachen ist gerade in einem Textkorpus wie dem der "Frauenliteratur", in dessen Programm Subversion oder Dekonstruktion der Ordnung zu zentralen Momenten geworden sind, naheliegend. Die untersuchten Autorinnen sind: Ingeborg Bachmann, Irmtraud Morgner, Christa Wolf und Elfriede Czurda. Die untersuchten Texte kreisen um die Situation der Frau im Patriarchat.

Gorrara, Claire: Women's representations of the occupation in post-'68 France. - Houndsmills, Ba : Macmillan, 1998.
Signatur: 1536596-B.Neu-
Die Autorin bietet hier eine Analyse von Werken französischer Schriftstellerinnen der "älteren" Generation, die während des Zweiten Weltkrieges bereits erwachsen waren - und Widerstand leisteten oder zu dieser Zeit geboren wurden. Speziell werden Lucie Aubrac, Frédérique Moret, Marguerite Duras, Violette Maurice, Clara Malraux, Marie Gatard, Mireille Albrecht in diesen Kontext gestellt. Interessant für diese Untersuchung ist vor allem wie: die Texte dieser Autorinnen in die Themen "Widerstand, Besatzung, Judenvernichtung" mit einem wachsenden Bewußtsein für Geschlechterverhältnisse, Identität und politischen Aktivismus hineingingen und diese Texte von einer jüngeren Schriftstellerinnen-Generation rezipiert wurden.

Grenzüberschreitungen : Festschrift für Gertrud Fussenegger / Frank-Lothar Kroll (Hrsg.). - Bonn : Langen Müller, 1998.
Signatur: 1538168-B.Neu
Gertrud Fussenegger, 1912 in Pilsen geboren, vollendete am 8. Mai 1997 ihr 85. Lebensjahr. Dieses Jubiläum bot Gelegenheit, Bilanz zu ziehen über ein reichhaltiges literarisches Schaffen. Freunde und Weggefährten der Autorin, aber auch Literaturwissenschaftler und Persönlichkeiten des deutschen, österreichischen und israelischen öffentlichen Lebens äußern sich im vorliegenden Band zum vielschichtigen Wirken der Dichterin und beschäftigen sich mit Themen aus ihrem engeren und weiteren Schaffensumfeld. Der zweite Teil des Bandes bringt Texte der Dichterin selbst zum Abdruck.

Lewes, Darby: Dream revisionaries : gender and genre in women's utopian fiction ; 1870-1920. - Tuscaloosa [u.a.] : Univ. of Alabama Press, 1995.
Signatur: 1539683-B.Neu
Britische und amerikanische utopische Literatur von Frauen zwischen 1869 und 1920 ist Gegenstand dieses Buches. Sie hat vielfältige Themen (feministische, antifeministische, sozialistische, kapitalistische), spielen in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten - gemeinsam ist ihr nur die Herkunft der Autorinnen (Schriftstellerinnen der anglosächsischen Mittelschicht). Es wird die literarische, soziale und historische Voraussetzung für dieses plötzliche Aufleben utopischer Frauenliteratur untersucht, aber auch die Vorläuferinnen für diese Art von Literatur seit dem 17. Jahrhundert werden gewürdigt.

Marguerite Duras : lectures plurielles / sous la direction de Catherine Rodgers et Raynalle Udris. - Amsterdam : Rodopi, 1998. - (Faux titre ; 144)
Signatur: 1238985-B.Neu-Per.144
Das Buch ist Ergebnis eines internationalen Kolloquiums über Marguerite Duras, das 1996 stattfand - kurz vor ihrem Tod. Die Beiträge von "Lectures plurielles" loten die Vielfalt ihres Werkes aus und spiegeln eine Vielfalt methodischer Vorgangsweisen: Strukturalismus; Hermeneutik, Semiotik, Feminismus etc.

Meier, Franziska: Emanzipation als Herausforderung : rechtsrevolutionäre Schriftsteller zwischen Bisexualität und Androgynie. - Wien [u.a.] : Böhlau, 1998. - (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur ; 46)
Signatur: 1182160-B.Neu-Per.46
Künstler, die ins Fahrwasser des Nationalsozialismus oder Faschismus gerieten, gelten gemeinhin als misogyn. Bis heute sind die Vorstellungen vom verklemmten Ernst Jünger, vom eitlen Pierre Drieu la Rochelle, vom Exhibitionisten Malaparte und vom Antisemiten Céline, der von seinen Sexualproblemen ablenken wollte, gang und gäbe. Bei einer ideologisch nicht vorbelasteten Lektüre erweisen sich ihre misogynen Kommentare indes als eine Facette in einer sehr vielschichtigen und offenen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Geschlechterwandels. Sie diagnostizierten schon früh den anthropologischen Prozeß der Emanzipation und spielten seine tiefgreifenden Konsequenzen in aller Radikalität durch.

Müller, Anja: Angela Carter : identity constructed/deconstructed. - Heidelberg : Winter, 1997. (Britannica et Americana; Folge 3 ; 17)
Signatur: 879774-B.Neu-Per.3,17
Die britische Autorin Angela Carter (1940 - 1992) stellt in ihrem Werk radikale Fragen und gibt radikale Antworten. Sie stellt nicht nur die Konstruktion des Selbst in den Mittelpunkt sondern bietet auch subversive Identitätskonzepte, um diese Konstruktionen zu hinterfragen. Die Arbeit behandelt Carter im Lichte ihrer feministischen Grundposition und des poststrukturalistischen Diskurses.

Müller, Ulrike: Auch wider dem Verbote : Else Lasker-Schüler und ihr eigensinniger Umgang mit Weiblichkeit, Judentum und Mystik. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1997. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1493)
Signatur: 1033065-B.Neu-Per.1,1493
Auf der Basis eines kritisch-feministischen Untersuchungsansatzes werden Sprach-, Geschichts- und Ideenzusammenhänge zwischen Judentum, Mystik und Leben und Werk Else Lasker-Schülers hergestellt. Zu der beabsichtigten Konfrontation zwischen Positionen traditioneller und feministischer Literaturwissenschaft kommt es vor allem bei der Offenlegung der patriarchalen Rezeption. Eine entsprechend veränderte Sicht bestimmt auch die umfangreichen Gedichtinterpretationen: Leben, Werk und Wirkung Else Lasker-Schülers erscheinen im historischen und aktuellen Kontext der Suche nach einer weiblichen Gegenkultur und nach weiblicher Authentizität. Ein gänzlich neues Forschungskapitel wird in der Auseinandersetzung mit Else Lasker-Schülers Beziehungen zu Frauen aufgeschlagen. Zum einen wird die These ihrer Frauenfeindlichkeit ad absurdum geführt, zum anderen werden ihr Lebensentwurf und ihre Vorstellungen von Weiblichkeit unter neuen Vorzeichen betrachtet.

Plesch, Bettina: Die Heldin als Verrückte : Frauen und Wahnsinn im englischsprachigen Roman von der Gothic Novel bis zu Gegenwart. - Pfaffenweiler : Centaurus-Verl., 1995. - (Frauen in der Literaturgeschichte ; 4)
Signatur: 1433123-B.Neu.Per.4
Die Heldin des Grusel- oder Schauerromans - ob Mary Wollstonecraft oder Charlotte Brontes in früheren Jahrhunderten oder ‚gegenwärtige' Autorinnen wie Janet Frame oder Sylvia Plath - sind gefangen in einer eigenen, nicht mehr durchschaubaren, nicht mehr kontrollierbaren Welt. Sie sind auf sich selbst angewiesen, wenn sie überleben wollen in der Ambivalenz des Raumes, den ihnen das Patriarchat zugesteht: des Innenraumes, der Gefangenschaft wie Zuflucht sein kann - die Burg, das Irrenhaus. Diese Untersuchung stellt bestimmte, von Frauen verfaßte Romane in eine Tradition: die des Gruselromans. Sie verdeutlicht Verbindungen quer durch die Jahrhunderte: Wahnsinn als Bindeglied.

Prinzinger, Michael: Mythen, Metaphern und Metamorphosen : weibliche Parodie in der zeitgenössischen griechischen Literatur. - Stuttgart [u.a.], Metzler, 1997. - (Ergebnisse der Frauenforschung ; 45)
Der Schwerpunkt dieser Untersuchung über das Phänomen "Frauenliteratur im zeitgenössischen Griechenland" liegt auf den postmodernen weiblichen Schreibweisen der 70er und 80er Jahre: Autorinnen setzten sich mit angloamerikanischen Einflüssen, etwa durch die Beat-Literatur, auseinander, aber auch mit Dogmen, die in Reaktion auf die siebenjährige Militärjunta die "Politisierung" von Literatur und eine "nonkonformistische Underground-Mentalität" zur ästhetischen Norm erhoben.

Romanticism and gender / ed. by Anne Janowitz for the English Association. - Cambridge : Brewer, 1998. - (The English Association: Essays and studies ; N.S.,51.1998)
Signatur: 887193-B.Neu-Per.N.S.,51.1998
Die Literatur der Romantik (1770 - 1830) kommt zunehmend in den Focus der feministischen Literaturwissenschaft. Emily Dickinson, Letitia Landon und Anna Letitia Barbauld werden im Kontext zu Klasse, Sozialem Geschlecht, Geschlechtsidentität, Imperialismus behandelt. Wobei die Idee des Romantizismus, sowohl als konzeptuelles Modell als auch als Periode innerhalb von Zeit und Raum, von WissenschaftlerInnen (z.B.: Gary Kelly, Bridget Bennett, Daria Donnelly, Josephine McDonagh) neu überdacht werden.

Rosenberger, Nicole: Poetik des Ungefügten : zur Darstellung von Krieg und Verfolgung in Ilse Aichingers Roman "Die größere Hoffnung". - Wien : Braumüller, 1998. - (Untersuchungen zur österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts ; 13)
Signatur: 947217-B.Neu.13
Über Jahrzehnte hinweg ist Ilse Aichingers Erstlingsroman "Die größere Hoffnung" vor dem Hintergrund christlicher Erlösungsmuster rezipiert worden. Gegenüber einer Folge von Interpretationen, die den verstörenden Gehalt der erzählten nazistischen Verfolgungsgeschichte stillstellen, setzt die Lektüre hier bei den Widersprüchlichkeiten, den paradoxen Bildern und Erzählstrategien dieses frühen Nachkriegsromans an. Nicht die Uneindeutigkeit der Literatur Ilse Aichingers aufzulösen ist das Ziel, sondern sie aufzuspüren, nachzuzeichnen und nach ihrer Funktion zu befragen. Auf diese Weise wird der Blick freigegeben auf einen Text, der durch sein anspruchsvolles ästhetisches Programm besticht - gerade durch die inhaltlichen wie formalen Brüche, durch die Poetik des Ungefügten.

Wansink, Susan: Female victims and oppressors in novels by Theodor Fontane und François Mauriac. - New York : Lang, 1998. - (Currents in comparative Romance languages and literatures ; 53)
Signatur: 1422265-B.Neu-Per.53
Das Buch vergleicht ausgewählte Romane von Theodor Fontane mit jenen von François Mauriac und deckt die starken thematischen Parallelen und stilistischen Gemeinsamkeiten in der Darstellung weiblicher Charaktere und der Gesellschaft auf. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Frauenfiguren in "Effi Briest" und "Thérèse Desqueyroux" als Opfer einer rigiden, wenn auch degenerierten patriarchalen Gesellschaft, und auf jenen in "Frau Jenny Treibel" und "Genitrix" als possessive Herrscherinnen.

Wenner, Claudia: Moments of being : zur Psychologie des Augenblicks bei Virginia Woolf. - Frankfurt am Mein : Vervueret, 1998. - (Leipziger Schriften zur Kultur-, Literatur-, Sprach- und Übersetzungswissenschaft ; 6)
Signatur: 1508010-B.Neu-Per.6
"Moments of being" nannte Virginia Woolf jene Augenblicke, die entweder als Epiphanien etikettiert oder als "unkontrollierte Bewußtseinsblitze", als "eine Art mystischer Nu" bezeichnet werden, ohne daß dadurch deutlich würde, wie sie genau zu denken sind. Weil Woolfs programmatisch-beharrliche Beschäftigung mit subtilen Wahrnehmungs- und Bewußtseinsvorgängen wirklichkeitskonstruktive Prozesse transparent macht, die für die literarische Wirklichkeit ebenso gelten wie für die Lebenswirklichkeit, wenn sie sich auch je anderen Verfahren bedienen, wird in der vorliegenden Arbeit die Spezifik dieser besonderen Bewußtseinszustände in Auseinandersetzung mit den von Woolf beschriebenen und gestalteten Augenblicken anhand von drei exemplarischen Texten herausgearbeitet. Als Referenzrahmen dienen dabei vor allem psychologische und psychoanalytische Modelle, die mystischem und kreativem Erleben eine eigenständige Dimension einräumen.

Zühlke, Bärbel: Christine de Pizan in Text und Bild : zur Selbstdarstellung einer frühhumanistischen Intellektuellen. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 1994. - (Ergebnisse der Frauenforschung ; 36)
Signatur: 1242125-B.Neu-Per.36
Christine de Pizan (1365-1430) gehört zu den faszinierendsten Frauengestalten der französischen Literaturgeschichte. Nach dem Tod ihres Ehemannes gezwungen, eine sechsköpfige Familie zu ernähren, begann die gebürtige Italienerin zahlreiche thematisch vielfältige Werke zu verfassen und konzipierte auch deren bildliche Ausstattung: Miniaturen, in denen sie sich häufig selbst darstellen ließ. In den mehr als dreißig Jahren ihres Schaffens nahm die erste Berufsschriftstellerin Frankreichs in ihren Texten immer wieder Bezug auf die eigene Person, insbesondere auf ihren Sonder-Status als schreibende Frau. Im Mittelpunkt der in diesem Buch vorgelegten vergleichenden Text-Bild-Betrachtung steht das Selbstverständnis Christines als Intellektuelle, das sich in den Texten u.a. in den den Typ der Virago verkörpernden Identifikationsfiguren (Minerva, Sibylle, Semiramis) spiegelt.

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