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ARIADNE-Newsletter 35

Psychologie & Psychoanalyse

Dever, Carolyn: Death and the mother from Dickens to Freud : Victorian fiction and the anxiety of origins. - Cambridge : Cambridge Univ. Press, 1998. - (Cambridge Studies in Nineteenth-Century Literature and Culture ; 17)
Signatur: 1479513-B.Neu-Per.17
Das kulturelle Ideal der Mutterschaft im viktorianischen Großbritannien wurde durch die Romane der gleichen Epoche unterminiert - sie wurden als unfähig, ihre Kinder verlassend oder tot dargestellt. Die Autorin versucht den Beweis zu erbringen, daß die fehlende oder tote Mutter zentral war für die Konstruktion der "guten" Mutter als kulturelles Ideal. Der Verlust der Mutter ist die Voraussetzung für die viktorianische Repräsentation des häuslichen Lebens, eine Tatsache, die besonders komplexe Auswirkungen auf die Frauen hat. Und wenn Freud sein psychoanalytisches Modell der Familie, des Geschlechtes und des Begehrens konstruiert, so setzt er voraus, daß die Häuslichkeit mit dem Tod der Mutter beginnt. Die Autorin analysiert Texte von Dickens, Collins, Eliot, Darwin und Woolf, aber auch Freud, Klein und Winnicott und zeigt daß literarische und theoretische Texte gleichermaßen die mütterliche Abwesenheit benützen und somit den Zusammenhang von Geschlecht und dessen Repräsentation thematisieren.

Miklautz, Monika: Hysterisch oder liebeskrank? : die Übertragungsliebe bei Hysterikerinnen. - München [u.a.] : Reinhardt, 1998.
Signatur: 1538296-B.Neu
"Hysterie" galt früher als Krankheitsbild mit seelischen Störungen bis hin zu starken Affektausbrüchen und körperlichen Symptomen. Als "hysterisch" wurden vorwiegend Frauen bezeichnet; ihre Übertragungsbeziehung zu ihrem Arzt/Analytiker konnte bzw. sollte sich zur Übertragungsliebe steigern: hysterisch oder liebeskrank? Monika Miklautz deckt die Mechanismen auf, die Arzt und Patientin aneinanderbanden. Im Zentrum stehen dabei prominente Fallgeschichten aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert, so z.B. die analytischen "Liebesbeziehungen" von Freud, Breuer, Jung, Ferenczi und anderen zu ihren hysterischen Patientinnen.

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