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ARIADNE-Newsletter 37

Sprache & Literatur

Abdollahzadeh, Jale: Das zeitgenössische englische Frauendrama zwischen politischem Engagement und ästhetischer Reflexion : eine Studie ausgewählter Dramentexte. - Trier : WVT, 1997. - (CDE studies ; 3)
Signatur: 1504532-B.Neu-Per.3
In dieser Arbeit entwickelt die Autorin einen übergreifenden Ansatz, der ausgewählte Stücke der Dramatikerinnen Caryl Churchill, Sarah Daniels, Liz Lochhead, Pam Gems und Louise Page aus den siebziger und achtziger Jahren in einem Spannungsfeld zwischen sowohl inhaltlich gefüllten als auch ästhetisch vermittelten dramatischen Experimenten ansiedelt, die zur Etablierung einer innovativen Theatersprache beitragen können. Die kritischen Einzelanalysen zeigen die Suche nach einer von Fremdbestimmung freien, weiblichen Identität als Kernthema der Frauendramen.

Contemporary American women writers : gender, class, ethnicity / ed. and introduced by Lois Parkinson Zamora. - London [u.a.] Longman, 1998.
Signatur: 1546568-B.Neu
Kritische Essays (u.a. von Mary O'Connor, Toni Flores, Susan Koshy, Nancy J. Peterson, Norma Alarcon) gehen in dieser Anthologie der Frage nach Identität und Gemeinschaft in den Romanen zeitgenössischer amerikanischer Autorinnen nach. Inwieweit werden kulturelle und ethnische, multikulturelle Gemeinsamkeiten in Werken von Alice Walker, Toni Morrison, Sandra Cisneros, Louise Erdrich, etc. repräsentiert? Fließen afro-amerikanische, lateinamerikanische, asiatisch-amerikanische, indigene und eurozentrische Motive in die Sprache dieser Literatur?

Eden, Wiebke: "Das Leben ist ein Narrentanz" : weiblicher Narzißmus und literarische Form im Werk Franziska zu Reventlows. - Pfaffenweiler : Centaurus, 1998. - (Frauen in der Literaturgeschichte ; 11)
Signatur: 1433123-B.Neu-Per.11
Die "Skandalgräfin" Franziska zu Reventlow war eine Ausgebrochene, die ihrem aristokratischen Elternhaus den Rücken gekehrt hatte. So vergnügungssüchtig sie sich einerseits präsentierte, so depressiv war sie andererseits. Sie lebte in ständiger Zerrissenheit: das ekstatische Liebesleben hier, Verzweiflung und Einsamkeit dort. Das Buch zeigt die Schriftstellerin in einer neuen Weise: die Person und das Werk sind Gegenstand psychologischer Untersuchungen, die sich an der psychoanalytischen Narzißmustheorie orientieren. Der Wunsch nach Begehrtwerden, nach sexueller Bestätigung einerseits, das Zurückweichen vor emotionaler Abhängigkeit andererseits werden so in einen psychologischen Zusammenhang gebracht, der in der Reventlow-Rezeption neuartig ist. (Siehe auch: Kubitschek, Brigitta im Kapitel "Biographisches &Erlebnisberichte")

Farwell, Marilyn R.: Heterosexual plots and lesbian narratives. - New York [u.a.] : New York University Press, 1996. - (The Cutting Edge : Lesbian Life and Literature) Signatur: 1544180-B.Neu Das Buch bringt lesbische Interpretationen von offensichtlich nicht-lesbischen literarischen Werken von Margaret Atwood, Anne Sexton, Ursula Le Guin, Leslie Marmon Silko, Marion Zimmer Bradley und Gloria Naylor, aber auch Filmen, wie "Aliens". Dabei hinterfragt sie die bisherigen Ergebnisse der "Queer Theory" und zeigt neue Richtungen für eine lesbische Kulturkritik auf. Fay, Elizabeth A.: A feminist introduction to romanticism. - Malden, Mass. [u.a.] : Blackwell, 1998.
Signatur: 1547040-B.Neu
Elizabeth Fay gibt eine grundlegende Einführung in die Literatur der englischen Romantik mit Hilfe der feministischen Analyse. Folgende Schriftstellerinnen werden behandelt: Jane Austen, Joanna Baillie, Anna Laetitia Barbauld, Frances Burney, Elizabeth Carter, Hannah Cowley, Charlotte Dacre, Mary Hays, Felicia Hemans, Elizabeth Inchbald, Maria Jane Jewsbury, Catherine Macaulay Graham, Elizabeth Montagu, Hannah More, Ann Radcliffe, Clara Reeve, Mary Robinson, Sarah Scott, Anna Seward, Mary Shelley, Charlotte Smith, Jane Taylor, Helen Maria Williams, Maria Wollstonecraft, Dorothy Wordsworth.

Frantz, Barbara C.: Gertrud Kolmar's prose. - New York [u.a.] : Lang, 1997. - (Studies in German Jewish history ; 2)
Signatur: 1531408-B.Neu-Per.2
Eine eingehende Analyse zweier Texte der deutsch-jüdischen Dichterin Gertrud Kolmar: "Eine jüdische Mutter" und "Susanna". Barbara Frantz untersucht die historischen, soziologischen und kulturellen Bedingungen, in denen Kolmars Charaktere lebendig werden. Besonderer Wert wird auf die traditionelle Rolle der jüdischen Frauen gelegt und auf den Wechsel dieses Rollenverständnis durch die sozioökonomische Entwicklung während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Frei Gerlach, Franziska: Schrift und Geschlecht : feministische Entwürfe und Lektüren von Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann und Anne Duden. - Berlin : Erich Schmidt, 1998. - (Geschlechterdifferenz & Literatur ; 8)
Signatur: 1546515-B.Neu
Der Band verknüpft feministische Theorie und literarische Texte von Frauen so miteinander, daß sich Theorie und Literatur gegenseitig erhellen. Die Theoriediskussion im ersten Teil erarbeitet die begrifflichen und konzeptionellen Grundlagen und bietet gleichzeitig eine differenzierte Einführung in den aktuellen Stand des feministischen Diskurses, von Cixous und Irigaray über Kristeva bis hin zu Butler. Die Lektüren von Texten Marlen Haushofers, Ingeborg Bachmanns und Anne Dudens im zweiten Teil decken die Machtwirkungen kultureller Ordnungen über eine Analyse der Konstruktion der Geschlechter auf. Im Zentrum stehen Formen ästhetischer Subversion, die geltende Normen verschieben, auf Mehrdeutigkeit zielen und über die Kritik hinaus auch Utopisches evozieren.

Gättens, Marie-Luise: Women writers and fascism : reconstructing history. - Gainesville, Fl. : University Press of Florida, 1995.
Signatur: 1547167-B.Neu
Der Zusammenhang von Geschlecht und Faschismus und die Probleme feministischer Geschichtsschreibung sind Gegenstand dieser Untersuchung. Anhand von Werken von vier Autorinnen (Virginia Woolf, Ruth Rehmann, Christa Wolf und Helga Schubert) soll die weibliche Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit untersucht und Unterschiede zur männlichen Herangehensweise aufgezeigt werden.

Geschlechter, Performance - Pathos - Politik : das postkoloniale Theater lateinamerikanischer Autorinnen / hrsg. von Heidrun Adler und Kati Röttger. - Frankfurt am Main : Vervuert, 1998. - (Theater in Lateinamerika ; 1)
Signatur: 1540956-B.The.1
Die Dramatik aus Lateinamerika ist in Deutschland (und Europa) im Gegensatz zur weit verbreiteten Prosa bislang so gut wie unbemerkt geblieben. Insbesondere die theatralischen Werke von Frauen aus Lateinamerika fallen in dreifacher Weise durch die Maschen des diskursiven Netzes der wissenschaftlichen Disziplinen, die sie berücksichtigen sollten oder könnten: Theaterwissenschaft, Lateinamerikanistik und Frauen- bzw. Gender-Studien. Diesem Mangel will der vorliegende Sammelband entgegenwirken.

Hart, Gail K.: Tragedy in paradise : family and gender politics in German bourgeois tragedy 1750-1850. - Columbia, SC : Camden House, 1996.
Signatur: 1533046-B.Neu
Das "bürgerliche Trauerspiel" nimmt eine zentrale Rolle im deutschen Drama ein. Hart weist auf die zentrale Rolle der Bedrohung hin, der die bürgerliche bzw. häusliche Ordnung ausgesetzt ist und wie sie auf diese Bedrohung reagiert, um die Ängste eines Mittelklasse-Publikums abzubauen. Die Bedrohung der Ordnung geht meist vom "Weiblichen" aus und wird durch weibliche Figuren verkörpert, deren Elimination zur "Reinigung" der dramatischen Situation beiträgt. Die Opposition von Ordnung und Chaos ist eingebettet in eine bürgerlich-tragische Vaterfigur, die von seiner Frau und Tochter verraten wird und dessen Autorität von diesen angefochten wird. (Beispiele aus: Klinkers "Sturm und Drang", Goethes "Stella" und "Die natürliche Tochter", H. L. Wagners "Die Kindsmörderin" und "Die Reue nach der Tat", Kleists "Über das Marionettentheater" und Hebbels "Maria Magdalena").

Johnson, Barbara: The feminist difference : literature, psychoanalysis, race, and gender. - Cambridge, Mass. [u.a.] : Harvard Univ. Press, 1998.
Signatur: 1546697-B.Neu
Die bekannte Literaturwissenschaftlerin Barbara Johnson leistet mit diesem Buch einen weiteren Beitrag auf dem Gebiet der feministischen Literaturkritik, indem sie viele Texte - juristische, literarische, kinematographische, philosophische und psychoanalytische - neu liest. Auch sieht sie die Literatur nicht als abgeschlossenen Block von Werken sondern als produktives kulturelles System. Ihre Analysen sind weit gefächert und erstrecken sich von Baudelaire bis zu "Beloved", von Freud bis zu Beauvoir.

Kontje, Todd: Women, the novel, and the German nation 1771 - 1871 : domestic fiction in the fatherland. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 1998.
Signatur: 1544348-B.Neu
Der Autor bietet einen Überblick über 100 Jahre Frauenromane in Deutschland. Er führt in das Leben und Werk von vierzehn Schriftstellerinnen ein, wie z. B. Sophie LaRoche, Sophie Mereau, Fanny Lewald und Eugenie Marlitt und zeigt damit die historische und thematische Kohärenz dieser Literatur, die von der traditionellen Literaturgeschichtsschreibung weitgehend ausgeblendet wurde. Er zeigt die Art und Weise, wie die Texte über die Behandlung häuslicher Themen sehr wohl auch die patriarchale vaterländische Politik mitkommentieren und weist darauf hin, daß der deutsche Roman dieser Zeit im Kontext der Sexualgeschichte und des Aufstiegs des deutschen Nationalismus zu sehen ist.

Lermen, Birgit: Hilde Domin : "Hand in Hand mit der Sprache" / Michael Braun. - Bonn : Bouvier, 1997. - (Lebensspuren : Deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts ; 1)
Signatur: 1527601-B.Neu-Per.1
Hilde Domin gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichterinnen jüdischer Herkunft. Anders als ihre Schicksalsgefährten Paul Celan und Nelly Sachs ist sie nach über zwanzigjährigem Exil zurückgekehrt in das Land, aus dem sie 1932 vertrieben wurde. Ihr lyrisches und dichtungstheoretisches Werk steht ganz im Zeichen des Engagements für eine wahrhaftige Sprache und ein Leben in Freiheit. Die Gedichte thematisieren Exilerfahrung und politisches Engagement, Sprachreflexion und biblische Stoffe, sie sprechen von existentiellen Grenzsituationen, von Leid und Trauer, aber auch von Liebe und von Hoffnung wider alle Hoffnung.

Lermen, Birgit: Nelly Sachs : "an letzter Atemspitze des Lebens" / Michael Braun. - Bonn : Bouvier, 1998. - (Lebensspuren : Deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts ; 2)
Signatur: 1527601-B.Neu-Per.2
Nelly Sachs, 1891 in Berlin geboren, entkam 1940 in letzter Minute der Deportation und fand Zuflucht in Schweden, wo sie bis zu ihrem Tode 1970 lebte. Ihr lyrisches Werk ist bis heute nur spärlich erforscht worden - trotz vielfacher Ehrungen, die 1966 in der Verleihung des Literaturnobelpreises gipfelten. Die Gedichte thematisieren Dichtungs- und Sprachreflexion, biblische Figuren und Motive und immer wieder existentielle Grenzerfahrungen, die um jüdisches Schicksal, um Liebe und Heimatsuche kreisen. Im Anhang wird in Auszügen der unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Hilde Domin und Nelly Sachs (1960-1967) dokumentiert.

Marchlewitz, Ingrid: Irmgard Keun : Leben und Werk. - Würzburg : Königshausen und Neumann, 1999. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 261)
Signatur: 1547502-B.Neu
In der Weimarer Republik avancierte Irmgard Keun zu einer bekannten Schriftstellerin, durch Emigration und Krieg geriet sie lange in Vergessenheit, in den achtziger Jahren wurde sie als frühe Feministin entdeckt und gefeiert. Ingrid Marchlewitz' Porträt dieser faszinierenden Frau und Autorin von sieben gesellschaftskritischen Romanen ist mehr als nur eine Biographie und die Interpretation des Gesamtwerkes; es ist zugleich das Psychogramm einer andauernden Identitätskrise: die Kluft zwischen intellektueller Emanzipation und mangelndem Selbstwertgefühl. In dieser Hinsicht haben Leben und Werk der Irmgard Keun bis heute nichts an Aktualität verloren.

Matt, Beatrice von: Frauen schreiben die Schweiz : aus der Literaturgeschichte der Gegenwart. - Frauenfeld [u.a.] : Huber, 1998.
Signatur: 1542996-B.Neu
Weibliche Befindlichkeiten schaffen andere literarische Tonarten. Um diese Tonarten geht es Beatrice von Matt. Schriftstellerinnen schreiben die Schweiz, wenn sie ihre eigene Sprache finden. Schweiz meint hier nicht eine Nation, sondern ein Lebensgebiet. Die Autorin blickt auf die drei jüngsten Jahrzehnte zurück und holt aus der Vielstimmigkeit einzelne Stimmen heraus. Ihre Auswahl ist subjektiv, das macht die Attraktivität dieses Buches aus. Indem sie wichtige und exemplarische Stimmen vorstellt, läßt sie einen bedeutenden Teil der Schweizer Literatur am Ende dieses Jahrtausends noch einmal Revue passieren. Dabei wägt sie ab, ordnet und gibt auch ganz persönliche Anregungen zur Lektüre.

Meakin, H.L.: John Donne's articulations of the feminine. - Oxford : Clarendon Press, 1998.
Signatur: 1546529-B.Neu
Die Autorin präsentiert hier eine historische und theoretische Studie über John Donnes (1572-1631) weniger rezipierte Liebeselegien und Prosa. In der Hauptsache geht es um vier ständig wiederkehrende "Weiblichkeitsmuster" in seinen Liedern und Sonetten: "die Muse", "Sappho", "Eva" und seine früh verstorbene Liebe "Elizabeth Drury". Auf Grundlage französischer feministischer Theorien (v.a. von Luce Irigaray) entsteht ein völlig neuer (frauenspezifischer) Zugang zu diesem Renaissance-Dichter.

Nineteenth-century American women writers : a critical reader / ed. by Karen L. Kilcup. - Oxford : Blackwell, 1998.
Signatur: 1546631-B.Neu
Für die Autorinnen (u.a. Judith Fetterly, Melody Graulich, Joyce W. Warren, Annette Kolodny) standen folgende Fragen, die sich mit Weiblichem Schreiben in Amerika im 19. Jahrhundert befassen, im Vordergrund: welche Beziehungen lassen sich unter diesen vielfältigen Texten, Schriftstellerinnen und Genres feststellen; inwiefern haben diese Texte Konventionen der damaligen Zeit genutzt oder mißachtet; inwiefern wirken Identität und Örtlichkeit auf Schreiben und Interpretation; welche ästhetischen, kulturellen und politischen Themen werden angesprochen?

Out from the shadows : essays on contemporary Austrian women writers and filmmakers / ed. by Margarete Lamb-Faffelberger. - Riverside, Ca. : Ariadne Press, 1997.
Signatur: 1549105-B.Neu
Die Frauenliteratur und der Frauenfilm in Österreich seit 1945 hatten weitgehend ein gemeinsames Thema: die soziale und ethnische Bewußtwerdung. Die Texte aus den 50er und frühen 60er Jahren blieben damals unter der Dominanz männlicher Literatur weitgehend unentdeckt. Erst durch die Neue Frauenbewegung wurden sie neu rezipiert und in den 70er Jahren traten Literatur und Film der jüngeren Frauengeneration aus dem Schatten der Männer. Und während der Waldheim-Affäre wurde die Auseinandersetzung mit der österreichischen Nazi-Vergangenheit ein zentraler Punkt ihrer literarischen und filmischen Kreativität.

Otto, Christine: Variationen des "poetischen Tendenzromans" : das Erzählwerk von Louise Otto-Peters. - Pfaffenweiler : Centaurus-Verlagsges., 1995. - (Frauen in der Literaturgeschichte ; 1)
Signatur: 1433123-B.Neu-Per.1
Als Begründerin der Bürgerlichen Frauenbewegung gehört Louise Otto (1819-1895) zu den großen Frauenpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Die feministische Geschichtsschreibung würdigt sie als kämpferische Vormärzlerin, Demokratin und Initiatorin entscheidender Bildungs-, Erziehungs- und Arbeitsreformen. Sie war auch eine der ersten Herausgeberinnen einer Frauenzeitschrift: "Die Frauenzeitung", 1849-1852. Als Verfasserin sozialer Zweckprosa wurde sie bis jetzt nicht rezipiert. Ihre Tendenzromane drücken das Verlangen nach deutscher Einheit und Freiheit aus; sie protestiert gegen reaktionäre Zwänge und religiösen Fanatismus - ein unschätzbarer Fundus für die soziologische und psychologische Betrachtung der deutschen Gesellschaft vom Vormärz bis zur Reichsgründung.

Schulze, Robin G.: The web of friendship : Marianne Moore and Wallace Stevens. - Ann Arbor, Mich. : The Univ. of Michigan Press, 1998.
Zwei wichtige amerikanische Autoren der Moderne: Marianne Moore (1887 - 1972) und Wallace Stevens (1879 - 1955) waren in einer innigen, langjährigen Freundschaft verbunden. Sie haben gegenseitig ihre Karrieren gefördert, ihre Werke rezipiert und alle Projekte besprochen und sich auch direkt Gedichte gewidmet. Auf Grundlage umfangreicher Archivmaterialien, wie Manuskripten, Briefen und Tagebüchern entsteht eine interessante Chronologie einer literarischen Freundschaft.

Suhr, Geertje: Venus und Loreley : die Wandlungen des Frauenbildes in der Lyrik Heinrich Heines. - Düsseldorf : Grupello, 1998.
Signatur: 1541140-B.Neu
Über die zahlreichen erotischen und ironischen Anspielungen in seinem lyrischen Werk versucht Heinrich Heine, das vergeistigte Bild von der Frau aufzulösen und durch ein lebendigeres zu ersetzen. Das spiritualistische Konzept, das von Plato bis ins Mittelalter reicht, will in der Frau beinahe ein körperloses ätherisches Wesen sehen. Von der antiken Liebeslyrik bis hin zur deutschen Anakreontik wird diese Sichtweise aber immer wieder von einer hedonistischen und sensualistischen Lebensauffassung durchkreuzt. In Heines Gedichten findet ein steter Kampf zwischen den beiden Positionen statt, was auf die innere Zerrissenheit des Dichters schließen läßt.

Töller, Ursula: Erinnern und Erzählen : Studie zu Ingeborg Bachmanns Erzählband "Das dreißigste Jahr". - Berlin : Erich Schmidt, 1998. - (Philologische Studien und Quellen ; 151)
Signatur: 936836-B.Neu-Per.151
Während zum erzählerischen Spätwerk von Ingeborg Bachmann bereits zahlreiche Studien publiziert worden sind, ist ihre erste Prosaveröffentlichung "Das dreißigste Jahr" fast in Vergessenheit geraten. In diesen sieben Erzählungen thematisiert Bachmann unter anderem die Folgen des Krieges und der "Shoah", die in der Unfähigkeit und der Verfälschung des Erinnerns sichtbar werden. Die Studie von Ursula Töller zeigt, daß das Motiv der Erinnerung das gemeinsame Moment zwischen den einzelnen Erzählungen und auch dem Gesamtwerk Ingeborg Bachmanns darstellt. Dadurch kann "Das dreißigste Jahr" erstmals als Erzähl-Zyklus betrachtet und somit als Einheit gelesen werden.

Vis, Veronika: Darstellung und Manifestation von Weiblichkeit in der Prosa Elfriede Jelineks. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1690)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.1,1690
Die Arbeit fragt nicht nur nach der Darstellung von Weiblichkeit in der Prosa Elfriede Jelineks, sondern ebenso nach der Manifestation von Weiblichkeit in der Schreibweise der Autorin. Um eine Zuordnung der Prosa Jelineks zur Frauenliteratur finden und ihre spezifische Position bestimmen zu können, erfolgt eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Verständnis von Weiblichkeit in der Realität und in der feministischen Theorie und Literaturwissenschaft der USA, Frankreichs und Deutschlands. Die Interpretation der Prosatexte selbst entfaltet ein vielfältiges Bild, das die Schranken eingleisiger theoretischer Ansätze überschreitet. Zur Frage einer Definition von Weiblichkeit in den Texten Elfriede Jelineks wird offenbar, daß es allenfalls möglich ist, eine Summe von Einzeleindrücken abzuleiten.

Zarnegin, Kathy: Tierische Träume : Lektüren zu Gertrud Kolmars Gedichtband "Die Frau und die Tiere". - Tübingen : Niemeyer, 1998. - (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte ; 97)
Signatur: 966125-B.Neu-Per.97
1938 erschien Gertrud Kolmars (1894-1943) Letztveröffentlichung zu Lebzeiten: "Die Frau und die Tiere". Kurz nach der Publikation dieser Gedichtsammlung fiel das Buch der jüdischen Dichterin den Novemberpogromen zum Opfer. Die vorliegende Untersuchung ist allein diesem Gedichtband gewidmet und befaßt sich mit der literarischen Beschaffenheit von Kolmars Gedichten ungeachtet einer biographischen Position. Die hier vorgeschlagenen poetologischen Interpretationen zeigen ferner die intertextuellen Dimensionen der Kolmarschen Dichtung.

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